Bremen: Universität will gegen Tierversuch-Verbot klagen

Pommel,

dann sollten diejenigen, die so argumentieren, auch so konsequent sein und sagen: ja, und ich wuerde meinen Hund/meine Katze/ meine Ratte/ mein Frettchen/ mein Kaninchen/ ... dafuer in's Labor geben, damit an meinem (!) Tier die erforderlichen Versuche durchgefuehrt werden und ich bleibe dabei (!)

Sorry, das finde ich so pervers, da fällt mir echt nix mehr zu ein...
 
  • 27. April 2024
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Hi Natalie ... hast du hier schon mal geguckt?
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Zur Argumentation: 'ich bin fuer Tierversuche, weil dadurch konnte XYZ (man selbst, Bruder, Schwester, Kind etc. etc.) geholfen werden' ...
a) woher kommt das Wissen, dass das durch Tierversuche ermoeglicht wurde?
b) wenn man es damit schon legalisiert, dann sollten diejenigen, die so argumentieren, auch so konsequent sein und sagen: ja, und ich wuerde meinen Hund/meine Katze/ meine Ratte/ mein Frettchen/ mein Kaninchen/ ... dafuer in's Labor geben, damit an meinem (!) Tier die erforderlichen Versuche durchgefuehrt werden und ich bleibe dabei (!) und begleite die u.U. aeusserst schmerzhaften und qualvollen Versuche persoenlich und entziehe mich nicht dem Schmerz, dem Elend und der Hilfslosigkedit meines Tieres! Und dieses natuerlich nicht nur sagen, sondern auch durchziehen!

ich gebe zu, ich habe eine Weile gebraucht, um darauf antworten zu können

zum einen habe ich nicht geschrieben, dass ich für Tierversuche bin, sondern dass ich nicht pauschal dagegen bin (schon alleine deshalb, weil ich mit Pauschalen immer ein Problem habe...) - mein Post verwies auf das für mich schwierigste Gebiet beim Pro und Contra der Tierversuche, dem medizinischen (für die Kosmektika-Testung würde ich kein Tierleben in Gefahr bringen )

und zu a) das Wissen kommt aus Gesprächen mit den Ärzten, die das Verfahren anwenden

zu b) glaubst Du wirklich, dass jemand, der auf medizinischen Fortschritt angewiesen ist, für so etwas noch Kraft und Nerven hat?
Für mich ist das auf seine Art eine Verunglimpfung schwerkranker Patienten - denn so gesehen ist deren Leben dann im Vergleich zu dem eines Tieres weniger wert?

ich für meinen Teil könnte selber nicht bei Tierversuchen assistieren - ich kann es aber sehr wohl bei einer Kastration, es liegt also nicht daran, dass ich kein Blut sehen kann...

Dennoch weigere ich mich, pauschal jene zu verurteilen, die im Rahmen medizinischer Notwendigkeiten Tierversuche durchführen (und sehr vieles lässt sich heute mit Modellen ohne Tierversuche machen - doch meist gingen diesen Modellen eben jene Versuche voraus um das Grundlagenwissen zu erhalten)
 
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zum einen habe ich nicht geschrieben, dass ich für Tierversuche bin, sondern dass ich nicht pauschal dagegen bin (schon alleine deshalb, weil ich mit Pauschalen immer ein Problem habe...) - mein Post verwies auf das für mich schwierigste Gebiet beim Pro und Contra der Tierversuche, dem medizinischen (für die Kosmektika-Testung würde ich kein Tierleben in Gefahr bringen )
Kann ich gut nachvollziehen, bin auch Pauschalisierungsgegner ... bis auf wenige Ausnahmen, zu denen fuer mich eindeutig gehoert, dass Tiere gequaelt werden :)

und zu a) das Wissen kommt aus Gesprächen mit den Ärzten, die das Verfahren anwenden
Das ist interessant ... welches Verfahren ist es?

zu b) glaubst Du wirklich, dass jemand, der auf medizinischen Fortschritt angewiesen ist, für so etwas noch Kraft und Nerven hat?
Und die Tiere sollen fuer die Versuche Kraft und Nerven haben?

