Arge Integrationsmassnahmen

procten - ich rede von 4 unterschiedlichen.zeitarbeitsfirmen bei 4 unterschiedlichen entleihern.

und das ist alles nur zufallen? in der kompletten chemieindustrie wird es im bereich der mittleren gehaltsstufen so getrieben.

ich bin alles, aber kein einzelfall. wer das behauptet der lügt sich selbst was in die tasche!

aber aus früheren diskussionen wissen wir ja schon das deine firma besser ist und über jeden zweifel erhaben.


klar müssen die zeitarbeitsfirmen die lohnnebenkosten tragen - wenn ich als laborant mit berufserfahrung aber 1400 euro brutto (!!!!!) verdiene läuft im system was falsch - gewaltigst.
mal abgesehen davon, dass es, grad im rheinland zeitarbeitsfirmen wie sand am meer gubt. es sollten weit über hundert sein.
 
  • 17. Juni 2024
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Hi deti ... hast du hier schon mal geguckt?
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@deti

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du für Deine Arbeit 1600 netto (ca. 2500 brutto) erwartet und weil Du 1200 netto bekommen hast, war alles k.acke?
 
Darf ich Dich mal fragen, warum Du überhaupt dort angefangen hast, obwohl Du von Anfang an wusstest, dass es am Ende nur 1200 netto geben wird?

Und war der Grund, weshalb es bei den 4 Firmen nicht geklappt hat? Bei der einen war es ja anscheinend eh befristet. Was war mit den Firmen, die Du außerhalb der Zeitarbeit hattest?

Wenn Dir die Fragen zu weit gehen, brauchst Du natürlich nicht zu antworten und dann entschuldige ich mich dafür im Voraus.
 
Hi

Aber die Stundenlöhne der Entgeldgruppen, die in dem Tarifvertrag zwischen Berufsverband Zeitarbeitnehmer und DGB geschlossen wurden, liegen doch unter den Stundenlöhnen die den ERA Vertägen zugrunde liegen.

Gruss
Matti
 
Jackie schrieb:
Sonderzahlungen - hallo? das sind freiwillige Leistungen des Arb.gebers und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass besonders gute Mitarbeiter einer Leiharbeitsfirma auch sowas bekommen. ;)

Gab's ja kürzlich z.B. bei VW. Meinst du wirklich, dass die Leiharbeiter von ihrem Arbeitgeber eine vergleichbare Prämie bekommen haben? Und tatsächlich haben sie doch am Erfolg genauso mitgewirkt wie ihre Kollegen mit Festanstellung. Sie sind halt benachteiligt - und in dem Umfang, wie das in Deutschland gehandhabt wird, ist das mMn nicht nötig.
Bei Freudenberg, altes Familienunternehmen, gabs zum 150 Jährigen Firmenjubiläum ein gebundenes Buch mit der Firmengeschichte. Einzeln und gegen Unterschrift beim Meister abzuholen damit ja kein Mitarbeiter 2 bekommt…
Über die methoden, die angewandt wurden um mitarbeiter abzubauen wollen wir mal gar nicht reden….
Ich finde diese Tonart völlig daneben, immerhin ist jeder hier groß genug um für sich selber entscheiden zu können wie er leben will. Bzw. ob er - trotz Krankheit - raucht, oder nicht. Und ehrlicherweise ist mir das völlig wurscht ob Braunweißnix das macht, oder nicht. Ich glaube nämlich dass unsere Gesellschaft andere Kosten zu tragen hat, als die paar Leute die durchs Rauchen krank werden - auf die Gesamtheit zu sehen.
Aber alle andern sind schuld wenns im job nicht klappt ;)
Hi
[…]
Nochmal zu meinen oben gestellten Fragen.

Also Punkt 1. An Vorzugsaktien kommen Leiharbeiter nicht heran.

Wie sieht es denn mit vermögenswirksamen Leistungen aus?
Wie sieht es mit Sonderzahlungen aus?

