@helki
Du hast vollkommen Recht mit Deiner Forderung nach fairem Verhalten bei Vorfällen mit Sokas. Allerdings besteht ja gar kein Bedarf etwas bei solchen Berichten zu hinterfragen, weil Vorfälle mit solchen Rassen im Gegenteil verhältnismäßig freundlich und sachlich ausfallen. Mir ist jetzt kein Vorfall mit einem Nicht-Listen-Hund bekannt, der hetzerisch oder polemisch im Sinne der Rasse gewesen wäre. Im Gegenteil werden Erklärungen genannt, um das Verhalten der Hunde zu begründen.
Der Schäferhund hat gebissen, weil das Mädchen ohne zu fragen und stürmisch zum jungen Hund gerannt ist und ihn bedrängt hat bzw. es seine Individualdistanz verletzt hat. Der Dackel hat gebißen, aber der Halter hat sich verantwortungsvoll benommen, in dem er die Eltern des Kindes darauf aufmerksam machte, dass sein Hund beißen könnte, wenn sich das Kind dem Hund nähert. Der Hund der Freundin hat den jungen Mann gebißen, als sie mit dem Ball spielten und der Hund nach dem Ball sprang. Die Verletzungen waren nicht so massiv, weil es halt doch kein Pitbull war, wie ursprünglich behauptet etc.
Na, was soll man da hinterfragen? Höchstens warum man so nicht auch über Vorfälle mit Sokas berichtet. Warum versucht man hier Erklärungen dafür zu finden, dass der Hund gebißen hat und weckt Verständnis für den Hund bei den Lesern?
Ehrlich gesagt, kann man den Sokahaltern keinen Vorwurf machen, dass sie sich auf Vorfälle mit anderen Hunderassen stürtzen und diese als Beispiel und Beweis hernehmen, dass eben nicht nur Sokas beißen, sondern auch andere Hunde, weil das sonst niemad macht. Die Loyalität der Nicht-Soka-Halter zu den Soka-Haltern ist schließlich auch alles andere als gegeben. Im Gegenteil versuchen Nicht-Soka-Halter den Sokas den Schwarzen Peter zu zuschieben. Sogar auf der Demo fühlte sich Leute veranlasst Interwiews zu geben, die Sokas in ein schlechteres Licht rücken.
Wenn man auf Vorfälle mit Nicht-Sokas hinweist und diese verwendet, dann macht man das, um sich zu verteidigen und das falsche Bild zu korrigieren, dass auch Nicht-Soka-Halter auf Kosten der Soka-Halter aufrecht erhalten, um ihren eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
Das man auch so empfindlich auf Vorfälle mit Nicht-Sokas reagiert, mag auch daran liegen, dass man beim Spaziergang an einer Ampel steht. Um einen herum Passanten und eine Halterin mit Labrador. Alle starren einen an, nehmen ihre jugendlichen Kinder auf die Seite und rücken von einem weg in Richtung Labrador. Die Halterin des Labradors schaut einen ebenfalls verachtend an und nimmt ihren Hund auf die andere Seite. Ist mir heute so passiert!
Vielleicht ist der Grund dafür auch, dass man die Strasse lang geht und an einer Haltestelle vorbei geht, wo unter anderem ein Westi mit Halterin steht, deren Hund völlig ausrastet und obwohl man mit seinem verhältnismäßig kontrollierten und friedlichen Hund (hat keinen Ton von sich gegeben, sondern sich nur aufgeregt gezeigt) vorbei geht, alle Blicke auf einen gerichtet sind und die Halterin so tut, als ob der Anblick meines bösen Hundes ihren Hund so in Erregung gebracht hätte, dass sie ihn trösten muss. Zitat: " Ist ja schon gut, der tut dir nichts" und einen böse und verständnislos anschaut. Auch heute passiert.
Vielleicht ist man es auch leid, dass wenn man im Park vor der Arbeit ne Runde dreht und den bekannten Nachbarn begegnet, deren Hunde wie immer meinen Hund anbrummen und nach ihm schnappen, aber man sich am Ende immer darüber einig ist, dass wenn mein Hund mal richtig loslegen würde, die Hölle loswäre und das Verhalten ihrer zickigen Biester nur halb so schlimm ist, weil sie ja gar nicht das Potential haben. Das erlebe ichjeden Morgen.
Ich bin ganz ehrlich über jeden Vorfall erschüttert und mache mir jedes Mal Sorgen um das Ansehen von Hunden allgemein. Aber natürlich halte ich jedem idiotischen Hundehalter solche Berichte vor die Nase, der mir Vorträge über meinen potentiell gefährlichen Hund hält und mir gleichzeitig erzählt, wie leicht der Fang seines eigenen Hunde ist, weil er keinen Soka hat. Oder Halterinen, die mir von der Beißhemmung ihrer Schäferhundmixe berichten und gleichzeitig über meinen Terrier ein vernichtendes Urteil fällen, weil die ja ihrer Meinung nach keine Beißhemmung haben und deshalb immer Menschen Beißen würden. Dass ihr Hund aber alle 2 Minuten nach meinem Hund schnappt, weil dieser ihn beschnuppern will, liegt an seinem entzündeten Vorhautkatar.
Ich habe auch keine Lust mit den Worten: "Menschenskinder, warum müssen Eure Hunde denn auch immer wieder Kinder beißen" und "Das Problem bei Euren Hunden ist ja auch, dass sie immer so fest zu beißen" von der Nachbarin mit Nicht-sozialisiertem-Hund, der alles anbellt und überall hin springen will, empfangen werde. Klar erwähnt man dann den Vorfall mit Nicht-Listen-Hund und versucht ihnen den Spiegel vor zu halten.