Naja. Erstmal finde ich den Artikel auch nicht sonderlich gut. Besonders das mit den "stolzen" Hunden usw, das ist mindestens so romantisch wie die "Dankbarkeit" eines Tierheimhundes. Zufriedene Hunde trifft man aber sicherlich auf der Strasse, auch dann wenn sie zB unterernährt sein sollten, oä.
In Sheltern und Tötungsstationen trifft man aber keine zufriedenen Hunde- zumindest glaube ich das. Im besten Falle welche die mit der Situation zurechtkommen.
Die Auffanglager werden aber nicht ausschließlich von den Ländern betrieben, sondern auch private Orgas sammeln Hunde von der Strasse ein und verwahren sie dort. Und mit denen arbeiten dt. TS´ler ebenfalls zusammen.
Ein bunter kleiner Mix-Junghund oder Welpe nimmt keinem unserer deutschen Langzeitinsassen einen Platz weg. Aber ein älterer großer und kranker Hund von "drüben" evtl schon und auch solche werden importiert und nachgefragt.
Das einige Menschen die einen Hund aus dem Ausland bekommen mit diesem nicht zurechtkommen und sie abgeben, ist auch wahr. Natürlich passiert das auch mit Vermehrerhunden aus hiesigen Gefilden, aber die TS- Hunde die ins TH kommen, kommen eben noch obendrauf.
Auch das TH nur Auslandshunde selbst bestellen, wenn die Platz haben, kann ich nicht bestätigen. Zumindest wüsste ich nicht dass das TH München zB so viel Zeit und Geld hätte, wo sie doch erst kürzlich vor dem "Aus" standen und dringend Spenden brauchten. *hust* In der gleichen Zeit kam dort eine sehr scheue, größere Gruppe Streuner an, die weder süß noch zugänglich waren, im Gegenteil.
Sicherlich entläuft im neuen Zuhause auch immer mal wieder ein deutscher Hund, aber der Klassiker des panisch entlaufenden Hundes, der oftmal nie wieder gefunden wird, oder umkommt, ist eben leider auch der Hund aus dem Auslandstierschutz.
Das liegt mMn oftmal weniger am dramatisch schwierigen Hund, sondern daran dass die Leute hier sehr oft unterschätzen was da VIELLEICHT auf sie zukommt, wenn sie einen erwachsenen Hund ungesehen bestellen.
Mit dem ungesehen Bestellen habe ich das größte Problem. Viele Ersthundehalter hier sind doch schon mit dem 0815- Normalo Hund überfordert und unterschätzen die Arbeit... Und ich vertraue da den Tierschützern im Ausland, die man auch kaum persönlich kennt, einfach nicht genug, dass die Hunde und Menschen derart gut einschätzen können, dass die Vermittlungen überwiegend sinnvoll sind. Das ist eher ein Glückspiel bei dem man spekuliert das Interessenten, TS´ler im Ausland und Vermittler alle samt eine richtige Einschätzung treffen (was nicht heisst dass wenn sie es nicht tun, die Hunde alle entlaufen oder wieder im TS landen). Klar, es gibt auch Orgas die die Hunde erstmal auf Pflegestellen unterbringen um sie besser kennenzulernen und schonmal herzurichten- ein Import ohne zugesagtes Endzuhause ist aber auch kritisierbar.
Manchmal sehe ich Hunde im Auslands-TS die mir augenscheinlich gut gefallen und es mich in den Fingern juckt (diese Woche erst). Aber der Gedanke mir einen erwachsenen Hund völlig unbesehen ins Haus zu holen, erscheint mir einfach zu merkwürdig. Klar, man könnte sagen "ich habe die Erfahrung und komme mit dem Hund zurecht, KOMME DA WAS WOLLE", aber...ich glaube ich würde mich eher ins Auto schwingen und nachsehen.