Mastzelltumor / Mastzellentumor Grad III - Chemo und / oder Bestrahlung

Fleurie

Bei unserer jetzt gerade fünfjährigen Golden Retriever Hündin, einer lebensfrohen Rakete, wurde letzten November ein 1cm großer Mastzelltumor an der Körperseite diagnostiziert. Die radikale OP mit großem Sicherheitsrand konnte leider nicht alle Zellen im Tumorbett entfernen, es wurde durch die Pathologie ein mäßig differenzierter MZT Grad II diagnostiziert. Es folgten drei Wochen lang Bestrahlung 5x die Woche.

Nun hatte sich gerade mal gut vier Monate nach Ende der letzten Bestrahlung, 10cm vor der letzten Tumorstelle ein neuer MZT gebildet, diesmal 2cm groß, unter der Haut, wie ein Lipom, tastbar. Laut TA hat dieser nichts mit dem alten Tumor zu tun.Sie ist laut den Untersuchungen wohl leider genetisch veranlagt, MZT zu bekommen.

Der Tumor wurde letzte Woche mit großem Sicherheitsabstand herausoperiert. Die Biopsie des Tumors hat ergeben, dass es sich diesmal um einen äußerst aggressiven Grad III handelt, - wie durch ein Wunder war das Tumorbett aber Tumorzellenfrei, was wohl selten erreichbar ist.

Die Klinik-Ärztin rät uns, die Stelle vorsichtshalber dennoch zu bestrahlen. Zudem schlägt sie eine systemische Chemotherapie vor, um das C-Kit zu blocken, welches die Tumore auslöst.

Meine Gedanken sind die Folgenden:
- Warum die kleine OP-Stelle bestrahlen, wenn doch laut den Untersuchungen alle Restzellen entfernt sind. Wenn sich bereits Tumorzellen ausgebreitet haben werden diese vermutlich dann außerhalb der OP-Stelle sein, so dass man diese mit Bestrahlung ohnehin nicht erreichen würde?! Die Bestrahlung wird eigentlich nur bei unsauberer Resektion des Tumors oder inoperablen Stellen gewählt... Ich verstehe nicht, warum die Uniklinik dies vorschlägt, muss da nochmal nach dem WoE hinterherhaken.

- Ich habe Angst, aufgrund zu wenig Erfahrung mit Chemotherapie Versuchskaninchen mit meinem Hund zu sein.

- Ich habe Angst, mich gegen die Chemotherapie zu entscheiden und meinen Hund aufgrund von Metastasen in paar Wochen einschläfern zu müssen.

- Ich möchte dem Hund keinesfalls Leid zufügen, wenn es sich nicht um nur eine kurze Zeitdauer handelt, die dem Tier noch eine bedeutend längere fröhliche beschwerdefreie Zeit ermöglicht.

Ich hab schon wie verrückt gegoogelt, aber es gibt gar nicht so viele Erfahrungsberichte, was Bestrahlung & Chemo angeht. Ich werde hier weiter von unserem Weg berichten und hoffe dennoch auf Feedback und Ratschläge...

Lieben Dank für's Zuhören.
 
  • 24. April 2024
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Hi Fleurie ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich kann Dir so gut nachfühlen! Mein Hund wurde auch einTumor entfernt und er hat Grad 2 und gestreut in die Lymphe. Mir empfahl man jetzt mit einer Chemo zu beginnen und ich weiss nicht ob ich ihm das zumuten kann. Die Ärzte sagen die Hunde vertragen das sehr gut, ich habe trotzdem grosse Angst von den Nebenwirkungen. Ich muss mich sehr bald entscheiden bin so hin und hergerissen.
 
Bei unserer jetzt gerade fünfjährigen Golden Retriever Hündin, einer lebensfrohen Rakete, wurde letzten November ein 1cm großer Mastzelltumor an der Körperseite diagnostiziert. Die radikale OP mit großem Sicherheitsrand konnte leider nicht alle Zellen im Tumorbett entfernen, es wurde durch die Pathologie ein mäßig differenzierter MZT Grad II diagnostiziert. Es folgten drei Wochen lang Bestrahlung 5x die Woche.

