Zwangsversteigerung

Kaeptn_Stummel · 7. September 2011

Hat jemand Erfahrungen damit, ein Objekt per Zwangsversteigerung zu erwerben? Mit der Bank hab ich soweit geredet, d.h. das rein Praktische bei so einer Versteigerung ist relativ klar. Aber wie sieht es bspw. mit noch im Haus wohnenden Vorbesitzern aus? Wäre für jeden Tipp dankbar.

Hi Kaeptn_Stummel ... hast du hier schon mal geguckt?

Darla · 7. September 2011

ziemlich informativ

wir hatten uns das auch mal überlegt, dann aber doch die Finger davon gelassen, gibt halt sehr viel unsichere Faktoren.....zB Mieter, die noch im Haus sind, der Zustand (falls vorher keine Besichigung erfolgen konnte)

Akim · 7. September 2011

Vom Jackpot bis zum absoluten super Gau kann alles dabei sein. Nichts für mich. Ich weiß gern vorher was auf mich zukommt.

sockenbaer · 7. September 2011

Wie Akim schon schrieb, du kannst eigentlich alles erwarten, von frisch geputzen Fenstern zum Einzugstag bis hin zu neuen Gerichtsterminen, weil der Vorbesitzer auf "Gewohnheitrecht" pocht... :unsicher:

...ich habe damals fast achtzehn Monate gebraucht, bis der Wohnraum endlich betreten werden durfte... :rolleyes:

Lesestoff für Hartgesottene... :nee:

tessa · 7. September 2011

Hi.

Bekannte von mir haben vor Jahren mal ein Haus ersteigert, es gab sogar eine Objektmappe mit Fotos und genauer Beschreibung, nur rein und selbst gucken konnten die Interessenten nicht.

Sah alles ganz nett aus, der Preis war günstig. Zum Termin hatten die Vorbesitzer das Haus sogar verlassen, so dass der neue Besitzer am nächsten Tag das Chaos besichtigen konnte.

Die Vorbesitzer hatten das Haus total verdreckt und vermüllt, alleine 40 Säcke Altkleider, 3 Container Sperrmüll und unzähligen Hausmüll, Sondermüll (Altöl, alte Autobatterien, Altreifen, Medikamente, Spritzen etc.) mussten die neuen Besitzer wegschaffen, überall im Haus Ungeziefer. Von Mäusen über Kakerlaken, Kleidermotten, Silberfische... Im Keller stand das Wasser, alle Kellerwände rissig und undicht.

Die Vorbesitzer haben überall Fliesen zerschlagen, die Sanitärobjekte demoliert... bei dem, was der Neubesitzer da reinstecken musste, um die Bruchbude bewohnbar zu machen, hätte der auch gleich ein gut gepflegtes Haus vom Makler kaufen können.

Wenn man das Objekt vorher nicht gründlich von innen und außen mit einem Gutachter im Schlepptau besichtigen kann, würde ich die Finger davon lassen.

Gruß
tessa

Noeps · 8. September 2011

beim zuständigen amtsgericht liegen gutachten vor...um den wert zu ermitteln, wird immer ein freier gutachter hingeschickt um das haus zu bewerten...

ich persönlich würde nur ein bereits freistehendes haus ersteigern...oft stehen banken dahinten und mit denen kann man durchaus besichtigungstermine ausmachen...
zur not auch mal die nachbarn befragen...schdaed ja auch nicht die schon mal "kennen zu lernen"

ich denke man kann durchaus auch glück haben

Kaeptn_Stummel · 8. September 2011

Danke schonmal.
Ein konkretes Objekt gibt es schon, Wertermittlungsgutachten inkl. Bildern (innen/außen) hab ich im Netz gefunden. Sieht gut aus. Allerdings wohnen die aktuellen Eigentümer noch drin (keine Mieter, ist ein EFH).

