Gedenken an Dominik B.

Private Joker

20 Jahre Mitglied
in gedenken an Dominik B.


den lebenden zur mahnung, den toten zum gedenken!


laut Politik hat ER alles richtig gemacht...

wo lagene dann die fehler dass er nun tot ist?

mein beileit an die hinterbliebenen!!!
 
Ja dieser Fall macht mich auch ganz besonders betroffen.

Sehr sehr traurig :( Sehr tragisch. Sehr ungerecht. Sehr erschütternd. Und sehr entmutigend. Leider.
 
in gedenken an Dominik B.


den lebenden zur mahnung, den toten zum gedenken!


laut Politik hat ER alles richtig gemacht...

wo lagene dann die fehler dass er nun tot ist?

mein beileit an die hinterbliebenen!!!

Ganz ehrlich? - Manchmal läuft es absolut nicht gut, auch wenn man alles richtig macht. So ist das im Leben.

Das ist vielleicht nicht immer einfach zu verstehen - wenn man religiös ist, findet man vielleicht noch einen Sinn, der etwas weltlicher gestrickten Personen verborgen bleibt -aber das Leben an sich funktioniert nicht nach dem Prinzip: "Mach alles richtig, und du wirst dafür belohnt."

Garantien dafür kann es nicht geben.

Es ist typisch menschlich, bei schlimmen Ereignissen immer sofort "Fehler" und "Schuldige" zu suchen, weil doch irgendwer einfach verantwortlich sein muss.

Aber manchmal gibt es einfach keine.

Natürlich gibt es zwei Verantwortliche für den Tod von Herrn B. Das meine ich damit nicht.

Aber die nächstliegende Vermutung wäre doch dann:

1) "Die Polizei war nicht rechtzeitig vor Ort." - Sie traf aber nur wenige Minuten nach dem Vorfall ein, und da war es zu spät.

2) "Es waren Leute anwesend und haben nicht geholfen" - Es gab aber mehrere Notrufe von Leuten, die helfen wollten, es sich aber selbst nicht zugetraut haben.

Ansonsten gilt für tätige Hilfe in so einer Situation: Menschen müssen sich überwinden, und einander völlig fremde Menschen müssten sich so koordinieren, dass sie gemeinsam handeln und sich auf einander verlassen, um einzugreifen. - Die dafür erforderliche soziale Überwindung erfordert auch wieder Zeit - möglicherweise nicht mehr als einige Minuten, wenn es gut läuft - aber die waren ja auch im Fall der Polizei schon zu viel Zeit, um den Mann noch zu retten. :(

3) Na, dann hat Herr B. bestimmt was verkehrt gemacht. Der hat die Leute proviziert oder so. Sowas sollte man natürlich nicht machen.

Nein. Hat er nicht. Er hat im Grunde alles richtig gemacht. Und trotzdem ist es zur Eskalation gekommen, was an sich auch nicht so ungewöhnlich ist, denn Garantien gibt es wie gesagt keine, und man kann letztlich den Leuten nur vor den Kopf gucken. Er war sich sicher, die Lage im Griff zu haben, und die Täter beurteilen zu können, und er hat sich geirrt.
Oder, wenn er schon damit gerechnet hat, dass sie noch aktiv Ärger machen, insofern Pech gehabt, als die Täter gleich so zugeschlagen haben, dass nichts mehr zu machen war.

Das muss nicht mal Absicht gewesen sein - ich (als jetzt schon länger zwangspensionierte frühere aktive Kampfsportlerin, wenn man so will) hab, wenn ich von solchen Vorfällen lese, oft den Eindruck, die Leute wissen zwar, wie man schlägt, aber nicht, was sie tun.

Vielleicht spielen sie zu viel von diesem oder jenem, oder schauen zuviel Fernsehen... die Ergebnisse krasser Schlägereien dort sind nicht realistisch. Im Grunde reicht im echten Leben ein Schlag aus, wenn er ungünstig trifft oder der Getroffene unglücklich stürzt. Das kann so schnell gehen, da kann niemand mehr eingreifen, selbst wenn er direkt daneben steht.

Aber das ist den Leuten nicht klar. Die haben im Kopf ein Bild davon, wie sie sich verhalten müssen, wenn sie "aggro sind" -also vielleicht wie der Charakter in GTA3 oder so... - und das beinhaltet nicht einen Schlag, sondern viele. Und Tritte und so weiter natürlich auch.