Gruss aus der anderen Welt
Matti

Vermögenswirksame leistungen kann ich bei der zeitarbeit auch bekommen, sonderzahlungen sind mau, stimmt aber zwischen 2 einsätzen wurden kollegen, die lang genug bei der zeitarbeit beschäftigt waren auch auf deren kosten weitergebildet, ein anderer machte während seinem Einsatz ein über die zeitarbeit geförderten abendkurs in REFA…

Und aktien… ich war bisher nur in einem börsennotierten unternehmen und das ist nach n paar jahren pleite gegangen…
Weder bei freudenberg, heraeus (beides familienunternehmen mit mehr als 150 jähriger geschichte) noch bei dem unternhemen, bei dem ich derzeit eingesetzt bin, gabs/gibt’s überhaupt aktien
Also ists bei weitem nicht so, als ob das jedem anderen arbeiter zustehen würde

Hi

die zeitarbeit firma bekommt für einen leihelektriker genauso viel geld wie die firma für einen stamm-elektriker.

Würde aber dann bedeuten, der Leiharbeiter bekommt nicht den selben Lohn ausbezahlt, wie der Stammarbeiter.

Das wurde aber hier anders kolportiert.

Gruss
Matti
Warum soll ein Arbeitnehmer, der erst wenige wochen/monate in einem unternehmen ist den gleichen stundenlohn bekommen wie ein mitarbeiter, der zT schon jahrzehnte diese arbeit macht??


Btw: bei den gebrachten beispielen kommts mir so vor, als ob die besten „normalen“ Unternehmen mit den schlimmsten Zeitarbeitsfirmen verglichen werden…
 
Ich würde nie behaupten wollen, dass Zeitarbeit für jeden Erwerblosen eine gute Lösung ist und auch nie behaupten wollen, dass Zeitarbeit keine besonderen Herausforderungen an Mitarbeiter stellt. Und das alles auch unabhängig davon, ob die Firma nett zu den Mitarbeitern ist, oder total asozial.

Das Thema ist aber viel komplizierter als das man es damit beantworten kann, dass Zeitarbeit generell ungerecht ist, weil Mitarbeiter nicht den selben Lohn erhalten, wie Stammpersonal, oder das man auf der Gegenseite behaupten kann, dass Zeitarbeit ein Segen ist, weil es Arbeitslosen tollen Chancen eröffnet.

Das Gleiche gilt aber genauso für das Thema Hartz 4 und ob das menschenunwürdig, oder doch noch viel zu viel ist.

Ich bin zum Beispiel absolut überzeugt von dem, was wir machen, obwohl wir nicht nur nett zu allen Leuten sind und es auch Mitarbeiter gibt, von denen ich mir gut vorstellen könnte, dass sie auch ohne uns gut zurecht kommen würden.

Allerdings und das ist unser vorwiegendes Geschäft, sorgen wir dafür, dass Mitarbeiter, die auf dem ersten Arbeitsmarkt Schwierigkeiten haben, in Arbeit zu bringen und dafür zu sorgen, dass auch diejenigen arbeiten, die der erste Arbeitsmarkt nicht finanzieren möchte oder sich nicht zutraut.

Natürlich wäre es wünschenswert, wenn Qualifikationen, das Alter, das Geschlecht, Vorstrafen, die Nationalität oder sonstige Gegebenheiten bei der Vergabe von Arbeitsplätzen keine Rolle spielen würden, aber das ist nicht die Realität.

Unternehmen wollen überspitzt gesagt selber nicht den 18 jährigen ohne Schulabschluss einstellen, genauso wenig die 35 jährige mit 2 Kindern, oder den 55 jährigen mit Bandscheibenvorfällen. Wenn sie diese Leute über die Zeitarbeit bekommen, ist es ihnen allerdings recht, weil sie kein "Risiko" eingehen.

Genauso wollen sie nicht wegen eines unsicheren Auftrages oder eines Auftrages, der nur für 9 Monate im Jahr ausreicht, eine dicke Personaldecke unterhalten. Über uns nehmen sie die Leute aber, die sie brauchen, weil ihr Risko gleich Null ist.

Etc.

Es ist aber eine sehr einseitige Betrachtungsweise, daraus den Schluss zu ziehen, dass dies nur zum Nachteil der Arbeitnehmer ist. Genau das wird aber gerade hier in Deutschland propagiert.
 
Hi

@PrivateJoker
Mit den Aktien hast du Recht, das ist ein schlechtes Beispiel.

Warum soll ein Arbeitnehmer, der erst wenige wochen/monate in einem unternehmen ist den gleichen stundenlohn bekommen wie ein mitarbeiter, der zT schon jahrzehnte diese arbeit macht??

