Aggression: so wird eine Verhaltensweise beschrieben, die beabsichtigt anderen Schaden oder Schmerzen zuzufügen. Steht im Zusammenhang mit Verteidigungs-, Flucht und Angriffsverhalten ----> agonistisches Verhalten.
@Beckersmom
Da hast Du aber verschwiegen, dass dies ein Zitat der ersten vier Zeilen des Artikels von
zum Stichwort "Aggression" darstellt. Übrigens ein relativ umfangreicher Artikel mit vielen, vielen Querverweisen.
Zum jetzigen Zeitpunkt habe ich in nur quergelesen und bin den Verweisen noch nicht gefolgt, dies werde ich aber morgen nachholen. Und dass _diese_ Definition dann so immer noch stimmt, wage ich zu bezweifeln.
Meiner Ansicht nach beabsichtigt Aggression eben nicht
per se anderen
Schaden und/oder
Schmerzen zuzufügen. Sie beabsichtigt aber sicher, sich Vorteile gegenüber konkurrierenden Individuen zu verschaffen. Mit der Ausübung von Aggression ist aber überlicherweise (bei gut sozialisierten Hunden untereinander) eben
kein Schmerz verbunden, und der Schaden ist eher auf Prestige- oder Ressourcen-Ebene anzusiedeln - bei dem, der verliert...
Kein Einzelindividuum in einem potentiellen Rudelverband kann und will es sich leisten ernsthaft verletzt zu werden oder zu verletzen. Das schadet nicht nur dem Individuum sondern auch dem gesamten Gemeinschaft weil: "Nur gemeinsam sind wir stark".
Um genau dies zu verhindern gibt es viele Eskalationsstufen, die grundsätzlich allesamt "aggressiv" sind und dazu dienen, sich gegenseitig abschätzen zu können und eine gegenseitige Über-/Unterordnung ohne kräftezehrenden und für das eigene Überleben höchst gefährlichen Verletzungskampf zu etablieren. Der Verletzungskampf ist immer das letzte Mittel der Wahl.
Jedes Mitglied - auch das letzte (um den Begriff "Omega" nicht verwenden zu müssen, das wäre eine neue Diskussion) - in der Hierarchie ist nützlich. Und seine körperliche Unversehrheit ist wichtig.
Ich gebe Martin insoweit Recht, dass das Rudel (von Wölfen und auch von Hunden) nicht so hierarchisch geordnet ist, wie es in vergleichbaren menschlichen (autoritären) Gesellschaften "geordnet" wird. Natürlich handelt es sich um einen Familienverband und natürlich gibt man Youngstern und Untergeordneten die Chance sich in ungefährlichen/
mässig gefährlichen Situationen Erfahrung anzueignen und zu profilieren. Denn schließlich werden die Leittiere nicht ewig leben und ihre "Erben" können nicht erst nach Ableben der Rudelführer anfangen zu lernen. Das würde das Überleben des gesamten Rudels in Frage stellen.
Das widerspricht sich aber alles nicht mit dem, was ich über "Alpha" und besonders Harley gesagt habe. Auch Harley konnte sehr großzügig sei und hatte einen quasi "Kronprinzen", der sich im Laufe der Zeit herausgebildet hat. Harley hatte fest umrissene Vorstellungen davon, was man sich als Rangniederer erlauben darf und was nicht (Andererseits hatte er auch fest umrissene Vorstellungen davon, was ein Alpha leisten muss - und manchmal ist es ihn hart angekommen, aber er hat es durchgezogen). Kopulation gehörte eindeutig nicht zu den erlaubten Dingen, obwohl der "rangniedere Missetäter" kastriert war. Harley übrigens auch, nur das Mädel nicht. Das Unterbinden der Kopulation wurde strikt durchgesetzt, größere Verletzungen gab es nicht. Nur kleine Tacker auf Bascos Nase.
In einem kann ich Dingo nur uneingeschränkt Recht geben: "Der beste Lehrmeister ist und bleibt für mich der Hund." Ohne Harley und sein Rudel hätte ich nie im Leben so viel über Hundeverhalten lernen können.
Viele Grüße
Petra