ich kopiere mal den Text für nicht FB Nutzer hier rein
Digitale Bildungswüste Deutschland.
Es ist ein Trauerspiel. Wobei… hier von einem „Spiel“ zu sprechen, wird der Sache absolut nicht gerecht.
Es gibt agile, motivierte, erfindungsreiche und vorausschauende Direktor:innen, Lehrer:innen, Schüler:innen, Bildungspolitiker:innen und Eltern –in allen Gruppierungen aber auch überforderte, ewig nörgelnde und unmotivierte. Wie in jedem anderen Berufszweig auch.
ABER: nach all den Gesprächen, die ich in den letzten Wochen mit Vertreter:innen aller betroffenen Gruppen im Themengebiet Bildung geführt habe, komme ich zu dem Schluss: Es ist völlig unverständlich, dass wir in einem Industrieland wie Deutschland eine derartige „digitale Bildungswüste“ vorfinden!
Fehlende Endgeräte, schwaches Netz, abstürzende Plattformen, eine Überhöhung des Datenschutzes (wegen der Nutzung von Videokonferenzsystemen, mit denen die halbe Wirtschaft arbeitet?), unverständlich ungleiches Vorgehen bei der „Ländersache Bildung“ usw. usw.
Und wenn er denn stattfinden kann, kommt bei Präsenzunterricht noch die Sorge vor einer Ansteckung hinzu. Insgesamt führt dies dazu, dass alle Beteiligten enorm viel zu verkraften haben. Auch die Eltern, die sich leider nicht auf ein technisch gut flutschendes Bildungssystem stützen können, wenn sie selbst ihrer eigenen wichtigen Arbeit nachgehen müssen. Ob nun daheim oder „vor Ort“.
Meine Nichten, beide Lehrerinnen in NRW, schicken mir immer wieder Nachrichten, wie es so an ihren Schulen läuft. Meine Ältere hat sich bei ihrer letzten Sprachnachricht offensichtlich sehr zusammengerissen. Wie schwer ihr das gefallen ist (sie kommt da wohl nach mir
), spüre ich aber schmerzlich in jedem Satz.
Diesen ständigen Spagat zwischen Verzweiflung, Frust, Durchdrehen oder gar Aufgeben und auf der anderen Seite der eigenen Motivation, trotzdem im Sinne der Kinder und Eltern alles zu geben, um „den Laden“ irgendwie am Laufen zu halten. Und ich glaube, sie spricht damit vielen aus dem Herzen. Daher hier auch die Veröffentlichung (s. Video). Natürlich mit ihrem Einverständnis.
Wie Sie wissen, nehme ich die Pandemie sehr ernst. Und ich verstehe Kontaktbeschränkungen, habe die Bereitschaft, zu verzichten, mich weiterhin einzuschränken, flexibel und kreativ zu sein.
Was mich aber nachhaltig wütend macht ist, dass wir motivierte Lehrer:innen verlieren werden, weil wir -ja, sicher auch mit positiven Ausnahmen- augenscheinlich immer noch keine vernünftigen Konzepte für Schulen und Kindertagesstätten haben, die es sowohl den Lehrer:innen, als auch den Eltern und Schüler:innen erlauben, auch während der jetzigen Einschränkungen ein vernünftiges Bildungssystem aufrechtzuhalten.
Jetzt ist also wohl nicht nur der Herbst vom Himmel gefallen ( ), sondern offensichtlich auch der Winter…
Ich hoffe, Sie haben ein erholsames Wochenende. Noch mehr hoffe ich aber, dass in das Thema endlich Schwung reinkommt - mit dem Willen (und nicht nur Worten) zur Veränderung und: schnellen Taten.
Digitale Bildungswüste Deutschland.
Es ist ein Trauerspiel. Wobei… hier von einem „Spiel“ zu sprechen, wird der Sache absolut nicht gerecht.
Es gibt agile, motivierte, erfindungsreiche und vorausschauende Direktor:innen, Lehrer:innen, Schüler:innen, Bildungspolitiker:innen und Eltern –in allen Gruppierungen aber auch überforderte, ewig nörgelnde und unmotivierte. Wie in jedem anderen Berufszweig auch.
ABER: nach all den Gesprächen, die ich in den letzten Wochen mit Vertreter:innen aller betroffenen Gruppen im Themengebiet Bildung geführt habe, komme ich zu dem Schluss: Es ist völlig unverständlich, dass wir in einem Industrieland wie Deutschland eine derartige „digitale Bildungswüste“ vorfinden!
Fehlende Endgeräte, schwaches Netz, abstürzende Plattformen, eine Überhöhung des Datenschutzes (wegen der Nutzung von Videokonferenzsystemen, mit denen die halbe Wirtschaft arbeitet?), unverständlich ungleiches Vorgehen bei der „Ländersache Bildung“ usw. usw.
Und wenn er denn stattfinden kann, kommt bei Präsenzunterricht noch die Sorge vor einer Ansteckung hinzu. Insgesamt führt dies dazu, dass alle Beteiligten enorm viel zu verkraften haben. Auch die Eltern, die sich leider nicht auf ein technisch gut flutschendes Bildungssystem stützen können, wenn sie selbst ihrer eigenen wichtigen Arbeit nachgehen müssen. Ob nun daheim oder „vor Ort“.
Meine Nichten, beide Lehrerinnen in NRW, schicken mir immer wieder Nachrichten, wie es so an ihren Schulen läuft. Meine Ältere hat sich bei ihrer letzten Sprachnachricht offensichtlich sehr zusammengerissen. Wie schwer ihr das gefallen ist (sie kommt da wohl nach mir
Diesen ständigen Spagat zwischen Verzweiflung, Frust, Durchdrehen oder gar Aufgeben und auf der anderen Seite der eigenen Motivation, trotzdem im Sinne der Kinder und Eltern alles zu geben, um „den Laden“ irgendwie am Laufen zu halten. Und ich glaube, sie spricht damit vielen aus dem Herzen. Daher hier auch die Veröffentlichung (s. Video). Natürlich mit ihrem Einverständnis.
Wie Sie wissen, nehme ich die Pandemie sehr ernst. Und ich verstehe Kontaktbeschränkungen, habe die Bereitschaft, zu verzichten, mich weiterhin einzuschränken, flexibel und kreativ zu sein.
Was mich aber nachhaltig wütend macht ist, dass wir motivierte Lehrer:innen verlieren werden, weil wir -ja, sicher auch mit positiven Ausnahmen- augenscheinlich immer noch keine vernünftigen Konzepte für Schulen und Kindertagesstätten haben, die es sowohl den Lehrer:innen, als auch den Eltern und Schüler:innen erlauben, auch während der jetzigen Einschränkungen ein vernünftiges Bildungssystem aufrechtzuhalten.
Jetzt ist also wohl nicht nur der Herbst vom Himmel gefallen ( ), sondern offensichtlich auch der Winter…
Ich hoffe, Sie haben ein erholsames Wochenende. Noch mehr hoffe ich aber, dass in das Thema endlich Schwung reinkommt - mit dem Willen (und nicht nur Worten) zur Veränderung und: schnellen Taten.