Hundewelten - Intensivseminar Problemhundeberater

Hallo Giddy,
bitte entschuldige, dass ich mich so spät melde. Meine Fragen an Dich waren - mit zeitlichem Abstand betrachtet - etwas provokanter als beabsichtigt. Umsomehr bedanke ich mich für Deine sachliche und inhaltsreiche Antwort.

Kein Problem, mit Provokant kann ich umgehen. So lange das nicht persönlich wird, und das warst du nicht, bringt einen das manchmal dazu, Dinge auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten, was ja grundsätzlich nicht das Verkehrteste ist.

Zu Deinen anderen Standpunkten komme ich in einer späteren Mail. Ich muss jetzt los, will aber unbedingt heute noch ein Lebenszeichen von mir für Dich hier in diesem Forum hinterlassen.

Viele Grüße,
und noch mal vielen Dank
Barosch und Herrchen

Das find ich total nett von dir, Danke.
Liebe Grüße,
Antje
 
  • 14. Mai 2024
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Hi giddy ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo Giddy,
wie versprochen, noch ein paar Gedanken zu den restlichen Standpunkten Deiner vorletzten Mail auf diesem HW-Thread:

„Hundewelten (HW) haben das Rad nicht neu erfunden …“

……aber es bei vielen Hundehaltern sicher ein Stück weitergedreht. Die HW-Arbeitshypothesen müssen doch den unkundigen, jedoch ernsthaft interessierten Hundebesitzer ja geradezu reizen, sich gründlich mit Verhaltensbiologie auseinander zusetzen. Sich ggf. auch ernstzunehmende Literatur zu diesem Thema zu beschaffen und - wirklich hochwertige - Seminare zu besuchen. Das HW-Strickmuster jedenfalls ist zu großmaschig für meinen Jagdhund. Mein Barosch fällt dort durch. Schon allein deshalb, weil er die Endhandlungen einer Jagdsequenz beherrschen soll.

„non-verbales Arbeiten…“

Meinen ersten Hund sülzte ich auch zu, bis ich Bodenarbeit mit Pferden ohne Leine kennen lernte. Fluchtiere reagieren offenbar auf Körpersprache noch sensibler als Raubtiere. Allerdings käme von den Pferdeleuten heute niemand ernsthaft auf die Idee, das nonverbale Arbeiten in die Nähe einer eigenen, neuartigen Erfindung zu stellen. Nonverbales Arbeiten mit Pferden ist eine alter Hut und kulturelles Allgemeingut.

Bei Hunden wird das wohl auch so sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach dem Ende der letzten Eiszeit bis einschließlich anno 1999, als S.D.T.S. aufkam, niemand auf die Idee gekommen sein soll, seinen Dog spechless zu trainieren.

Dazwischen gab es sicherlich mindestens einen Ur-bzw. Neuzeitmenschen. Der, möglicherweise auch stumm war, es aber verstand, sich mit seinem Wolf/Hund beim Anpirschen an Wild lautlos zu verständigen. Dieser Mensch war einerseits vielleicht noch nicht in der Lage, solch anspruchsvolle Begriffe wie Methode und System zu verwechseln, andrerseits aber wohl noch bodenständig genug, sein Hunde-Wissen weiterzureichen bzw. zu vererben.

„…Reiß-Zerrspiele…“
Wenn der Hund eine Beute nicht hergibt, trotz ernstgemeinter Aufforderung, ist Ursache dafür doch nicht die Beute ?! Insofern verstehe ich Deinen Ansatz nicht, in einem solchen Fall eine Alternative zu bieten. Ich kann mir aus Deiner Skizze kein richtiges Bild machen. Vielleicht gehst Du für mich noch mal näher darauf ein ?

„… hinter dem Ball herlaufen…“
Im Hundewelten -Script „Die größten Irrtümer in der Hunderziehung“ wird auf Seite 19 daran gezweifelt, ob ein Hund überhaupt unterscheiden kann zwischen einem sich schnell bewegenden Ball und einem sich schnell bewegenden Auto. Schlussfolgerung daraus: Für Hunde generell keine Ballspiele.

Bei Erik Zimen habe ich dazu gelesen (der Wolf) dass schnelle Bewegung ein wichtiges Beutemerkmal sind, dass Jagdverhalten auslösen kann. Zum Auslösen gehört aber noch mehr. Und natürlich muss im Groben und Ganzen auch die Physik stimmen. Zwischen einem Ball und einem Auto wird wohl fast jeder Hund unterscheiden können.

Ballspiele müssen nicht zwangsläufig zu Problemen im Alltag führen, auch bei Jagdhunden nicht. Obwohl wir gerne Fußballball miteinander spiel(t)en haben meine eigenen 3 Jagdhunde noch nie dazu angesetzt, einem Auto oder Fahrradfahrer hinterher zu rennen, obwohl es Gelegenheit dazu reichlich gab. Meinem jetzigen Hund habe ich gut 20 mal auf (krankes) Rotwild und Damwild zur Hetze loslassen müssen. Einige Stücke hat er dabei auch selber umgebracht, weil ich nicht schnell genug hinterherkam. Nie aber hat er dazu angesetzt, einen Fahrradschlauch würgen zu wollen oder ein Auto zu stellen. Den Jagdtrieb kann der Mensch doch aussteuern ?!

Deine Vorbehalte gegen das Ballspielen mit Hunden, die zum Hetzen/Jagen neigen, sind meines Erachtens unangemessen, weil zu undifferenziert. Vielleicht sind diese Vorbehalte auch nur Rudimente Deiner HW-Vergangenheit. Dem HW- Anspruch nach soll ja unerwünschtes Verhalten (richtigerweise) schon im Ansatz (und sicher auch maßvoll) begegnet werden.

Aber ist der Zeitpunkt dafür richtig, wenn der Hebel bereits angesetzt wird, lange bevor der Hund überhaupt den ersten Gedanken zu einem bestimmten unerwünschten Verhalten fasst? Der Hebel also quasi schon bei der Triebanlage greift, und nicht, wie wohl beabsichtigt, erst beim Ansatz des unerwünschten Verhaltens ?

