Imposante Bilder - wirklich!
Die Bilder sind ja teilweise schon älter, hat sich die Situation eigentlich noch weiter zugespitzt (Rückgang der Herden, weniger Hunde, mehr Prestigeobjekt) oder hat es sich dort "eingependelt"?
Ich würde sagen, die Landflucht der jungen Leute nimmt weiter zu. Die boomende türkische Wirtschaft zieht die Leute in die Städte. Ich war in diesem Jahr im östlichsten Teil des Landes, also an der syrischen und irakischen Grenze, Kars usw., - das Land gleicht einer einzigen Baustelle. Es ist gigantisch, was da bewegt wird. Man sieht zwar immer noch relativ viele Herden und rein vom Gefühl her kann man sich schwer vorstellen, daß dies mal irgendwann nicht mehr so sein wird. Doch ist ein Zeitraum von 6 Jahren nicht so viel. Die Frage ist, wieviele junge Hirten nachrücken, wenn die alten nicht mehr können.
Ist der Staudamm gebaut worden und hat sich eure Prognose (Umstellung von Schafen auf Kühe, mehr Felder) bestätigt?
Kann ich Dir gar nicht sagen, müßte ich mal nachfragen. Hasan Hüseyin hat zumindest noch Hunde.
Läuft das "Haymana-Projekt" noch und habe ich das richtig verstanden, dass da Hirten günstig Hunde für ihre Herden bekommen, diese aer auch als Stock für die Zucht/Erhalt fungieren?
Nein, das Projekt in Haymana gibt es nicht mehr, wie immer waren es letztendlich finanzielle Gründe, die zur Aufgabe führten. Private Spenden waren rar, von offizieller Seite kam nichts.
Man kann dort von Hundezucht leben, dann aber mit Kampfhunden und schweren, großen Mixen, die man als Prestige - Objekt verkaufen kann. Das Exportverbot für Kangals macht es zusätzlich schwer.
Du hast es richtig verstanden, die Schäfer bekamen die Hunde geschenkt und diese dienten auch zum Ausbau der Zucht von Arbeitshunden.