Vieles lasse ich die Hunde untereinander regeln. Sie leben in einer Gruppe und müssen sich aufeinander einstellen.
Nopper und Quixsy habe ich fast alles selber klären lassen. Die zwei sind beide "vernünftig" und wenn es auch manchmal hardcore war und sie sich durch die Gegend geworfen haben, das ich dachte sie brechen sich die Knochen, war doch gut zu sehen das da keine Beschädigungsabsicht hinter stand, sondern aneinander wachsen und ausprobieren.
Jazz ist zu Beginn ein unsicherer Hund gewesen, aber im Zusammenleben mit Nopper und Quixsy sicherer geworden. Sie hat nie gegen die beiden opponiert, sondern sich hinter ihnen eingereiht, weil das für sie der sicherste Platz ist. Sie macht ihr Ding, kann sich mittlerweile durchsetzen, aber ist kein Streithammel.
Fiona ist taub. Sie hat ungemein von den Älteren profitiert, die sie mit erzogen haben. Ihre Großeltern und Eltern gehören zu den selbstsichersten, gelassensten Hunden, die ich kenne. Sie ist ein sehr lebhafter, aber dennoch innerlich sehr gelassener Hund. Von 0 auf 100 und zurück, kein Problem. Sie stellt die anderen gerne auf die Probe und ist von den drei Youngstern die Ausgewogenste.
Tanner muß man immer im Blick haben, da er sich schnell aufregt, was angesichts seiner Vorgeschichte verständlich ist. Aber Fiona arbeitet seit einigen Monaten mit ihm und seine Frustrationstoleranz ist sehr gewachsen.
Tanner tut das Training sehr gut, aber darauf muß man immer genau achten, da er deutlich kräftiger als die Anderen st und wenn es ihm zuviel wird ernsthaft zupackt, weil er die Situation für sich nicht aufgelöst bekommt. Nopper und Quixsy spielen erst jetzt wieder mehr mit ihm, nachdem er gelernt hat sich unter Kontrolle zu halten, auch wenn das noch nicht fest sitzt.
Star muß man immer im Blick halten. Sie ist ein nicht so schlauer Hund. Am liebsten zieht sie ihre Bahnen und spielt ab und zu ein wenig mit den Anderen, aber nicht zwingend notwendig. Sie will ihre Ruhe und reagiert auf Störungen im normalen Tagesablauf unsicher. Dann neigt sie dazu sich abzureagieren und es war ihr lange egal wer dann im Weg steht.
Mittlerweile hat sie aber die Dynamik und die Stellung der einzelnen Hunde in der Gruppe auch einigermaßen begriffen.
Sie geht momentan in erster Linie den anderen noch nicht sattelfesten Kandidaten, Tanner, an.
Also ja, ich lasse sie vieles untereinander regeln. Das ist wichtig und gut für ihr Zusammenleben. Aber ich habe immer ein Auge darauf. Auch wenn man Tiere nicht vermenschlichen soll, sind sie für mich wie Kinder, die miteinander aufwachsen. Da gibt es gute und schlechte Tage, unterschiedliche Intelligenz, unterschiedliches Temperament, unterschiedliche Sozialisation, unterschiedliche Anlagen.
Wenn eine Situation zu kippen droht schreite ich ein. Man kann das gut erkennen und meine unsicheren Kandidaten sind im Laufe ihrer Entwicklung zusehends froh, wenn ich einschreite und eine Situation auflöse aus der sie noch nicht alleine heraus kommen.
Ziel ist, das sie sich so entwickeln, das sie irgendwann alleine aus diesen Situationen heraus kommen und ihre Mitte gefunden haben.