Nun hatte sich gerade mal gut vier Monate nach Ende der letzten Bestrahlung, 10cm vor der letzten Tumorstelle ein neuer MZT gebildet, diesmal 2cm groß, unter der Haut, wie ein Lipom, tastbar. Laut TA hat dieser nichts mit dem alten Tumor zu tun.Sie ist laut den Untersuchungen wohl leider genetisch veranlagt, MZT zu bekommen.

Der Tumor wurde letzte Woche mit großem Sicherheitsabstand herausoperiert. Die Biopsie des Tumors hat ergeben, dass es sich diesmal um einen äußerst aggressiven Grad III handelt, - wie durch ein Wunder war das Tumorbett aber Tumorzellenfrei, was wohl selten erreichbar ist.

Die Klinik-Ärztin rät uns, die Stelle vorsichtshalber dennoch zu bestrahlen. Zudem schlägt sie eine systemische Chemotherapie vor, um das C-Kit zu blocken, welches die Tumore auslöst.

Meine Gedanken sind die Folgenden:
- Warum die kleine OP-Stelle bestrahlen, wenn doch laut den Untersuchungen alle Restzellen entfernt sind.

Vorsichtshalber - sagte die TÄ. Weil man sich nie so ganz sicher sein kann.


Wenn sich bereits Tumorzellen ausgebreitet haben werden diese vermutlich dann außerhalb der OP-Stelle sein, so dass man diese mit Bestrahlung ohnehin nicht erreichen würde?!
Vermutlich.
Frag dich selbst, wie sehr du dich auf "vermutlich" verlassen willst - oder doch lieber auf "vorsichtshalber" setzen willst.


Die Bestrahlung wird eigentlich nur bei unsauberer Resektion des Tumors oder inoperablen Stellen gewählt... Ich verstehe nicht, warum die Uniklinik dies vorschlägt, muss da nochmal nach dem WoE hinterherhaken.
So eine ähnliche Situation hatte mein Vater heute bei seinem Kardiologen.
Das eine ist eine sogenannte "absolute Indikation". Eine Situation bei der man medizinisch nur zu einer einzigen Maßnahme raten kann.
Das andere ist eine sogenannte "relative Indikation". Man kann eine Maßnahme ergreifen, sie ist durchaus aus begründet und sinnvoll - aber man "muss" es nicht, weil es hier auch noch alternative Möglichkeiten gäbe (auch nichts zu tun würde bei einer relativen Indikation als Alternative gesehen).


- Ich habe Angst, aufgrund zu wenig Erfahrung mit Chemotherapie Versuchskaninchen mit meinem Hund zu sein.
Ich geb dir hier zu ein Beispiel:
Ich nehme bei drohender Migräne schnell eine Aspirin. Eine Freundin von mir sagt, bei ihr nutzt das nix, sie braucht ein stärkeres spezielles Migränemittel. Bei einem Menschen hilft etwas - beim anderen nicht. Als meine Freundin das erste mal ausprobiert hat, ob bei ihr auch Aspirin hilft - war sie "Versuchskaninchen": mal schauen, ob das bei mir auch hilft.

Bis auf wenige Ausnahmen - ist das bei allen medizinischen Maßnahmen so. Es gibt nur ganz selten etwas das bei jedem Menschen gleich hilft oder wirkt wie bei einem anderen. Gegen einen akut entzündeten Blinddarm hilft es sicher, ihn operativ zu entfernen. Aber der Heilungsprozess ist dann wieder individuell unterschiedlich.


- Ich habe Angst, mich gegen die Chemotherapie zu entscheiden und meinen Hund aufgrund von Metastasen in paar Wochen einschläfern zu müssen.
Dann mach sie!
Andernfalls wirst du dir hinterher immer denken "hätte ich doch ... (dieses oder jenes noch versucht). Das tut man sowieso fast immer, aber wenn man etwas hätte tun können und es nicht macht - ist diese Art von "Reue" ja schon vorprogrammiert.
Wenn du nicht von vorneherein schon sagst "komme was da wolle, eine Chemo kommt absolut nicht in Frage" (oder so ähnlich) - dann solltest du sie machen.