Und ist das Vorenthalten/Wegnehmen des Balls das angemessene Mittel für alle zukünftigen, und überdies noch weitesgehend unbekannten Situationen?

Ich würde nie alle Hunde in Bezug auf das Ballspielen über einen Kamm scheren, auch nicht die zum Jagen/Hetzen neigenden. Diese Theorie, Hunde nicht mit dem Ball spielen zu lassen, halte ich für grobes Handwerkzeug. Vergleichbar mit einem Rasenmäher, mit dem man rechtzeitig, bevor die Orchideen sich öffnen, eine gesamte Wiese platt machen kann, anstatt mit dem Spaten die paar Disteln auszugraben, die vielleicht irgendwo hochkommen könnten.

Gruß Barosch
 
Ein Hallo in die Runde,
eine sehr interessante und nette Diskussion habt Ihr hier angeregt, da klinke ich mich doch einfach mal mit ein :)

„Hundewelten (HW) haben das Rad nicht neu erfunden …“

……aber es bei vielen Hundehaltern sicher ein Stück weitergedreht. Die HW-Arbeitshypothesen müssen doch den unkundigen, jedoch ernsthaft interessierten Hundebesitzer ja geradezu reizen, sich gründlich mit Verhaltensbiologie auseinander zusetzen. Sich ggf. auch ernstzunehmende Literatur zu diesem Thema zu beschaffen und - wirklich hochwertige - Seminare zu besuchen. Das HW-Strickmuster jedenfalls ist zu großmaschig für meinen Jagdhund. Mein Barosch fällt dort durch. Schon allein deshalb, weil er die Endhandlungen einer Jagdsequenz beherrschen soll.
Ein jagdlich geführter Hund mit Therapiebedarf (Ihr Hund hat keinen Therapiebedarf) kann durchaus in der Verhaltensumlenkung gearbeitet werden, auch wenn er weiter jagdlich geführt werden soll. Wir haben bei Absolut-Hund bereits einige solcher Fälle gehabt und es macht überhaupt keinen Unterschied.
Letztendlich gehst es nur um Steuerung. Hunde, die eigenständig jagen gehen, sind unabhängig vom Menschen. Aber bei der Abhängigkeit geht es nicht nur darum den Bauch zu füllen. Da kommen noch ein paar Faktoren mehr dazu. Der Hund ist ein Rudeltier und kein Einzelgänger :))
Der Aspekt ein Hund mit Jagderfolg = Beute geschlagen, sei nicht therapierbar wenn er weiterhin Beute schlagen kann/soll ist ganz einfach zu dementieren: Rudelstrukturen in freier Wildbahn würden alle Nase lang auseinanderbrechen, da jedes einzelne Tier nach Bedarf einfach mal so losjagen müsste/würde heißen, wird zum gemeinsamen Beutefang aufgebrochen und ein Tier erspäht ein Maüschen, müsste dieses Tier die gemeinsame Jagd abbrechen und im Alleingang das Mäuschen jagen.... so ungefähr wie ... oh ich habe da hinten ein Häschen oder Mäuschen gesehen, das mach ich mal alleine, .... (so sieht es in der Kombination Mensch/Hund aus). Funktioniert also eine Verhaltensänderung nicht, fehlen einige Faktoren in der Ursache. Ursache bei der Verselbständigung ist ein Ungleichgewicht in der strukturellen Ebene zwischen Mensch und Hund. Hinzu kommt dann triebgesteuertes Verhalten und dadurch bedingt ein Mangel an Triebbefriedigung. Geht man nun hin und arbeitet an dem Jagdproblem ohne überhaupt im Ansatz die strukturelle Grundlage hergestellt zu haben, wird sich kein Erfolg einstellen können. Weiter muss dem Hund ein Alternativverhalten geboten werden. Heißt.... lässt er das eigenständige Jagen, sollte ein kontrolliertes Jagen gewährt werden, sonst kommt es zu einem Triebstau (hier käme dann bei einem jagdlich geführten Hund das Ansetzen zur z.B. Nachsuche in Frage) oder bei einem nicht jagdlich geführten Hund das "Mäuschenbuddeln" mit Erfolg durch/über den Hundehalter in Form von Futter.
Dies ist ein Beispiel und nicht zu verallgemeinern. Das Drumherum hat Priorität und dieses widerum muss individuell auf Hund und Halter abgestimmt und erarbeitet werden.

„non-verbales Arbeiten…“

Meinen ersten Hund sülzte ich auch zu, bis ich Bodenarbeit mit Pferden ohne Leine kennen lernte. Fluchtiere reagieren offenbar auf Körpersprache noch sensibler als Raubtiere. Allerdings käme von den Pferdeleuten heute niemand ernsthaft auf die Idee, das nonverbale Arbeiten in die Nähe einer eigenen, neuartigen Erfindung zu stellen. Nonverbales Arbeiten mit Pferden ist eine alter Hut und kulturelles Allgemeingut.

Bei Hunden wird das wohl auch so sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach dem Ende der letzten Eiszeit bis einschließlich anno 1999, als S.D.T.S. aufkam, niemand auf die Idee gekommen sein soll, seinen Dog spechless zu trainieren.

Dazwischen gab es sicherlich mindestens einen Ur-bzw. Neuzeitmenschen. Der, möglicherweise auch stumm war, es aber verstand, sich mit seinem Wolf/Hund beim Anpirschen an Wild lautlos zu verständigen. Dieser Mensch war einerseits vielleicht noch nicht in der Lage, solch anspruchsvolle Begriffe wie Methode und System zu verwechseln, andrerseits aber wohl noch bodenständig genug, sein Hunde-Wissen weiterzureichen bzw. zu vererben.
Sehr schön formuliert und beschrieben :)) Meine absolute Zustimmung.
Die nonverbale Kommunkation ist als Grundlage zwischen Mensch und Hund zu sehen. In der therapeutischen Arbeit von besonderer Wichtigkeit, da Verhaltensweisen bereits vorhanden sind und diese nunmal oft einen Zusammenhang zur Sprache erkennen lassen. Verbale Verbote, auszuführende Kommandos etc. sind Aktionen des Menschen und nehmen dem Hund die Grundlage auf seinen Menschen zu achten.

