Wesenstest in Baden-Württemberg
Seit einer Woche finden auch in Böblingen Aggressionstests statt.
Brutale Beißereien unter den Tieren, aber auch jede Menge - auch tödliche - Angriffe auf Erwachsene und Kinder haben die Hunde und ihre Halter in Verruf gebracht. Nun müssen die Tiere registriert werden, dürfen nur noch mit Leine und Maulkorb unterwegs sein, und wer sie züchten will, braucht eine Genehmigung.
Voraussetzung für eine Zuchtgenehmigung und für die Erlaubnis, den Hund ohne Maulkorb spazieren führen zu dürfen, ist ein Wesenstest, den ein Gremium aus Tierärzten und Polizeihundeführern im Auftrag des Landkreises durchführt. Insgesamt 205 so genannte Kampfhunde sind in den Kreisgemeinden registriert, 59 Herrchen und Frauchen haben ihre Tiere zur Prüfung angemeldet. Seit dem 18. Oktober ist ein Team um den Amtsveterinär Manfred Koch mit den Tests beschäftigt. Zwölf Hunde waren bis gestern vorgeführt worden. "Nur einer von ihnen ist durchgefallen", sagt die Tierärztin Isabel Tammer. Es sei keineswegs ein besonders aggressives Exemplar der American Staffordshire Terrier gewesen, sondern eher ein sehr ängstliches. Aber in seiner Angst habe es vollkommen unbeherrscht reagiert. In einem solchen Fall müsse der Maulkorb sein, sagt Tammer. "Wir tragen schließlich die Verantwortung dafür, dass mit den geprüften Hunden nichts passiert."
Aber auch ein Tier, das belle oder aus einem Beschützerinstinkt heraus Drohgebärden zeige, könne die amtliche Bestätigung erhalten. "Uns geht es nur um den Nachweis von übermäßiger Aggression."
Nach Erledigung von bürokratischen Formalitäten und einer ärztlichen Untersuchung auf Bisswunden und Zahnbestand wird das Verhalten in ganz alltäglichen Situationen erprobt. Wie reagiert der Hund, wenn Menschen und Tiere im Schritttempo vorübergehen, während er angeleint ist? Kann der Hund von einem gefassten Gegenstand auch wieder ablassen? Gehorcht er seinem Halter? Was tut er, wenn ein Jogger oder ein Radfahrer vorüberhetzt, ihn ein anderer Hund anbellt oder ein Auto sehr dicht neben ihm hupt? Gerät er in Panik bei Lärm oder in der so genannten Fahrstuhlsituation, wenn er von Menschen umringt ist?
Die Anforderungen seien extra hoch, sagt Koch. Auch Hunde ganz harmloser Rassen könnten in solchen Situationen leicht überreagieren. Aber sie verfügen eben auch nicht über die riesigen Beißzähne und die gefährlichen Instinkte von Kampfhunden.
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Der letzte Satz ist das allerletzte.
merlin
Seit einer Woche finden auch in Böblingen Aggressionstests statt.
Brutale Beißereien unter den Tieren, aber auch jede Menge - auch tödliche - Angriffe auf Erwachsene und Kinder haben die Hunde und ihre Halter in Verruf gebracht. Nun müssen die Tiere registriert werden, dürfen nur noch mit Leine und Maulkorb unterwegs sein, und wer sie züchten will, braucht eine Genehmigung.
Voraussetzung für eine Zuchtgenehmigung und für die Erlaubnis, den Hund ohne Maulkorb spazieren führen zu dürfen, ist ein Wesenstest, den ein Gremium aus Tierärzten und Polizeihundeführern im Auftrag des Landkreises durchführt. Insgesamt 205 so genannte Kampfhunde sind in den Kreisgemeinden registriert, 59 Herrchen und Frauchen haben ihre Tiere zur Prüfung angemeldet. Seit dem 18. Oktober ist ein Team um den Amtsveterinär Manfred Koch mit den Tests beschäftigt. Zwölf Hunde waren bis gestern vorgeführt worden. "Nur einer von ihnen ist durchgefallen", sagt die Tierärztin Isabel Tammer. Es sei keineswegs ein besonders aggressives Exemplar der American Staffordshire Terrier gewesen, sondern eher ein sehr ängstliches. Aber in seiner Angst habe es vollkommen unbeherrscht reagiert. In einem solchen Fall müsse der Maulkorb sein, sagt Tammer. "Wir tragen schließlich die Verantwortung dafür, dass mit den geprüften Hunden nichts passiert."
Aber auch ein Tier, das belle oder aus einem Beschützerinstinkt heraus Drohgebärden zeige, könne die amtliche Bestätigung erhalten. "Uns geht es nur um den Nachweis von übermäßiger Aggression."
Nach Erledigung von bürokratischen Formalitäten und einer ärztlichen Untersuchung auf Bisswunden und Zahnbestand wird das Verhalten in ganz alltäglichen Situationen erprobt. Wie reagiert der Hund, wenn Menschen und Tiere im Schritttempo vorübergehen, während er angeleint ist? Kann der Hund von einem gefassten Gegenstand auch wieder ablassen? Gehorcht er seinem Halter? Was tut er, wenn ein Jogger oder ein Radfahrer vorüberhetzt, ihn ein anderer Hund anbellt oder ein Auto sehr dicht neben ihm hupt? Gerät er in Panik bei Lärm oder in der so genannten Fahrstuhlsituation, wenn er von Menschen umringt ist?
Die Anforderungen seien extra hoch, sagt Koch. Auch Hunde ganz harmloser Rassen könnten in solchen Situationen leicht überreagieren. Aber sie verfügen eben auch nicht über die riesigen Beißzähne und die gefährlichen Instinkte von Kampfhunden.
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Der letzte Satz ist das allerletzte.