Ein Arbeitnehmer der Leiharbeit sollte den gleichen Stundenlohn bekommen wie ein Stammitarbeiter, der erst wenige Wochen in einem Unternehmen angestellt ist.

Meine Meinung über alteingesessene Familienunternehmen behalte ich mal für mich.
Nur soviel. Weltklasseleistung forden, Kreisklasse bezahlen, diese Rechnung geht immer weniger auf.

Mal an procten.

Es steht mir überhaupt nicht zu dich oder dein Unternehmen moralisch zu bewerten oder in ein schlechtes Licht zu rücken. Wenn der Eindruck entstanden ist, dann war das nicht beabsichtigt und manche Bemerkungen a la Sklavenhaltung darfst du dann auch ruhig überlesen.

Du bist ein Unternehmer in Deutschland wie so viele andere auch, die im Rahmen der politischen Rahmenbedingungen Geld verdienen, und dagegen kann ich persönlich überhaupt nichts sagen denn das ist der Sinn vom Unternehmertum.

Ich verurteile die Rahmenbedingungen, die von der unsäglichen Schröderregierung initiiert und von den nachfolgenden Regierungen fröhlich weitergesponnen wurden.

Rahmenbedingungen, die extrem ungerecht sind, Deutschland in ein Billiglohnland verwandeln und fatale arbeitspolitische und auch gesellschaftspolitische Schieflagen produzieren wird.

Und ich sehe keine Strömung, die dem entgegenwirkt.

Aber es besteht noch Hoffnung.
Wenn Goldman Sachs recht behält, dann wird uns die Türkei aus der Patsche helfen, dann können tausende arbeitslose Deutsche als Gastarbeiter in die Türkei gehen.

Hoffentlich wollen uns die Türken dann überhaupt noch...

Gruss
Matti
 
Diesen Schuh ziehe ich mir nicht an, denn wir haben grundlegend andere Erfahrungen gemacht und sehen die Arbeitswelt aus einem unterschiedlichen Blickwinkel.

Zudem kann ich Deine Prognose nicht teilen, denn wenn Du Dich mal bei unseren Nachbarn umschaust, wirst Du feststellen, dass diese bis zum Hals in der K.acke stecken. In Frankreich zum Beispiel zünden die Jugendlichen Autos auf der Straße an, weil unter anderem die Jugendarbeitslosigkeit und generell die Arbeitslosigkeit unter schlecht ausgebildeten Menschen sehr hoch ist. Das haben die Franzosen unter anderem ihren Mindestlöhnen zu verdanken, weil Hilfsarbeiten von französischen Unternehmen ins Ausland verlagert werden.

In England sieht es nicht anders aus. Die Engländer haben ihr englisches Pfund freiwillig abgewertet, um im Vergleich zu Europa und dem Rest der Welt günstig auftreten zu können.

Die Welt ist in den letzten Jahren größer geworden. Die Landkarte Alexander des Größen existiert nicht mehr. Dahinter verbergen sich Nationen, die auch etwas vom Wohlstandskuchen abhaben wollen und immer seltener einsehen wollen, dass die reichen Europäer ihre eigenen Güter teuer und die der anderen günstig einkaufen bzw. verkaufen.

Im kleinen Stil erlebe ich das gerade bei einigen meiner Kunden. Osteuropäische Subunnternehmer lachen sich ins Fäustchen über die Reglementierungen der Deutschen, die es deutschen Firmen unmöglich machen wird, zukünftig auch geringbezahlte Jobs anzubieten.

Wie ich anfangs bereits schrieb, erlebt der Werkvertrag ein Comeback wegen irrsinniger Reglementierungen in der Zeitarbeit. So können Polenfirmen günstig ihre Landsleute hier arbeiten lassen und das für 3 und 4 Euro die Stunde. In den Medien feiern die Gewerkschaften den Rückgang der Zeitarbeit, aber verschweigen den Rest dabei. Hauptsache die Zeitarbeit wird eingeschränkt und ihre eigene Macht erweitert.

