Schwarze Schafe gibt es leider überall, leider wird aber immer nur über diese schlechten Beispiele diskutiert und nur selten über die guten.
Ich kenne sowohl die eine Seite, als auch die andere.
In unserer Familie halten sich Auslandshunde und deutsche Tierheimhunde die Waage. Aber ich finde es immer traurig, wenn so auf den Auslandshunden rumgehackt wird, denn wenn ich das Tierheim hier bei uns mit dem Tierheim aus dem meine Lilly kommt vergleiche, liegen da Welten dazwischen - leider. Nichtsdesto trotz vertrete ich aber auch nicht die Meinung NUR aus dem Ausland Tiere zu holen, da es die deutschen Hunde ja soooo gut haben - denn jeder Hund hat einen schönen Platz verdient, egal wo er herkommt.
Durch unsere erste Auslandshündin bin ich auch zum Auslandstierschutz gekommen und konnte auch durch Freunde und Bekannte Vergleiche ziehen zwischen den verschiedenen Organisationen.
Klar gibt es Organisationen die auf Teufel komm raus vermitteln wollen und einen Laufhund zu einer Oma stecken, einen Jagdhund in eine Kinderfamilie etc. wo keine Vorkontrolle und keine Nachkontrollen gemacht werden und man so bestellen kann wie jemand schon schrieb.
Die Tante einer Freundin, hatte einen Hund in Polen gesehen, der es unbedingt sein musste. Erst sollte er in 3 Wochen kommen, aber schon nach 4 Tagen bekam sie einen Anruf, dass der Hund noch am selben Abend an der Autobahn abzuholen wäre. Sie bekam am Rastplatz fast im Vorbeifahren ein kleines fast lebloses Bündel zugeworfen, mit dem sie auch sofort zum Notdienst der Tierklinik fuhr. A) war es nicht der Hund den sie sich ausgesucht hatte und B) war der kleine Hund fast tot.
Alleine die erste Nacht kostete sie die 3fache Schutzgebühr die sie gezahlt hatte, von den Nachbehandlungen nicht zu sprechen. Eine Vorkontrolle gab es nicht und auf ihre Anrufe bei der Organisation meldete sich auch niemand mehr.
Leider ein sehr schlechtes Beispiel.
Ich muss sagen, dass ich bei meiner ehrenamtlichen Arbeit schon mehrere Vorkontrollen hatte, nach denen ich die Vermittlung des Hundes an die Personen abgelehnt habe. Denn auf Teufel komm raus, sollte eine Vermittlung nie sein und ich habe manchmal das Gefühl, dass manche Interessenten sich gar keinen Kopf zum Thema Hund machen oder eben den Hund nur "schön" finden und keine Ahnung haben was sich hinter der Rasse verbirgt.
Ich versuche auch die Intressenten so gut wie möglich auf den Hund vorzubereiten und zähle lieber mehr "schlechte Seiten" auf als potentielle gute Seiten, denn wenn der Hund zurück kommt ist niemandem geholfen. Bei uns wird auch nur gegen Schutzvertrag vermittelt und der Hund bleibt quasi Eigentum des Vereins und kommt falls es doch nicht passt, sich die Lebensumstände ändern oder der/die Interessent(in) stirbt zu uns zurück - ausserdem gibt es Nachkontrollen bei jedem Hund und ein Vereinsmitglied hat immer ein Auge darauf.
Ich bin froh, dass ich meine taube Auslandssetterine habe und Versuche auch, ihr Leben so settertypisch wie es nur geht zu gestalten. Der Hund der damals bei mir ankam war nur ein Bruchteil des Hundes,der sie jetzt geworden ist und bei unseren anderen Auslandshunden geht es mir/uns genauso.
Egal was andere sagen, ich werde immer wieder einen Hund aus dem Ausland bei mir aufnehmen genauso wie Hunde aus deutschen Tierheimen, denn im Endeffekt hat jeder ein Zuhause verdient.
Ich mache da keine Unterschiede... denn Hund bleibt Hund!