Für mich ist das auf seine Art eine Verunglimpfung schwerkranker Patienten - denn so gesehen ist deren Leben dann im Vergleich zu dem eines Tieres weniger wert?
Warum ist das eine Verunglimpfung?

ich für meinen Teil könnte selber nicht bei Tierversuchen assistieren - ich kann es aber sehr wohl bei einer Kastration, es liegt also nicht daran, dass ich kein Blut sehen kann...
Woran liegt es dann, dass Du nicht assisitieren kannst?

Dennoch weigere ich mich, pauschal jene zu verurteilen, die im Rahmen medizinischer Notwendigkeiten Tierversuche durchführen (und sehr vieles lässt sich heute mit Modellen ohne Tierversuche machen - doch meist gingen diesen Modellen eben jene Versuche voraus um das Grundlagenwissen zu erhalten)
Hast Du die Argumentation auf der Seite von Aerzte gegen Tierversuche gelesen?

Und ja, viel Grundlagenwissen ist auch den Juden zu verdanken und mir dreht es genauso das Herz im Leibe herum, wenn ich daran denke, was den Leuten angetan wurde!

Noch einmal: wer gibt uns das Recht, so etwas anderen Lebewesen anzutun?
 
Pommel,

dann sollten diejenigen, die so argumentieren, auch so konsequent sein und sagen: ja, und ich wuerde meinen Hund/meine Katze/ meine Ratte/ mein Frettchen/ mein Kaninchen/ ... dafuer in's Labor geben, damit an meinem (!) Tier die erforderlichen Versuche durchgefuehrt werden und ich bleibe dabei (!)
Sorry, das finde ich so pervers, da fällt mir echt nix mehr zu ein...

Was daran findest Du pervers?
Das Tierversuche durchgefuehrt werden oder dass es nicht anonymisiert hinter verschlossenen Labortueren durchgefuehrt wird oder ... :verwirrt:
 
...

[Warum ich es überhaupt gemacht habe? - Weil ich, wie immer sehr rational (*hust*) dachte, wenn ich sowas eventuell mal machen muss, will ich wenigstens vorher gelernt haben, wie, und es nicht am lebenden Objekt ohne Anleitung probieren müssen.
Also koennen Tierversuche von Unkundigen durchgefuert werden? Und wie hilfreich ist ein Script?

Soweit, so gut. Immerhin hat mir das ein Skript eingebracht, dass sich alle meine Freunde und Bekannten, die Tiermedizin studierten, kopiert haben, weil die über die Narkose von Kleinnagern rein gar nichts gelernt haben, und damals an der TiHo bei OPs anscheinend laufen Kleinviecher an falsch dosiertem Narkosemittel gestorben sind. - Das war zwar sicher für die Tierarztausbildung nötig, aber fällt für mich ganz klar unter absolut unnötiges Leiden.]
Die Gabe von falscher Medikation ist fuer die Tierarztausbildung noetig, waehrend Informationen ueber richtige Medikationen nicht vorliegen :verwirrt:
Zu Pommel:
...
Nein, habe ich nicht. Kein Professor, der "seine" Forschung weiterbetreiben will, kann sich das Veröffentlichen ersparen, und kann auf diese Gelder, auf Labore und Mitarbeiter verzichten. Dein Satz liest sich so, als wäre das etwas, was Professoren freiwillig tun, und nur einige sind so süchtig danach, die können nicht "ohne".
Dann zitiere ich mich mal selber ;)
Das man sich mit dem 'System' arrangiert (arrangieren muss) um zu ueberleben, ist unbestritten.
Aber es gab dann halt Profs mit vernuenftigen, wohlueberlegten Ansaetzen und solche, die halt 'um ihr Budget' gekaempft haben, egal, fuer welchen Preis.
Wenn es dabei um Laborausstattungen fuer Materialforschung oder EDV geht, ist dieser teilweise 'Wahnsinn' ja noch die eine Sache (potentiell aergerlich allenfalls fuer Studenten und Steuerzahler), geht es um Labore und Labortiere, dann ist das schon eine ganz andere Hausnummer!
Ein Tierversuchslabor, dass fuer viel Ged ausgestattet/aufgepeppt wird, muss natuerlich auch 'verwendet' werden und das bedingt den 'Verbrauch' von Versuchstieren.
Und ja, es gibt nicht wenige Profs, fuer die das Etat auch ein Politikum ist und die eigene Wichtigkeit hervorhebt! Auch die hast Du ja kennengelernt!