Ich prophezeie Dir, dass wenn das so weiter geht, dass ungelernte Arbeiten immer teurer werden, die Zahl der Hartz 4 Empfänger drastisch steigen wird, weil Unternehmen ihre Arbeiten ins Ausland verlagern werden oder sich Mittel bedienen werden wie zum Beispiel dem Werkvertrag, gegen den die Zeitarbeit ein wirklicher Segen ist.
 
auch wenn da ein unterton durchklingt der mich misstrauisch macht... nun ja

Darf ich Dich mal fragen, warum Du überhaupt dort angefangen hast, obwohl Du von Anfang an wusstest, dass es am Ende nur 1200 netto geben wird?
ausbildung in der großindustrie - die auszubildenenden werden nicht mehr übernommen (grade stand ein verkauf der firma an, bzw die firma hat während meiner ausbildung 2x den namen geweselt... :rolleyes: ), danach schwangerschaftsvertretung im öffentlichen dienst.
mit der hoffnung über zeitarbeit und "übernahmechancen" mit denen so gerne geworben wird wieder in die industrie reinzukommen.
Und war der Grund, weshalb es bei den 4 Firmen nicht geklappt hat?
firma 1) chemie passte untereinader nicht - und wenn man einen spruch gedrückt bekommt "wieg du mal ab - wenn du was könntest, müsstes du nicht zeitarbeit machen" dann packt man scih an den kopp. zeitarbeitsleute wurden dort generell wie dreck behandelt. die zeitarbeitsfirma hat es 0.0 interessiert. die komplette komunikation bestand aus zusenden der stundenzettel und zusenden der abrechnung. kein nachfragen, kein nix.
firma 2) wirtschaftskriese, firma 3) verkauf der firma und auflösung vom labor, firma 4) war von vorne herein nur ein projekt (mein plan "besser das als nix)

Bei der einen war es ja anscheinend eh befristet.
alle waren von vorne herein befristet - das wurde dann bei 2 von 4 stellen im vorstellungsgespräch BEIM KUNDEN mitgeteilt - auch schön, dass ich bei einer stelle im gespräch erfahren habe, das es nur teilzeit sein soll.

Was war mit den Firmen, die Du außerhalb der Zeitarbeit hattest?
1x schwangerschaftsvertretung für 2 jahre - von vorne herein klar, dass ich nicht bleiben kann.
das andere: 1 jahr befristet, chef wollte mich behalten - personaler wollte leute umschichten. die beiden haben sich angebrüllt. war recht lustig.
jetzt: umzug von 400km, unbefristeter vertrag, eine stelle für die ich theoretisch "unterqualifiziert" bin als laborantin - normal sitzen auf der stelle dipl-chemiker. meine cheffin ist sehr zufrieden, meine bezahlung angemessen.

zum thema: warum überhaupt zeitarbeit: im rheinland sind kaum noch stellen zu finden (in meinem gebiet) die NICHT via zeitarbeit laufen.
beim letzten bewerben habe ich mir das kriterium gesetzt: unbefristet, keine zeitarbeit. in komplett nrw habe ich da in einem monat 5 bewerbungen schreiben können.
paralel habe ich mich in ba-wü beworben: 20 bewerbungen - nur im bereich mannheim-stuttgart. innerhalb von einem monat hatte ich eine grandiose stelle und zwischendurch noch ein anderes gespräch.

die zeitarbeit war mit der hoffnung "übernahme im unternehmen" bzw auch einfach nur überbrücken geplant. und was ist die alternative? sagen "zeitarbeit mach ich nicht, arbeitslosengeld brauche ich auch nicht"? man wird ja gezwungen für diese gehälter zu arbeiten.

und eigentlich wollte ich mit meinem persönlichen beispiel demonstrieren, dass die von dir aufgezählten gehäter auch nicht "branchenüblcih" sind und man als qualifizierte fachkraft mit 1400 euro brutto abgespeist wird.

die alternative: zu sagen "ist mir zu wenig"? dann kann ich mir ausrechnen wie lange der anruf beim amt auf sich warten lässt. man MUSS für dieses wenige geld arbeiten gehen.

ich bleiben dafür: equal pay... gleiche arbeit. gleiches geld.
ich war nie weniger qualifiziert als meine kollegen (teilweise sogar eher das gegenteil) oder habe weniger gearbeitet. trotzdem ist man permanent ein mitarbeiter zweiter klasse. selbst via werkausweis wird das ja noch hübsch deutlich gemacht.

ne, ich bin heilfroh das ich da raus bin und jetzt einen wirklich tollen job habe.

was ich nachtürlich nicht abstreiten mag: zeitarbeit ist für leute ohne ausbildung, mit vorstrafen oder für den wiedereinstieg nach mutterzeit super - aber genau die leute werden von leuten wie mir verdrängt, die einfach nicht mehr "normal" eingestellt werden.

im endefekt wurde cih dafür "bestraft" das cih so wenig arbeitslos sein wollte wie möglich - und mein geld verdienen wollte. nun ja..
 