Irgendwie denke ich, die übertragen die Optik eines Films oder Spiels auf das wahre Leben. Nur sind im wahren Leben die Leute deutlich weniger stabil.

Aber ich schweife ab.

Mein Fazit als Antwort auf deine Frage wäre:

Manchmal gibt es einfach nichts, was hätte "besser" oder "schlechter" laufen können, und das Ergebnis ist trotzdem Mist.

Ob man (etwa als Zeuge einer Gewalttat) das Risiko auf sich nimmt, quasi die A.rschkarte des Universums zu ziehen, oder eben nicht, kann man aber nur im Einzelfall entscheiden. Und muss es auch, wenn man es nüchtern betrachtet, jedes Mal wieder tun.

Jetzt zu sagen: "Ich helfe halt grundsätzlich nicht mehr"... na, weiß nicht. Wer das sagt, hätte vermutlich doch auch schon vorher nicht geholfen, weil diese (nicht ganz unbebgründeten) Ängste auch schon vorher da waren.

Im Grunde ist das genau wie einer dieser Fälle, wo mal wieder anscheinend aus heiterem Himmel ein Hund seinen Besitzer beißt... oder ein Kind, oder sonstwas schlimmes.

Sofort muss eine Begründung gesucht werden (Der Besitzer hat bestimmt den Hund gequält, das Kind hat ihn geärgert, der Besitzer war verantwortungslos, der Gebissene hat das Tier gereizt...), der Vorfall wird in Beziehung zum eigenen Erlebten gesetzt, und der eine oder andere kriegt plötzlich die Panik, weil ihr oder ihm das erste Mal so richtig zu Bewusstsein kommt: "Auch mein Hund hat Zähne und könnte beißen."

Dass das manchmal auch passiert, ohne dass jemand einen ganz groben Fehler gemacht hat - wird dagegen nicht so gern gehört, weil es zeigt, dass wir manchen Dingen einfach hilflos gegenüber stehen und nicht über alles im Leben die Kontrolle haben.

Dabei war das schon vorher die ganze Zeit so. Wir haben es nur elegant ausgeblendet und uns damit etwas besser gefühlt.

Eigentlich hat sich durch diesen Vorfall die Welt nicht verändert. Wir schauen nur plötzlich (und in der Regel vorübergehend) genauer hin.
 
Manchmal gibt es einfach nichts, was hätte "besser" oder "schlechter" laufen können, und das Ergebnis ist trotzdem Mist.

Würde ich nicht 100% tig unterschreben.

Die beiden Jugendlichen waren schon vorbestraft. Ich meine auch durch gewalttätigkeit!?
Da muß also im Vorfeld schon bei denen etwas schief gelaufen sein.

Was das Eischätzen der Wirkung von eigener Gewalt anbelangt gebe ich dir Recht.
Ich habe das Problem, dass alles was ich mache eher tötlich enden würde.
Davor habe ich Angst!
 
naja, ein „manchmal läuft es halt so“ will ich eigentlich nicht so unkommentiert stehen lassen…

was die Überschätzung der eigenen Kraft bzw „ein unglücklicher Schlag“ – These angeht:
An Dominik B. wurden über zwanzig Verletzungen durch Schläge oder Tritte festgestellt.

Und es ist richtig, dass einer der beiden Täter bereits wegen Körperverletzung vorbestraft ist.
Er sollte also schon eine gewissen „Erfahrung“ im Anwenden von Gewalt haben…

Der zweite Täter ist offenbar wegen Drogendelikten in einem Heim für betreutes Wohnen untergebracht.

Andererseits hat Dominik B. die Täter wirklich provoziert, indem er sich traute, bedrängten Jugendlichen gegen die Täter beizustehen.
Da stellt sich die Frage ob Dominik B. wirklich alles richtig gemacht hat wie es nun vollmundig propagiert wird?


Dominik B. hatte den Notruf bereits im Zug gewählt aber die Polizei konnte nicht rechzeitig vor Ort sein ? wurden aus Kostengründen zu viele Stellen gestrichen?

Mehrere Politiker forderten sofort Überwachungskameras auf den Bahnsteigen ? auf diesem Bahnsteig gibt es eine Notrufsäule, die jedoch vom Netz getrennt und somit außer Funktion war…
also was bringen zusätzliche Kameras, wenn noch dazu die Polizei nicht rechtzeitig eintrifft?