- Ich möchte dem Hund keinesfalls Leid zufügen, wenn es sich nicht um nur eine kurze Zeitdauer handelt, die dem Tier noch eine bedeutend längere fröhliche beschwerdefreie Zeit ermöglicht.
Es gibt Tierheilpraktiker (THPs) die Hunde während einer Chemo begleiten. Oder überhaupt während einer Krebserkrankung. Man kann sehr viel machen, damit es einem Tier noch möglichst lange möglichst gut geht. Mit oder ohne Chemo.
Während einer Chemo kann man Mittel geben die gegen die Nebenwirkungen bzw. Folgen einer Chemo wirken, den Organismus möglichst stabil und kräftig halten, damit ihm die Chemo nicht ganz so schadet.

Auch wenn ich zugeben muss, dass man bei Mastzellen-Tumoren nicht ganz so frei arbeiten und unterstützen kann, wie bei anderen Tumorarten. Mastzellen sind Zellen des Immunsystems, deshalb darf man das Immunsystem nicht einfach so wahllos "stimulieren". Es gibt aber gute THPs die sich mit Tumoren und auch mit den Begleittherapien wirklich gut auskennen und da auch schon einige Erfahrungen haben.

Ich wünsch dir und deinem Hund von Herzen alles Gute!!!
 
Herzlichen Dank für eure Antworten!
@Gabi: Die Bestrahlung ist nicht ohne, wir haben das ja schon 15x mitgemacht und ich muss sagen, dass das für das Tier mehrmals schon stark belastend ist. Einmal kann man so eine Sache mitmachen, aber unsere Hündin fährt zudem ungern so lange Auto, und die 15 Fahrten je 1,5 Stunden je Weg, täglich, + Narkose, das ging ihr schon an die Substanz, sie war müde und nahm ab. Ich denke, die Fahrten waren für Sie im gleichen Maße strapaziös wie die Bestrahlung an sich. Ob es für sie weniger Stress gewesen wäre, sie einfach zur Behandlung dort zu lassen,... Ich weiss es nicht. Die Haut macht bei der Bestrahlung auch einiges mit, und wir haben laut Klinik noch Glück gehabt, dass die Folgen nicht so schlimm waren, wie es oft der Fall ist. Noch heute, fünf Monate nach Bestrahlungsende, hat sie ein verbranntes Rechteck im Fell, obwohl ich während der Behandlung nicht das Gefühl hatte, dass sie die Stelle schmerzt oder juckt. Das Äußerliche spielt für uns keine Rolle, ich will nur sagen, was eine Bestrahlung letztlich für Konsequenzen auch für das Tier hat. Wir haben zwar auch die Option, statt 15x nur 10x zu fahren, aber dann würde die Strahlendosis erhöht, was die Haut schlechter verkraftet.

Nun unser Update zu Chemo: Wir stehen mit zwei freundlichen Unikliniken in Kontakt und überlegen, welche Chemotherapie wir angehen sollen.

Variante a) Chemo über drei Monate: Vinblastin und Prednisolon
Man hofft, dass der Hund nach dem Absetzen länger tumorfrei bleibt.

Variante b) Chemo bis zum Lebensende: Lomustin und Vinblastin
Man geht erfahrungsgemäß davon aus, dass bei Grad III nach dem Absetzen der Tumor wieder ausbricht.

Gibt es hier Erfahrungen?
 
Muss ergänzen:
Variante b) Lumostin und Vinblastin und Prednisolone
 
Du kannst eigentlich bei allen Chemos beim Hund nachlesen, dass nach dem Absetzen vom Cortison (Prednisolon) mit einem Einbruch zu rechnen ist.

Das ist auch eigentlich logisch: das Kortison "bremst" das Immunsystem und damit natürlich auch die Entstehung neuer Tumorzellen.

Bei Kombinationen mit den klassischen Zytostatika (zB Lumostin, Vinblastin u.a.) werden ja zusätzlich noch die Tumorzellen zerstört, die trotzdem noch produziert werden. Ganz abstellen kann man die Produktion ja nicht - ohne Immunzellen kann man noch weniger leben als mit Krebszellen.

Da bei Tumorarten wie sie dein Hund hat, werden die Tumorzellen in Organen produziert, die man nicht einfach rausoperieren kann. Bei einem Mammatumor zB entfernt man das Gesäuge und damit ist zumindest die "Brutstätte" für die Tumorzellen weg. Immunzellen werden aber im Knochenmark produziert und zum Teil auch in den Lymphstationen - da kann man leider nicht einfach alles rausnehmen.