Und das gilt eben auch für die Bremer. Ist halt die Frage, ob "diese paar Affen" wirklich so einträglich sind, das ganze also eine Geldfrage ist, oder ob es ihnen wirklich um die Forschungsergebnisse geht. Und selbst wenn das so wäre, bliebe noch die Frage, ob die Versuche wirklich so wichtig sind, wie sie jemandem vorkommen müssen, der den ganzen Tag nix anderes macht als das.
... und zu welchen Preis, den dann die 'paar Affen' bezahlen muessen ... potentiell mit ihrem Leben, auf jeden Fall aber mit dem Verlust des artgerechten Lebens und der koerperlichen und geistigen Unversehrtheit :sauer:

Zur "Beschaffungskriminalität":

Solche Gremien sind mir zum Glück erspart geblieben, aber ich hab zwei Antragsverfahren für Sonderforschungsbereiche mitgemacht, und da pendelten die Herren Professoren im Verhalten irgendwo zwischen Kindergarten und Piranhabecken. (Das hat mir fürs Leben gereicht. Es haben sich später des öfteren mal Leute u.a. bei meinem Chef beschwert, weil ich so gar keinen Respekt vor Professoren hatte. - Ehm, dazu kann ich nur sagen, die hatten selber Schuld!)
Die Beschreibung trifft es unheimlich gut :albern: ... und die Sache mit dem Respekt *raeusper*, ja der war dann bei mir auch dahin :rolleyes:

Ich merke immer mehr, dass ich im Paradies gelebt und gearbeitet habe. Mein Chef hat das bewusst nicht getan. Weil die so bezahlte Forschung nicht mehr unabhängig war.
Er ist einmal davon abgewichen, keine Mittel von der Industrie anzunehmen, und ich war Schuld - da ging es allerdings nicht um Forschung, sondern um Hilfe für Patienten einer unserer Studien (wir haben über Mukoviszidose geforscht) aus Palästina. Da hat er seinen Ruf genutzt, um denen Sachspenden aus dem Kreuz zu leiern (und für ihn war das etwa so, als habe er einen Knebelvertrag bei Vito Corleone unterschrieben.)
Aber der war schon eher die Ausnahme als die Regel, das glaub ich schon.
Sei froh und dankbar, so einen Charakter im Piranhabecken gefunden zu haben ;)

Pommel, ich stimme dir absolut zu. Überall, wo es Menschen gibt, wird es Leute geben, die schlampig arbeiten, gedankenlos sind, Fehler machen, oder guten Willens sind aber keine Ahnung haben oder bei denen der Umgang mit Leben und Tod (oder Gefahrstoffen, oder...) zur Routine wird. Das ist an der Uni nicht anders als sonstwo, und das ist auch bei Tierversuchen an der Uni nicht anders.

Das war es, was ich unter "unnötigem Leiden" oben angeführt habe, und es betrifft nicht nur Tiere, es betrifft auch die Patienten, die den Schwestern "lästig" sind, weil sie sich vielleicht nicht ausdrücken können, oder die, die den Ärzten lästig sind, weil sie etwas haben, was sich nicht mit einem Blick ins Lehrbuch lösen lässt, oder...

Kurz: Es tritt unnötiges Leiden auf, weil bzw. wenn die Verantwortlichen sich der Verantwortung nicht bewusst sind, die sie durch ihren Beruf oder ihre Entscheidung für dieses oder jenes Experiment haben.
Da stimmen wir absolut ueberein ... bis auf eine kleine Modifikation zum letzten Satz:
oder ihre Entscheidung gegen dieses oder jenes Experiment ;)

Zum Thema Tierheim- oder Fundtiere im Forschungslabor kann ich nur sagen, dass das in den Experimenten in meinem Fachgebiet überhaupt nicht ginge und mit Sicherheit niemals vorgekommen ist. Das mag daran liegen, dass das "größte", was jemals mit unserer Arbeitsgruppe assoziiert war, ein Kaninchen war. Dieses Tier produzierte zufällig einen der wenigen hochspezifischen Antikörper gegen das CFTR-Protein, und ist bei bester Gesundheit uralt geworden, weil es weltweit einzigartig war.