„…Reiß-Zerrspiele…“
Wenn der Hund eine Beute nicht hergibt, trotz ernstgemeinter Aufforderung, ist Ursache dafür doch nicht die Beute ?! Insofern verstehe ich Deinen Ansatz nicht, in einem solchen Fall eine Alternative zu bieten. Ich kann mir aus Deiner Skizze kein richtiges Bild machen. Vielleicht gehst Du für mich noch mal näher darauf ein ?
Richtig, die Beute ist nicht das Problem, sondern auch hier das Ungleichgewicht/die Stimmigkeit zwischen Hund und Halter.
Hat man einen Hund, dem viele menschliche Privilegien überlassen werden und man macht Zerrspiele (Kampf um Beute) mit dem Hund, geht es im Symptom und der Situation um das Beanspruchen der Beute, ursächlich aber rührt die Beanspruchung und einhergehende Verteidigung der Beute aus dem wieder einmal unstimmigen Verhältnis zwischen Hund und Halter. Davon mal abgesehen macht es wenig sinn mit dem Hund um eine Beute zu "streiten" entweder ich nehme mir die Beute und beanspruche diese für mich, oder ich überlasse die dem Hund. Immer unter Einfluss aller anderen Faktoren. Besteht keine Verteidigungsbereitschaft und auch sonst existiert für den Hundehalter kein Prob mit dem Verhalten des Hundes, kann man durchaus solche "Spielchen" machen. Wenn auch aus Hundesicht nicht verständlich :))

„… hinter dem Ball herlaufen…“
Im Hundewelten -Script „Die größten Irrtümer in der Hunderziehung“ wird auf Seite 19 daran gezweifelt, ob ein Hund überhaupt unterscheiden kann zwischen einem sich schnell bewegenden Ball und einem sich schnell bewegenden Auto. Schlussfolgerung daraus: Für Hunde generell keine Ballspiele.

Bei Erik Zimen habe ich dazu gelesen (der Wolf) dass schnelle Bewegung ein wichtiges Beutemerkmal sind, dass Jagdverhalten auslösen kann. Zum Auslösen gehört aber noch mehr. Und natürlich muss im Groben und Ganzen auch die Physik stimmen. Zwischen einem Ball und einem Auto wird wohl fast jeder Hund unterscheiden können.

Ballspiele müssen nicht zwangsläufig zu Problemen im Alltag führen, auch bei Jagdhunden nicht. Obwohl wir gerne Fußballball miteinander spiel(t)en haben meine eigenen 3 Jagdhunde noch nie dazu angesetzt, einem Auto oder Fahrradfahrer hinterher zu rennen, obwohl es Gelegenheit dazu reichlich gab. Meinem jetzigen Hund habe ich gut 20 mal auf (krankes) Rotwild und Damwild zur Hetze loslassen müssen. Einige Stücke hat er dabei auch selber umgebracht, weil ich nicht schnell genug hinterherkam. Nie aber hat er dazu angesetzt, einen Fahrradschlauch würgen zu wollen oder ein Auto zu stellen. Den Jagdtrieb kann der Mensch doch aussteuern ?!

Deine Vorbehalte gegen das Ballspielen mit Hunden, die zum Hetzen/Jagen neigen, sind meines Erachtens unangemessen, weil zu undifferenziert. Vielleicht sind diese Vorbehalte auch nur Rudimente Deiner HW-Vergangenheit. Dem HW- Anspruch nach soll ja unerwünschtes Verhalten (richtigerweise) schon im Ansatz (und sicher auch maßvoll) begegnet werden.

Aber ist der Zeitpunkt dafür richtig, wenn der Hebel bereits angesetzt wird, lange bevor der Hund überhaupt den ersten Gedanken zu einem bestimmten unerwünschten Verhalten fasst? Der Hebel also quasi schon bei der Triebanlage greift, und nicht, wie wohl beabsichtigt, erst beim Ansatz des unerwünschten Verhaltens ?

Und ist das Vorenthalten/Wegnehmen des Balls das angemessene Mittel für alle zukünftigen, und überdies noch weitesgehend unbekannten Situationen?

Ich würde nie alle Hunde in Bezug auf das Ballspielen über einen Kamm scheren, auch nicht die zum Jagen/Hetzen neigenden. Diese Theorie, Hunde nicht mit dem Ball spielen zu lassen, halte ich für grobes Handwerkzeug. Vergleichbar mit einem Rasenmäher, mit dem man rechtzeitig, bevor die Orchideen sich öffnen, eine gesamte Wiese platt machen kann, anstatt mit dem Spaten die paar Disteln auszugraben, die vielleicht irgendwo hochkommen könnten.

Auch hier muss man wieder schauen.... gibt es Verhaltensauffälligkeiten, oder eben nicht.
Fakt ist allerdings, betreibt man das Ballschmeißen, entwickelt/forciert/weckt man den Hetztrieb. Kommt der Mensch der Triebbefriedigung nicht nach, kann sich der Hund schnell verselbständigen und sich eigenständig die Triebbefriedigung verschaffen. Hier entgleist oftmals bei Hüte- und Jagdhunderassen die Steuerung durch den Menschen. Der Hund fängt an zu manipulieren indem er seinem Menschen ein zu werfendes Objekt vor die Füße spukt, oder sucht sich eben die Triebbefriedigung unter Umständen bei der Hetz durch sich bereits bewegende Objekte wie z.B. Jogger, Fahrradfahrer, rennende Kinder, Auto´s etc. sucht.
Also sollte solch ein "schmeiss weg" Spielchen immer unter Vorbehalt und mit Bedacht umgesetzt werden.

Die Frage ist in diesem Zusammenhang eigentlich nur: Will ich das Risiko, dass der Hund unkontrolliert hetzt eingehen um es dann später unter Umständen wieder herausarbeiten zu müssen?
Nicht verallgemeinert, aber leider mit ein Hauptbestandteil unserer therapeutischen Einsätze.

