@jenssonjr
Ich sehe es auch so, dass Hundeunfällen in den Medien zu Unrecht eine besondere Bedeutung zugeteilt wird. Nicht nur in England haben die Menschen weit aus bedeutendere Gefahren zu bewältigen, als Hundeattacken. Daran darf man aber in solchen Momenten nicht erinnern, weil man in den Augen anderer Leute Gefahr läuft zu verharmlosen.
In allen westlichen Staaten sterben jeden Tag Kinder durch Gewalttaten, die von Menschen verursacht werden. Der deutsche Kinderschutzbund spricht allein in Deutschland von 4 Kindern pro Woche! Tausende Kinder werden zudem jedes Jahr in Deutschland körperlich und seelisch schwer misshandelt.
Tausende Menschen werden jedes Jahr durch Behandlungsfehler in Krankenhäusern getötet bzw. kommen ums Leben. Man spricht hier allein in Deutschland von ca. 25000 und mehr Menschen jedes Jahr. 2 davon waren letztes Jahr meine Eltern, die sich im Krankenhaus behandlungsresistente Erreger eingefangen haben und daran starben.
Wie hoch die Zahl der Menschen ist, die allein jedes Jahr im Straßenverkehr sterben, ist jedem klar bzw. jeder weiß, dass es Tausende sind. Die Liste lässt sich unendlich fortsetzen. Ich habe mal gelesen, dass jedes Jahr ca. 10 Menschen an Bahnübergängen tödlich verunglücken. Das sind durchschnittlich mehr Tote, als durch Hundeangriffe.
Gerade in England hat man zusätzlich noch ganz andere Probleme wie Drogenmissbrauch, Jugendkriminalität, verschieden motivierte Gewalttaten. Ich habe mal einen Bericht gesehen, in dem eine Mutter erklärte, sich zu ihrem und zum Schutz ihres Kindes einen Pit zu halten. Sie versuchte sich und ihr Kind vor Drogendealern, Zuhältern und Jugendlichen Kriminellen zu schützen.
Auch hier in Deutschland versucht man von den eigentlichen Problemen abzulenken, in dem man die Hunde einer bestimmten Rasse zu verbieten versucht, statt mit den bereits vorhanden Mitteln Straftaten individuell zu bestrafen und soziale Missstände durch wirksame Programe zu bewältigen.
Was haben diese Sachen mit normalen Bürgern zutun, die ihre Hunde vernünftig halten?
Wie Du sehr richtig schreibst, hätte eine verschlossene Tür das Unglück verhindert.