Hi
Noch mal was in Sachen "Ich distanziere mich von den Tierschützern". Was MaHeDo dazu gesagt hat kann ich nur unterschreiben.
Ich finde diese öffentliche Distanzierung von dem Begriff Tierschützer äusserst albern.
Ich kenne aber einige Leute, die in diesem Feld tätig sind, die es mittlerweile genauso sehen.
Was mEn auch an den endlosen, zermübenden Diskussionen darüber liegt, wer denn nun der beste, größte, tollste oder überhaupt richtigere Tierschützer ist, die sich dort anscheinend regelmäßig entzünden.
Ich zitier mal eine gute Freundin:
"Ich will nicht stundenlang darüber diskutieren, wie ich mich nennen darf oder nicht, und ob das, was ich tue, Tierschutz ist, oder vielleicht sogar "tierschutzwidrig", da es den Vorstellungen bestimmter Personen nicht entspricht - ich will einfach nur den Tieren helfen!"
Tierschutz betreibt man nicht um Anderen zu gefallen, oder um sich in einem besonders noblen und edlen Licht darzustellen.
Tierschützer ist man aufgrund seiner eigenen ethisch-moralischen Wertvorstellungen wie man mit Mensch und Tieren umzugehen hat.
Ja, das stimmt. Offenbar sehen da aber so viele Leute, die sich dort tummeln,
nicht so, dass es doch einige gibt, die darum dieses Wort nicht mehr auf sich beziehen wollen.
Wenn andere dagegen verstossen, ändern sich die eigenen Werte nicht automatisch.
Die Werte nicht, aber vielleicht will man mit denen nicht mehr in einen Topf geworfen werden?
Dann kann man sicher darüber streiten, ob es gut und richtig ist, die Segel zu streichen... ein vergleichbares Beispiel wäre vielleicht jemand, der ein gläubiger Katholik ist, aber das, was in der Kirche passiert, nicht mehr mittragen kann oder will.
Auch da ist halt die Frage, was besser ist: Austreten und sich ins Private zurückziehen (Glauben kann man auch da, sich sozial engagieren auch), oder aushalten und hoffentlich dazu beitragen, die Institution von innen zu ändern?
Wie man sich entscheidet, hängt sicherlich auch davon ab, wie man die eigenen Chancen einschätzt, etwas zum Besseren zu verändern.
Dieser demonstrative Kernsatz von Frau Zietlow ist mir etwas suspekt. Sie weiss schon wie man Presse macht, so ist es nicht.
Ich glaube nicht, dass das ein kalkulierter Satz war. Dafür kenne ich zu viele pressetechnisch völlig unbeleckte Leute, die nach derartig menschlich-enttäuschenden Erfahrungen mit Tierschützern aus dem Bauch raus etwas Ähnliches gesagt haben.
So gesehen, gebe ich MaHeDo und dir Recht. Ich hab's gar nicht so sehr als Distanzierung von dem Begriff Tierschützer allgemein aufgefasst, sondern eher als Distanzierung von "solchen Tierschützern".
Ich denke, so ist es im Grunde auch gemeint. Ich glaube auch nicht, dass Frau Z. sich künftig nicht mehr diesbezüglich engagieren wird. Aber sicherlich schon, dass sie sehr viel gründlicher überlegen wird, bevor sie irgendwen so massiv unterstützt.
Spell 2103 schrieb:
gut, dann formuliere ich anderst, die Verantwortung zu tragen für 30-90 Hunde, finde ich für eine Person alleine, sehr heftig...
Das sehe ich auch so. Wobei mich halt interessieren würde, ob es z.B. Zusagen oder Abmachungen zur Hilfe gab. Es also ggf. anders geplant war und irgendwas schief gelaufen ist.
Auch sowas kommt leider gerade im TS nach meiner Beobachtung nicht allzu selten vor.
Und das liegt, wenn ihr mich fragt (ok, hat keiner getan, aber ich sag's euch trotzdem) daran, dass eben dort viele Menschen tätig sind, die immer aus dem Bauch raus handeln und Entscheidungen treffen, und nicht sehr strukturiert vorgehen.