Vorab möchte ich Dir danken, dass Du mir auf die Frage geantwortet hast, was nicht selbstverständlich ist, weil Dein Werdegang niemanden etwas angeht. Ich werde mir aus diesem Grund auch eine kritische Meinung zu Deinem Lebenslauf nicht anmaßen, sondern mir nur erlauben allgemein auf Deine kritischen Äußerungen in Bezug auf die Zeitarbeit in Deinem persönlichen Fall einzugehen.

Wenn ich Deine Schilderungen lese, kann ich von Seiten der Zeitarbeitsfirma nur eine kritikwürdige Handlung erkennen und zwar als man Dir erst im persönlichen Gespräch mitteilte, dass es sich bei einer der Stellen um eine Teilzeitstelle handelt. Natürlich muss so eine Information bereits in der Anzeige erscheinen, in der um Mitarbeiter geworben wird. Das Gespräch beim Kunden ist natürlich der falsche Zeitpunkt, um darüber zu informieren.

Ansonsten muss ich Dir allgemein zum Rest sagen, dass Du die "Schuldigen" sehr einseitig bei den Zeitarbeitsfirmen siehst.

Es sind die Firmen, die den Auftrag erteilen bzw. den Wunsch äußern Die Stellen durch Fremdpersonal besetzen zu wollen und sich mit diesem Wunsch an die Zeitarbeitsfirmen wenden und nicht umgekehrt. Wenn diese Firmen Personal direkt unter Vertrag nehmen wollten, würden sie das auch machen, so wie sie das mit Sicherheit bei anderen Stellen machen werden, die sie direkt besetzen wollen. Es hat noch keine Zeitarbeitsfirma gegeben, die ein Unternehmen dazu zwingen oder sonst wie dazu unter Druck setzen konnte, ihr benötigtes Personal nicht direkt selber einzustellen, sondern über die Zeitarbeit nehmen zu müssen. Ich hoffe, dass Dir das klar ist.

Was die Preise angeht, verhält es sich ähnlich. Diese bestimmt das Unternehmen, welches den Auftrag an die Zeitarbeitsfirma erteilt und nicht anders herum. Im Gegenteil ist es sogar so, dass Zeitarbeitsfirmen mit bestimmten Faktoren arbeiten, die sie dann anhand des Preises, den die Firma bereit ist zu zahlen, auf den Stundenlohn umrechnen. Das bedeutet im Klartext, dass das Unternehmen deutlich macht, was es bereit ist zu zahlen und anhand dessen die Zeitarbeitsfirma auf dem Markt nachschaut, ob sie für den Preis einen Mitarbeiter bekommt. Diese Rechnungen werden natürlich zudem davon beeinflusst, wie das Angebot und die Nachfrage aussieht und davon, ob es Regelungen gibt, die Mindestlöhne vorschreiben, genauso wie das Unternehmen verpflichtet ist, die Mitarbeiter in Entgeltstufen einzuordnen, wodurch natürlich auch Vorgaben entstehen, die Einfluss auf den Preis haben. Im Endeffekt ist es aber demnach so, dass lediglich das Auftrag gebende Unternehmen Interesse daran hat und die Möglichkeit hat, den Preis zu drücken und damit auch den Stundenlohn negativ zu beeinflussen, den der Mitarbeiter dementsprechend erhält. Hinzu kommt, dass Unternehmen genau wissen, mit welchem Faktor Zeitarbeitsfirmen arbeiten und ihnen bei der Festlegung des Preises auch automatisch bekannt ist, was der Mitarbeiter an Lohn erhalten wird. Mit anderen Worten, die Unternehmen bestimmen in den meisten Fällen, wie der Stundenlohn der Leiharbeiter aussehen wird und nicht anders herum. Es sei denn, dass es wie gesagt gesetzliche Regelungen gibt.

In Bezug auf die Auftragsdauer ist es ebenso, dass diese das Unternehmen bestimmt und nicht die Zeitarbeitsfirma. Die Zeitarbeitsfirma kann das Unternehmen nicht nötigen, den Leiharbeitnehmer länger im Einsatz zu halten, als das das Unternehmen wünscht.