Wie lange nach Absetzen oder mit einer Chemo jemand überlebt, hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Die Chemo schädigt gesunde Zellen genau so wie die Bestrahlung auch - nur dass du das nicht sehen kannst. Das muss ein Organismus "wegstecken" können und das kann nicht jeder Hund gleich gut. Auch den Stress, den alle Hunde bei so aufwendigen Behandlungen haben - ist individuell völlig unterschiedlich. Selbst wenn alle äusserlichen Faktoren eines Vergleichsfalles völlig identisch sein sollten - kannst du dennoch keine zwei Fälle miteinander vergleichen. Und schon gar keine Rückschlüsse für deinen eigenen Fall daraus ziehen.

Welche Zytostatika man einsetzt, hängt auch von sehr vielen Faktoren ab. Unter anderem von der genauen Histologie der Tumorzellen; nicht alle Tumorzellen sind gleich empfindlich auf bestimmte "Chemos". Außerdem machen unterschiedliche Ärzte dann natürlich auch ihre ganz eigenen Erfahrungen.

Alle Tiere die ich begleitet habe, bekamen ALLE zusätzliche naturheilkundliche Unterstützung. Von daher wären jetzt meine Erfahrungen für dich ohnehin nicht vergleichbar. Es waren auch andere Tumorarten, wenn auch aus der gleichen Kategorie wie Mastzelltumoren - also mit sehr gut vergleichbarer Prognose und Behandlungsoptionen.
 
Du kannst eigentlich bei allen Chemos beim Hund nachlesen, dass nach dem Absetzen vom Cortison (Prednisolon) mit einem Einbruch zu rechnen ist.

Das ist auch eigentlich logisch: das Kortison "bremst" das Immunsystem und damit natürlich auch die Entstehung neuer Tumorzellen.

Bei Kombinationen mit den klassischen Zytostatika (zB Lumostin, Vinblastin u.a.) werden ja zusätzlich noch die Tumorzellen zerstört, die trotzdem noch produziert werden. Ganz abstellen kann man die Produktion ja nicht - ohne Immunzellen kann man noch weniger leben als mit Krebszellen.

Da bei Tumorarten wie sie dein Hund hat, werden die Tumorzellen in Organen produziert, die man nicht einfach rausoperieren kann. Bei einem Mammatumor zB entfernt man das Gesäuge und damit ist zumindest die "Brutstätte" für die Tumorzellen weg. Immunzellen werden aber im Knochenmark produziert und zum Teil auch in den Lymphstationen - da kann man leider nicht einfach alles rausnehmen.

Wie lange nach Absetzen oder mit einer Chemo jemand überlebt, hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Die Chemo schädigt gesunde Zellen genau so wie die Bestrahlung auch - nur dass du das nicht sehen kannst. Das muss ein Organismus "wegstecken" können und das kann nicht jeder Hund gleich gut. Auch den Stress, den alle Hunde bei so aufwendigen Behandlungen haben - ist individuell völlig unterschiedlich. Selbst wenn alle äusserlichen Faktoren eines Vergleichsfalles völlig identisch sein sollten - kannst du dennoch keine zwei Fälle miteinander vergleichen. Und schon gar keine Rückschlüsse für deinen eigenen Fall daraus ziehen.

Welche Zytostatika man einsetzt, hängt auch von sehr vielen Faktoren ab. Unter anderem von der genauen Histologie der Tumorzellen; nicht alle Tumorzellen sind gleich empfindlich auf bestimmte "Chemos". Außerdem machen unterschiedliche Ärzte dann natürlich auch ihre ganz eigenen Erfahrungen.

Alle Tiere die ich begleitet habe, bekamen ALLE zusätzliche naturheilkundliche Unterstützung. Von daher wären jetzt meine Erfahrungen für dich ohnehin nicht vergleichbar. Es waren auch andere Tumorarten, wenn auch aus der gleichen Kategorie wie Mastzelltumoren - also mit sehr gut vergleichbarer Prognose und Behandlungsoptionen.
 
Also würde das heissen Naturheilpraxis beim Hund würde auch helfen? Kann mann so den Krebs auch einigermassen stoppen ? Ich gebe jetzt meinem Hund Predinosol, das heisst ich müsste ihm das Lebenslang geben. Wenn ich es absetzt riskiere ich das der Krebs explodiert ? Liebe Grüsse
 
Also würde das heissen Naturheilpraxis beim Hund würde auch helfen?

