Ich würde das nicht so dramatisch sehen - Ü1 war genauso, der war recht lange echt speziell mit dem Essen und hat mich bald wahnsinnig gemacht, und Ü2 isst alles, in großen Mengen.
Beides recht unabhängig von dem, was ich in dieser Hinsicht unternommen habe oder auch nicht.
Ich kenne auch noch mehr Mäkel, geborene und erzogene. Sooo selten ist das jetzt nicht.
(Ich kann im übrigen für das Ü nur versichern, dass dessen Ekel echt und für ihn real war. )
Manchmal steckt auch eine Allergie oder Unverträglichkeit dahinter - die Schwester meiner besten Freundin ZB wurde ihre ganze Kindheit hindurch in bester Absicht mit Obst gefoltert, was sie noch nie mochte und nur 'eklig' fand und findet - und stellte als Erwachsene fest, dass sie Fruktose nicht verträgt.
Mein Tipp wäre: Etwas anbieten, vielleich noch eine Alternative - auch ruhig fragen, was denn gemocht wird - und wenn er das auch nicht will oder mag, muss er halt hungrig nach Hause gehen.
Es wäre fair, den Eltern zu sagen, dass er nichts essen wollte, damit sie sich auf ein ausgehungertes Kind einstellen können - aber ich denke, denen ist die Problematik nicht neu...
Im übrigen dürfte die Situation, aus lauter Sachen, die man nicht kennt und die 'anders aussehen als zuhause', und vielleicht auch anders schmeckt, auszuwählen, was man essen möchte, den einen oder anderen Fünfjährigen überfordern - zumindest, wenn er essenstechnisch Ähnlichkeit mit Mr. Monk aufweist.
Das ist uU, wie wenn unser einer im vietnamesischen oder koreanischen Restaurant ohne Übersetzung, rein nach Aussehen, ein Gericht auswählen soll. Kann klappen oder auch nicht...
Also, nicht aufregen - aber dem Betreffenden dann alles nachtragen und hundert Sachen anbieten, ist auch nicht nötig - es verschärft uU nur die Überforderungssituation.