„Es ging ja nur um vllt. 15 €. Die hätten die Jugendlichen lieber hergeben sollen.“
Natürlich stellt sich uns vernünftigen und logisch denkenden Menschen immer die Frage nach der Kosten/Nutzen – Abwägung ? Darf das in so einem Fall auch sein? Sind es beim nächsten mal nicht 15 Eus sondern ein paar harmlose Verletzungen zum „Frustabbau“ [Er darf sich halt nur nicht wehren, dann wird’s nicht so schlimm…] oder ein bischen S.ex [Sie muss dabei halt nur an ihren freund denken, dann ist es gar nicht so schlimm…]
Schönreden kann man vieles…
Aber was muss ich mir gefallen lassen bis sich widerstand „rechnet“???

Wie geht die Gesellschaft mit jemandem um, der sich wirklich zur wehr setzte und dabei den Angreifer verletzt hat?
Dazu mal hier ein Beispiel:
In Unterzahl angegriffen worden ohne provoziert zu haben + geschlagen worden + mit einem (1) Messerstich gewehrt = 3 Jahre und 9 Monate Haft
Von den körperlichen Risiken einer Nothilfe abgesehen: für wen soll ich DAS zusätzlich riskieren?

Ist es den von der Gesellschaft wirklich gewollt das sich einzelne zur wehr setzen wo doch das Gewaltmonopol beim Staat liegt?

Durch eine Änderung im Waffenrecht ist das mitführen von „Hilfsmitteln der körperlichen Gewalt zur Verteidigung“ nicht mehr erlaubt. Das schließt Schlagstöcke jeglicher Art, sogenannte Einhandmesser, Elektroschocker jeglicher Art und alle Arten von Reizgas u Pfefferspray (außer Pfefferspray zur Tierabwehr) ein. Das Gewaltmonopol liegt ja schließlich beim Staat!
Könnte Dominik B. noch leben wenn er einen der verbotenen Gegenstände dabei gehabt hätte?
vielleicht ja, vielleicht auch nicht, so jedenfalls hatte er gar keine Change da das Gewaltmonopol an dem Ort und in dieser Nacht offenbar doch nicht beim Staat lag.


Als Fazit für mich: Dominik B. hat alles Richtig gemacht, außer das er das einzige, was ihn hätte retten können, nicht tat: Er hat nicht die Gesetze gebrochen, die ihn anstatt zu schützen das Leben kosteten.

Die Rufe nach mehr Zivilcourage, Überwachungskameras und selbst die geplante posthume Verleihung des Bundesverdienstkreuzes kommen mir dagegen wie blanke Heuchelei und „noch schnell mal Wahlkampf gemacht“ vor, zeigt doch das Handeln von Gesellschaft und Politik in den letzten Jahrzehnten, dass auf ein Verhalten, wie es Dominik B. zeigte, kein wert gelegt wird.
 
Ich finde es so oder so furchtbar - ich habe frueher im gleichen Ort wie Dominik B. gearbeitet und viele seiner Mitarbeiter waren Kunden bei uns..einfach schrecklich.
 
Andererseits hat Dominik B. die Täter wirklich provoziert, indem er sich traute, bedrängten Jugendlichen gegen die Täter beizustehen.
Da stellt sich die Frage ob Dominik B. wirklich alles richtig gemacht hat wie es nun vollmundig propagiert wird?
Hat her!
Wobei: In einer solchen Situation (jedenfalls aus meiner Sicht) fängt man nicht an abzuwägen, wie weit das persönliche Risiko besteht. Da wurden Kinder von älteren Jugendlichen bedrängt und da schreitet man spontan ein.

Die Rufe nach mehr Zivilcourage, Überwachungskameras und selbst die geplante posthume Verleihung des Bundesverdienstkreuzes kommen mir dagegen wie blanke Heuchelei und „noch schnell mal Wahlkampf gemacht“ vor, zeigt doch das Handeln von Gesellschaft und Politik in den letzten Jahrzehnten, dass auf ein Verhalten, wie es Dominik B. zeigte, kein wert gelegt wird.
:zufrieden:
Grüße Klaus
 
naja, ein „manchmal läuft es halt so“ will ich eigentlich nicht so unkommentiert stehen lassen…

was die Überschätzung der eigenen Kraft bzw „ein unglücklicher Schlag“ – These angeht:
An Dominik B. wurden über zwanzig Verletzungen durch Schläge oder Tritte festgestellt.

Das ist mir bekannt. Ich wollte nur darauf hinaus, dass sogar ein Schlag hätte reichen können. Und wer hätte da noch eingreifen sollen?