Hatte ich oben schon geschrieben.
Helfen ist relativ. Hab ich oben aber auch schon erklärt.

Kann mann so den Krebs auch einigermassen stoppen ?
Niemand kann dir irgendwas versprechen. Auch die Ärzte nicht.


Ich gebe jetzt meinem Hund Predinosol, das heisst ich müsste ihm das Lebenslang geben. Wenn ich es absetzt riskiere ich das der Krebs explodiert ? Liebe Grüsse
Das hast du oben doch selbst schon so beschrieben !

Variante a) Chemo über drei Monate: Vinblastin und Prednisolon
Man hofft, dass der Hund nach dem Absetzen länger tumorfrei bleibt.

Das bedeutet, dass es abgesetzt wird und der Hund NICHT tumorfrei bleibt, sondern nur "länger"


Variante b) Chemo bis zum Lebensende: Lumostin und Vinblastin und Prednisolone
Man geht erfahrungsgemäß davon aus, dass bei Grad III nach dem Absetzen der Tumor wieder ausbricht.

Hier weiss ich nicht, ob es abgesetzt wird oder nicht. Aber man geht offensichtlich davon aus, dass der Tumor nach dem Absetzen wieder kommt. Ich weiss auch nicht, wie lange man einem Tier diese Chemo zumuten kann.

Es gibt aus vielerlei Gründen eigentlich grundsätzlich keine "Heilung" bei Krebs. "Stoppen" lässt sich das schon gar nicht. Deshalb wird ja operiert, bestrahlt, mit Zellgiften beschossen. Man entfernt den Tumor oder ganze Organe, oder man zerstört mit Strahlen oder Zellgiften die Zellen des Tumors - eben weil er sich nicht "stoppen" lässt. Aber Krebs ist in den Zellen, deshalb "sieht" man nicht, wo noch böse Zellen sind und wo nicht. In eurem Fall ist er in den Mastzellen, das sind Zellen des Immunsystems. Bei einem Brustkrebs wäre der Krebs in den Brustzellen. Wenn sehr viele Zellen befallen sind, dann sieht man Tumore - aber das Böse ist IN den Zellen drin.

Du solltest eigentlich schon genau wissen, was die Ärzte versuchen zu erreichen mit so einer Chemo.

Im allgemeinen ist das Lebensverlängerung (= länger als ohne Chemo).
Da alle schulmedizinischen Therapien sehr aggressiv sind, schädigen sie nicht nur die Tumorzellen, sondern viele Zellen des Körpers (= Nebenwirkungen). Was Kortison (Prednisolon) macht, hab ich oben schon erklärt. Das man nichts davon "lebenslang" machen kann, versteht sich von selbst. Die Frage ist allerdings auch, wie lange das Leben OHNE diese Therapien wäre.

Die Naturheilkunde kann dabei helfen, dass die Nebenwirkungen nicht ganz so ausgeprägt sind. Es geht dabei also um die Lebensqualität deines Hundes - nicht darum, Wunder zu bewirken. Das können wir alle nicht!
Man kann auch den Organismus und die Lebenskraft stärken, so dass es sich auch selbst besser gegen den Krebs wehren kann. Das wiederum führt auch dazu, dass man vielleicht noch ein klein bißchen mehr Zeit rausholt.

Die Schulmedizin kümmert sich also um eine möglichst große Zeitspanne der Überlebenszeit - die Naturheilkunde darum, dass man diese Zeit auch möglichst gut nutzen kann. Zeit alleine nutzt ja niemandem was, einem Tier schon gar nicht.
 
@Gabi: Ich hab die letzte Frage nicht gestellt, das hast Du wohl übersehen. Aber Danke in jedem Fall für Deine langen Antworten LG

@all: Ein kleines Update, denn ich möchte unsere Erfahrungen und Überlegungen für andere Betroffene festhalten: Die letzten Tage waren sehr schwierig für uns. Wir haben Ewigkeiten das Internet durchsucht, kaum etwas Verwertbares gefunden, weil die MZT einfach so verschieden sind, dass die Vergleichbarkeit fehlt. Eine Therapie scheint so gut / schlecht wie die andere, und die Studien sind zum Teil einfach uralt, oder es fehlen Angaben zu Vergleichsgruppen, die die Therapie nicht erhalten haben.

