@Candavio
Ja, aber wenn du nur Hunde kennst, die so gehalten
werden - was sagt dir dann, dass die so gehalten werden
müssen, um glücklich zu sein?
Das ist sicher das Optimum.
Aber darum geht es mE nicht, denn das kann kaum ein Privathalter seinem Hund bieten. (Du sicherlich schon, ich schon nicht mehr.)
Ich kenne tatsächlich nur Beispiel von Normasterblichen als Eurasierbesitzern, die normale Familienhunde halten oder hielten, idR neben ihrer Berufstätigkeit. Das immense Pensum eines Schlittenhundes bekam und bekommt keiner von denen. Die waren am Tag, solange sie voll konnten, anderthalb Stunden unterwegs, das auch nicht immer im Freilauf.
Und die Hunde waren weder neurotisch noch verhaltensgestört, und auch nicht verhaltensauffällig.
Tatsächlich waren die einen Hundebesitter die Eltern einer guten Freundin von mir, und die Mutter meiner Freundin trägt bei uns in der Familie und ihn ihrem Bekanntenkreis das Etikett: "Hat noch jeden Hund verdorben" - Weil sie von so extrem verwöhnender Inkonsequenz ist, dass nicht jeder Hund damit umgehen kann.
(Von deren Berner Sennenhund habe ich hier sicherlich schonmal geschrieben.
Das war am Ende nicht mehr lustig.)
Also: "Hat noch jeden Hund verdorben. -
Bis auf die zwei Eurasier, die sie (nicht zeitgleich) im Laufe der Jahre mal hatten. Die waren ihrer Nicht-Erziehung gegenüber ziemlich inert. Heißt, sie freuten sich über das Verwöhnt werden, griffen bei Inkonsequenz aber nicht gleich nach der Weltherrschaft.
[Bzw. eher so: Der zweite Eurasier wurde mit der ersten Läufigkeit extrem auffällig. Zicking, schreckhaft bis panisch - Da stellte sich aber schnell heraus, dass die Hündin eine massive SDU hatte, und als die eingestellt war, war auch das Verhalten kein Problem mehr.]
Edit: Den ersten haben sie übrigens mit 8 bekommen, aus dem Tierheim, und waren die 4. Besitzer. Bei dem davor war er 2 Jahre im Zwinger gewesen. Wurden von allen Seiten gewarnt, "So ein sensibler Hund ist durchs Tierheim total verdorben, der wird sich nie an euch binden!" - Einen bescheideneren, freundlicheren, anhänglicheren Hund habe ich selten erlebt.
Der wurde 15 oder 16. Die Hündin wurde dieses Jahr mit 19 Jahren eingeschläfert.
Der dritte Hund ist auch Ersthund in einer Doppelverdiener-Familie mit großen Kindern. Ebenfalls ein sehr gelassener, freundlicher Hund, der sich anders als meiner jetzt nicht unbedingt jedem direkt an den Hals wirft. Aber dass die irgendwie ruhelos oder unruhig wirken würde, weil sie am Tag nicht 50 km am Rad läuft und keine 2,5 h unterwegs ist... sehe ich einfach nicht.