Und es ist richtig, dass einer der beiden Täter bereits wegen Körperverletzung vorbestraft ist.
Er sollte also schon eine gewissen „Erfahrung“ im Anwenden von Gewalt haben…

Tja, offenbar war die aber so, dass er subjektiv Erfolg damit hatte, und die Strafe daran nichts geändert hat.

Ich habe die beiden Täter bewusst aus meiner Argumentation ausgeklammert, weil ich dachte, es wäre dir darum gegangen, ob Herr B. sich irgendwie verkehrt oder richtig verhalten hat.

Der zweite Täter ist offenbar wegen Drogendelikten in einem Heim für betreutes Wohnen untergebracht.

Leider stand ihm das nicht auf die Stirn geschrieben.

Andererseits hat Dominik B. die Täter wirklich provoziert, indem er sich traute, bedrängten Jugendlichen gegen die Täter beizustehen.
Da stellt sich die Frage ob Dominik B. wirklich alles richtig gemacht hat wie es nun vollmundig propagiert wird?

Soweit ich das beurteilen kann, hat er schon das gemacht, was man machen sollte.

Aber er hat (wie ich geschrieben habe) die Täter falsch eingeschätzt.

Dominik B. hatte den Notruf bereits im Zug gewählt aber die Polizei konnte nicht rechzeitig vor Ort sein ? wurden aus Kostengründen zu viele Stellen gestrichen?

Ich dachte, die Polizei sei nur wenige Minuten nach dem Vorfall vor Ort gewesen? Stimmt das doch nicht?

Darauf zielte ich ja mit meiner "Manchmal reicht schon ein Schlag"-Bemerkung ab. In dem Fall hätte ein Polizist direkt daneben stehen können, und es hätte nix genutzt.

Die Polizei war nicht rechtzeitig da - ja. Aber vielleicht war ne Ampel rot, vielleicht hat er das Ganze nicht so dringlich gemacht - soweit ich weiß, kamen die nicht viel später vor Ort an, als der Zug, aber da war schon alles vorbei.

Das halte ich eher für eine Verkettung unglücklicher Umstände als einen Fehler im System.

Mehrere Politiker forderten sofort Überwachungskameras auf den Bahnsteigen ? auf diesem Bahnsteig gibt es eine Notrufsäule, die jedoch vom Netz getrennt und somit außer Funktion war…
also was bringen zusätzliche Kameras, wenn noch dazu die Polizei nicht rechtzeitig eintrifft?

Gute Frage.

„Es ging ja nur um vllt. 15 €. Die hätten die Jugendlichen lieber hergeben sollen.“
Natürlich stellt sich uns vernünftigen und logisch denkenden Menschen immer die Frage nach der Kosten/Nutzen – Abwägung ? Darf das in so einem Fall auch sein? Sind es beim nächsten mal nicht 15 Eus sondern ein paar harmlose Verletzungen zum „Frustabbau“ [Er darf sich halt nur nicht wehren, dann wird’s nicht so schlimm…] oder ein bischen S.ex [Sie muss dabei halt nur an ihren freund denken, dann ist es gar nicht so schlimm…]
Schönreden kann man vieles…
Aber was muss ich mir gefallen lassen bis sich widerstand „rechnet“???

Ich weiß nicht genau, worauf du hinauswillst.

Ich finde, man muss sich nicht alles gefallen lassen, und darum finde ich auch nicht, dass Herr B. einen Fehler gemacht hat. Eben weil es ist, wie du sagst: Wenn man immer stillhält, wird es immer mehr, was man sich gefallen lassen muss.

Ist es den von der Gesellschaft wirklich gewollt das sich einzelne zur wehr setzen wo doch das Gewaltmonopol beim Staat liegt?

Ich denke, diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.

Könnte Dominik B. noch leben wenn er einen der verbotenen Gegenstände dabei gehabt hätte?
vielleicht ja, vielleicht auch nicht, so jedenfalls hatte er gar keine Change da das Gewaltmonopol an dem Ort und in dieser Nacht offenbar doch nicht beim Staat lag.

Ich zitieren mal einen meiner früheren Trainer zum Thema "verbotene Gegenstände":

Das einzige, was höchstwahrscheinlich passiert, wenn ein geübter Schläger ohne verbotenen Gegenstand auf einen ungeübten Nicht-Schläger mit verbotenem Gegenstand trifft, ist, dass am Ende der geübte Schläger im Besitz eines verbotenen Gegenstandes ist, den er gegen den ungeübten Nicht-Schläger einsetzen kann und wird.

