Borreliose ist bei Hunden so unwahrscheinlich, daß ich nichtmal darauf testen würde. Mit einem Test auf Anaplasmose oder Ehrlichiose kommt man da schon weiter.
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Die meisten Menschen und Tiere sind Borreliose-resistent
In Deutschland sind etwa 20 bis 30% aller Zecken der Art "Gemeiner Holzbock" (Ixodes ricinus) Träger von Borrelien, mit starken regionalen Schwankungen. Die Borrelien gelangen erst ca. 16-24 Stunden nach Beginn des Saugaktes der Zecke in den Wirt. Man sollte meinen, dass der Zeckenbiss in diesen Fällen auch mit einer Infektion von Mensch oder Hund einhergeht. Zum Glück erkranken aber nur ein sehr kleiner Teil der Menschen und ein noch kleinerer Teil der Hunde, wenn sie infiziert werden. Viele Infizierte scheinen eine genetisch bedingte Resistenz zu besitzen und auch nach zahllosen Zeckenbissen nie zu erkranken, selbst dann, wenn sich die Bakterien im Körper ausbreiten.
Von Wildtieren, die ja in großem Maß von Zecken gebissen werden, nimmt man an, dass sie vollständig gegen die Krankheit resistent sind. Durch die Domestikation ist die Borreliose-Resistenz bei Haustieren wohl aber teilweise verloren gegangen. Solide Daten über die Resistenz gegenüber Lyme-Borreliose bei verschiedenen Hunderassen gibt es genauso wenig wie beim Menschen. Sicher ist lediglich, dass die meisten Hunde (sowie Wölfe), die regelmäßig von Zecken gebissen werden, Antikörper gegen Borrelien in sich tragen ohne zu erkranken.
Genauere Daten zur Erkrankungsrate sind nur beim Menschen bekannt. Eine Untersuchung an der Universität Heidelberg ergab, dass 3,5% aller von Zecken gebissenen Personen von Borrelien infiziert wurden. In den meisten Fällen kam es jedoch zu keinen weiteren Krankheitssymptomen außer der Wanderröte (und selbst die wird in weniger als der Hälfte aller Fälle beobachtet
Das körpereigene Immunsystem ist in der Regel in der Lage, die Bakterien abzutöten. Der Krankheitsverlauf und die Symptomatik der Borreliose hängen beim Menschen (und vermutlich auch beim Hund) von der infizierten Borrelien-Art ab. So wird
Borrelia afzelii bevorzugt für Gelenk- und Hauterkrankungen,
Borrelia garinii für neurologische Symptome und Erkrankungen des Herzens verantwortlich gemacht. Beim Menschen wurden zudem verschiedene genetische Faktoren gefunden, die entscheidend sind für die Unterschiede im Ausbruch und im Verlauf der Krankheit. Es ist anzunehmen, dass ähnliche Resistenzfaktoren auch dafür verantwortlich sind, ob und eventuell wie stark Hunde an Borreliose erkranken.
Beim Menschen wird davon ausgegangen, dass lediglich ca. 0,1 bis maximal 1,5% der Zeckenbisse zu einer Erkrankung führen. Da in zeckenverseuchten Gebieten bis zu 90% der daraufhin untersuchten Hunde Borrelien-Antikörper tragen (wovon die wenigsten erkranken), ist anzunehmen, dass die Zahl der Borreliose-resistenten Hunde sogar noch weit größer ist als die der resistenten Menschen." (Dr. Roland Friedrich)
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