In unserer Familie lebten/leben 3 Hunde aus dem Tierschutz und bei keinem war die Berufstätigkeit der Halter das große Problem.
Man spricht vernünftig und ehrlich über diesen Punkt der Haltung und dann muß man als Interessent eben auch abkönnen, dass es Vermittler gibt die das ablehnen. Manche mögen es vielleicht rundweg ablehnen (war bei uns als Interessenten nicht der Fall und ist es in der Position der Vermittler ebenfalls nicht!) andere Tierschutzvermittler lehnen Vollzeitberufstätigkeit vielleicht in Kombination mit manchen Hunden ab.
Will man später dauerhaft und zufrieden auf beiden Seiten (Hund/Halter) sein, sollte man einem guten Vermittler auch ein Stück weit in seiner Beurteilung und seinem Rat vertrauen.
Unsere erste Hündin kam mit 7 Jahren zu uns und war Alleinbleiben gewöhnt.
Bei ihr waren auch Phasen über die täglichen 6 Stunden Abwesenheit nicht das Problem.
WENN sie allerdings in der übrigen Zeit sehr gut ausgelastet wurde!
Das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt den man als zukünftiger Halter nicht unterschätzen sollte, denn ist der Hund schon den Tag über lange Zeit alleine, muß die restliche Zeit für die Hunde zur Verfügung stehen.
Treffen mit anderen nach der Arbeit, Familientreffen, Shopping etc. dürfen dann nicht zu Lasten des Hundes gehen. Vor der Arbeit früh genug raus aus den Federn und raus mit dem Hund, das ist bei den meisten Tieren nicht mit 10 Minuten um den Block abgeleistet.
Diese Auslastungsläufe können schön sein, wenn schönes Wetter ist und man sowieso zum Frühaufstehen neigt.
In Schlechtwetterphasen wenn es windig ist, regnet und wenn es morgens und abends im Winter beim Laufen zudem noch stockduster ist, dann muß man seinen Hund wirklich lieben um trotzdem mit ihm Freude zu haben und die doofen Phasen durchzustehen.
Ob man diese Belastung will und/oder auch Probleme bewältigt wenn der Hund z. B. krank ist und stärker betreut werden muß, man nicht 8-9 Stunden wegbleiben kann, dass muß man sich gut vorher überlegen.
Hat man Zweifel, bewirbt man sich einfach erst einmal beim nächsten Tierheim als Gassigeher um seine tatsächliche Belastbarkeit zu prüfen
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Unsere jetzige Hündin wird bald 2 Jahre und war beurteilt worden, dass sie das Alleinblieben gut aushält.
Leider ist das nicht der Fall und somit ist eine Abwesenheit wie bei unserer früheren Hündin nicht möglich.
Ich muß also meine Arbeitszeit runterschrauben (oder hätte den Hund abgeben müssen), was sich einfach lesen mag ist in der Realität mit einiges an Verzicht verbunden weil mein Verdienst nicht mehr entsprechend vorhanden ist. Bei mir war das aber eine gangbare Möglichkeit die ich genutzt habe.