Der Mann war Realist, und ich bin geneigt, ihm zuzustimmen.

Als Fazit für mich: Dominik B. hat alles Richtig gemacht, außer das er das einzige, was ihn hätte retten können, nicht tat: Er hat nicht die Gesetze gebrochen, die ihn anstatt zu schützen das Leben kosteten.

Vielleicht hätt er dann auch noch Pfefferspray in den Augen gehabt, oder ein Messer im Bauch - nämlich seines.

Die Rufe nach mehr Zivilcourage, Überwachungskameras und selbst die geplante posthume Verleihung des Bundesverdienstkreuzes kommen mir dagegen wie blanke Heuchelei und „noch schnell mal Wahlkampf gemacht“ vor, zeigt doch das Handeln von Gesellschaft und Politik in den letzten Jahrzehnten, dass auf ein Verhalten, wie es Dominik B. zeigte, kein wert gelegt wird.

Ich finde, das kann man so pauschal nicht sagen. Es mag Teile der Gesellschaft geben, die es so sehen, wie du es beschreibst, und es gibt ganz sicher andere, die es anders sehen. Die Politik ist ein anderes Feld, dazu schreibe ich nichts, denn das kann ich nicht beurteilen.

Aber das Verdienstkreuzgedöns kommt mir auch wie Heuchelei vor. Warum das so ist, darüber muss ich jetzt nochmal ne Nacht schlafen.

Ich glaube (ganz grob), dass die Verantwortlichen damit nur von eigenen Versäumnissen ablenken wollen.

Etwa der nicht in Betrieb befindlichen Notrufsäule.

Aber es gibt bestimmt noch mehr.

Und ich als Angehörige des Toten würde es mir vermutlich verbitten, dass er so für irgendwas instrumentalisiert wird. Auch wenn mir immer noch nicht ganz klar ist für was.
 
ich wollte dich nicht kritisieren und im großen ganzen stimmen wir überein denk ich mal...

Ausser zu dem hier....
[[...]
Ich zitieren mal einen meiner früheren Trainer zum Thema "verbotene Gegenstände":

Das einzige, was höchstwahrscheinlich passiert, wenn ein geübter Schläger ohne verbotenen Gegenstand auf einen ungeübten Nicht-Schläger mit verbotenem Gegenstand trifft, ist, dass am Ende der geübte Schläger im Besitz eines verbotenen Gegenstandes ist, den er gegen den ungeübten Nicht-Schläger einsetzen kann und wird.

Der Mann war Realist, und ich bin geneigt, ihm zuzustimmen.

Als Fazit für mich: Dominik B. hat alles Richtig gemacht, außer das er das einzige, was ihn hätte retten können, nicht tat: Er hat nicht die Gesetze gebrochen, die ihn anstatt zu schützen das Leben kosteten.

Vielleicht hätt er dann auch noch Pfefferspray in den Augen gehabt, oder ein Messer im Bauch - nämlich seines.
[...]

die argumentation, das mir mein gegner meine waffe abnehmen könnte find ich schon zynisch.
Natürlich kann er das, unbestritten.
aber es ändert nichts am ausgang: ein geübter schläger kann mich auch ohne hilfsmittel windelweich klopfen, er hat es nicht nötig mir meine waffen abzunehmen.
ich hingegen habe ohne waffen gar keine change.

schlimmstmöglich schlägt er mich mit meinen eigenen waffen zusammne,
habe ich jedoch keine waffen dabei schlägt er mich auch zusammen...

was hab ich also zu verlieren?? [und bitte kein hinweis, dass ich den angreifer wütend machen könnt...]

siehe deine eigene bemerkung, dass Dominik B. dann vllt sein eigenes messer im bauch haben könnte...

wäre er dann schlimmer dran als jetzt?

dazu kommt noch, dass viele, die sich mal "abreagieren" wollen, nur opfer suchen aber keine gegner!
das verschiebt zwar nur das "problem" aber immerhin...




und zum thema anfahrtzeit der polizei: nach bisherigen berichten waren die beamten ca 10 min nach der alarmierung (die noch in der u-bahn stattfand) vor ort und natürlich kann es eine ampel, fußgänger oder sonstwas gewesen sein... ich werfe das auch den eingesetzten beamten nicht vor.

nur rein hypotetisch: wenn in der nacht 1000 beamte (oder vllt auch nur 100) mehr auf der "strasse" gewesen wären und dadurch der anfahrtsweg kürzer gewesen wäre....


trotz kürzung der planstellen bei der polizei um etliche tausende stellen innerhalb der letzten 10 jahre und geplanten kürzungen um weitere tausende stellen wird eine höhere sicherheit vorgegaukelt, die schon aufgrund der anfahrtswege gar nicht zu realisieren ist....
 