Ein Kollege hat sein Haus über eine ZV gekauft und meinte, am Besten so um die 8-10T Euro einrechnen, die man den aktuellen Besitzern (an Ihren Gläubigern vorbei) anbietet, damit sie zeitnah ausziehen. Wären wohl auch ungefähr die Kosten einer Zwangsräumung.

Lana · 8. September 2011

Noeps schrieb:
beim zuständigen amtsgericht liegen gutachten vor...um den wert zu ermitteln, wird immer ein freier gutachter hingeschickt um das haus zu bewerten...

Ja, aber auch dieser muss das Haus nicht von innen gesehen haben.

Und selbst wenn er es von innen gesehen hat, können die alten Eigentümer hinterher immer noch diverse Schäden anrichten.

Aber natürlich muss das nicht so kommen.

Kaeptn_Stummel · 9. September 2011

Gleich noch eine Frage: wie bekomme ich zu einem Objekt die Gläubigerbank raus? Muss ich da direkt beim Amtsgericht nachfragen?

Clarke · 9. September 2011

Wir haben unser Haus auch aus einer Zwangsversteigerung,allerdings ein fertiger Rohbau ohne Mieter,Eigentümer o.ä..

In aller Regel gibt es da einen Zwangsverwalter,ansonsten über das zuständige Amtsgericht den Gläubiger ( der die Zwangsvollstreckung in Auftrag gegeben und dafür auch gelöhnt hat ) erfragen :hallo:

!

Ruhrlady · 9. September 2011

ich würde versuchen die Eigentümer kennen zu lernen. Manche sind ja verzweifelt und froh, wenn das Haus weg ist, andere blocken...
Unser Nachbar war ein harter Fall. Nach Scheidung totaler Absturz, Endergebnis: Zwangsversteigerung. Er hat das Haus besetzt. Wurde im Endeffekt mit der Polizei da rausgeholt.
Hatte innen alles verwüstet und das Schlimmste: Beton in die Abflüsse von Badewanne und Toiletten gegossen.
Als er dann endlich draußen war, lungerte er vor dem Haus rum, betrunken und bedrohte die neuen Eigentümer. Bekam eine gerichtliche Anordnung sich fern zu halten, an die er sich im betrunkenen Zustand aber nicht gehalten hat. Endete in der Psychiatrie, da war dann drei Monate Ruhe, danach ging der Spuk von vorne los. Ich hätte das Haus unter diesen Umständen nicht geschenkt haben wollen..

also ich würde nichts ersteigern, was ich nicht persönlich gesehen habe und wo ich nicht persönlich mit den jetzigen Bewohnern gesprochen habe. Dann kann man die Lage vielleicht einschätzen...

Nachbarn fragen schadet auch nicht.

lektoratte · 9. September 2011

Meine Schwiegermutter nebst Mann hat ihre eigene Wohnung so für nen Appel und nen Ei kaufen können Da hatte sie wenigstens mit den Mietern keine Probleme.

Aber das ist natürlich der Idealfall.

Bei meinen Eltern in der Nachbarschaft wird demnächst ein wirklich schönes Haus versteigert - kein protziger Kasten, einfach ein recht neues und von den Besitzern sehr liebevoll in Schuss gehaltenes EFH - da befürchte ich allerdings eher so etwas wie das, was Ruhrlady schildert.

Die Besitzer lassen keinen Interessenten rein, machen auch keine Anstalten, auszuziehen oder sich was anderes zu suchen - können sich mit dem Verlust wohl nicht abfinden. Was ich durchaus verstehen kann. Was aber eben für den Käufer sicherlich Probleme bedeuten wird.

Kaeptn_Stummel · 12. September 2011

Update: Nummer hab ich auf der Seite des Amtsgerichts gefunden, waren am WE dort und haben das Haus von außen angeschaut. Liegt recht zentral, sieht ordentlich aus, aber nicht perfekt, scheint schon unbewohnt zu sein :gruebel:

Eduard · 15. März 2013

[Edit - Marion] wichtige infos gefunden die ich früher nicht wusste.

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