Und vielleicht auch einige, die in erster Linie zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse dort tätig sind. Was nicht heißt, dass sie diesbezüglich "nichts leisten" - aber schon, dass sie eben immer danach gehen, was ihnen gerade am besten in den Kram passt und sie am meisten begeistert.
Da werden dann ganz schnell Zusagen gemacht (die in dem Moment auch durchaus ehrlich gemeint sind), aber wenn es dann soweit ist, und vielleicht Arbeit oder Mühe ins Haus steht, während anderswo eine lohnenderes Projekt winkt, das vielleicht weniger Arbeit und mehr Spaß macht und mehr Anerkennung verspricht, dann hat man plötzlich "Wichtigeres" zu tun. Was einem dann natürlich "schrecklich" leid tut, aber....
Und eben auch die Frage, was einen davon abhält, um Hilfe zu bitten. Wenn man jetzt bei X Hunden hört, man sei die letzte Rettung, glaubt man dann womöglich irgendwie tatsächlich, dass man die Hunde im Stich lässt (und ihnen ggf. die letzte Rettung nimmt), wenn man bekennt, dass man es aus irgendwelchen Gründen doch nicht schafft. Das würde mich als rein theoretische Überlegung zu eventuellen Mustern, die hinter solchen Fällen stecken könnten, einfach interessieren.
Ja, auch das... alle anderen sind nicht gut genug, oder meinen es gut, können das aber im Grunde nicht umsetzen, oder haben einen schonmal enttäuscht, sind also bestimmt zu den Tieren auch nicht gut, oder man hat sie gefragt, ist aber abgewiesen worden und fragt jetzt kein zweites Mal, weil man ja im Grunde selbst denkt, man sei eben die letzte Rettung...
oder (ander Variante) man verdrängt jeden Gedanken an das eigene Versagen, umgibt sich mit Leuten, die davon auch nix mitkriegen oder mitkriegen wollen, und macht weiter,so lange man kann, weil man sich der Wahrheit - dass der eigene Lebenstraum gerade zerfällt - nicht stellen kann oder will.
Das sind dann Fälle, wo eine unheimliche Energie darauf verschwendet wird, das Problem zu verschleiern und zu vertuschen, statt es zu lösen.
(So etwas kenne ich auch, allerdings bisher persönlich noch nicht aus dem Tierschutz.)
Matti, aber das eine ist ja mit dem anderen verbunden. Die Immobilie sah wegen der Hunde so aus. Und der Grund warum die Hunde enteignet werden sollten waren ja auch die Haltungsbedigungen innerhalb der Immobilie.
kommt aber leider für den normalleser denk ich vielleicht nicht wirklich rüber .... vielleicht meint matti das damit, dass zu sehr auf der immobilie rumgeritten wird ..anstatt über das tierleid zu berichten, oder üebrhaupt mehr über die tiere zu berichten, wie der zustand der tiere eben wirklich ist, wo die tiere jetzt untergebracht sind usw
Ja, aber das ist doch genau der Punkt: Man weiß nicht, wo die Hunde untergebracht sind. Es gibt keine Bilder von denen. Man weiß nicht einmal, wie viele es tatsächlich waren... wenn man irgendwas berichten will, ist das einzige handfeste, was es gibt und was man zeigen kann, die Immobilie.
Über alles andere wird vielleicht auch darum nicht berichtet, weil noch ein Verfahren läuft, oder ermittelt wird, oder...?
Wir haben hier im Ort jemanden, der regelmäßig Autos, Mülleimer und mittlerweile auch Garagen anzündet. Die Leute gehen jetzt auf die Barrikaden, weil von offizieller Seite nichts darüber zu erfahren ist. Nun gab's ne Stellungnahme von Polizei und Feuerwehr dazu, die an Flachheit und Informationsarmut nicht mehr zu unterbieten war.
Die wirkten so, als hätten sie nicht die leiseste Ahnung, um was für einen Täter es sich handeln könnte, und ob es überhaupt einer oder mehrere waren.
Normalerweise würde ich mich darüber aufregen. Allerdings gehe ich davon aus (okay, ich *hoffe* es), dass die
durchaus intensiv ermitteln - und bloß nichts darüber an die Öffentlichkeit dringen lassen möchten.
Vielleicht ist es hier ja ähnlich?