Bzgl. des Chemo-Medikaments haben wir uns aufgrund des positiven CKits für Masivet entschieden und hoffen, dass es möglichst ohne Nebenwirkungen vertragen wird. Unsere Klink hat eine große Anzahl an Hunden als Referenzgruppe, die das Mittel gut und dauerhaft verträgt, ein Hund wohl sogar seit drei Jahren, allerdings mit einer anderen Krebsart, - darum möchten wir es versuchen. In den nächsten Tagen werde ich mich weiter mit unterstützenden Naturheilkundeverfahren erkundigen und hoffe, einen krebserfahrenen Heilpraktiker zu finden.

Pro für Infusionen mit Vinblastin, Lumustin i.V. mit Prednisolon waren:
- Intravenös wirkt ggf. besser überall im Körper
- Keine lange Infusionsdauer, ca. 5 Minuten
- Gut erprobte Mittel mit wenig / eher kontrollierbaren Nebenwirkungen, z.B. auf rote Blutkörperchen
- Versagt diese Chemo hat man noch Masivet im Backup

Gegen Infusionen war:
- Alle zwei Wochen lange Fahrten für den Hund über 20 Wochen, falls es zur Dauertherapie kommen sollte für immer. Unser Hund fährt sehr ungerne lange Autobahn und ist dadurch leider gestresst. Oneway wäre bei uns mind. 1,5h

Pro für Masivet:
- Unser Hund hat positives C-Kit und Ki67, für solche schlechte Prognosen und eben das C-Kit ist Masivet wohl sehr erfolgversprechend
- Vermeidung von Fahrten durch tägliche unkomlizierte Tablettengabe, gerade bei Dauertherapie für den Hund entspannt
- Unsere Klinik hat mit Masivet gute Erfahrungen gemacht
- Bei uns vermutlich keine zusätzliche Kortisonbehandlung notwendig

Gegen Masivet sprach:
- Im Internet liest man doch von einigen Nebenwirkungen. Da unsere Hündin noch so jung und ansonten robuster Gesundheit ist, wollen wir es hiermit unter gründlicher Beobachtung nun versuchen.

So nebeneinandergestellt hört sich für mich beides nach einer akzeptablen Option an. Für Masivet haben wir uns hauptsächlich wegen dem C-Kit entschieden.

Was die Bestrahlung angeht:

Schweren Herzens haben wir uns gegen eine erneute Bestrahlung entschieden. Die Ränder waren erstmal "sauber", wobei man beim MZT III wohl nie weiß, ob nicht doch noch was versteckt war... Alles kann die Pathologie nämlich nicht überprüfen, sondern nur Ausschnitte. Die letzte Bestrahlung vor vier Monaten war für das Mädchen durch die Fahrten sehr stressig, was auch nicht besonders gut für Krebspatienten ist. Zudem habe ich Bedenken, dass die Wundheilung während Bestrahlung und gleichzeitiger Chemo nicht optimal ist, - eine Uniklinik riet sogar, erst mit der Chemo nach Beendigung der Bestrahlung zu beginnen, was mir einfach zu lang ist... Bei uns handelt es sich ja um eine systemische Krebserkrankung, d.h. der neue Tumor kam ohne Verbindung zum Ersten, und wir räumen der Chemo vor der Bestrahlung Prioriätet ein. Wir hoffen einfach, dass, falls doch noch Krebszellen vorhanden sind, diese durch die Chemo bekämpft werden.
 
Seit 2,5 Wochen bekommt unsere Hündin nun Masivet. Bisher können wir keinerlei Nebenwirkungen feststellen, die erste Blutuntersuchung nach 10 Tagen bestätigte unsere Beobachtung. Langfristig werden wir sehen, wie gut das Medikament vertragen wird, Blut und Urin werden in zweiwöchigem Abstand kontrolliert. Ich werde euch hier auf dem Laufenden halten, - versprochen. Solange ich hier nichts anderes schreibe geht es uns gut. Ich werde aber auch so mal zwischendurch einen Statusbericht abgeben.
 
danke für Deine Rückmeldung

ich hoffe, es geht auch im weiteren Verlauf so gut
 
@Fleurie, wie läuft es bei euch?
Wir haben gerade eine ähnliche Situation. Zwei Mastezelltumore Grad 2 wurden entfernt, positives C-Kit, und wir behandeln seit einer Woche mit Palladium (das geht in eine ähnliche Richtung wie Mastib afaik).