Wenn wir Mäuse oder Ratten gebraucht haben (und das gilt, soweit ich Einblick habe, auch für meine Studienkollgen), war es wichtig, dass diese einen ganz bestimmten standardisierten genetischen Hintergrund hatten, dass sie absolut gesund waren, keine Infekte oder ähnliches hatten - "Wildfänge" oder Mäuse "aus'm Zooladen" hätten wir nicht gebrauchen können.
Und unsere institutseigenen "CF-Modellmäuse" waren so wertvoll (und so wenig fruchtbar), dass wir jedes tote Tier genutzt haben wie die Indianer die Büffel. Und so soll es auch sein.
(Ist aber natürlich leider nicht immer so.)

Bei pharmakologischen Studien in großem Stil, oder bei Versuchen für Kosmetika o.ä. kann das schon wieder ganz anders aussehen, weil da Kohle ganz sicher vorgeht. Das streite ich doch auch gar nicht ab. :(
Und genau in den Bereichen ist der 'grosse' Markt zu sehen :(

Legalisiert werden muss gar nichts, legal sind Tierversuche grundsätzlich ja schon. Wenn es um die Rechtfertigung geht... ehm... wieso muss man dann so konsequent sein?
Um sich selbst der Realitaet zu stellen und nicht zu anonymisieren!

Meinst du auch, dass jeder, der Fleisch ist, an Weihnachten sein Kaninchen verzehren sollte?
Ja, arum nicht ... wenn es hilft es sich bewusst zu machen, was man mit dem Verzehr eines Kaninchens tut (nicht nur ein Packerl Fleisch aus dem Supermarktregal in den Ofen hauen ...) ... also wieder: weg von der Anonymisierung und bewusst die Konsequenz des Handelns sehen

Ich habe mich selbst schon für diverse Studien zur Verfügung gestellt, ob als Test- oder Kontrollperson. Gut, die Schmerzen hielten sich in meinem Fall weitgehend in Grenzen, aber: Alles, was an Tieren getestet wird, wird danach auch irgendwann am Menschen getestet. Und es gibt auch dort Leute, die sich freiwillig zur Verfügung stellen. (Es gibt allerdings auch Leute, die keine Lobby haben und da hineinbetuppt werden, etwa in der Dritten Welt.) - "Dürfen" die dann für Tierversuche sein?
Es ist deren Recht, gegen unfreiwillige Versuche zu sein ... und dieses Recht muss unbedingt respektiert werden!

Zum vergleichenden Thema - Schlachttiere versus Labortiere: Die Tatsache, dass es Schlachttieren schlecht ergeht und diese verzehrt werden kann ja wohl kaum eine Legalisierung des Lebens und Sterbens von Labortieren sein!
Für dich ganz sicher nicht. Aber wer das eine (Schlachtung von Tieren zum Verzehr oder zur sonstigen "Verwertung" - verzeih bitte meine trockene Wortwahl) akzeptiert, kann schlecht denselben Vorgang verteufeln, nur weil er in einem Labor stattfindet, und die Leber der Ratte hinterher nicht gegessen, sondern schockgefroren und zur Extraktion von DNA verwendet wird.
Das Leben und Sterben von Schlachttieren ... viel zu brutal und elend wie es groesstenteils ist - ist sogar gering im Vergleich zu dem, was viel zu vielen Labortieren angetan wird ... ich verweise mal auf die entsprechenden Dokumentationen, Bilder und Filme, die zahlreich zur Verfuegung stehen!

Ich kann das jedenfalls nicht. Ich kann mich nicht hinstellen und sagen: Auf Fleisch mag ich nicht verzichten, aber das Schlachten von Mäusen, das ist jetzt aber bitterböse. Die eine Schuld ist wie die andere Schuld. Wofür die Maus stirbt, ist der Maus egal. Nur wie sie stirbt, ist ihr nicht egal.
Genau ... und wie sterben sie, resp. was muessen sie durchmachen, bis sie sterben?

Wenn man damit lebt, dass man von anderen lebt, muss man sich der Verantwortung, die man hat, immer bewusst sein. Man darf niemals schludrig sein, das Lebewesen, das einem weiterhilft, verdient Respekt und eine gute Behandlung. Und Dankbarkeit. Ob im Labor oder sonstwo.

