Natürlich.
Ich denke halt immer, dass wohl kaum ein Hundebsitzer wirklich WILL das sein Hund jemanden beisst und das auch kaum einer ganz bewusst ein solches Risiko eingeht.
Es ist vielmehr, dass scheinbar einigen die Weitsicht fehlt, vielleicht auch allgemeines Wissen über Hunde, und es scheinbar über ihre Möglichkeiten hinaus geht sich korrekt zu verhalten.
Nicht weil das alles komplette Idioten sind, sondern weil, aus welchen Gründen auch immer, sie in dieser Situation einfach versagen.
Das kann man dann jemandem vorwerfen...nur hat dieser Jemand in der enstprechenden Situation scheinbar nach seinen Möglichkeiten gehandelt und letzendlich dann versagt.
Und das kann auch keiner für sich selbst ausschließen. Man kann für sich selbst ausschließen in identischen Situationen genauso zu handeln...nur wird man wohl eher nicht in identische Situationen kommen, sondern andere erleben.
Und am End kommt halt auch immer ein bißchen Glück oder Pech dazu, um es in die Zeitung zu schaffen. Ein lächerlich kleines Fehverhalten, kann durch eine große Portion Pech auch in der Zeitung landen, genau wie eine grobe Fahrlässigkeit durch viel Glück, nicht mal von dem potenziellen Opfer bemerkt wird.
Aber wenn es dann gedruckt da steht, weiß es wieder jeder besser
Crabat, das sehe ich genau so.
Ich verstehe auch, was procten sagen will. Auch mit dem unterschiedlichen Verhaltensweisen in unterschiedlichen Situationen. Da bin ich sogar bei ihm, das kenne ich von Lilou auch, dass schon kleine Abweichungen reichen, damit sie ganz anders reagiert als sonst. Daher verstehe ich auch wenn er sagt, dass man dem Halter keine grobe Fahrlässigkeit nach dem Motto "was tust du mit einem bissigen Hund überhaupt da?" vorwerfen kann, weil er es vielleicht wirklich nicht ahnte.
Was mich stört sind hier aber 3 andere Dinge:
1. Er stellt füt mich nicht deutlich genug raus, dass das KEIN normales und akzeptables Verhalten des Hundes ist und dass es allein am Halter gelegen hätte das zu verhindern. Ich weiß, dass Lilou z.B. wenn es dunkel ist auf die selben Dinge anders reagiert als im hellen. Ich wusste dass Shiwa - sonst mit allen Hunden verträglich auf großen Leinenlostreffen - sofort bissig ggü. anderen Hunden wurde wenn Essen in der Nähe war (beim Grillen mehrere Hunde frei im Garten ging auf keinen Fall). Dann muss ICH aber entsprechend agieren und das zu verhindern wissen, was im vorliegenden Fall bedeutet, dass ICH dafür sorgen muss, dass sich niemand meinem Hund nähert und nicht darauf vertrauen kann. ICH muss mich dann entfernen oder vehement darauf hinweisen, dass ein Abstand eingehalten wird, zur Not auch körperlich einschreiten. Dass DIES die Pflicht gewesen wäre, kommt bei Procten einfach nicht deutlich genug raus, der nur Entschuldigungen dafür sucht, warum der Hund das vielleicht getan haben könnte.
2. Beim Suchen dieser Entschuldigungen dehnt er den Rahmen der Phantasie sehr sehr weit positiv zu gunsten des Hundehalters (das Kind hat sich vielleicht so angeschlichen, dass der HH das gar nicht bemerkt hat
Sorry procten, aber sowas HAT man zu bemerken, dann kann man eben nicht nebenbei am Smartphone hängen oder sonst was tun wodurch man sein Umfeld nicht mehr wahrnimmt). Aber dass es genau so gut umgekehrt gewesen sein könnte, dass nicht das Kind so nah an den Hund rangegangen ist sondern das Kind zuerst da stand und der HH sich so weit genähert hat, das zieht er nicht in Betracht. Dass Kind und Eltern den Hund samt Halter nicht vorher "gescannt" haben, ob er freundlich ist, erwähnt er, aber es gibt doch ETLICHE dokumentierte Beißvorfälle, wo Halter sogar auf Nachfrage ob der Hund gestreichelt werden darf, dies bejat haben trotzdem hat der Hund dann gebissen! Wer sagt uns denn, dass es hier nicht auch so war. Vielleicht HAT der Halter signalisiert, dass der Hund kindersicher ist und es ging trotzdem schief!
Und ehrlich gesagt hätte ich auch NUR DANN Verständnis für die Aussage: "Naja wir können uns alle mal verschätzen, das ist nicht gleich verantwortungslos" - denn wenn die Eltern durch "scannen" tatsächlich hätten erkennen können, dass der Hund bissig/unfreundlich ist, dann hätte es der Halter erst recht wissen müssen und damit sind wir dann sehr wohl wieder bei der Fahrlässigkeit und nicht bei einem verzeihbaren Fehler.
3. Der Punkt, der mich am meisten ärgert, ist aber, dass man - WENN man schon einen solchen Fehler macht unter dem andere zu leiden haben - GANZ GANZ kleine BRötchen backen sollte und das gilt auch für die stellvertretende Argumentation dazu, die einige hier führen. Klar kann ich sagen: "Bitte, ich habe damit doch nicht gerechnet. Stempelt mich nicht als verantwortungslos ab, ich wusste es nicht besser" - aber darf ich verdammt noch mal nicht die kleinste Andeutung machen, dass jemand anders ja die (Mit)Schuld trägt. Es ist einfach unter aller Sau dann in einer solchen Situation auch nur anzumerken, dass das Kind ja nicht so nah hätte herantreten müssen... Total unanständig finde ich das sogar.