@Gabi, kannst du mir mehr zur naturheilkundlichen Unterstützung sagen? Wir leben nicht in Deutschland und ich hab keinen Zugriff auf einen THP. Meine Tierärztin bestellt mir jetzt das Krebs-Set von Heel, ich geb regelmäßig Astragalus, weil wir da mit der krebskranken Hündin einer Freundin sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Wir leben in China und ich kann problemlos die ganze TCM-Palette kaufen, hab aber noch keinen Doc gefunden, der auch mit Tieren arbeitet....
 
Herzschlag, nach gut drei Monaten Masivet geht es unserer Maus unverändert gut und wir hoffen, dass es so bleibt! Blut & Urin werden mittlerweile nur noch alle vier Wochen untersucht. Unsere Hündin sieht gut aus und ist charakterlich unverändert fröhlich und lebhaft. Einzige Veränderungen: Sie geht nicht mehr in ihre Pipi-Ecke im Garten und macht nur noch auf Spaziergängen. Ich nehme an, sie mag ihren eigen Uringeruch nicht mehr riechen. Und Zecken hat sie auch keine mehr, vielleicht reagieren die Biester ebenfalls auf einen veränderten Geruch. Ich hoffe, ich muss mich von selbst nicht updaten, - solange es hier ruhig bleibt ist alles gut. Immunstimulierende Mittel geben wir nicht, um die Mastzellen nicht mehr als nötig zu aktivieren. Der erste MZT letztes Jahr erschien kurz nach einer Impfung, - mag Zufall sein, vielleicht auch nicht. Für euch und eure Fellnase wünsche ich ebenfalls das Beste und viel Erfolg bei eurer Methode!
 
@Fleurie, wie läuft es bei euch?
Wir haben gerade eine ähnliche Situation. Zwei Mastezelltumore Grad 2 wurden entfernt, positives C-Kit, und wir behandeln seit einer Woche mit Palladium (das geht in eine ähnliche Richtung wie Mastib afaik).

@Gabi, kannst du mir mehr zur naturheilkundlichen Unterstützung sagen? Wir leben nicht in Deutschland und ich hab keinen Zugriff auf einen THP. Meine Tierärztin bestellt mir jetzt das Krebs-Set von Heel, ich geb regelmäßig Astragalus, weil wir da mit der krebskranken Hündin einer Freundin sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Wir leben in China und ich kann problemlos die ganze TCM-Palette kaufen, hab aber noch keinen Doc gefunden, der auch mit Tieren arbeitet....

Boah nee - sitzt im TCM-Land und findet keinen der sich ihres Hundes annimmt. Ich würde ja so lange rumtelefonieren, bis ich einen gefunden hätte, der es einfach macht. Zunge und Puls kann er sich genau so angucken wie beim Menschen auch oder er nimmt eben einfach nur die schulmedizinische Diagnose und seine Erfahrung. Und vor allem auch die Nebenwirkung vom Palladia - die sind nicht ohne und da kann man sicher mit TCM unterstützen und die betroffenen Organe stärken.


Über soviel Entfernung hin kann ich dir nicht gut was konkretes raten, aber mit der Heelkur machst du sicher nichts falsch. Eine THP leitet nicht einfach nur eine Therapie ein - sie begleitet euch und das geht halt leider nicht über so eine Entfernung.

Krebs-Set? Ist das die Grundkur von Heel? Die ist hier im Forum beschrieben, guck mal bitte in der Themenübersicht "Gesundheit und Ernährung" - das Thema ist oben festgepinnt (Krebstherapien oder so ähnlich). Da steht alles sehr genau beschrieben. Du bräuchtest noch ein gezieltes Mittel mit dazu, ich würde Cutis comp. Heel nehmen.

