Ballspielen = Stress?

Aprospos, Dieter ich denke deine Art des Arbeitens wäre auch was für den die arbeiten schon mit Baumann und Bloch zusammen, wäre das nicht auch was für dich? Ein Seminar in Wuppertal z.B.? Dann würd ich auch kommen

Meike schrieb:

Aprospos, Dieter ich denke deine Art des Arbeitens wäre auch was für den

die arbeiten schon mit Baumann und Bloch zusammen, wäre das nicht auch was für dich? Ein Seminar in Wuppertal z.B.? Dann würd ich auch kommen

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Hi Meike,

ihr könnt gerne Ute zu einem Seminar einladen. Sie wird sicher auch gerne bei den Boerboel-Leuten ein oder mehrere Seminare geben. Es wird sicherlich interessant sein, die Welten der Hundeerziehung von Baumann über Bloch bis Blaschke-Berthold zu sehen.

Ab 2009 hat Ute auch noch neue Seminartermine frei. Vorher geht leider nichts mehr.

Liebe Grüße

Dieter

Du machst gar nichts? Ich wollt aber mit dir diskutieren

Meike schrieb:

Du machst gar nichts? Ich wollt aber mit dir diskutieren

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Das nennt sich Arbeitsteilung. Ute macht die Seminare am Wochenende während ich auf die Hunde und unseren Sohnemann achte, während in der Woche ich die Kurse mache und Ute zuhause ist ;o))

Also, wir hatten mehrere Male schon junge Malis in der Welpenschule, die als Familienhunde an Nichthundesportler verkauft wurden. Anfangs fanden die ihre kleinen Quirle noch witzig (teils wurden diese regelrecht in ihrem Ausflippen bestätigt!) aber schnell fühlten sie sich überfordert.
Eine Zeitlang haben wir dann versucht, die Leute zum Hundesport zu überreden, in der Absicht, den Hunden dadurch mehr Auslastung und den Leuten eine bessere "Technik" im Umgang mit diesen kleinen Turbomonstern zu vermitteln. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Wir haben dann vor einigen Jahren eine ganz andere Richtung eingeschlagen: Die Leute sollten extreme Triebspiele möglichst vermeiden, Belohnungen eher über Futter, Lob sehr ruhig mit sanfter Stimme. Sie lernten bei uns sogenannte Halteübungen und beruhigendes Abstreicheln, mit Hilfe dieser Techniken sie ihre Hunde runterfahren können. Die Hunde bekamen, wenn sie im normalen Spiel zu hoch drehten, Auszeiten auf dem Arm oder dem Schoß ihrer Besitzer verpaßt. Diese Methode stellte sich schnell als viel besser heraus. Die Leute hatten insgesamt einen viel entspannteren Alltag, beantworteten Streß ihrer Hunde nicht ebenfalls mit Streß; die Hunde ließen sich besser führen, hatten sehr viel mehr Selbstkontrolle.
Seitdem machen wir das mit all unseren Hunden und das mit gutem Erfolg. Wir wußten damals noch garnichts über die ganzen hormonellen Zusammenhänge, das war einfach auch für uns Lernen am Erfolg.
@ DogsChief. Was mich interessieren würde: Wie fangt Ihr mit der konditionierten Entspannung bei Hunden an, die jedesmal, wenn man sie zu sich holt oder sich zu ihnen setzt, eher aktiv schmusen, wenn du verstehst, was ich meine. Also sich auf den Rücken drehen, einem alles anlutschen usw.???
@ Bones. Ich frage mich manchmal, wie viele von den total durchgeknallten Hunden, Malis aber auch Border im Agility "Opfer" hyperehrgeiziger Hundesportler sind. Ich meine nicht Dich, also nicht persönlich angegriffen fühlen, ich weiß ja, wie du deine Hunde aufbaust . Leute, die garnicht abwarten können zu sehen, wieviel Potential in ihren Hunden steckt ... und dann mit spätesten 15-18 Monaten, kriegen sie ihren "Turbo" nicht mehr geregelt, weil der sich selber nicht mehr geregelt kriegt. Und dann kommen die Zwänge, wie auch immer, und beim hund die Konflikte => Übersprünge => Fehler => mehr Zwänge => mehr Konflikte. Du kennst die Spirale.

sabsi schrieb:

@ DogsChief. Was mich interessieren würde: Wie fangt Ihr mit der konditionierten Entspannung bei Hunden an, die jedesmal, wenn man sie zu sich holt oder sich zu ihnen setzt, eher aktiv schmusen, wenn du verstehst, was ich meine. Also sich auf den Rücken drehen, einem alles anlutschen usw.???