Aber das Verdienstkreuzgedöns kommt mir auch wie Heuchelei vor. Warum das so ist, darüber muss ich jetzt nochmal ne Nacht schlafen.

Ich bin da auch nicht sicher, ob man es nicht doch als positives Signal an alle und erst recht an die Familie des Ermordeten werten kann/sollte!


trotz kürzung der planstellen bei der polizei um etliche tausende stellen innerhalb der letzten 10 jahre und geplanten kürzungen um weitere tausende stellen wird eine höhere sicherheit vorgegaukelt, die schon aufgrund der anfahrtswege gar nicht zu realisieren ist....

Hier im Ort (ca. 12000 Einwohner) gibt es eine Polizeistation, die nicht durchgehend besetzt ist. Nach jedem Vorfall gibt es die Diskussion, dass es doch notwendig wäre, hier Polizisten dauerhaft zu stationieren.
Und wenn es so wäre?
Wieviel Leute sollen es sein? Sind es zwei und es passiert etwas, während sie gerade anderswo im Einsatz waren?
Will damit nicht in Abrede stellen, dass die Polizei allgemein unterbesetzt ist. Aber mehr Polizisten werden solche Taten nicht zwangsläufig verhindern!

Die Diskussion mit dem späten Eintreffen kenne ich übrigens auch aus meiner Zeit bei der freiwilligen Feuerwehr!
Und wären wir vor Ausbrechen des Feuers da gewesen, es wäre "gefühlt" für viele immer noch zu spät gewesen!
 
Aber das Verdienstkreuzgedöns kommt mir auch wie Heuchelei vor. Warum das so ist, darüber muss ich jetzt nochmal ne Nacht schlafen.

Vielleicht soll damit auch ein Statement in Sachen Zivilcourage gesetzt werden? Gerade wenn wirklich so viele Leute zugeguckt haben sollen, ohne ihn zu unterstützen?
 
denke das es da bessere signale gäbe, wie zB erweiterung des kleinen waffenscheins von schreckschusswaffen (völlig nutzlos und gefährlich) auf schlagstock, reizgas und e-schocker.

die für den verwaltungsakt erhobenen 50 eus kann man dann gleich in eine unterweisung durch nahkampfausbilder der polizei investieren.

ist zwar auch kein allheilmittel aber hat vorteile:
  • schulung im umgang im falle der selbstverteidigung
  • schulung im eigenen verhalten bevor es zu einer gewaltätigen konfrontation kommt
  • dadurch auch vermeidung von gewaltätigen auseinandersetzungen durch stärkung des selbstbewusstsein
  • weiterhin kontrolle wer waffen zur selbstverteidigung fürhen darf
  • signalwirkung an die geselschaft das zivilcourage erwünscht ist

in einem punkt hat der ausbilder von lektoratte recht: viele stecken sich ein schlagstock, messer, pfefferspray ein und [DEL]denken [/DEL] hofffen dass sie damit sicher sind ...

ist nicht so, erst durch training im umgang erlangt man die sicherheit und selbstsicherheit eien angriff abzuwehren
und diese selbstsicherheit auch auszustrahlen!

das ein 5 oder 8 std kurs niemand zur perfekten einmann-armee macht ist mir auch klar, aber er sensibilisiert für die probleme, liefert lösungsansätze und stärkt das selbstbewusstsein und vllt (nur vllt) wären dann auch mehr leute bereit zusammen zu stehen und einander zu helfen.

das bedeutet nicht das ich die polizei überflüssig finde oder abschaffen will, im gegenteil!
aber nahezu alle opfer hatten das problem ohne polizei und damit ohne schutz auf die täter zu treffen.

sie konnten schlicht die zeit, die die polizei braucht um das "gewaltmonopol" von den kriminellen wieder in staatshände zurückzuholen, nicht überleben!!!

selbstverteidigung bedeutet nicht selbsjustiz oder anarchie
selbstverteidigung bedeutet solange ohne verlust wesentlicher Rechtsgüter* zu überstehen bis der staat wieder für ordnung sorgen kann!