Gruß
Heike
 
Huhu, Heike,
schön, dass du dich hier einklinkst. Hab dem nichts mehr hinzuzufügen.
 
Ich muß gestehen, ich habe von Hundwelten bislang noch nie was gehört.

Heute war bei uns nun in der Zeitung eine Anzeige im Tiermarkt, man solle doch diesen armen Hund vor der Einschläferung retten - garniert mit einem niedlichen Bild.

Ich habe dort angerufen und es stellte sich heraus, daß der Hund ein aus dem Ausland stammender Hütehund ist, sehr unsicher, der nie gelernt hat, den Menschen die Führung zu überlassen und dementsprechend seinen Leuten gegenüber einen Schutztrieb entwickelt. Er ist bereits 3 x aus der Vermittlung zurückgekommen.

Die Anzeige war von einer Tierschützerin (bzw. angeblich von deren Kindern, die das mit der Einschläferung ohne ihr Wissen geschrieben haben), die mit dem Hund völlig überfordert war. Im Gespräch stellte sich heraus, daß er jetzt in einem Tierheim sitzt (Einschläferung also nicht ansteht) und dort jetzt auf Interessenten wartet. Diese Interessenten sollen dann ein 3-Tages-Training mit einem Hundewelten-Trainer machen und danach wäre das Problem ein für alle Mal gegessen. Kein Rückfall, kein weiteres Training nötig.

Ich denke, ich muß nicht erwähnen, daß ich am Telefon mit großer Skepsis reagiert habe, doch die Frau ist absolut überzeugt von der Methode; zumal ihre Tochter in Kürze auch ihre mehrmonatige Ausbildung beendet.

Als Beispiel nannte sie mir, daß Ihre Tochter sich vor der eigenen Hündin auf den Boden gesetzt hat, ein Leckerchen in der Hand. Die Hündin hätte alle Register gezogen, um daran zu kommen, doch erst als sie sich auf den Boden gesetzt hat und der Tochter ins Gesicht geschaut hat, hätte sie das Leckerchen bekommen. Dazu konnte ich dann nur anmerken, daß mir dieses Beispiel nicht gerade sehr innovativ klänge...

Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich entsetzt bin, daß ein unsicherer, ängstlicher Hund mit unbekannter Vergangenheit nach einem 3-Tages-Training als komplett therapiert vermittelt werden soll. Ich kann nur hoffen, daß ein wirklich kompetenter Mensch diesen Hund im Tierheim entdeckt und sich seiner annimmt... :(
 
Oh.... jap die Erfahrung haben wir mehrfach gemacht. In drei Tagen kann man sicher eine Verhaltensumlenkung mit dem Hund erwirken, auch abgesichert. ABER der Mensch schafft das nicht.
Man stelle sich vor: eine mehrmonatige Ausbildung soll innerhalb drei Tagen alleine vom Wissen an den Hundehalter gebracht werden.... wofür geht man dann monatelang in die Ausbildung und bitte wie soll ein Hundehalter das Komplexe innerhalb drei Tagen verstehen? Wir haben genau gegenteilige Erfahrungen gemacht. Es dauert, bis der Hundehalter versteht, vom Handling klar kommt, und ganzheitliche Änderungen sind innerhalb drei Tagen schwerlich machbar.
Was hier beschrieben wurde ist die Form des Trainings zum Blickkontakt.
 
Oh.... jap die Erfahrung haben wir mehrfach gemacht. In drei Tagen kann man sicher eine Verhaltensumlenkung mit dem Hund erwirken, auch abgesichert. ABER der Mensch schafft das nicht.
Man stelle sich vor: eine mehrmonatige Ausbildung soll innerhalb drei Tagen alleine vom Wissen an den Hundehalter gebracht werden.... wofür geht man dann monatelang in die Ausbildung und bitte wie soll ein Hundehalter das Komplexe innerhalb drei Tagen verstehen? Wir haben genau gegenteilige Erfahrungen gemacht. Es dauert, bis der Hundehalter versteht, vom Handling klar kommt, und ganzheitliche Änderungen sind innerhalb drei Tagen schwerlich machbar.
Was hier beschrieben wurde ist die Form des Trainings zum Blickkontakt.

Sehe ich genauso. Es kommt ja dann noch dazu, dass alle in der Familie, die den Hund vielleicht aufnimmt (wenn er jetzt nicht gerade zu einer Einzelperson kommt) an einem Strang ziehen müssen. Alle müssen dann den Hund gleich händeln und man darf sich, je nach Schwere des Problems keinen Fehler mehr erlauben. Und das braucht einfach Zeit und als Mensch muss man sich auch erst mal an den neuen Umgang gewöhnen, üben nicht mehr in das Verhalten zurück zu fallen, wie man sich vielleicht sonst einem Hund gegenüber verhalten hätte. Und das braucht einfach Zeit. Der Hund wird eine überzeugende Führung schnell annehmen, aber Mensch muss erst mal lernen, diese überzeugende Führung anzubieten. Man bekommt vielleicht innerhalb von 3 Tagen eine Idee, wie das funktionieren könnte, hat da aber auch den Trainer daneben stehen. Die Bewährung kommt doch letztlich, wenn man dann mit dem Hund im Alltag wieder alleine ist.
 
Macht es noch Sinn, in deisem Faden etwas hinzuzufügen? Nach fast 4 Jahren? Ich versuche es.

Ich bin hier gelandet, weil ich nach Erfahrungen mit Hundewelten suchte. Hier habe ich viele Informationen gefunden. Vielen Dank dafür. Ich finde allerdings, dass man beim Lesen durchaus merkt, dass sich so mancher auf die Hundewelten richtig eingeschossen hat, was eine richtige Bewertung der Aussagen schwer macht.

Erst einmal muss man mMn sehr klar trennen zwischen dem Angebot und Seminar der Hundewelten und den daraus resultierenden Ergebnissen in Form der zertifizierten Problemhundeberater. Die 3 Tage sprechen ja für sich. Geschickter wäre von Hundewelten eine Einführung von Zertifizierungsstufen unter Berücksichtigung der praktischen Erfahrung der Teilnehmenden. Schon wäre das Problem weitestgehend gelöst. So macht das Zertifikat natürlich für Unwissende viel (zu viel) her und unerfahrene Hundehalter mit Zertifikat schaden dem Ruf der Schule.