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Hi Sabine,

auch diese Hunde haben ihre ruhigen Phasen. Irgendwann etbspannen auch diese Hunde sich, sogar beim schmusen nd man beginnt dann mit der Entspannungsmassage. Wenn der Hund dabei auf dem Rücken liegen will, noch besser. Der Hund sorgt für den Druck auf der Wirbelsäule während ich auf dem Bauch die Entspannungsmassage durchführe und diese mit dem Signalwort verknüpfe.

Viele Hunde sabbern einem erst mal alle Extremitäten ab, um sich dann ruhig und entspannt hinzulegen. Dann massiere ich den Hund halt 20 oder 30 Sekunden später. Das Massieren wird ja nicht unter "Kommando" befohlen. Hinlegen-Platz-massiert werden, zack zack. Wie bei der Bundeswehr

Es geht ja um die ruhige und tentspannte Situation, die mit der Massage und dem Wort verknüpft werden soll. Bei den Total aufgeregten Hunden ist es genau so wie bei den totalen "Kampfschmusern" , man baut dieSituation zuhasue und in aller Ruhe auf. Daheim sind selbst die hibbeligsten Hunden leichter zu beruhigen, einfacher anzufassen, weil die Aussenreize durch die Umgebung fehlen. Das ist ne prima "Hausaufgabe" für die Hundekunden, egal ob im Verein oder in der privaten Hundeschule.. Wo ein Wille ist, ist auch eine ruhige Minute mit dem Hund.

Liebe Grüße

Dieter

@Sabsi: Jo, solche Leute mit ihren bedauernswerten Hunden kenne ich natürlich auch. Ich muss allerdings sagen, dass das sehr oft Mali-Anfänger sind, die es eben gewöhnt sind, viel Action und "Triebförderung" mit ihren Hunden (oft vorher DSH oder andere "Ruhige") zu machen. Quasi der Vorurteils-SV-Klassiker: Hetzenhetzenhetzen, und dann mit 12Monaten Draufhaundraufhaundraufhaun. (an die DSH'ler und SV'ler hier: Ich weiß, es gibt auch tolle SV-Plätze und DSH).

Spontan fällt mir da ein DHF ein, der "endlich einen richtigen Hund" haben wollte (vorher nur schwerfällige DSH), und seinen 11 Wochen alten Mali-Welpen über eine Stunde lang in sengender Hitze mit der Beißwurst "bearbeitet" hat - und ganz stolz war, dass das kleine Tier nicht genug bekam. Der Hund wurde groß, nur mit viel Gewalt wurde verhinde3rt, dass der Hund seinen HF fraß, und mit anderthalb war der DHF stolz, dass der Hund nicht mehr ausließ. Der Hund wurde 2 und der DHF bekam ihn gar nicht mehr geregelt. Der DHF ist nun der Meinung, Malis wären alle total durchgeknallte Nervenwracks, mit denen könne man nicht arbeiten .

Da bin ich ja beruhigt, dass ich nur "einer der Idioten aus dem Hundesport" bin, die "von echten Hunde keine Ahnung haben". Mein vorsichtiger Rat, es mit dem Welpen etwas ruhiger angehen zu lassen, wurde damals lächelnd abgetan, denn schließlich sind DHF ja "die wahren Experten"... .

Es ist das alte Spiel: Statt auf den Hund einzugehen und sich Gedanken zu machen zieht der "tolle Hecht Mensch" sein Ding durch und schiebt's nachher auf den Hund.

Aus dem Sport kenne ich Entspannungssequenzen auch, aber da macht sich kaum jemand ernsthaft Gedanken drum (außer bei Hunden, die da Schwierigkeiten mit haben, das sind dann aber wirklich oft genetisch bedingte Probleme). Da wird nix konditioniert, die Hunde entspannen immer dann, wenn keine Arbeit angesagt ist. Das ist irgendwie automatisch und eigentlich auch normal oder? Ich kenne das von den Malis fast nur so, dass sie sich extrem am HF orientieren. Solange der kein Action-Signal gibt wird gedöst o.Ä.
Dafür muss man aber auf die Action nicht komplett verzichten, ansonsten würde ich dann schon eine andere Hunderasse empfehlen.

Ich kann natürlich in meinen Ferrari Heizöl kippen, damit er nicht so schnell fährt - aber Sinn macht das nicht, oder?

LG
Mareike

Ich kann natürlich in meinen Ferrari Heizöl kippen, damit er nicht so schnell fährt - aber Sinn macht das nicht, oder?

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Wenn du keine Rennbahn um die Ecke hast, sondern nur Huckelpisten, und den Ferrari nur wegen der 'goilen Karosserie' gekauft hast, ist das vielleicht als Notlösung grad noch akzeptabel, bevor die besagte 'goile Karosserie' verschrottet wird.

Aber die beste Lösung wär natürlich: "Kein' Ferrari kaufen!"