Und so Sachen wie: "Ups, da hab ich mich verplant. Okay, lass ich diese Ratten zurückgehen, bestell ich mir für in 14 Tagen neue" - oder: "Mist, hab dies oder das vergessen, machen wir den Versuch halt nochmal und holen uns neue Mäuse" - sowas geht absolut gar nicht. Genauso wenig wie: Och, sparen wir uns auf dem Viehtransport das Wasser, dann verbrauchen wir weniger Sprit!"

Für mich sind solche Versuche die Ausnahme, nicht die Regel. Und je weniger es gibt, desto besser.
In dem Umfeld, in dem Du gearbeitet hast, war es wohl die Ausnahme!

Um nochmal auf Anubis' zurückzukommen:

Wer bei anderen Lebewesen über Leben und Tod entscheidet spielt für mich GOTT!

Aber das tun wir doch dauernd. Wir alle. Spende ich Geld für (die Opfer der neuesten Naturkatastrophe) oder nicht? - Leben und Tod! Nicht für einen Hund vor unserer Haustür, aber für Leute (und deren Tiere, eventuell) anderswo.

Fahr ich nachts langsam oder hab ich's eilig - Leben und Tod, und sei es für wandernde Kröten. (Das meine ich nicht sarkastisch). Oder für diverse Insekten auf meiner Windschutzscheibe.

Steak oder Salat? - Leben und Tod. Butter oder Margarine? - Leben (für Milchkühe) und Tod (für alle die Tiere im Regenwald, die einer Ölpalmenplantage weiche mussten.)

Möhrenrohkost oder Mango? Leben und Tod für alle Eisbären, denen durch die ganze Verschickerei von Lebensmitteln über den Globus das Eis unter den Füßen wegtaut.

Wir treffen laufend solche Entscheidungen, wo wir gehen oder stehen. Entweder, man wird darob wahnsinnig, oder man zieht irgendwo die Grenze. Ihr beide (Pommel und Anubis) habt sie sehr eng gezogen.
Ich habe sie etwas weiter gezogen, ohne darum gleich auf irgendeiner ganz anderen Seite zu stehen.
Aber es gibt durchaus einen Unterschied, ob Lebewesen durch einen Unfall oder eine Naturkatastrophe sterben, oder ob der Tod gezielt und bewusst herbeigefuehrt wird (ansonsten koennten wir unsere Moerder und Totschlaeger aus den Gefaengnissen entlassen ;))
Und das Leben und die geistige und koerperliche Unversehrtheit von anderen Lebewesen zu respektieren empfinde ich nicht als enge Grenze!
Ich bin nicht realitaetsfremd genug um zu fordern, dass bspw. jetzt alle Vegetarier werden sollen :albern:, aber wenn Aerzte selbst konstatieren, dass Tierversuche uns nicht weiterbringen und in falscher Sicherheit wiegen und das Alternativmethoden immer noch viel zu wenig eingesetzt werden und EU-gesteuert Millionen von Tieren jetzt in unsinnigen Tierversuchen sterben muessen, weil die Alternativmethoden zu teuer seien ... dann laeuft ganz kraeftig was schief!

Für mich ist der Tod von Tieren durch Menschen in gewisser Weise unvermeidlich (etwa so wie der Tod von Tieren durch andere (Teil-)Carnivoren), aber sicher nicht "egal" oder erstrebenswert. Tiere sind für mich nicht "bloßes Nutzmaterial". Wenn es nach mir ginge, würden möglichst wenig Tiere für uns sterben. Und die, die es tun müssen, sollten dabei nicht leiden müssen.
Im Labor leider nicht realisierbar!

Als wirklicher Tierliebhaber sollte man aufstehen und fuer gute Lebens- und Schlachtbedingnungen fuer 'Nutztiere' aufstehen wie auch fuer das Verbot von Tierversuchen!
Nach dieser Definition bin ich dann wohl keiner. Obwohl ich dem ersten Teil deiner Aussage absolut zustimmen würde.