Eigentlich bin ich immer noch unentschlossen, ob ich ein solches Seminar buchen sollte. Bringt es mich denn weiter? Ich befasse mich seit über 2 Jahren mit dem Thema Hund, habe etliche Bücher verschlungen, unzählige Therapiesendungen gesehen, von Martin Rütter, Victoria Stilwell, Katja Geb-Man und Cesar Millan, kenne das Amichien Bonding von Jan Fennell und habe selber einen in so ziemlich allen Belangen zu therapierenden Hund (geschlagen als Welpe, ausgesetzt, dementsprechend verängstigt, vertrauenslos, aggressiv, ohne Schule, nicht sozialisiert) zu einem selbstbewussten Dasein verholfen, indem ich durch all diesen Informationen meinen eigenen Weg fand, mit Hunden umzugehen. Dabei spreche ich verbal so wenig wie möglich mit Hunden. Alle meinten, dem Hund könne man wohl helfen aber einen solchen Zustand nicht mehr gänzlich heilen. Wenn manche dieser Leute heute den Hund sehen, können sie es nicht fassen, dass es derselbe Hund ist.

Und nun überlege ich: Macht es Sinn die SDTS-Methode noch zusätzlich kennenzulernen?????

Noch ein Wort zu Dir, Barosch.

Gebissen hatte er mich, als ich lauthals schreiend und hocherhobenen Armen an ihn vorbei rennen wollte und ich ihn dabei weckte (Lukas Podolski schoss das 2:0 gegen Schweden im Sommer 2006). Meine Tochter biss er ein Jahr später in die Nase, nachdem sie mit ihrem Gesicht an das Gesicht des Hundes vorschnellte - von oben herab - und ihm dabei in die Nase blies.

Ich bin der Meinung, dass hier zwischen Euch irgendetwas nicht stimmt. Euer Hund hätte weder Dich noch Deine Tochter beißen dürfen, aufgeweckt und erschreckt oder nicht, auf die Nase gepustet oder nicht. Es gibt zwar Situation, wo ein Hund ebenso wie ein Mensch für eine gewaltätige Reaktion zu entschuldigen wäre, aber nicht die von Dir beschriebenen, ganz besonders nicht die erste (aber meienr meinung nach nicht einmal die zweite).

Ein Problem können wir nicht lösen: Er klaut sich Fressen aus der Küche, sobald man sich umdreht oder niemand ist in der Küche (z.B. nachts). Das habe ich ihm im guten nicht abgewöhnen können. Anschreien oder erschrecken will ich ihn nicht. Also belassen wir es dabei und passen wir auf, dass keine Lebensmittel offen liegen.

Jaaaa, eben eben. Und das verstärkt meinen Eindruck von oben, dass bei Euch nicht alles so läuft wie es laufen sollte. Aufgrund der wenigen Fakten große Diegnosen aufzustellen wäre ziemlich gewagt, aber ich würde auf ein Defizit in der Rangfolge Eures "Rudels" tippen, um das ganz nett zu sagen :D wo Kollege Barosch seine Position (und Grenzen) nicht klar gezeigt worden sind. Oder mit einem Beispel gesprochen: Mein Hund geht nicht einmal an ein Leckerli, wenn ich es auf den Boden fallen lasse, ohne dass ich ihm ein klares Signal gegeben habe, dass dies für ihn ist. In der Küche hochsteigen? Aber hallo, so weit kommt's noch!
 
Was bitte hat denn Leckerchen klauen mit Rangfolge zu tun - wenn gerade niemand in der Nähe ist?
Genauso wenn man jemanden (Mensch oder Hund) im Schlaf erschreckt - dann reagiert der OHNE vorher zu überlegen, wer ihn da erschreckt hat.

Rangfolge/ Dominanz oder wie immer man es nennen mag findet in einer Beziehung zwischen zwei Individuen statt .... nicht beim unpersönlichen Erschrecken oder beim noch unpersönlicheren rumliegenden Leckerchen!
 
Was bitte hat denn Leckerchen klauen mit Rangfolge zu tun - wenn gerade niemand in der Nähe ist?

Das entscheidende ist der zweite Halbsatz: wenn niemand in der Nähe ist oder - was ich noch eher gelten lasse - wenn man den Hund alleine eine Weile in der Wohnung lässt. Mit Rangfolge hat das dann in der Tat nichts zu tun. Nur mit bestimmten gelernten oder nicht gelernten Verhaltensregeln. Ich habe aber die gesamten Schilderungen beurteilt und nicht diesen einen Satz.

(Mensch oder Hund) im Schlaf erschreckt - dann reagiert der OHNE vorher zu überlegen, wer ihn da erschreckt hat.

Wie oft bist Du schon aus dem Schlaf gerissen worden? Und wie viel Menschen hast Du dabei verletzt? Also ich hoffe, man muss keine Angst haben, wenn man neben Dir schläft :p

Wenn Hunde schon mal zubeißen dürften, wenn sie aus dem Schlaf durch irgendetwas Erschreckendes gerissen werden (Geräusche oder Gesten, egal), was durchaus ab und an passiert, öfter als beim Menschen denke ich, wo kämen wir denn da hin bitte? Also mal ausnahmsweise Schnappen, wenn er sich furchtbar erschrekt hat, wäre je nach Umständen vielleicht entschuldigbar. Aber Beißen auf keinen Fall. Du kannst meinetwegen jemand unsanft Wegschubsen, wenn er Dich so aufweckt, dass Du erschrickst. Aber Du haust ihm wohl kaum aus Reflex mit der Faust ins Gesicht.

Und auch in diesem Fall habe ich die gesamte Schilderung beurteilt und nicht nur diese eine Aussage.