(* wesentliche Rechtsgüter sind in diesem zusammenhang für mich gesundheit, S.exuelle selbstbestimmung und leben)



natürlich soll die verleihung des bundesverdientskreuzes ein signal sein.

aber ein unglaublich billiges und nutzloses!
genauso wie die verschärfung eines gesetzes, das zur tatausführung eh gebrochen wurde.

gleichzeitig wird mit der schließung der polizeidienststelle (Podis post) auch ein signal gesetzt: "hier kann man machen was man will. die bürger sind wehrlos und polizei nicht da!"

und wenn da auch nur 2 leute drinsitzen sind sie doch ansprechpartner und symbolisieren noch sicherheit.

am besten hängen wir noch n paar überwachungskameras auf, weil die so teuer sind sparen wir halt noch n paar stellen im streifendienst ein.
hilfe schicken um opfer zu retten ist dann zwar nicht mehr möglich aber damit können wir alle verbrechen aufklären. toll :unsicher: [sorry, wenn ich da in sarkasmus abrutsche]

hier wiedersprechen sich die signale durch die politik vollkommen:
was sie ohne große kosten versprechen oder symbolisieren (auch die verleihung des BVK gehört dazu)
und was sie hinterher dann umsetzen.
aus diesem grund finde ich die verleihung schlicht geheuchelt.
 
Also ich weiß nicht, ich find's ein bisschen schade, dass ein als Gedenkthread ausgewiesener Fred vom Ersteller letztendlich in erster Linie dazu genutzt wird, sich über die "Vorteile" einer Lockerung des Waffengesetzes auszulassen...

Nennt mich kleinlich, aber ich finde das unangemessen (um nicht zu sagen pietätlos). Da wird jetzt jemand, der vielleicht gegen eine solche Gesetzeslockerung war (ich weiß es nicht, könnte aber doch sein), irgendwie zum Aufhänger für die Befürwortung einer Lockerung des Waffengesetzes. Vielleicht hätte dieser Menschen und dessen Angehörige die von dir (PJ) vorgeschlagenen Signale nicht gewollt?

Kann man ja gerne diskutieren, aber irgendwie hat das für mich, um ehrlich zu sein, hier an dieser Stelle einen irgendwie faden Beigeschmack.
 
schlechtes beispiel für eine retourkutsche da ich schon ein meine ersten beitrag eine diskussion angestoßen habe.

die frage "wo lagene dann die fehler dass er nun tot ist?" war nicht retorisch gemeint.

bist also gern eingeladen mitzudiskutieren (über die inhalte des freds,nicht über den 9/11 fred, darüber können wir per pn reden wenn du wert darauf legst)

und ob das opfer zu lebzeiten gegen eine lockerung war sagt auch ncihts darüber aus wie es jetzt darüber denken würde, insofern ist es jetzt sinnlos darüber zu rätsel

für deine faden beigeschmäcker kann ich allerdings nichts, wenn es dich tröstet kann ich dir aber versichern, dass ich auch jedesmal so einen geschmack im mund bekomm wenn ich wieder mal dafür büsen soll das irgendwer anderes die gesetze gebrochen hat... :unsicher:
 
Ich teile diesbezüglich lektorattes Ansicht.

Die Waffendiskussion führt doch zu nichts, einfach weil wir nicht wissen, was gewesen wäre "wenn".
Wenn das Opfer nun einen Schlagstock dabei gehabt hätte, hätte das Ergebnis genauso aussehen können. Und was wäre die Konsequenz? Die Forderung nach Schusswaffen?
Genauso können wir auch nicht wissen, ob gerade diese Täter von einer Videoüberwachung nicht doch abgeschreckt worden wären.

Und wir wissen auch nicht, was ein anderer, der legal mit einem Schlagstock herumlaufen dürfte, damit Schlechtes tun würde. Eine leicht paranoide Person könnte irrtümlicherweise von einem Angriff ausgehen und einen unschuldigen Menschen damit schwer verletzen oder töten. Jede Seite hat zwei Medaillen.

Abgesehen davon, dass momentan wohl die wenigsten Geschäftsleute mit E-Schocker, Schlagstock und Pfefferspray ins Büro fahren. Selbst wenn es erlaubt wäre ...
 
Ich teile diesbezüglich lektorattes Ansicht.

Die Waffendiskussion führt doch zu nichts, einfach weil wir nicht wissen, was gewesen wäre "wenn".
Wenn das Opfer nun einen Schlagstock dabei gehabt hätte, hätte das Ergebnis genauso aussehen können. Und was wäre die Konsequenz? Die Forderung nach Schusswaffen?

natürlich wissen wir nicht wie es ausgegangen wäre, jdoch behaupte ich, dass es für das Opfer nicht schlimmer gekommen wäre.
eine forderung nach schusswaffen kommt von meiner seite her nicht, der gebrauch ist komplizierter und der gefahrenbereich unüberschaubar.