Auch die Übernahme durch den Auftraggeber bestimmt das Unternehmen und nicht die Zeitarbeitsfirma. Die Zeitarbeitsfirma kann das Unternehmen nicht zwingen, einen Mitarbeiter zu übernehmen, wenn das Unternehmen das nicht möchte.

Das Fremdpersonal beim Unternehmen respektvoll und anständig behandelt wird, kann das Zeitarbeitsunternehmen auch nur sehr bedingt beeinflussen, da sie vor Ort nicht dem Stammpersonal des Kunden disziplinarisch vorgesetzt sind und dieses anweisen können, wie es mit Fremdpersonal umzugehen hat. Natürlich hat die Zeitarbeitsfirma eine Fürsorgepflicht gegenüber den Mitarbeitern und hat auch in solchen Fällen für respektvolle und würdige Verhältnisse zu sorgen, aber steht in der Pflicht klar hinter dem Betrieb, in dem die Mitarbeiter eingesetzt werden. Wenn hier Vorwürfe zu machen sind, dann in Richtung des Unternehmens und zwar das sie Fremdpersonal schlechter behandeln als Stammpersonal. Die Zeitarbeitsfirma kann erst eingreifen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist bzw. wenn es bereits zu Missständen gekommen ist, die das Unternehmen verursacht hat. Es ist noch nie vorgekommen, dass eine Zeitarbeitsfirma Unternehmen dazu aufgefordert hat, ihr Personal schlecht zu behandeln. Das dürfte hoffentlich auch klar sein.

Auch was die Bereitschaft der Unternehmen angeht, selber um Mitarbeiter zu werben bzw. Stellen anzubieten, hat die Zeitarbeit keine Einfluss, genauso wenig wie die Zeitarbeit eine. Einfluss darauf hat, Bewerber daran zu hindern, sich direkt bei Unternehmen zu bewerben.

Ich habe von Dir bei Deinen Kritikpunkten keine Sachen gelesen, die in den Verantwortungsbereich der Zeitarbeit fallen würden, sondern nur Kritikpunkte gelesen, für die die auftrag gebenden Unternehmen verantwortlich waren.

Auch in Bezug auf den Wunsch nach Equal Pay muss ich Dir sagen, dass Zeitarbeitsfirmen kein Interesse daran haben, ihre Mitarbeiter nicht nach dem Prinzip des Equal Pays zu bezahlen. Jede Zeitarbeitsfirma wäre froh, Preise beim Unternehmen ansetzen zu dürfen, die ein Equal Pay ermöglichen würden, weil sich dadurch auch der Preis und ihre Gewinnspanne steigen würde.
 
Ein Arbeitnehmer der Leiharbeit sollte den gleichen Stundenlohn bekommen wie ein Stammitarbeiter, der erst wenige Wochen in einem Unternehmen angestellt ist.


Nee, wieso denn? Das sind freie Markwirtschaft und Leistungsgesellschaft und kein Kommunismus.

Ich verurteile die Rahmenbedingungen, die von der unsäglichen Schröderregierung initiiert und von den nachfolgenden Regierungen fröhlich weitergesponnen wurden.

Rahmenbedingungen, die extrem ungerecht sind, Deutschland in ein Billiglohnland verwandeln und fatale arbeitspolitische und auch gesellschaftspolitische Schieflagen produzieren wird.

Vergleiche Deutschland mal mit anderen europäischen Ländern, dann stellst Du schnell fest, dass es weit entfernt ist vom Billiglohnland. Hier in Finnland habe ich jetzt ein Gehalt, was ich Deutschland für denselben Posten vor 10 Jahren hatte!! In Deutschland hat meine Sekretärin soviel verdient, wie hier ein Sachbearbeiter mit Bachelor! Hinzu kommen die beduetend höheren Lebenserhaltungskosten und die viel teurere (aus eigenere Tasche) Krankenversorgung! Hier rennt JEDER - von Putzfrau bis Bankdirektor - mit fehlenden Zähnen rum. Zahnersatz oder etwa einen Sinuslift kann sich hier KEINER leisten. (Ok, ich nehm nen Kredit dafür auf, aber ich bin ja kein Finne. :p)

Oder vergleiche Deuschland mal mit Griechenland, Portugal, Spanien, Italien oder den osteurop. Ländern. Billiglohnland Deutschland - dass ich nicht lache. Niedrige(re) Löhne sind eine Notwendigkeit. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das die Arbeit in eben Billiglohnländer vergeben wird, wie es ja eh schon geschieht. DAS ist doch das wirkliche Dilemma.

