Es ging hier um einen Beißvorfall, der im Übrigen, polizeilich aufgenommen wurde und aus dem der HH der Sokas Konsequenzen gezogen hat, die einem Schuldanerkenntnis gleichkommen.
Naja, die Hunde
sind ihm ja ausgekommen,
diese Schuld hatte er auf jeden Fall.
Wenn ich mir durchlese, was sonst so in der lokalen Presse geschrieben wurde, könnte ich mir vorstellen, er hat gemeint, dadurch entgeht er dem Mob und kann wenigstens einen Hund behalten... aber da sich gerade die örtlichen Mütter auf den Kriegspfad begeben haben (während der Gebissene selbst mit der Lösung zufrieden ist), hofft er da wohl vergebens.
Und dass du findest, dass die Rasse egal ist, und ich finde, dass die Rasse (relativ) egal ist, heißt eben wirklich nicht, dass für die Presse die Rasse egal ist.
Eine Nachricht ist nur dann eine Nachricht, wenn sie irgendwie entweder das Bedürfnis nach Informationen oder das nach Sensationen bedient.
Eine Beißerei zwischen zwei Hunden mit minimaler Verletzung eines beteiligten Halters, eine Omma, die einen großen schwarzen Hund sieht und vor Schreck vom Rad fällt - das sind an sich keine Nachrichten, es sei denn, es kommt etwas wesentliches dazu: "Dieser Hund streunt hier seit Tagen rum", oder "Der hat schon x andere Hunde übel zugerichtet", oder "Der Halter schließt nie sein Hoftor", oder im Moment eben: "Es war (bestimmt) ein "Kampfhund".
(In dem Fall war es ja sogar auch einer...)
Man darf auch nicht unterschätzen, dass Betroffene selbst im Moment eher gewillt sind, sich an die Medien zu wenden, vor allem, wenn sie sich einbilden, der Hund, der sie "bedroht" oder gebissen habe, sei ein "Kampfhund" gewesen - und nicht einfach bloß ein Hund.
Ein böser oder aufdringlicher freilaufender Hund ist einfach ätzend, aber ein "Kampfhund" - damit schafft man es immerhin in die Zeitung, denn das gibt einem das Gefühl, die Bedrohungen der großen weiten Welt fänden vor der Haustür statt.
Ich gebe dir im übrigen in einer Hinsicht Recht, RHS - ich glaube nicht, dass die im Moment berichteten Vorfälle "frei erfunden" oder bewusst "falsch" dargestellt werden. Sie werden nur gnadenlos dramatisiert, um überhaupt berichtenswert zu sein.
Die Medien und die Leute "lügen" nicht, sie benutzen nur im Moment eine für und Hundehalter sehr ungünstige Brille und bestärken sich gegenseitig immer weiter darin.
Es ist sehr einfach und liegt auch nahe, als Hundehalter erstmal alles "abzustreiten", was einen selbst irgendwie ins schlechte Licht rücken könnte. Aber es nützt ja nun nix, sich in die Tasche zu lügen.
"Dramatische" Vorfälle passieren auch den verantwortungsbewusstesten Haltern ab und an - manchmal ist es einfach Pech.
Und dass nicht alle Hundehalter immer an alles denken (wer tut das schon) ist ja auch nix neues.
Also wird es, solange Hundehaltung nicht generell verboten wird, auch immer wieder Zwischenfälle geben.
Und die werden mal im Fokus der Medien sein, und mal nicht.
Ich hätt's auch gern anders, aber so ist es nunmal nicht.