Auch auf die Gefahr hin nun Buhmann zu werden: Weshalb sollte ein solche "Hofberichterstattung" (im wahresten Sinne des Wortes) denn der Wahrheit entsprechen? Nur weil es in der Zeitung steht??? Da hätte ich von den Usern schon ein wenig mehr Kritikfähigkeit erwartet...
Nun wie viel Wahrheitsliebe der Redakteur so hatte, kann man ja schon daran sehen, dass es mitllerweile März ist und der Staatsanwalt noch immer keine Ergebnisse vorgezeigt hat. Nach meinen Infos hat er auch besagtem Redakteur gar keine Auskunft gegeben und fand diese Behauptung auch nicht wirklich lustig.... Dass nicht mehr ermittelt wird, halte ich daher für ein Gerücht.
Dass VetAmt bei der Durchsuchung so gar nichts fand - nun auch dazu gibt es divergierende Aussagen. Die Glaubwürdigkeit möge jeder für sich selbst beurteilen - das steht jedem frei.
Im Übrigen Wolfgang, standen in dem Artikel durchaus noch andere Dinge, und zwar welche die ebenfalls nicht der Wahrheit entsprechen. Der Artikel machte nicht nur zum Ende der Ermittlungen falsche Angaben (und berief sich dabei sogar auf die Staatsanwaltschaft), sondern auch zur Anzahl der Angestellten auf dem Hof (Vergleich mit der HP) und zur Anzahl der Beamten, die den Hof durchsuchten. Schlecht recherchiert?
Des Weiteren wurde dort behauptet, Christiane Rohn hätte eine 100%ige Erfolgsquote bei der Therapie von verhaltensgestörten bzw. aggressiven Hunden - dies entspricht nicht der Wahrheit. Alec - der Schäferhund aus dem Biberacher Tierheim, der sie einst bekannt machte durch die ARD-Fersehdoku "Letzet Chance für Alec" - weilt bereits länger nicht mehr unter uns. Noch vor der Ausstrahlung der Doku wurde er auf dem Hof eingeschläfert, da er eine Mitarbeiterin angriff. Das streitet mittlerweile nicht mal mehr Christiane Rohn selbst ab, auch wenn die genauen Gründe, die dafür angeben werden ein wenig voneinander abweichen..
Es liegt mir fern diese Entscheidung der Einschläferung zu kritisieren, da ich nicht anwesend war - nur passt es eben nicht zu der genannten Erfolgsquote von 100%, die sie für sich beansprucht, oder? Warum also diese Behauptung?
Des Weiteren wird in diesem Artikel behauptet, dass jeder Hund eine enge Bezugsperson neben Christiane hätte, die täglich intensiv(!) mit ihm arbeite. Um diese Behauptung ad absurdum zu führen, benötigt es keinerlei Beweise - es reicht der gesunde Menschenverstand und ein wenig mathematisches Verständnis... Wie viele Hunde, wie viele Pfleger? Angeblich kommen alle diese Hunde täglich mindestens 1 Stunde raus und werden noch dazu intensiv gearbeitet von ihrer zweiten Bezugsperson. Natürlich werden sie auch gefüttert, die Zwinger gesäubert, medizinisch versorgt, gebürstet, mit ihnen gespielt etc.
Die Angaben der Tierpfleger divergieren, aber selbst wenn wir die höchste genannte Zahl annehmen sind es für den Hundebereich 8 Stück. Die angaben zur Zahl der Hunde reicht von 70-120. Selbst wenn wir Zugunsten des Hofen die 70 annhemen - 70 Hunde, 8 Pfleger, die ja nicht alle immer gleichzeitig dort sind - welches Verhältnis ergibt das?
8 Menschen arbeiten täglich 8 Stunden - 64 Stunden Arbeit - das ergibt nicht mal eine Stunde je Hund. Und da ist die Zeit, die für das Füttern, Putzen, Bürsten, Untersuchen, Misten, in die Ausläufe führen, spielen etc. abgeht noch gar nicht abgezogen... Und das dürfte den größten Teil der Arbeit ausmachen
Wie soll mit einer derartig dünnen Personaldecke und derartig vielen Hunden ein tägliches intensives Arbeiten - neben Gassi gehen und allen Säuberungs- und Pflegearbeiten - überhaupt möglich sein? Wiederum die Frage: Warum wird es dann behauptet?
Auch andere Aussagen des Hofes sind nicht wirklich haltbar. Man denke nur an die Aussagen zur Berberäffin Chimba. Die Geschichte, die vom Gnadenhof dazu verbreitet wurde, deckt sich nicht mit dem Bericht der Dame, die den Affen zum Hof brachte (die uns allen hier bekannt ist).