Und ich sehe keine Strömung, die dem entgegenwirkt.

Und das ist gut so. In Finnland hatte die Gewerkschaft (eine stark kommunistisch angehauchte) einer grossen Papierfabrick, das Messer auf die Brusts gesetzt. Es ging um Lohnerhöhungen. Ende vom Lied, die Bude hat zugemacht und seinen Standort, samt Maschinen, nach China verlagert.

Matti, tu Dir den Gefallen und beschäftige Dich mit Jahresabschluss-Geschäftsberichten der grossen Firmen, dann wirst Du schlauer. Heutzutage hat doch jeder zu kämpfen! Alle müssen sparen. Ich kann es zwar selber nicht mehr hören, aber es nüzt nix. Es ist so.

Was mich vielmehr nervt, sind die Finanzspritzen in die EU. In Deutschland leben Menschen, auch solche die gar nicht dafür können, am Existenzminium, während Unmengen an Gelder in marode Staaten geblasen werden. Aber ok, das ist höhere Politik. Wer weiss, was passiert, wenn der Euro zusammenbricht.
 
Hinzu kommen die beduetend höheren Lebenserhaltungskosten und die viel teurere (aus eigenere Tasche) Krankenversorgung! Hier rennt JEDER - von Putzfrau bis Bankdirektor - mit fehlenden Zähnen rum. Zahnersatz oder etwa einen Sinuslift kann sich hier KEINER leisten.
Duj, das wird hier in D aber auch gerade mehr - und zwar in dem Einkommensniveau von Hartz4 bzw. ähnlicher Höhe und knapp drüber

weil selbst wenn Du alle Untersuchungen Bonusheft seit Einführung hast und von allen Zuzahlungen beim Zahnersatz (Armutsgrenze) befreit bist, es bleibt immer doch irgendwas an Kosten in mindestens dreistelliger Höhe hängen - und da ist dann ganz schnell "Schicht im Schacht"

denn "zur Bank gehen" brauchste auf dem Einkommensniveau nicht - da darfste froh sein, wenn Du überhaupt noch ein Girokonto hast (selbst dann, wenn nichts negatives in der Schufa steht)


und auch so ein Irrsinn: Banken führen Dir ein Girokonto hier ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang oft kostenlos, werfen Dir die Bankkard und co sogar noch hinterher - bei den unteren Einkommensschichten zocken die aber teilweise richtig heftig Gebühren ab (und grad bei Oma Frieda, die vielleicht ein ganzes Leben geschuftet hat und nu kaum Rente kriegt, finde ich das sozial-unverträglich .... aber meine Meinung vom Bankensektor ist eh eine ganz, ganz üble ...)
 
@Biggy

Da gebe ich Dir absolut recht. Ich sehe es auch sehr kritisch, wenn Menschen, die tatsächlich auf Hartz 4 angewiesen sind und keine Alternative haben, nicht ausreichend versorgt werden.
 
Hm.. also grad mit den Zähnen kenn ich das anders, da gibt es nämlich eine Vollsanierung für meine Kunden. Und die zahlen nichts dazu. Es wird zwar nur das günstigste Material genommen (Extras müssen natürlich bezahlt werden), aber Zahnersatz, Gebisse, werden übernommen. Finde ich persönlich prima, wenn hier jemand sitzt und ich sehe am Zahnbelag was er vor 4 Tagen gegessen hat und der mir erzählt dass er eine Sanierung bekommt :unsicher: das ärgert mich dann tatsächlich.
 
wenn ich auf das eingehe, was die zeitarbeitsfirmen veranstaltet haben, dann sprengt das den rahmen hier.

fakt ist: als mitarbeiter wurde ich allein gelassen, man hat versucht mich über den tisch zu ziehen (bei gehaltsverhandlungen wurde mit einem trick stillschweigend versucht aus 55 cent die stunde mehr 5 cent die stunde mehr zu machen, etc).

die zeitarbeitsfirmen haben sich nicht im mindesten für meine belange interssiert.

