Angst vorm Tierarzt

KerstinKa

Hallo,
mein 8 Monate alter Rottweiler hat die totale Panik vor unserem Tierarzt. Das geht schon so los, daß er erst gar nicht ins Behandlungszimmer gehen will. Nach ein paar Aufforderungen kommt er dann aber doch mit rein, geht aber nicht in die Nähe des Arztes. Nähert sich der Arzt dem Hund, würde dieser sich am liebsten verkriechen. So weit geht es ja noch, aber sobald der Arzt ihn zum untersuchen anfassen will, verkrampft er sich und fängt zu zittern an. Gestern hat Wolfi dann sogar noch angefangen vor Panik zu Pinkeln. Kaum aus der Praxis raus wird er ruhiger aber übergibt sich dann aber jedesmal.
Seine Angst kommt, denke ich daher, daß Wolfi mit 8 Wochen Parvovirose hatte und eine Woche lang täglich 2 - 3 Spritzen von diesem Tierarzt bekommen hat. Vor anderen Tierärzten (Klinik) hat er keine Angst. Den Tierarzt wechseln möchte ich aber auch nicht.
Wie kann ich Wolfi beibringen, daß der Tierarzt ihm nicht böses tun will. Ich bin mit ihm in letzter Zeit wieder sehr häufig beim Arzt, da er Schulterprobleme hat. Nur regt Wolfi sich dabei immer so auf, daß ich aus Mitleid schon gar nicht mehr hingehen will.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht, oder kann mir Tips geben, wie ich Wolfi am besten beruhigen kann?
Ich bin für jeden Tip wirklich sehr dankbar.

mfg Kerstin, Wolfi und Balou
 
Mhm, das ist eine blöde Situation wenn Du mit dem Tierarzt sehr zufrieden bist und auch weiterhin dort hingehen möchtest.

Vielleicht kannst Du den Tierarzt ja bitten das er mal den Hund draußen in neutraler Umgebung streichelt und etwas mit ihm spiel, oder das er mal zu Euch nach Hause kommt und dem Hund dort eien Spritze gibt.

LG
Ghostface
 
Sei vorsichtig Kerstin, dass du ihn mit deiner eigenen Einstellung nicht noch mehr verunsicherst. Dein Hund spürt ganz genau, dass du unsicher bist und ihr steigert euch gegenseitig. Ich weiss, dass es schwer fällt. Aber am besten wäre es du ignorierst die Angst deines Hundes. Wenn du ihn bemitleidest oder dich um ihn kümmerst verstärkst du diese Angst nur zusätzlich. Erst wenn der Hund merkt, dass DU als Alpha völlig cool bist kannst du ihm auch die nötige Sicherheit geben, dass der TA ihm nichts antun will. Auch der TA selber achtet sicher darauf, dass er sich dem Hund nicht zu schnell nähert und alle Bewegungen langsam ausführt, sich nicht über ihn beugt und so weiter.
Befass dich mal mit "Calming Signals" oder/und "TTouch". Dies scheint mir hier am hilfreichsten zu sein.
Ich nehme an du hast mit deinem TA schon mal geredet, wie er das zu lösen gedenkt?
 
Ich kann dir hier leider gar nicht helfen, da bei meinem es sich völlig anders verhält. Er kann es kaum erwarten zum TA zu kommen und schreit und bellt füchterlich im Wartezimmer wenn er nicht sofort dran kommt. Die Leute kucken dann immer blöde. Bei meinem TA ist es so, wenn er *Link* sieht geht es dann los: Wo ist den mein süßer *Link* usw. auch gibts danach Leckerlies. Weiß nicht ob daran liegt, aber der TA kann, denke ich zumindest, auch dazu beitragen daß ein Hund gerne hingeht.
Wünsch dir Glück !

Mein kleiner Wuff
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http://www.amstafflink.de.vu
 
Hallo Kerstin,

ist bestimmt nicht vollständig, aber ein paar Sachen fallen mir ein: Hat Dein Wolfi einen Hunde-Freund oder Freundin, der bzw. die gerne zum TA geht? Dann evtl. den einfach mal mitnehmen. Gehört er eher zu der verfressenen Sorte?
wink.gif
Dann den TA präparieren. Außerdem kannst Du die TA-Situation auch daheim üben. Wolfi einfach mal auf den Tisch stellen (muß ja nicht der Küchentisch sein
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) und ihn dran gewöhnen, daß an ihm rumgefummelt wird. Ins Maul gucken, Ohren anschauen etc. kannst Du ja auch selber. Weiße Kittel bekommst Du im Sanitätsfachhandel, wenns daran liegen sollte.