LG,

Lektoratte

Solange Tierversuche nicht verboten werden, werden die ALternativmethoden sich nicht durchsetzen (warum auch immer) :(
 
Tiere, Menschen am Rand der Gesellschaft etc, haben bis heute keine Lobby. Hätten sie heute eine Loby, die sich durchsetzen könnte, dann gabe es keine Tierversuche, keine Schlachttransporte, keine Massentierhaltung!!!!
@ Lektorratte Deine Antwort Du gehörst zur Forscherriege hat mir alles gesagtund auch Deinen Standpunkt erklärt!
Gott spielt für mich derjenige, der über das Lben anderer entscheidet!!! Überfahre ich ausversehen eine Wanderkröte, dann ist das Schicksal, eine trauriges noch dazu!!! überfahre ich sie absichtlich, dann spiele ich GOTT:
 
@Anubis

Wer ein Tier absichtlich überfährt, spielt nicht Gott. Der hat einen an der Waffel.

Warum sollte Gott absichtlich Menschen töten oder leben lassen? - Vielleicht hab ich nur ein falsches Bild von Gott.

Seh ich das richtig, dass du mit mir, da ich "zur Forscherriege gehöre" (anmerk: Tu ich gar nicht mehr) nicht mehr diskutieren willst?
 
...
Also koennen Tierversuche von Unkundigen durchgefuert werden? Und wie hilfreich ist ein Script?
Können Tierversuche von Unkundigen durchgeführt werden? - Im Prinzip angeblich nein. Denn nur Tiermediziner, Ärzte, Zahnärzte oder Biologen mit Fachrichtung Zoologie dürfen (so war es zumindest damals) Tierversuche durchführen, alle anderen (also Leute wie ich) brauche "Fachkunde".

(Frag mich nicht, wo bei den beiden fettgedruckten Berufsgruppen die Fachkunde für Tiere liegt. Das ist für mich ein echtes Problem an diesem Konzept!)

Tierversuchskunde 1 war die Grundlage, um selbst Versuche machen zu dürfen, hätt ich noch TV-Kunde 2 gebraucht. Hab ich aber nie gemacht, denn ich hab eines schon bei TV-Kunde 1 gelernt: Ich kann und will sowas nicht. Die fachkundige Anleitung war insofern gut, als die zu mir immer gesagt haben: "Lassen Sie es bitte!"

Das Skript war insofern hilfreich, als es die korrekten Medikationsdosen für Kleinnager enthielt.

Die Gabe von falscher Medikation ist fuer die Tierarztausbildung noetig, waehrend Informationen ueber richtige Medikationen nicht vorliegen :verwirrt:

Nee. Entschuldige. Ich vermute, dass die OP-Versuche an Kleinnagern für die TA-Ausbildung nötig waren, aber korrekte Informationen über die Dosierung gab es für die Studenten (im Gegensatz zu Hunden, Katzen, Pferden) nicht. Oder nur mal in einem Nebensatz. Die habe die Tiere schon narkotisiert bekommen, wenn ich das richtig verstanden habe.
Es gab auch in der Kleintierklinik selbst damals keine Richtlinien, jeder Arzt machte das nach Gefühl und Erfahrung irgendwie anders. Und die, die neu waren, mussten halt zusehen, dass sie das Rad neu erfinden.

Dann zitiere ich mich mal selber ;)

Und ja, es gibt nicht wenige Profs, fuer die das Etat auch ein Politikum ist und die eigene Wichtigkeit hervorhebt! Auch die hast Du ja kennengelernt!


... und zu welchen Preis, den dann die 'paar Affen' bezahlen muessen ... potentiell mit ihrem Leben, auf jeden Fall aber mit dem Verlust des artgerechten Lebens und der koerperlichen und geistigen Unversehrtheit :sauer:

Da hast du allerdings recht. :(


Die Beschreibung trifft es unheimlich gut :albern: ... und die Sache mit dem Respekt *raeusper*, ja der war dann bei mir auch dahin :rolleyes:


Sei froh und dankbar, so einen Charakter im Piranhabecken gefunden zu haben ;)


lektoratte schrieb:
wieso muss man dann so konsequent sein? Um sich selbst der Realitaet zu stellen und nicht zu anonymisieren!

Pommel schrieb:
Um sich selbst der Realitaet zu stellen und nicht zu anonymisieren!


Ja, arum nicht ... wenn es hilft es sich bewusst zu machen, was man mit dem Verzehr eines Kaninchens tut (nicht nur ein Packerl Fleisch aus dem Supermarktregal in den Ofen hauen ...) ... also wieder: weg von der Anonymisierung und bewusst die Konsequenz des Handelns sehen

Okay, ich verstehe dein Argument. Wäre ich nicht drauf gekommen, aber gut. Mit etwas Fantasie reicht da vielleicht auch schon ein Gedankenexperiment.


