Achtung FIKTION- Spieltrieb?

Ruhrlady

10 Jahre Mitglied
ich stell die Geschichte für Rebhuhn hier ein, die muß das noch ein bißchen üben::lol:


*Spieltrieb*


Wenn man einen neuen Hund zu sich holt, ist das immer eine aufregende Sache. Das weiß jeder, der das schon mal erlebt hat.
Da ist nicht nur dieses Glücksgefühl, sondern auch viele Unsicherheiten und Fragen.
Das ist gleichermaßen bei Welpen wie auch bei erwachsenen Hunden der Fall.
Fühlt er sich wohl auf seiner pinken Leder-Decke, oder wäre gelb-braun geblümt besser gewesen?
Verträgt er sich auch ohne Aufsicht mit den bereits anwesenden Hausmäusen?
Und: klappt die Verdauung? ( was bei Welpen meist nicht in Frage gezogen wird, da die einwandfreie Darmfunktion sofort und meist an deutlich sichtbaren Stellen bewiesen wird)
Kurz: ehe sich eine gewisse Routine einstellt, hat der frischgebackene Hundebesitzer mit einer vorübergehenden inneren und äusseren Unruhe zu kämpfen.

So kann man sich sicher vorstellen, dass in meinem Fall die Unruhe noch viel größer war, ist doch der ersehnte Hund auf einem separaten Gelände und nicht in unserem Haus untergebracht. Die Frage der Verdauung war daher zweitrangig.
Vielmehr trieb mich der Gedanke um, ob und wenn ja - wie man dieses freundliche Tier auslasten kann. Und ob dieses freundliche Tier zu freundlich für einen Job als Wachhund ist.

Claudia sagt: " Hunde kann man durch spielen ganz wunderbar auslasten. "
Prima, aber unser Hund hat anscheinend keinen Spieltrieb. Er hat Jagdtrieb, Fresstrieb ( stark ausgeprägt ), Schlaftrieb ( wenn man das so sagen kann), Faulenzertrieb, Schnüffel-nach-Kaninchen-Trieb und noch bestimmt einige Triebe mehr, von denen ich bisher noch nichts weiß.

Zeitgleich zu meinen bohrenden Fragen nahte eine wolkenlose Vollmondnacht.

Wissenschaftler behaupten, dass der Vollmond keine nachweisbaren Auswirkungen auf das Verhalten von Mensch und Tier hat. Dem möchte ich widersprechen.

Aber bevor ich mich jetzt in wissenschaftlichen Überlegungen verstricke, möchte ich lieber erzählen, was in jener Nacht geschah. Schlaflos trieben mich also die erwähnten Fragen von meinem Nachtlager. Heiße Milch mit Honig brachten nicht die erwünschte Bettschwere.

Einem ersten Impuls folgend, wollte ich-mit meinem Pyjama bekleidet - ein wenig frische Luft schnappen. Dann jedoch besann ich mich und zog mir Hose und Jacke an. Obwohl ich nebenbei erwähnen möchte, dass mein Schlafanzug durchaus sehenswert, und eigentlich zu schade für den alleinigen häuslichen Gebrauch ist.

Ich sehe aber ein, dass man falsche Schlüsse hätte ziehen können, wenn ich meinen Nachtsparziergang so angetreten hätte. So machte ich mich also angemessen bekleidet auf meinen Weg durch die stille Nacht. Der Mond beschien mir meinen Weg und fast von selbst fand ich zu dem Firmengelände, um nach dem Hund zu sehen.

Claudia sagt: " Wenn du zu dem Hund gehst, ignoriere ihn zunächst, wenn er dich anspringen will." Der Hund wollte mich nicht anspringen - er war nirgends zu sehen. Vorsichtig schlich ich über den Platz in Richtung seiner Hütte.

Claudia sagt: " Man weckt keine schlafenden Hunde."
Oder hat das jemand anderes gesagt? Auf jeden Fall ist es eine Weisheit, die mir logisch erschien und so versuchte ich zu vermeiden, dass der Schotter unter meinen Füßen knirschte. Jetzt trennten mich nur noch wenige Schritte von dem Schlafplatz des Tieres, als ich... was war das?... ein Geräusch vernahm. Ich streckte mich noch ein wenig und spitzte die Ohren.

Es war ein Klatschen. Wie soll ich das Geräusch beschreiben? Ich erinnerte mich sofort an meinem letzten Arztbesuch. Vor mir legte eine Patientin ihre Versichertenkarte auf den Tresen. Sie war offenbar eine Privatpatientin, denn dieses klatschen der Karte hatte so etwas selbstbewusstes, fast arrogantes im Klang,
dass ich keinen Zweifel daran haben konnte.

Und genau dieses selbstbewusste, aufklatschende Geräusch hörte ich in dieser stillen Nacht. Und es kam zweifelsfrei aus Akelas Hütte. Mir stockte der Atem und die Knie fingen an zu schlottern.
Dennoch wagte ich mich noch zwei Schritte vor, um in die Hütte sehen zu können.
Welcher Anblick sich mir da im strahlenden Mondschein bot, war schier unbegreiflich.

Akela saß aufrecht in seinem krass-gemusterten Sessel. Vor ihm- jedoch in respektvollem Abstand - hockten auf dem Boden zwei Kaninchen und ein Hase. Den Letzteren erkannte ich als denjenigen, der Akela vor ein paar Tagen Paroli geboten hatte, indem er nicht vor ihm geflohen war. Die braunen Puschel an seinen langen Ohren machten ihn unverwechselbar.

Jedes der vier Tiere hatte in den Pfoten einige Spielkarten, die sie nach einem Muster, dass ich nicht durchschauen konnte auf den Boden klatschten. Das einzige Kartenspiel das ich kenne ist Maumau und das war es nicht, soviel war sicher.
Vielleicht Poker?
Ein erneutes Klatschen riss mich aus meinen Überlegungen. Akela schien jetzt im
Vorteil zu sein, denn die Langohren ließen ihre Lauscher deprimiert hängen. Dennoch kam es mir so vor, als wenn alle Beteiligten ihren Spaß an dem Spiel hatten.

Ich hatte genug gesehen!

Ich zog mich langsam zurück und schlich ebenso lautlos vom Platz, wie ich gekommen war. Durch die Beobachtung dieser Vorkommnisse beantworteten sich mir gleich mehrere Fragen.

Eine Frage jedoch blieb mir bisher unbeantwortet: Soll ich Akelas Spieltrieb fördern?
 
  • 27. April 2024
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Hi Ruhrlady ... hast du hier schon mal geguckt?
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:lol: Ich fall gleich vom Stuhl......da hat aber eine komische Träume bei Vollmond....:lol:

Und öhm ja, ich würde seinen Spieltrieb jetzt erst recht fördern, oder wollt ihr, dass der Hund gegen die Kaninchen nachher noch verliert beim Pokern.....:D
 
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