Viel Erfolg auf jeden Fall
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wauzi


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Tu deviens responsable pour toujours de ce que tu as apprivoisé.
(Antoine de Saint-Exupéry)
 
Nochmal ich.. hab überlesen, daß es nur um den einen TA geht. Wie zugänglich ist er dem Problem denn? (Wenn er Deine Treue verdient, sollte er das schon sein
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) Besteht die Möglichkeit, daß Du den TA-Besuch in den täglichen Gassigang einbaust? Reingehen, Leckerli abholen, evtl. auch schon vor dem Behandlungszimmer, wieder rausgehen? So daß das ganz normal wird?

wauzi


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Tu deviens responsable pour toujours de ce que tu as apprivoisé.
(Antoine de Saint-Exupéry)
 
Hallo zusammen,
danke für eure schnellen Tips.
Was ist "Calming Signals" und "TTouch? Ich habe davon noch nie gehört. Das "herumdoktoren" habe ich zu Hause auch schon mal gemacht, nur genießt er das. Er reagiert nur bei unserem TA so. Leckerlies vom TA nimmt er auch nicht an. Wir haben schon einiges versucht, allerdings vergeblich. Ich werde beim nächsten TA-Besuch meine Schwester bitten mitzukommen, dann kann ich auch Balou (Bruder vom Wolfi) mitnehmen. Der ist verrückt nach unserem TA und den Leckerlies die er dort bekommt.
Das mit dem täglichen Gassigehen, ist eine super Idee. Nur ist der TA ca. 7 km von uns entfernt, und wegen seiner Lahmheit, darf Wolfi momentan nicht mit beim Gassigehen. Aber ich werde ihn jetzt auch mitnehmen, wenn ich nur schnell mal Tabletten oder die Wurmkuren abhole.
mfg Kerstin, Wolfi und Balou
 
"Calming Signals" sind die Beschwichtigungssignale der Hunde. Turid Rugaas hat sich seit mehreren Jahrzehnten damit befasst und benutzt sie in der Ausbildung unter anderem dazu ängstliche oder aggressive Hunde zu therapieren.

Turid Rugaas
Die Beschwichtigungssignale der Hunde
animal learn Verlag
ISBN 3-936188-01-7
ca. 19,00 EUR



"TTouch" ist ein Oberbegriff für eine Reihe von Massagetechniken, die Linda Tellington-Jones entwickelt hat und seit Jahrzehnten zuerst an Pferden, später auch an Schlangen, Elefanten, etc. und eben auch Hunden sehr erfolgreich angewandt hat.
Als ich meinen Dobi bekam war er sehr unsicher. Ich stieß erst spät auf TTouch und bin mit solchen Methoden auch sehr skeptisch. Aber er hat es sehr gut angenommen.

Linda Tellington-Jones
Tellington-Training für Hunde
kosmos verlag
ISB 3-440-07776-4
ca. 16,00 EUR


Beide Methoden helfen zudem dass Hund und Halter ein gutes Team werden und sich verstehen lernen. Für mich immer noch die beste Ausbildungsmethode überhaupt.
 
Hallo ,

unser Anton geht auch super gerne zum TA. Die Treppen zur Praxis werden im Galopp genommen, die Tür zum Wartezimmer fast niedergewalzt (oder mir aus der Hand gerissen, weil ich sie zu langsam öffne)und wenn gerade die Praxistür offen steht, wird der direkte Durchmarsch gestartet, wobei ich dann ziemlich hilflos hinten an der Leine hinter gezogen werde. Müssen wir warten stürmt er los, sobald die Praxistüre sich öffnet. Sind wir endlich dran, wird die TA mit Pfotenschlag auf die Schulter begrüßt und ein Schlecker quer durchs Gesicht rundet die Sache ab.
Daß mir sein Benehmen gut gefällt kann ich nicht behaupten, ist aber immer noch besser als ein Hund der knurrt und vor Angst unter sich macht.
Wieso er die TA so liebt ?? Na, er begleitet unsere Fretts immer. Das heißt er ist 98mal im Jahr bei der TA und kommt nicht auf den Tisch und die beiden Male, wo er endlich auf diesen Tisch darf und seine "Freundin" ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt, genießt er natürlich. Zumal er dann, während er die Impfungen erhält, auch noch die leckere Vitaminpaste (sonst nur für die Frettchen erlaubt) schlecken darf.
Mit der "Kessy" von unserer Tochter machen wir es genau so. Da zur Zeit ein Frettchen täglich zum TA muß und unsere TA im Urlaub ist, werden wir fast immer von einem anderen TA behandelt. Dieser muß dann "Kessy" auch auf den Tisch setzen und betasten. Die TA´s schauen zum Teil zwar recht komisch, aber da wir bei ihnen mit unserem Pferd gute Patienten sind spielen sie mit. Ist "Kessy" fertig muß sie warten, bis das Fretti behandelt ist. Also ein kopfloses Rausstürmen gibt es nicht ! Hoffe, daß wir auch bei ihr damit den gewünschten Erfolg haben werden.

Grüße
Brigitte
 
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