Naja, wenn es mittlerweile auch gute Reboarder gebraucht gibt, muss man ja keine 200 Euro mehr mehr ausgeben...
Und ich denke, es gibt sehr wohl Leute, die schaffen es trotzdem nicht, in der Zeit zwischen Entbindung und dem Punkt, wo das Kind die Babyschale sprengt, so viel Geld anzusparen, oder haben niemanden, der es ihnen schenkt. Oder andere, durchaus auch nicht unwichtige Ausgaben... oder...
Soll's alles geben - aber das muss nicht in eine Grundsatzdiskussion ausarten.
Ich denke, dafür leben wir alle hier zu unterschiedlich, vergleichen und pauschal urteilen kann man da nicht.
Nur ein Beispiel: Wir fahren extrem selten Auto, und noch seltener wirklich lange Strecken oder gar Autobahn, nur als Beispiel. Nicht, weil "das Kind es nicht will", sondern weil es sich einfach nicht ergibt, derzeit.
Ich finde es absolut verständlich, wenn man den bestmöglichen Kindersitz kauft, den man sich leisten kann - und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr ausgibt, als man könnte, also alle Ressourcen ausschöpft. Und dann man als Vielfahrer, vielleicht noch mit schnellem Auto, besonderen Wert auf einen sicheren und für das Kind bequemen Sitz legt, leuchtet mir absolut ein. Ich würde da
niemals drüber lächeln oder die Stirn runzeln, oder was auch immer.
Was mir nur ein bisschen auf den Zeiger geht, ist diese oftmals mitschwingende leichte Herablassung, die aus den Beiträgen besonders engagierter Reboarder-Nutzer spricht, die irgendwie darauf abzielt, dass alle Gegenargumente doch nur faule Ausreden sind und dass jeder, der sich nicht wie sie selbst entschieden hat, nur zu faul zum Denken war und das willentlich auf Kosten seines Kindes gemacht hat. Ach ja - und irgendwie nicht vorausschauend genug, um die Kosten eines Reboarders schon bei der Entbindung mit einzuplanen und die eigenen Ausgaben entsprechend anzupassen...
Das ist ein bisschen der Vegetarier-Effekt.
- Oder der von Impfkritikern.
Der Reboarder ist ein Sitz. Er ist ein guter Sitz. Wenn das Kind aus der Babyschale rausmuss, bevor es sicher sitzt, würde ich heute, bei der reichlichen Auswahl, die es gibt, immer einen Reboarder wählen. Zur Not dann eben einen gebrauchten, oder was auch immer.
Aber sooo schlecht sind heute gute vorwärts gerichteten Sitze nun auch wieder nicht, dass man den Eltern, die sich trotz allem
dafür entscheiden, sofort fahrlässige Körperverletzung vorwerfen müsste.