@Shadow05052009
Zähne können aus allen möglichen Gründen abnutzen. Unser Dobi hat beim Buddeln immer volles Brett in den Boden gebissen und irgendwelche Wurzeln rausgezogen - auch, wenn der Boden gefroren war... Folge: Abgenutzte Zähne.
Ein DSH von einem Bauernhof, den ich mal kannte, apportierte alles, auch Steine, und sein Besitzer warf ihm auf dem Feld immer mal welche, das fand der Hund ja soo toll, und die lagen auch überall rum. Das hatte ein wirklich ruinöses Gebiss. Also, der Hund, nicht der Besitzer.
Staffbulls (und es ist doch ein Staffbull, oder?) hängen sich gern an irgendwas dran. Bis zum Abheben und Hin- und Herschaukeln. Das finden die toll. Auch wenn sie nicht "ausgebildet" oder "gehetzt" wurden. Hier irgendwo im Forum gibt es Bilder von den Hunden von Momo-Tanja bei solchen Aktionen, und die wäre die letzte Person, die ich mir vorstellen könnte, die ihre Hunde aufhetzen oder irgendwie diesbezüglich ausbilden würde.
Ein Besitzer, der das nicht unterbindet bzw. nicht darauf achtet, woran sich der Hund hängt, riskieren ebenfalls stark abgenutzte Zähne beim Hund - und du schreibst ja selbst, der Besitzer habe seinem Hund wenig Grenzen gesetzt, speziell beim Spielen. Der fand das bestimmt lustig und hat den Hund noch angefeuert. - Männer mögen es ja häufiger mal gern, wenn ihre Hunde "stark" (also, im Sinne von kräftig) sind.... hab ich mal so sagen hören.
Zum Thema: "Hat einfach nicht wieder aufgehört"... kann ich nur sagen: "Willkommen im Leben"
Ich spreche jetzt als Halterin eines absolut unverträglichen Hundes (das ist Chico ja nicht) mit einiger Erfahrung in Hunderaufereien. Die idR so aussahen, dass mein angeleinter, mit Halti und Maulkorb gesicherter Hund einen Mucks losließ und ein nicht angeleinter Tutnix zum Entsetzen und Unglauben seiner Besitzer abdrehte und sich auf ihn stürzte.
DAS ist eigentlich der Normalfall bei einem nicht besonders gut erzogenen Hund. Der mag normalerweise noch leidlich hören, aber in kritischen Situationen oder wenn es aufregend oder spannend wird... spätestens dann halt eben lieber nicht.
Bei Chico habe ich beim Lesen zudem den Eindruck, dass er in bestimmten Situationen sehr schnell sehr hochdreht. Und auf einem bestimmten Erregungsniveau dann eben auch nicht mehr besonders gut hört. Oder eher so gar nicht. Und dann auch ziemlich aus dem Häuschen gerät, egal ob im Guten oder im Schlechten.
Und dann - kann ein Hund nicht mehr hören, der ist nämlich völlig mit dem beschäftigt, was er gerade macht, und blendet alles andere aus. (Etwa wie Hunde mit starkem Jagdtrieb, die gerade einem Hasen hinterherrennen).
Er ist vermutlich auch noch nicht vollends bereit, dich in allen Situationen ernst zu nehmen - im Moment macht er halt mal, wie er meint. Er ist ein netter Hund und scheint euch zu mögen, von daher habt ihr relativ wenig Probleme miteinander, aber was im Zweifel zu tun ist, entscheidet er immer noch lieber selbst. So gut kennt ihr euch dann ja quasi doch nocht nicht wieder.
Beides zusammen führt dann dazu, dass er sein Ding durchzieht.
Wobei das laute Getöse eigentlich typisch für typische Angeberkämpfe ist, wo einer Eindruck schinden und dem anderen zeigen will, wo der Hammer hängt... weniger für eine richtig üble Auseinandersetzung.
Wie also vorgehen?
Kurzfristig, Hund eher an der Schleppleine lassen, damit zu ihn im Zweifel schneller aus dem Gewühl kriegst, oder bestenfalls schon vorher die Sache regeln kannst.
Langfristig: An der Bindung, dem Grundgehorsam und vor allem der Impulskontrolle arbeiten. Dem Hund Sicherheit und Ruhe vermitteln, auch, indem ihm relativ enge, aber faire Grenzen gesetzt werden.
Idealerweise solche Situationen gar nicht erst entstehen lassen.
Zu zweit ist immer anders als allein. Unsere Nachbarn hatten früher zwei Hunde. Beide gut ausgebildet, top erzogen, gut im Gehorsam. Jeder für sich auf einem Einzelspaziergang der souveränste Hund, den man sich vorstellen kann. Beide zusammen ein dynamisches Duo der besonderen Art, das jeden zweiten Hund wütend und ausdauernd angepöbelt hat und sich mit jedem Hund angelegt hätte - wenn man sie denn gelassen hätte.
- Einfach, weil die beiden sich zusammen so toll vorkamen, dass sie meinten, alles sei ihrs und sie schaffen jeden.