---------------

Ich hatte mal mit einem jungen Hund zu tun, der so ca. alle 3 Monate nach einen Passanten schnappte. Es gab keine großen Bisswunden, es waren ja keine Bisse, "nur" Schnappen. Und so selten. Es konnten 300 Leute vorbei laufen. Und dann plötzlich... zack.

Die Vermutung lag nahe, dass das nur in den Fällen passierte, wo er unaufmerksam, abgelenkt war und sich erschrack als jemand ihn überraschte, z.B. durch zu nahes Vorbeigehen oder plötzliches Ums-Ecke-Kommen. Nun, ich war nicht der Meinung, dass dann alles gut ist wenn es nur passiert, wenn sich der arme Hund 4 Mal im Jahr erschreckt.

Nicht gerade einfach zu therapieren, wenn so ein Verhalten dermaßen selten auftritt. Neulich meinte der Besitzer zu mir, sein Hund hätte nun seit ca. 9 Monaten nicht mehr geschnappt. Hoffentlich haben wir dieses Verhalten tatsächlich wegbekommen.

Und Du bist wirklich der Meinung, den Vorfällen mit Barosch sollte man keine Bedeutung beimessen?
 
Macht es noch Sinn, in deisem Faden etwas hinzuzufügen? Nach fast 4 Jahren? Ich versuche es.

Ja klar - immer raus damit ;)

Ich bin hier gelandet, weil ich nach Erfahrungen mit Hundewelten suchte. Hier habe ich viele Informationen gefunden. Vielen Dank dafür. Ich finde allerdings, dass man beim Lesen durchaus merkt, dass sich so mancher auf die Hundewelten richtig eingeschossen hat, was eine richtige Bewertung der Aussagen schwer macht.

Nuja, die Meinungen hier, sind ja nicht der Nabel der Welt.
Da gibts z.b. noch gaaaanz viele andere Foren, wo man sich schlau machen kann ... oder du goggel-st noch ein bissl ... oder, oder, oder ... :)

Erst einmal muss man mMn sehr klar trennen zwischen dem Angebot und Seminar der Hundewelten und den daraus resultierenden Ergebnissen in Form der zertifizierten Problemhundeberater. Die 3 Tage sprechen ja für sich. Geschickter wäre von Hundewelten eine Einführung von Zertifizierungsstufen unter Berücksichtigung der praktischen Erfahrung der Teilnehmenden. Schon wäre das Problem weitestgehend gelöst. So macht das Zertifikat natürlich für Unwissende viel (zu viel) her und unerfahrene Hundehalter mit Zertifikat schaden dem Ruf der Schule.

Ah ja. Danke für die Aufklärung - vill sollten HW das auch mal so ausdrücklich auf ihrer HP beschreiben?!:kp:

Eigentlich bin ich immer noch unentschlossen, ob ich ein solches Seminar buchen sollte. Bringt es mich denn weiter? Ich befasse mich seit über 2 Jahren mit dem Thema Hund, habe etliche Bücher verschlungen, unzählige Therapiesendungen gesehen, von Martin Rütter, Victoria Stilwell, Katja Geb-Man und Cesar Millan, kenne das Amichien Bonding von Jan Fennell und habe selber einen in so ziemlich allen Belangen zu therapierenden Hund (geschlagen als Welpe, ausgesetzt, dementsprechend verängstigt, vertrauenslos, aggressiv, ohne Schule, nicht sozialisiert) zu einem selbstbewussten Dasein verholfen, indem ich durch all diesen Informationen meinen eigenen Weg fand, mit Hunden umzugehen. Dabei spreche ich verbal so wenig wie möglich mit Hunden. Alle meinten, dem Hund könne man wohl helfen aber einen solchen Zustand nicht mehr gänzlich heilen. Wenn manche dieser Leute heute den Hund sehen, können sie es nicht fassen, dass es derselbe Hund ist.

hmmmm ...
was würde denn dafür / dagegen sprechen ein Seminar zu besuchen?

auf der anderen Seite ... du arbeitest doch schon super nach deren Konzept.

obwohl ...
die Überzeugungsarbeit und die immer gleichbleibenden "Ratschläge" & Co ... die könntest du doch dort vill verbessern?!
Doch dazu müssten HW ihre "Schulungen" zuerst umkrempeln, weil dort das gleiche Defizit zu finden ist.

Vill hast du ja auch nur bei HW zuviel auf der HP gelesen oder mit deren Trainern zu tun gehabt? - denn wie ein "eigenes Konzept" hört sich deine Vorgehensweise nun wirklich nicht an ;)

Was spricht dagegen, mit einem Hund zu reden?
Ich meine damit nicht - ihn totzuquatschen

Und nun überlege ich: Macht es Sinn die SDTS-Methode noch zusätzlich kennenzulernen?????

Viele Fragezeichen ... :D


Ein Problem können wir nicht lösen: Er klaut sich Fressen aus der Küche, sobald man sich umdreht oder niemand ist in der Küche (z.B. nachts). Das habe ich ihm im guten nicht abgewöhnen können. Anschreien oder erschrecken will ich ihn nicht. Also belassen wir es dabei und passen wir auf, dass keine Lebensmittel offen liegen.
Jaaaa, eben eben. Und das verstärkt meinen Eindruck von oben, dass bei Euch nicht alles so läuft wie es laufen sollte. Aufgrund der wenigen Fakten große Diegnosen aufzustellen wäre ziemlich gewagt, aber ich würde auf ein Defizit in der Rangfolge Eures "Rudels" tippen, um das ganz nett zu sagen :D wo Kollege Barosch seine Position (und Grenzen) nicht klar gezeigt worden sind. Oder mit einem Beispel gesprochen: Mein Hund geht nicht einmal an ein Leckerli, wenn ich es auf den Boden fallen lasse, ohne dass ich ihm ein klares Signal gegeben habe, dass dies für ihn ist. In der Küche hochsteigen? Aber hallo, so weit kommt's noch!

fettmarkierte:

ob ein Hund denn an ein Goodie geht oder nicht - hat nix mit "Rangfolge" zu tun - schlichtweg eine Frage der Erziehung ;)
... oder meinst du vill, dass Hund so gar nix alleine entscheiden darf?

obwohl? ...
vill braucht dieser Hund aber die Goodie`s ... Nervennahrung ... schließlich überlegt der Hund ja tagtäglich, wann und wie er am besten die "Menschen"- Familie überwältigen kann und er ENDLICH die alleinige Herrschaft an sich reißen kann?!