Genauso können wir auch nicht wissen, ob gerade diese Täter von einer Videoüberwachung nicht doch abgeschreckt worden wären.

natürlich wäre es möglich, dass die täter in genau diesem fall abgeschreckt worden wären. beispiele wie vor monaten bei denen auch rentner und fahrgäste vor überwachungskameras massiv zusammengeshclagen wurden sowie das sich die täter auch vor anwesenden zeugen nicht abschrecken lassen halt ich aber eher für unwahrscheinlich das sie auf überwachungskameras rücksicht nehmen.
das zeigt auch die entwicklung in england...


Und wir wissen auch nicht, was ein anderer, der legal mit einem Schlagstock herumlaufen dürfte, damit Schlechtes tun würde. Eine leicht paranoide Person könnte irrtümlicherweise von einem Angriff ausgehen und einen unschuldigen Menschen damit schwer verletzen oder töten. Jede Seite hat zwei Medaillen.

Abgesehen davon, dass momentan wohl die wenigsten Geschäftsleute mit E-Schocker, Schlagstock und Pfefferspray ins Büro fahren. Selbst wenn es erlaubt wäre ...

der besitz ist erlaubnisfrei, jeder ab 18 jahren darf sich schlagstöcke u.ä. frei kaufen sie dürfen jedoch seit dem 01.04.08 nicht mehr mitgeführt werden.

ein mißbrauch ist somit auch jederzeit möglich, gerade wenn sich jedoch eine person bedroht fühlt, sollte die sich auch an staatliche stellen wenden können anstatt mit immer strengeren gesetzen noch wehrloser gemacht zu werden


der punkt ist doch: Kriminelle kümmern sich nicht um waffen- oder führungsverbote, ist zum teil auch gar nicht nötig, da sie oftmals genug übung und wenig hemungen drin haben ihre opfer zusammen zuschlagen
der normale bürger, von dem dann von politiker mit bodyguards zivilcourage gefordert wird, bleibt alleine und wehrlos.

ein missbrauch von waffen jeglicher art aus "jux und dollerei" kann sich ein normaler bürger überdies schon gar nicht leisten, da er für eine gerichtliche aufarbeitung des falles immer greifbar ist. er hat einfach zu viel zu verlieren um leichtfertig mist zu bauen.

dieses risiko ist minimal und vergleichbar mit dem strassenverkehr: kann ich mein auto in der 30er - Zone ausfahren? ja,eindeutig.
mach ich es? nein, 1. könnte ich jemand dabei verletzen 2. könnt ich den führerschein verlieren
solche hemmungen hat ein krimineller nicht mehr, viele legen es darauf an zu verletzen und ob er erwischt wird ist auch zweitrangig


ob sich viele bürger bewaffnen würden weiß ich nicht, sind sie jedoch nicht vorbestraft und nicht drogenabhängig sollten sie zumindest dsa recht dazu haben.
 
Der Punkt ist doch der:

Wer sich bewaffnen darf - der hat (ohne Übung) recht große Chancen, Mist zu bauen, auch ohne dass er es möchte.

Der will keinen Mist bauen, weil er viel zu verlieren hat - tut es dann aber vielleicht doch, und dann - Verliert er, und dann heißt es wieder: "Die unbescholtenen Bürger werden unverhältnismäßig hart bestraft, wenn sie dann auch mal..."
 
hmmm lektoratte ich bin mir echt nicht sicher ob ich dein letztes post richtig verstanden hab.
ich versuchs also mal mit meinen worten zu wiederholen, ist echt keine absicht wenn ich dabei falsch liege.

du meinst also wenn sich ein bürger bei einem überfall auf ihn bewaffnet zur wehr setzt und fehler macht während er um sein leben kämpft, kann es nach seiner genesung bzw. bei seinem überleben dazu kommen, das ihn ein gericht verurteilt und das führt wieder zu negativer publicity...

sorry, aber wenn das wirklich deine aussage ist rangiert sie für mich auf gleichem niveau wie der rat an frauen sich bei einer vergewaltigung nciht zu wehren und dabei an was schönes zu denke :unsicher: und passt überhaupt nicht zu einem aufruf zu zivilcourage.

wenn ich dich falsch interpretiert hab (was ich vermute) tuts mir ehrlich leid.
 
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