war ich krank und ahb versucht so schnell wie möglich wieder arbeiten zu gehen wurde mir gesagt "krankmeldungen unter 3 tage sind für mich blaumachen" etcetc

ich habe so viel in diesem bereich erlebt - da könnte ich ein buch schreiben.

und natürlich bestimmt der kunde wie lange ein auftrag gehen soll - aber ide zeitarbeitsfirma hat die wahl den mitarbeiter befristet oder unebfristet einzustellen.

einem entleiher wurde empfohlen mich auszutauschen - nicht weil cih schlecht gewesen wäre (im gegenteil) sondern weil mein vertrag zum 3. mal verlängert wurde und man mich beim nächsten mal hätte übernehmen müssen.

da sind dinge gelaufen die waren weit jenseits von gut und böse.
 
Meinst Du nicht, dass die von Dir beschriebenen Erfahrungen auch andere Mitarbeiter in Nicht-Zeitarbeitsfirmen machen?

Mein Bruder und meine Schwägerin arbeiten bei der größten deutschen Fluggesellschaft. Mein Bruder seit ca. 20 Jahren und meine Schwägerin seit ca. 25 Jahren. Was mein Bruder mir da oft berichtet, da kann nicht die böseste Zeitarbeitsfirma mithalten

Mein Bruder ist zum beispiel schwerbehindert und arbeitet Jahre lang in der Flugabfertigung. Seit dem bekannt ist, dass er starke Probleme mit seinem Rücken hat, wird er massiv unter Druck gesetzt und es wird versucht ihn los zu werden. Der Betriebsrat und Schwerbehindertenvertreter machen fröhlich mit und haben zum Beispiel einer völlig haltlosen fristlosen Kündigung zugestimmt.

Mit Zustimmung des Betriebsrates wurde er in die Gepäckermittlung versetzt. Seit Jahren ignoriert der Arbeitgeber, dass mein Bruder einen leidensgerechten Arbeitsplatz gestellt bekommen muss. Er wird demonstrativ ungleichbehandelt, wenn es um Urlaub oder Schichten geht. Er wird psychisch fertig gemacht, in dem er alleine an einen leeren Tisch in einen leeren raum gestellt wird, und keine Arbeiten zugewiesen bekommt, demonstrativ schlechte Beurteilungen bekommt, bei keiner zu besetzenden Stelle berücksichtigt wird etc.

Ihm wird nur die Hälfte des Lohns überwiesen und so getan, als ob es ein Fehler wäre. Wenn er krankheitsbedingte Fehltage hat, verweigert der Arbeitgeber prinzipiell die Zahlung, weil es sich angeblich um eine Folgeerkrankung handele, für die der Arbeitgeber bereits 6 Wochen gezahlt hätte.

Das ist Terror pur von der übelsten Sorte. Anderen Mitarbeitern geht es ähnlich, wenn sie nicht mit dem Strom schwimmen. Eine Arbeitskollegin hat eine schwere Darmerkrankung und bittet seit Jahren um eine Versetzung an einen Arbeitsplatz ohne Publikumsverkehr. Den Arbeitgeber interessiert das gar nicht, so dass die Kollegin aus Angst nur in der Zeit zwischen ihrem Feierabend und vorm Schlafen gehen sich traut, etwas zu essen :sauer:

Wer sich gut mit dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung stellt, bekommt gute Stellen angeboten und wer das nicht macht, hat keine Chance auf eine Beförderung.

Der vorgesetzte meines Bruders hat meinem Bruder vor dem betriebsrat in Gesicht gesagt, dass er ihn fertig machen wird, weil mein Bruder ihn angeblich bloss gestellt habe, als er einer Versetzung nicht freiwillig zustimmte. Mein Bruder würde noch weinend vor ihm nieder knien und um Vergebung bitten, nachdem er mit ihm fertig sei. Der Betriebsrat konnte sich dann später nicht mehr an die Aussagen erinnern. Bei meiner Schwägerin sieht es nicht viel anders aus.
 
Eine ähnliche Diskussion hatten wir doch schon hier im Forum als es um die Subunternehmer von DHL,GLS u.a. Paketdienste ging.(Wallraff deckt auf").Ausbeutung vom feinsten,die rackern von früh bis spät,ruinieren sich die Gesundheit und kommen auf einen Hungerlohn,niedriger gehts nicht mehr.

Procten,hattest Du das auch "schön"geredet?:unsicher:
 
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