Zeit zum darüber nachzudenken hätte er ja laut HW zu genüge ... Grüßle :hallo:
 
Ich hatte mal mit einem jungen Hund zu tun, der so ca. alle 3 Monate nach einen Passanten schnappte. Es gab keine großen Bisswunden, es waren ja keine Bisse, "nur" Schnappen. Und so selten. Es konnten 300 Leute vorbei laufen. Und dann plötzlich... zack.

Die Vermutung lag nahe, dass das nur in den Fällen passierte, wo er unaufmerksam, abgelenkt war und sich erschrack als jemand ihn überraschte, z.B. durch zu nahes Vorbeigehen oder plötzliches Ums-Ecke-Kommen. Nun, ich war nicht der Meinung, dass dann alles gut ist wenn es nur passiert, wenn sich der arme Hund 4 Mal im Jahr erschreckt.

Nicht gerade einfach zu therapieren, wenn so ein Verhalten dermaßen selten auftritt. Neulich meinte der Besitzer zu mir, sein Hund hätte nun seit ca. 9 Monaten nicht mehr geschnappt. Hoffentlich haben wir dieses Verhalten tatsächlich wegbekommen.

Und Du bist wirklich der Meinung, den Vorfällen mit Barosch sollte man keine Bedeutung beimessen?

Dazu hätte ich noch eine Frage ... ( fettmarkierte )

heißt also, absolute Aufmerksamkeit von Hund auf Herrchen gerichtet und der Drops war gelutscht - oder wie darf ich das verstehen?
 
Was bitte hat denn Leckerchen klauen mit Rangfolge zu tun - wenn gerade niemand in der Nähe ist?

Das entscheidende ist der zweite Halbsatz: wenn niemand in der Nähe ist oder - was ich noch eher gelten lasse - wenn man den Hund alleine eine Weile in der Wohnung lässt. Mit Rangfolge hat das dann in der Tat nichts zu tun. Nur mit bestimmten gelernten oder nicht gelernten Verhaltensregeln. Ich habe aber die gesamten Schilderungen beurteilt und nicht diesen einen Satz.

(Mensch oder Hund) im Schlaf erschreckt - dann reagiert der OHNE vorher zu überlegen, wer ihn da erschreckt hat.

Wie oft bist Du schon aus dem Schlaf gerissen worden? Und wie viel Menschen hast Du dabei verletzt? Also ich hoffe, man muss keine Angst haben, wenn man neben Dir schläft :p

Wenn Hunde schon mal zubeißen dürften, wenn sie aus dem Schlaf durch irgendetwas Erschreckendes gerissen werden (Geräusche oder Gesten, egal), was durchaus ab und an passiert, öfter als beim Menschen denke ich, wo kämen wir denn da hin bitte? Also mal ausnahmsweise Schnappen, wenn er sich furchtbar erschrekt hat, wäre je nach Umständen vielleicht entschuldigbar. Aber Beißen auf keinen Fall. Du kannst meinetwegen jemand unsanft Wegschubsen, wenn er Dich so aufweckt, dass Du erschrickst. Aber Du haust ihm wohl kaum aus Reflex mit der Faust ins Gesicht.

Was daran liegen könnte, dass ich damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht habe ... wenn ich im wilden Westen aufgewachsen wäre, hätte ich ne Knarre unterm Kopfkissen und denjenigen schneller "weggepustet" als er "Hallo ich bins" sagen könnte :eg:
Das hat aber eher mit Erfahrungen, Reizschwelle, "Persönlichkeit" o.ä. zu tun .... da es nichts "persönliches" ist, sondern egal WER einen erschreckt.
Das heißt nicht, dass es ok ist - aber mit Rangfolge und Dominanz hat es nichts, aber auch rein gar nichts zu tun ;) - dazu muss man sein gegenüber nämlich erstmal als Person wahrnehmen.

Und auch in diesem Fall habe ich die gesamte Schilderung beurteilt und nicht nur diese eine Aussage.

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Ich hatte mal mit einem jungen Hund zu tun, der so ca. alle 3 Monate nach einen Passanten schnappte. Es gab keine großen Bisswunden, es waren ja keine Bisse, "nur" Schnappen. Und so selten. Es konnten 300 Leute vorbei laufen. Und dann plötzlich... zack.

Die Vermutung lag nahe, dass das nur in den Fällen passierte, wo er unaufmerksam, abgelenkt war und sich erschrack als jemand ihn überraschte, z.B. durch zu nahes Vorbeigehen oder plötzliches Ums-Ecke-Kommen. Nun, ich war nicht der Meinung, dass dann alles gut ist wenn es nur passiert, wenn sich der arme Hund 4 Mal im Jahr erschreckt.

Nicht gerade einfach zu therapieren, wenn so ein Verhalten dermaßen selten auftritt. Neulich meinte der Besitzer zu mir, sein Hund hätte nun seit ca. 9 Monaten nicht mehr geschnappt. Hoffentlich haben wir dieses Verhalten tatsächlich wegbekommen.

Und wie? Ganz ernstgemeint ...

Und Du bist wirklich der Meinung, den Vorfällen mit Barosch sollte man keine Bedeutung beimessen?
 
nur wegen das erschrecken aus dem schlaf heraus, ich bin in meine karriere schon fast über jeden hund die ich hatte, gestolpert als er schlief. Die waren nur erstaunt, von agressionen weit und breit keine spur. Ich finde beissen und schnappen in diese situation nicht normal.
 
;);)So pauschal trifft es vllt. nicht ganz den Sachverhalt.