Es ist deren Recht, gegen unfreiwillige Versuche zu sein ... und dieses Recht muss unbedingt respektiert werden!

"Dürfen die dann auch für Tierversuche sein" bezog sich auf die Leute, die selbst freiwillig als "Versuchskaninchen" dienen. Natürlich hat jeder das Recht, für oder gegen was auch immer zu sein, und das ist unbedingt zu respektieren.

Genau ... und wie sterben sie, resp. was muessen sie durchmachen, bis sie sterben?

Da ich mich ausschließlich auf die Tiere bezog, die geboren werden, aufwachsen und eines Tages getötet werden, um ihre Organe zu nutzen, glaub ich schon, dass die deutlich weniger leiden als das durchschnittliche Schlachttier.

Bei allen anderen gebe ich dir völlig Recht.

In dem Umfeld, in dem Du gearbeitet hast, war es wohl die Ausnahme!

Aber es gibt durchaus einen Unterschied, ob Lebewesen durch einen Unfall oder eine Naturkatastrophe sterben, oder ob der Tod gezielt und bewusst herbeigefuehrt wird (ansonsten koennten wir unsere Moerder und Totschlaeger aus den Gefaengnissen entlassen ;))

Aber wenn ich sage: "Heuer spende ich nix, ich will lieber nochmal in den Urlaub fahren" - verhungert darum vielleicht ein anderer oder stirbt, weil es kein Krankenhaus gibt. Dass diese Entscheidung Leben oder Tod eines anderen zur Folge hat, ist uns nur meist nicht bewusst!

Ich bin nicht realitaetsfremd genug um zu fordern, dass bspw. jetzt alle Vegetarier werden sollen :albern:, aber wenn Aerzte selbst konstatieren, dass Tierversuche uns nicht weiterbringen und in falscher Sicherheit wiegen und das Alternativmethoden immer noch viel zu wenig eingesetzt werden und EU-gesteuert Millionen von Tieren jetzt in unsinnigen Tierversuchen sterben muessen, weil die Alternativmethoden zu teuer seien ... dann laeuft ganz kraeftig was schief!

Da hast du allerdings Recht. Und ich muss auch dazu sagen: Diejenige, die sich am gedankenlosesten im Umgang mit den ihnen anvertrauten Tieren gezeigt haben, können (das mag Zufall gewesen sein oder auch nicht), waren immer Ärzte. - Wir erinnern uns: Die, die keine Fachkunde brauchen, um Tierversuche durchführen zu dürfen, weil der Gesetzgeber davon ausgeht, dass sie über die Bedürfnisse von Tieren Bescheid wissen. Ja, Pustekuchen! :sauer:
Nun waren die in unserer Arbeitsgruppe in der Minderheit, aber in der, mit der wir das Labor geteilt haben, nicht.

So, und nun muss ich Schluss machen.

LG,

Lektoratte
 
Wen es interessiert ... hier die (englische) Praesentation einer Organisation, die Tierschutz-Gemeinschaftuebergreifend versucht, in Bruessel auf die Gesetzgebung in Sachen Tierversuche einzuwirken:

Ebenfalls auf Englisch eine Stiftung, die auf EU-Ebene gegen TV agiert:
 
BREMEN

Universität darf Affen-Versuche zunächst fortsetzen

Die Universität Bremen darf ihre Versuche an Affen zunächst fortsetzen - bis zum Jahresende. Doch endgültig entschieden ist noch nichts, ein langwieriger Rechtsstreit zwischen Tierschützern und Forschern droht.




:(
 
Von Mausili ueberbnommen:

Tierversuche in Bremen

Ohne Affen geht es nicht

Wichtige Experimente oder Folter? Der Hirnforschung an der Uni Bremen droht das Aus, weil Wissenschaft und Politik Leiden unterschiedlich bewerten.............

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PS: aktueller Stand der Abstimmung:
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Abstimmung

Affenversuche - wichtige Forschung oder Folter?

Ergebnis
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16% Diese Experimente sind eine nutzlose Tierquälerei.
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6% Diese Grundlagenforschung bringt wichtige Erkenntnisse und sollte genehmigt werden.
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3% Tierversuche sollten erlaubt sein, wenn sie den Menschen einen direkten Nutzen bringen könnten.
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75% Tierversuche sollten grundsätzlich verboten werden.