MvG, Lektoratte (Polo-Fahrerin. Morgendliches Mantra: "Warum einen Dobi?... Warum DIESEN Dobi? - Warum überhaupt einen Hund???" - Abendliches Mantra: "Darum!! " )

lektoratte schrieb:

Wenn du keine Rennbahn um die Ecke hast, sondern nur Huckelpisten, und den Ferrari nur wegen der 'goilen Karosserie' gekauft hast, ist das vielleicht als Notlösung grad noch akzeptabel, bevor die besagte 'goile Karosserie' verschrottet wird.

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Nee, in dem Fall würde ich den Ferrari lieber abgeben.

Einen Mali absichtlich "runterzufahren", damit er tauglich für Dinge wird, die nicht sein Naturell sind, und ihm auch noch die Dinge verwehren, für die er nunmal gezüchtet wurde und wird - das ist keine Lösung, das ist Egoismus.

LG
Mareike

@Bones
Meinst du wirklich, alle diese "runtergefahrenen" Hunde leiden darunter?

Ist ja nun nicht so, dass sie unter Medikamente gesetzt werden oder so was.

Und: Ist es so einfach, einen guten und geeigneten Platz für nen Mali zu finden?
- Wo doch offenbar auch "erfahrene" Hundesportler nicht (immer) mit ihnen klarkommen...
(Da hatte wer anders in nem anderen Thread doch auch schon mal solche Beispiele...)

Aber "Arbeitshunde" ohne Job - ist ein leidiges Thema. Fängt ja im Prinzip beim JRT schon an. Und an sich sind die Probleme immer die gleichen. Egal wo du hinguckst - neurottische Viecher und gestresste Besitzer.

LG, Lektoratte

Nee, als Notlösung ist das schon ok, aber es macht keinen Sinn. Nur weil man sich vorher nicht mit der Rasse beschäftigt muss man dann die Rasse "ändern" - das ist doch nicht richtig.

Gute Malis werden für viel Geld verkauft - problematisch sind eigentlich immer Hunde, die nicht für ihre angestammte Aufgabe geeignet sind, sei es durch falsche Ausbildung oder genetische Einschränkungen. Wenn man so einen Arbeitsjunkie hat, der alle Eigenschaften vom Mali mitbringt, aber z.B. für VPG ungeeignet ist - dann wird's schon schwer.

LG
Mareike

Nee, als Notlösung ist das schon ok, aber es macht keinen Sinn. Nur weil man sich vorher nicht mit der Rasse beschäftigt muss man dann die Rasse "ändern" - das ist doch nicht richtig.

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Da stimme ich dir absolut zu. Aber das Problem hat man ja leider viel zu oft und allerorten.

Eine Freundin von mir ist bekennende Hundehasserin (nicht so, dass sie handgreiflich würde - sie mag halt Hunde nicht bzw. hat Angst vor ihnen).

Wir hatten mal eine (sehr sachlich geführte) Grundsatzdiskussion über dieses Thema, und kamen irgendwie darauf, dass fast alle Probleme, die der Nicht-Hundehalter mit anderer Leute Hunden hat, auf mangelnde Auslastung, fehlende Erziehung und absolute Fehleinschätzung des eigenen Hundes durch den jeweiligen Besitzer zurückzuführen ist.

Auch die Resultate gedankenloser Zucht kamen dabei zur Sprache, weil mein eigener Hund ja nun irgendwie das absolute Paradebeispiel dafür ist.

Und darauf sagte sie zu mir: "Eigentlich ist hierzulande, bis auf wenige Ausnahmen, überhaupt kein Platz für Hunde. Jemand, der keinen Job für seinen Hund hat, braucht an sich auch keinen Hund, weil er ihm gar nicht so richtig gerecht werden kann."

Was das "nicht brauchen" angeht, stimme ich ihr natürlich absolut nicht zu - auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht sagen kann, "wozu" ich einen Hund "brauche". Ich find's einfach schön, einen in der Familie zu haben. Aber ich MAG Hunde ja auch.

Aber sie hat in gewisser Weise Recht, vor allem, was "Arbeitsrassen" und deren Bedürfnisse angeht. Wir mokieren uns hier ja oft über die "Retrieverschwemme" und deren Folgen. Oder über Rassen wie den ELO. Andererseits sind Rassen, die genau fürs Dasein auf dem Sofa gezüchtet werden, vielleicht gar nicht der verkehrte Ansatz, weil man die für so ein Leben nicht verbiegen muss.

Allerdings kommt dann wieder die menschliche Eitelkeit ins Spiel. Wie sagte neulich mal jemand im Radio, der während des Themenabends: "Hundeanschaffung" anrief? - "Naja, nee, Retriever mag ich nicht so. Da hat ja jeder einen!"

LG in die Kinderstube,

Lektoratte