Ich finds ehrlich gesagt echt bitter, die beiden Beispiele auch nur ansatzweise zusammen zu rücken. Auch wenn Bono nicht mein Fall ist (in Punkto Männer kommen wir uns eben nicht in die Quere
), er beweist echtes Engagement, dass er sich erarbeiten muss. Dafür muss er doch um Einiges mehr tun, als ein erbostes Briefchen ins net zu stellen.
Das ist mir klar, dass Bonos Engagement was anderes ist als ein böser Brief an eine Werbeagentur. Wie gesagt, Bono ist gottgtleich - daran gibt es nichts zu rütteln. Aber auch Bono hat in Sachen Engagement mal klein angefangen und wurde auch da schon angefeindet, dass es ihm ja gar nicht um die Sache geht. Ich will Bonos Engagement auch nicht mit einem Brief an eine Werbeagentur gleichstellen oder so (glaub mir, nichts läge mir ferner
. Lediglich die öffentlichen Reaktionen darauf, wenn Prominente sich öffentlich politisch engagieren oder auch nur äußern, die fällt oftmals gleich aus und oftmals eben nicht unbedingt positiv. Ich habe den Eindruck, dass da derselbe Reflex ausgelöst wird.
Gutmensch, poltical correctness etc. - all das wird von einigen in solchen Fällen quasi als Schimpfwort eingesetzt und eher auf den sich engagierenden oder sich ggf. auch nur äußernden Promis rumgehackt, statt sich mit der Sache auseinandergesetzt. Ich finde das irgendwie komisch...
Und welche Meinung die Helden zur Bild haben, ist doch eigentlich bekannt. Das ist doch wirklich nichts Neues, dass die bildkritisch sind. Die Fassung haben die doch erst darüber verloren, dass die die Dreistigkeit besessen hat, sie in ihr Boot holen zu wollen. Und so habe ich z.B. den Brief aufgefasst - eher als ein fassungsloses Statement, sie als Werbefigur in ihr Boot holen zu wollen.
Nun kann man sagen, das haben sie ja letztendlich nun auch gemacht, also sich ins Boot setzen lassen. Da kann man sicher drüber diskutieren, ob's rund gelaufen ist. Aber direkt 'nen Werbegag von seiten WSH dahinter zu vermuten, von Scheinheiligkeit, ertappen etc. zu fabulieren, das ist mir persönlich 'ne Nummer too much.
MaHeDo schrieb:
Ich habe keine Ahnung, was eine Werbeanzeige in der Bild kostet, aber vielleicht verschicken sie ja auch noch eine Spendenquittung an die "Helden".
Die Kosten für die Anzeige (die soweit ich weiß, in der TAZ, nicht in der Bild geschaltet wurde - aber da haben sie sie vielleicht auch geschaltet, das wiß ich nicht so genau) haben die bei anderen Anzeigen ja auch.
Wirklich cool wäre aber eben in meinen Augen gewesen, wenn die Spende direkt geflossen wäre und die Quittung öffentlich sichtbar direkt zusammen mit der Anzeige geschaltet worden wäre. Alles, was jetzt in Sachen Spendenquittung nachgereicht würde, würde auf mich jetzt wie nachgebessert wirken.
So wirkt das für mich ein bisschen wie "ätschi bätsch, jetzt drucken wir es ab, ohne dass es uns was kostet" - wäre cool gewesen, wenn es bei der Kampagne um Honorare gegangen wäre. Ging es aber nicht, es ging um Spenden, die die Mitwirkenden für ihre Präsenz in der Kampagne so "einspielen" konnten. Und so hätte es, so finde ich, eben mehr Stil gehabt, wenn die Bild diese Spende auch getätigt hätte - außerdem hätten sie die Helden so noch blöder dastehen lassen können. So im Sinne von "Ihr habt euren Teil des Deals geleistet, jetzt leisten wir unseren". Das jetzt wirkt auf mich halbgar und irgendwie billig. Von echten Medienprofis (die das nicht nur studiert haben, sondern in dem Bereich arbeiten und als Werbeprofis gelten) hätte ich da einfach wirklich mehr erwartet.