Astragalus ist für das Immunsystem, ja?
Davon wrüde ich dir absolut abraten! Krebs ist absolut nicht Krebs. Deshalb muss man jeden Fall individuell sehen und auch behandeln.
MASTZELLEN sind Zellen des Immunsystems. Stimulierst du das jetzt so ganz allgemein und unspezifisch - stimulierst du ja genau die Zellen, die vom Krebs befallen sind.
Ich weiss zu wenig von chinesischen Kräutern um zu wissen, welche Zellen vom Immunsystem Astragalus stimuliert. Das MUSS man aber wissen, wenn man am Immunsystem arbeitet. Am Immunsystem zu drehen, ohne genau zu wissen, was man da macht - ist generell nicht zu empfehlen, damit wäre ich immer eher sehr vorsichtig.
Ich kann das Astragalus einfach nicht genau einschätzen von der Wirkung her.

Was gut geht ist Curcuma. Das brauchst du allerdigns täglich und mehrere Gramm davon. Geb das mal in die Suchfunktion hier im Forum ein, da gibt es ein Mitglied die ihren Hund damit schon seit Jahren erfolgreich behandelt - ganz ohne Chemo so weit ich weiss. Der Hund heisst Eibe, hat auch einen Mastezelltumor (für die Suchfunktion). Sie hat auch beschrieben, wieviel sie davon gibt.
 
Boah nee - sitzt im TCM-Land und findet keinen der sich ihres Hundes annimmt. Ich würde ja so lange rumtelefonieren, bis ich einen gefunden hätte, der es einfach macht. Zunge und Puls kann er sich genau so angucken wie beim Menschen auch oder er nimmt eben einfach nur die schulmedizinische Diagnose und seine Erfahrung. Und vor allem auch die Nebenwirkung vom Palladia - die sind nicht ohne und da kann man sicher mit TCM unterstützen und die betroffenen Organe stärken.

tatsächlich? du sprichst also fließend mandarin und kannst diesen sachverhalt am telefon erklären und einen menschenarzt davon überzeugen, tiere zu behandeln (die chinesen haben ein weitaus weniger romantisches verältnis zu viehzeug als wir).

nicht? siehste, ich auch nicht :D

Krebs-Set? Ist das die Grundkur von Heel? Die ist hier im Forum beschrieben, guck mal bitte in der Themenübersicht "Gesundheit und Ernährung" - das Thema ist oben festgepinnt (Krebstherapien oder so ähnlich). Da steht alles sehr genau beschrieben. Du bräuchtest noch ein gezieltes Mittel mit dazu, ich würde Cutis comp. Heel nehmen.

ich glaube. es gibt wohl eine kur zum spritzen, die ursprünglich für hündinnen mit mammatumoren entwickelt wurde? jedenfalls eine kombination mehrer mittel, die sie mir besorgen wollte.

Astragalus ist für das Immunsystem, ja?
Davon wrüde ich dir absolut abraten! Krebs ist absolut nicht Krebs. Deshalb muss man jeden Fall individuell sehen und auch behandeln.
MASTZELLEN sind Zellen des Immunsystems. Stimulierst du das jetzt so ganz allgemein und unspezifisch - stimulierst du ja genau die Zellen, die vom Krebs befallen sind.

okay da sagst du was. das lass ich dann jetzt weg.

Was gut geht ist Curcuma. Das brauchst du allerdigns täglich und mehrere Gramm davon. Geb das mal in die Suchfunktion hier im Forum ein, da gibt es ein Mitglied die ihren Hund damit schon seit Jahren erfolgreich behandelt - ganz ohne Chemo so weit ich weiss. Der Hund heisst Eibe, hat auch einen Mastezelltumor (für die Suchfunktion). Sie hat auch beschrieben, wieviel sie davon gibt.

okay das mache ich, danke.
 
Kurzer positiver Statusbericht: Es geht uns nach 10 Monaten Masivet prima! Die Blutwerte waren Anfang des Jahres vermutlich aufgrund einer Wurmkur etwas schlechter, haben sich dann aber nach vier Wochen komplett wieder erholt. Haben Blut- und Urinuntersuchungen im ca. sechswöchigen Abstand. Keinerlei Veränderungen an unserer Maus erkennbar, aktiv, voller Kraft und lebensfroh.
 
Vielen Dank für dein Update! Es immer interessant zu lesen, wie sich soetwas weiter entwickelt
Und besonders schön zu lesen natürlich, wenn es sich so gut entwickelt! :)

Ich drück euch die Daumen, dass es weiter so gut läuft!
 
Super! Das ist toll.

Ich drück die Daumen, dass es noch lange so gut bleibt.
 
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