Ich hatte gestern so ein Erlebnis mit der Katze. Ich habe schon sehr viele Male die fest schlafende Katze versehentlich angestoßen.
Gestern lag sie abends auf dem Bett und ich wollte etwas, was hinter ihr lag greifen. Dabei habe ich sie wohl quer über den Rücken berührt.
Ergebnis war:
erschrecken, fauchend herumdrehen und mit Krallen und Zähnen nach meiner Hand springen.
Als sie merkte, wo sie sich befindet und dass ich sie berührte, hat die Katze noch versucht, sich umzuorientieren, (was nur teilweise gelang:D).


Offensichtlich hatte sie so fest geschlafen, dass sie im Moment nicht mal wußte, wo sie sich befindet und für diese Situation war ihr Verhalten normal und die Aggression angemessen, lebenserhaltend ggf. auch notwendig.
Deshalb durfte sie danach auch wieder im Bett schlafen, wo sie im Laufe der Nacht mit Sicherheit von mir mehrmals im Schlaf gestört wird.


Ich kenne es auch von mir, insbesondere wenn ich mal mittags einschlafe, dass ich plötzlich geweckt, im Moment nicht weiß, wo ich bin und welche Tageszeit angesagt ist. Ich schrecke dann einfach hoch.


Und, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, einem schlafenden Hund in die Nase pusten oder mit allen Anzeichen von "Alarm" an ihm vorbeirennen, dass ist schon etwas anderes, als ein leichter Schubs, der immer wieder mal vorkommt.
Zumindest sollte man immer im Hinterkpof haben, dass für das Tier ein angemessenes Maß an Aggression normal und notwenig ist und entsprechend respektvoll mit seinem Haustier umgehen.
Ansonstten rate ich zum Plüschhund oder Tamagotchi.
 
Im Augenblick bin ich bei der Arbeit. Aber vielen Dank für Eure Reaktionen. Ich gehe auf alles später noch ein. Ich bin erst kurz hier im Forum aber ich merke schon: das ist bereichernd.

@ Lana, vielen Dank dafür. Diese Sendung ... frustriert. Ich mag mich da bei den vielen Leuten nicht einreihen, die sie kommentiert haben. Ich finde aus dem Draufhaualter ist man irgendwann raus und darf ruhig souveräner, vor allem sachlicher so eine Sendung aufnehmen.

Als erstes wundert es mich, dass das Management von Hundewelten den beiden Frauen das erlaubt hat. Insbesondere die Blonde - völlig abgesehen vom Fachverstand - hat menschlich nicht die Art, die ich als Geschäftsinhaber als zwingend notwendig ansehen würde, damit sie öffentlich auftritt. Da sind ein Martin Rütter oder Victoria Stilwell oder auch Cesar Millan um Meilen sympathischer und einfach einfühlsamer im Umgang mit Menschen. Aber andererseits wenn schon so wichtige Personen wie Wulff, Steinbrück, zu Gutenberg so übel in der Öffentlichkeit auftreten und/oder so schlecht beraten werden, dann relativiert das dieses Auftreten deutlich.

Dass die Damen teilweise merkwürdige Ansichten haben finde ich jetzt nicht weiter aufregend. Es gibt ja auch schlechte Ärzte, Architekten, Lehrer. Diese Sendung frustriert eher deswegen, weil hier den Hunden und deren Besitzern einfach nicht geholfen wurde.

Eines ist mir durch das Video sicher gestellt: Sollte ich das Seminar buchen, dann nur um vielleicht doch irgendetwas dazuzulernen und eine neue Methode kennenzulernen. Es widerspricht hier wohl zu viel und zu sehr meinen Erfahrungen mit Hunden. Aber ich wende grundsätzlich keine Methode 1 zu 1 in der Arbeit mit Hunden an, sondern es kommen immer die Komponenten Erfahrung + Überzeugung + Einfühlungsvermögen dazu. Von der Individualität jedes Hundecharakters mal abgesehen.

Oh Mist, jetzt habe ich mir kurz vorm Abschicken des Beitrags doch die Mühe gemacht und verglichen: Die Damen aus der Sendung sind ja offiziell auf der HP von Hundewelten mit Foto abgebildet. Es handelt sich somit nicht um 3-Tage-Seminar-Therapeutinnen, wie ich (im Zweifel immer für den Angeklagten) angenommen habe sondern um Staff des Unternehmens. Jou, das ist jetzt hart. :unsicher: Lasst mir ein wenig Zeit, damit ich das verarbeiten kann :lol:
 
Und, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, einem schlafenden Hund in die Nase pusten oder mit allen Anzeichen von "Alarm" an ihm vorbeirennen, dass ist schon etwas anderes,

welcher perversling macht den sowas? ich lege manchmal ein leckerbissen vor die nase und schaue wie lange es dauert bis sie erwachen...
 
Es war nicht absichtlich, wenn ich es richtig verstandenhabe, was ein so geweckter Hund jedoch beim plötzlichen Erwachen nicht weiß und deshalb sein Handeln auch nicht danach ausrichten kann.

Zitat:
"Gebissen hatte er mich, als ich lauthals schreiend und hocherhobenen Armen an ihn vorbei rennen wollte und ich ihn dabei weckte (Lukas Podolski schoss das 2:0 gegen Schweden im Sommer 2006). Meine Tochter biss er ein Jahr später in die Nase, nachdem sie mit ihrem Gesicht an das Gesicht des Hundes vorschnellte - von oben herab - und ihm dabei in die Nase blies." Ende des Zitats
 
Es war nicht absichtlich, wenn ich es richtig verstandenhabe, was ein so geweckter Hund jedoch beim plötzlichen Erwachen nicht weiß und deshalb sein Handeln auch nicht danach ausrichten kann.

Zitat:
"Gebissen hatte er mich, als ich lauthals schreiend und hocherhobenen Armen an ihn vorbei rennen wollte und ich ihn dabei weckte (Lukas Podolski schoss das 2:0 gegen Schweden im Sommer 2006). Meine Tochter biss er ein Jahr später in die Nase, nachdem sie mit ihrem Gesicht an das Gesicht des Hundes vorschnellte - von oben herab - und ihm dabei in die Nase blies." Ende des Zitats

Da steht allerdings nicht, dass auch bei dieser Gelegenheit der Hund schlief.
 
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