Genauso sehe ich das auch, Hund sichern und trainieren.
Wenn die Bekannte keine Einsicht zeigt, muß das OA ran.
Ich kenne eine Reihe von Fällen, wo im Prinzip die halbe Nachbarschaft davon wußte, wie der Hund sich verhält, aber keiner wollte der Nachbarin weh tun und dann kam es zum echten Beißvorfall.
Für den, der gebissen wird, ist es völlig egal, ob der Hund "nur" aus einer Übersprunghandlung heraus gebissen!
Jep, da muss ich mich schuldig bekennen und habe es selbst (bzw. mein Kind und mein Hund) büßen müssen.
Versuche mal die Kurzversion: Nachbarin hat zu ihrem bis dahin unauffälligen 1,5 jährigen Doggenmix noch eine Borderhündin dazu genommen, damit der Rüde eine Spielkameradin hat. Vorher hatten sie eine Beagelhündin, die jahrelang an der Leine bis zur nächsten Wiese durfte, um ihr Geschäft zu erledigen. Ich habe ihr im Vorfeld schon gesagt, dass sie froh sein kann, dass ihr Riese so ein Schaf ist, sie aber nicht unterschätzen soll, dass zwei Hunde eine ganz andere Dynamik bekommen.
Tja, es kam dann aber leider, wie ich es prophezeit habe, sie konnte dann beide Hunde nicht einmal mehr zuverlässig an der Leine halten.
Eines Tages kam meine Tochter aus der Schule, den Jackenärmel zerbissen und GsD nur oberflächlichle Bisse am Unterarm und an den Fingern. War die besagte Hündin. Die Besitzerin kam kurz danach leichenblass und zähneklappernd, um sich zu entschuldigen. Es hätte der Hündin wohl zu lange gedauert, bis sie über die Straße konnten und da hätte sie sich umgedreht und wäre meine Tochter angegangen... Sowas sind (wie in dem hier geschilderten Fall) ERKLÄRUNGEN, aber keine ENTSCHULDIGUNG. Sowas darf nicht passieren.
Ich habe meiner Nachbarin gesagt, sie MÜSSE die Hunde besser sichern und an einen Maulkorb gewöhnen und sich Hilfe suchen, wie sie die Beiden in den Griff bekommt. Ja, ja, wollte sie alles machen, für die Hündin hätte sie sogar schon jemanden, die würde sie sowieso wieder abgeben, hätte sie selbst ja schon gemerkt, dass sie nicht klar käme- und das Ende vom Lied war, dass sie
NICHTS von alldem getan hat, ausser uns 20.-€ für die zerbissene Jacke in den Briefkasten zu stecken.
So weit so schlecht und obwohl nicht nur wir aufgepasst haben, dass wir dem Gespann möglichst aus dem Weg gehen, haben wir es ihrer Selbstüberschätzung zu verdanken, dass sich der Rüde dann auch noch unseren Oppa vorgeknöpft hat. Obwohl ich noch an der Straßenecke gewartet hatte, dass sie endlich mit ihren Hunden im Haus verschwindet. Da habe ich selbst dann zu spüren bekommen, was es heisst, wenn man aus
falscher Rücksichtsnahme versucht, sowas untereinander zu klären. Kein schönes Gefühl, wenn man dafür dann auch noch ein zweites Mal zum Opfer wird.
Danach habe ich eine Meldung beim O- Amt gemacht und sie bekam sofort Auflagen. Kürzlich war die Gerichtsverhandlung, Bußgeldverfahren der Stadt gegen sie. Dort hat sie dann behauptet, unser Oppa hätte einen Streit provoziert und ich hätte die Leine losgelassen. Klar, der ist blind und taub, er hat die drei auf die Entfernung gar nicht wahrnehmen können und ich lasse diesen Hund dann auch noch an der Hauptverkehrsstraße los.... Allein die Tatsache, dass sie nun auch noch die Schuld auf andere schiebt, hat mir bewiesen, dass es ein großer Fehler war, nicht schon den ersten Vorfall gemeldet zu haben! Wie das Verfahren ausgegangen ist, weiss ich nicht. Sie wohnen auch nicht mehr hier. Ich halte dieses Gespann gerade wegen der Unzuverlässigkeit und Überforderung der Halterin für gefährlich. Passiert der nächste Vorfall, der schon wegen ihrer Uneinsichtigkeit definitiv passieren wird, habe ich zumindest getan, was ich tun konnte, um das zu verhindern. Nie wieder möchte ich in die Situation kommen,
hinterher sagen zu müssen, ich habe es
gewusst....
Sorry, ist doch länger geworden. Aber vielleicht wird so anschaulicher, dass man niemandem einen Gefallen tut, wenn man solche Vorfälle klein redet. Wenn jemand z.B. zum Gewalttäter wird ist es doch auch nicht besser, weil er besoffen war, oder? Erklärungen helfen Opfern auch nicht wirklich weiter...