das Wort zum Sonntag gefunden im "blitzpunkt" (geschrieben von thomy)
Auswanderer
Von einem privaten Fernsehprogramm wird eine Serie ausgestrahlt, welche die ersten Schritte deutscher Auswanderer in ihrem neuen Leben dokumentiert. Unsere Brüder und Schwestern suchen in Kanada, Norwegen, Spanien, Griechenland und in anderen Weltgegenden eine neue Heimat. Als Gründe dafür werden die Hoffnung auf einen neuen Job oder allgemeine Unzufriedenheit mit der hiesigen Situation genannt. Und manchmal muss man den Kopf schütteln über die unfassbare Mischung von absoluter Unbedarftheit und grenzenlosem Optimismus, welche die Auswanderer in die Ferne treibt.
Das Fernsehen dokumentiert die ersten Schritte der Exilanten im Land ihrer Wahl. Das sind in der Regel die Suche nach einem Job, einer Wohnung und nach einem fahrbaren Untersatz. Wer sich mit Kindern auf den Weg gemacht hat, muss sich ausserdem um eine Schule kümmern, in der die der Landessprache nicht mächtigen frustrierten Sprösslinge eine Chance haben.
Ich weiss nicht, ob ich etwas verpasst habe oder die Regie der Sender mir etwas vorenthalten hat. Ich habe noch nie gesehen, dass die ersten Wege unserer auswandernden Brüder und Schwestern auf das Sozialamt des Gastlandes führten. Und ich habe auch noch nicht gesehen, dass einer der Auswanderer politisches Asyl in seiner Wahlheimat beantragt hätte.
Nehmen wir einmal an, Frau Merkel machte uns den Erdogan und käme auf die schräge Idee, vor einer Gruppe von in Kanada oder den Vereinigten Staaten lebenden Deutschen eine Rede zu halten. Versuchen wir, unsere Kanzlerin ausnahmsweise für so verrückt zu halten, ihre Brüder und Schwestern jenseits des Atlantiks eindringlich vor der Sünde der Assimilation in der Kultur ihrer neuen Heimat zu warnen. Das ist nicht verrückt - das ist undenkbar. Genau so bekloppt wie das Ansinnen, deutsche Auswanderer aufzufordern, ihren politischen Einfluss in der neuen Heimat zur Durchsetzung der politischen Interessen der Bundesrepublik zu nutzen.
Nichts gegen Kopftücher. Aber im Kopf hat Schafwolle nichts zu suchen.
Auswanderer
Von einem privaten Fernsehprogramm wird eine Serie ausgestrahlt, welche die ersten Schritte deutscher Auswanderer in ihrem neuen Leben dokumentiert. Unsere Brüder und Schwestern suchen in Kanada, Norwegen, Spanien, Griechenland und in anderen Weltgegenden eine neue Heimat. Als Gründe dafür werden die Hoffnung auf einen neuen Job oder allgemeine Unzufriedenheit mit der hiesigen Situation genannt. Und manchmal muss man den Kopf schütteln über die unfassbare Mischung von absoluter Unbedarftheit und grenzenlosem Optimismus, welche die Auswanderer in die Ferne treibt.
Das Fernsehen dokumentiert die ersten Schritte der Exilanten im Land ihrer Wahl. Das sind in der Regel die Suche nach einem Job, einer Wohnung und nach einem fahrbaren Untersatz. Wer sich mit Kindern auf den Weg gemacht hat, muss sich ausserdem um eine Schule kümmern, in der die der Landessprache nicht mächtigen frustrierten Sprösslinge eine Chance haben.
Ich weiss nicht, ob ich etwas verpasst habe oder die Regie der Sender mir etwas vorenthalten hat. Ich habe noch nie gesehen, dass die ersten Wege unserer auswandernden Brüder und Schwestern auf das Sozialamt des Gastlandes führten. Und ich habe auch noch nicht gesehen, dass einer der Auswanderer politisches Asyl in seiner Wahlheimat beantragt hätte.
Nehmen wir einmal an, Frau Merkel machte uns den Erdogan und käme auf die schräge Idee, vor einer Gruppe von in Kanada oder den Vereinigten Staaten lebenden Deutschen eine Rede zu halten. Versuchen wir, unsere Kanzlerin ausnahmsweise für so verrückt zu halten, ihre Brüder und Schwestern jenseits des Atlantiks eindringlich vor der Sünde der Assimilation in der Kultur ihrer neuen Heimat zu warnen. Das ist nicht verrückt - das ist undenkbar. Genau so bekloppt wie das Ansinnen, deutsche Auswanderer aufzufordern, ihren politischen Einfluss in der neuen Heimat zur Durchsetzung der politischen Interessen der Bundesrepublik zu nutzen.
Nichts gegen Kopftücher. Aber im Kopf hat Schafwolle nichts zu suchen.