Wenn man 10 Menschen fragt, was sie unter Liebe verstehen, werden 10 unterschiedliche Antworten dabei heraus kommen und einige der Antworten werden sich so gravierend von einander unterscheiden, dass der eine oder andere zur Auffassung kommen wird, dass ihm so manches Tier ähnlicher ist, als so mancher Mensch.
Für manche Menschen ist Liebe etwas sehr emotionales bzw. gefühlsbetontes und für andere ist es viel mehr ein Resultat ratinaler Überlegungen. Manche sehen Liebe als etwas an, dass aus dem inneren und unkontrolliert entsteht und andere als eine Entwicklung aus Erfahrungen.
Ist Liebe, wenn man in Anwesenheit einer anderen Person von innen eine Wäreme und Zuneigung spürt, oder ist es ein rationaler Gedanke, der einem sagt, dass man den Menschen gerne hat, weil er zum Beispiel gut zu einem ist?
Für manche Menschen ist Liebe und Verlangen untrennbar von einander und für andere spielt das eine mit dem anderen keine Rolle. Manche lieben auch Menschen, die schlecht zu ihnen sind und ihre Liebe nicht erwiedern und bei anderen wiederum schließt sich das aus.
Bei Tieren denken wir uns immer logische und pragmatische Dinge aus, um Liebe zu erklären und geben uns selber dafür einen magischen Touch für unsere eigene Liebe.
Liebe ist für mich ein Oberbegriff für viele Dinge, die erklären, warum sich ein anderes Lebewesen so verhält, dass es mir zeigt, dass es mich gerne um mich hat, sich freut wenn es mich sieht, mir beisteht wenn ich Hilfe brauche und sich in meiner Nähe geborgen und behaglich fühlt etc.
Der Vergleich mit dem Leitwolf, der schwach wird und dem es dann an den Kragen geht, ist ein schlechtes Beispiel, denn bei uns Menschen ist es nicht anders. Aus Liebespaaren werden Mörder und aus Eheleuten erbitterte Feinde. Die lieben Eltern werden irgendwann lässig und kommen ins Heim, nachdem man sie zuvor genervt und ohne Mitleid Zuhause gepflegt hat. Sogar die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist nicht immer so selbstlos und grenzenlos wie im Kino dargestellt.
Wenn ein Hund also bei seinem toten Halter wacht und ihn nicht verlassen will und auch danach zeigt, dass es ihm ohne Halter schlecht geht, warum auch immer, kann ich das Liebe nennen, weil mir im Leben von Menschen auch schon qualitativ niedrigere "Liebe" entgegen gebracht wurde. Das hat nichts mit Vermenschlichung oder einer Verbitterung gegenüber Menschen zutun. Ich betrachte Liebe unter Menschen nur nicht so romantisch wie das manche Menschen oft machen. Zwischen der Liebe von Tieren oder Menschen besteht kein Unterschied. Es kommt auf die Qualität der Beziehung an.