Ähnlich abweichende Aussagen sind zu den Araberpferden und Wolfshybriden im Umlauf. Zu diesen habe ich keine Beweise, die Fakten bzgl. des Affens jedoch, sind mir bekannt und von daher frage ich mich, warum ich dann in den anderen beiden Fällen selbstverständlich davon ausgehen sollte, dass der Hof die Wahrheit sagt, wenn es doch beim Affen auch nicht der Fall war.
Jeder hier wird wissen, dass ich eine sehr sehr glühende Anhängerin, geradezu "Fan", von Christiane Rohn war, sogar Flyer für ihren Hof entworfen habe und noch am ersten Tag des Aufrufes auf der Solidarliste stand.
Ich werde hier nichts von Beweisen behaupten, die auch mir nicht vorliegen, doch sei mir die ganz persönliche Bemerkung gestattet, dass sich mein Bild der Lage ziemlich grundlegend geändert hat und ich daher nicht mehr in dieser Solidarliste stehe.
Ich möchte hier niemandem vom Gegenteil überzeugen, ich arbeite nicht gegen Rohn, erstatte keine Anzeigen, mache keine Aussagen oder ähnliches, allerdings glaube ich ganz persönlich einfach nicht, dass diese Anschuldigungen alle wirklich so haltlos sind wie es behauptet wird. Und ich finde es nicht in Ordnung, wenn Artikel wie der oben genannte, uns Dinge weismachen wollen, die nicht der Wahrheit entsprechen nur um das Bild der perfekten Idylle aufrecht zu erhalten. Und bis es dazu nichts Näheres gibt, spreche ich in einem solch zweifelhaften Fall meine Solidarität nicht weiter aus.
Nochmal ? jedem sei seine persönliche positive Sicht des Hofes und der Betreiberin gegönnt. Ich versuche hier niemanden zu überzeugen. Aber selbst wenn man nur kritische Fragen stellt und auf offensichtliche Widersprüche hinweist, wird man mitunter schon als Hetzer bezeichnet und das kann es ja nun auch nicht sein.
Mich beschäftigt das Thema sehr, ich träume nachts davon und ich mache es mir weiß Gott nicht leicht. Aber indem man einfach alle, die Anschuldigungen an den Hof erheben, als Neider, Rachsüchtige und Konkurrenten bezeichnet, wird man der ganzen Sache in meinen Augen nicht gerecht.
Ich versuche noch in den nächsten Monaten eine Reise zum Gnadenhof zu machen und die Situation dort vor Ort zu beurteilen. Auch wenn ich an die Orte, wo sich der Streit hauptsächlich entzündet ("Halle") eh nicht hinein darf. Jeder greift mich plötzlich an und fragt mich, wie ich nur so kritisch dem Hof gegenüber sein kann, obwohl ich noch nie dort war. Komisch, als ich noch bedingungslos dafür war, störte es keinen, dass ich mir die Meinung bildete, ohne je vor Ort gewesen zu sein?
Ich behaupte nichts über den Hof, was ich nicht weiß, d.h. man wird zu mir keine Behauptungen bzgl. der Halle (bzw. dessen Innenlebens) oder die Häufigkeit des Auslaufs finden oder sonst was.
Wenn einzelne Dinge jedoch absolut unstrittig sind - wie der Tod von Alec oder auch der schlechte Gesundheitszustand einzelner Hunde, die vom Hof abgeholt wurden (dazu gibt es ja Arztberichte!), oder die simple Rechnung, dass die Behauptungen, die über das Arbeiten mit den Hunden auf dem Hof mit dieser Personaldecke und dieser Überbelegung nicht möglich ist, erlaube ich mir zu sagen, dass sich dies für mich mit dem Bild beißt, welches von Argenhof in der Öffentlichkeit - u.a. in Artikeln wie dem obigen - propagiert wird.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und ich finde es ein wenig traurig, dass es Orte im Netz gibt, wo man selbst so was nicht mal sagen darf ohne in die Schusslinie zu geraten und gelöscht oder gar gesperrt zu werden. Ich hoffe, dies ist hier nicht der Fall.
Liebe und nachdenkliche Grüße
Natalie
P.S. Es sei nochmal betont, dass ich niemanden gegen Frau Rohn aufbringen will und auch nichts zu den geforderten Beweisen beitragen kann oder will - ich stelle lediglich Fragen und weise auf Widersprüche in meinen Augen hin.