Abgegebene Stimmen: 1087 Die Abstimmungen bei sueddeutsche.de sind nicht repräsentativ. Sie geben aber ein Stimmungsbild derjenigen wieder, die - unverbindlich und freiwillig - an den Votes teilnehmen.
 
Pressemitteilung: mit freundlicher Erlaubnis der Ärzte gegen Tierversuche

Hirnlose Hirnforschung
Seit mehr als zehn Jahren tobt der Streit um die umstrittenen Tierversuche des Hirnforschers Andreas Kreiter in Bremen. Im Oktober 2008 verweigerte der Senat die Verlängerung der Genehmigung. Der Tierschutz überwiege gegenüber dem möglichen Nutzen der Versuche. Dieser mutige Schritt ist der Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter hoch anzurechnen.
Anders als in Berlin und München, wo gleichartige Tierversuche ohne große Gegenwehr der Forscher von den zuständigen Behörden abgelehnt wurden, droht in Bremen ein harter Gegenwind. Mit der aus öffentlichen Geldern finanzierten Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Uni Bremen im Rücken will Kreiter bis vors Bundesverfassungsgericht ziehen. Jetzt hat er bis Ende des Jahres erst einmal Aufschub bekommen. Die Medien berichten zurzeit mit einer erschreckenden Einseitigkeit über die Vorgänge in Bremen und stellen den Hirnforscher als Opfer der Politik und des Tierschutzes dar. Bitte schreiben Sie Leserbriefe!

, Badische Zeitung, 28.11.08


, FR, 26.11.08


, FAZ, 26.11.08

, Zeit Online, 26.11.08 (Nicht über Affenversuche, aber trotzdem leserbriefwürdig)


Das ist Willkür, Spiegel Druckausgabe 48/2008, S. 141


, Zeit, 20.11.08


, Süddeutsche, 17.11.08
 
Der Wildnis entrissen – Affen aus Kambodscha fürs Versuchslabor Langschwanzmakaken, die in den Mangrovenwäldern Kambodschas leben, werden mit brutalen Methoden eingefangen, um die Tierversuchsindustrie mit Nachschub zu versorgen. Eine Untersuchung der britischen Organisation BUAV liefert jetzt Beweise für das grausame Schicksal der Affen in Kambodscha. Die Tiere werden aus
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den Bäumen gejagt und mit Netzen gefangen.Mütter werden von ihren Babys getrennt. Die Tiere werden unter erbärmlichen Bedingungen in Zuchtanstalten gehalten, die in Kambodscha wie Pilze aus dem Boden schießen. Das Geschäft mit wildlebenden Affen hat industrielle Ausmaße angenommen, um die nimmersatte Tierversuchsindustrie zu beliefern. Sie können helfen! Bitte schreiben Sie Protestbriefe. Auf unserer haben wir weitere Informationen sowie Musterbriefe vorbereitet.

Pressemitteilung: mit freundlicher Erlaubnis der Ärzte gegen Tierversuche
 


Behörde lehnt Affenversuche erneut ab

Die umstrittenen Experimente an Affen in Bremen dürfen nicht fortgesetzt werden - das hat das Gesundheitsressort der Stadt beschlossen. Die Universität will die Entscheidung anfechten und notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen.
 
Bremen: Weiter Streit um Affenversuche an Universität Bremen

Der juristische Streit um die Rechtmäßigkeit von Tierversuchen an Affen an der Universität Bremen zwischen der Gesundheitsbehörde und der Hochschule geht in eine neue Runde. Nach der Ablehnung im Widerspruchsverfahren durch die Gesundheitsbehörde im August werden sich wohl die obersten Richter des Landes demnächst mit dem Thema beschäftigen.

 
Meilenstein für den Tierschutz: Umstrittene Affenversuche bleiben nach Bundesgerichtsurteilen verboten

Grosser und richtungsweisender Erfolg für den Tierschutz: Das Bundesgericht hat heute bestätigt, dass für zwei im Jahre 2006 von der Tierversuchskommission des Kantons Zürich abgelehnte Primatenversuche definitiv keine Bewilligung erteilt wird. Die Beschwerden der betroffenen Forscher wurden vollumfänglich abgewiesen .......



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