Der Vollständigkeit halber wollte ich hier mal wieder einen kleinen Zwischenstand hinterlassen - der kleine KSG-Wächter unterhalb des Antwortfeldes erzählt mir gerade, dass der letzte Stand nun schon 257 Tage her ist...
Ich hatte mich ja so ein bißchen auf den Standpunkt zurückgezogen, dass ich Cara's Laborwerte eigentlich gar nimmer so genau wissen will, so lange es ihr gut geht, also waren wir erst jetzt wieder bei einer Kontrolle.
Es gab soweit auch keinen Anlass für eine Kontrolle, es ging ihr wirklich blendend, sie hat mittlerweile sogar fast ihre alte Figur wieder, ihr Geschirr "stand" eigentlich mehr um sie herum. Anfang November sollte sie in unserer Tierklinik Blut spenden, dabei wurde ein kleines Blutbild gemacht. Zu meiner Verblüffung war es völlig in Ordnung - bisher waren alle ihre hämatologischen Werte immer leicht zu hoch gewesen (bei Cushing nicht weiter ungewöhnlich).
In der Folgezeit hatte ich den Eindruck, dass sie auf ihre Spritzen eher negativ zu reagieren anfing. So, als würden die Mittel eher eine aktivierende Wirkung haben. Als Weihnachtsgeschenk hab ich Cara von den Spritzen dann erstmal komplett abgesetzt.
Im Laufe der nächsten vier Wochen kam dann vor allem das cushing-typische Fressverhalten wieder verstärkt zum Vorschein. Nicht dramatisch, aber immerhin doch so, dass sie auch wieder Panino aus "prinzipiellem Futterneid" attackierte, und das sogar relativ heftig. Das alte Schema einfach wieder anzusetzen traute ich mich nicht mehr, deshalb halbierte ich die Dosen und machte nach jeder Kombination jeweils einen Tag Pause. Die Organmittel für die Nebennieren bekam sie dabei nur noch so etwa alle 10 - 14 Tage, das Zylexis hab ich die letzten vier Wochen auch erstmal weggelassen. Unter diesem etwas unorganisiertem Schema ging es ihr dann wieder besser (bzw. es ging Panino wieder besser, sollte man vielleicht korrekterweise sagen
). Sie geht auch abends wieder brav von alleine in ihr Bettchen - unter Cushing-Verhältnissen benzt und bettelt sie solange nach Fressbaren, bis
ich ins Bett gehe.
Trotzdem wollte ich dann doch wissen, wie ihre Laborwerte dabei aussehen, so dass ich jetzt doch mal wieder zu einer Kontrolle gegangen bin. Außerdem glaubte ich mehrere "Tumore" bei ihr getastet zu haben.
Die Tumore fand unsere TÄ auch - wir haben gleich eine kleine Biopsie gemacht, es sind allesamt Lipome. Cara ist halt doch schon eine ältere Dame...
Ihre Leberwerte sind pi-mal-Auge in etwa gleich geblieben, das Cortisol knapp über der Norm. Unsere TÄ war etwas erstaunt, weil Cara's Zustand wirklich sichtbar besser geworden ist und die Werte das so gar net widerspiegeln. Aber ich hatte es mir ja schon fast gedacht. Und immerhin - ihre (hämatologischen) Blutwerte sind nach wie vor völlig in Ordnung.
Eine Morgen-Urinprobe für eine Krea/Kortisol-Test konnte ich mangels (ausreichendem) Bieseln wieder mal erst gar net auffangen. Mit dem bißchen, womit sie markiert, kann das Labor jedenfalls nix anfangen und danach ist es dann ja kein Morgenurin mehr und eine Analyse reichlich zwecklos. Nach dem Aufstehen eine ausreichende Menge Bieseln - das ging auch nur unter Cushing-Bedingungen oder wenn sie mal wieder eine Blasenentzündung hatte. Naja, ist ja vielleicht auch eine Art Befund
Jetzt werde ich mal sehen, dass ich ein neues Schema auf die Beine gestellt kriege, das nicht ganz so intensiv ist, wie das vom letzten Jahr, aber ein bißchen gezielter ist, als das etwas arg lasche der letzten acht Wochen.
Mit einer Freundin, deren Dobi-Hündin ebenfalls Cushing hat (wird mit Vetoryl behandelt) haben wir uns zu der Einstellung durchgerungen, dass es bei dieser Erkrankung entscheidender ist, wie sich der Zustand des Hundes jeweils zeigt, und es wenig bringt, sich nur und ausschließlich an den Laborwerten zu orientieren. In der Yahoo-Gruppe zu den Cushinghunden sieht man auch immer wieder, dass sich nur wenige Verläufe so "lehrbuchmässig" zeigen, wie es der Beipackzettel des Vetoryl verheisst. Es gibt so einige "Ausnahmen", kompliziertere Verläufe oder schwer zu interpretierende Laborergebnisse, wo dann eh niemand wirklich weiss, was falsch oder richtig ist. Und so einige Leberwerte gehen nie wieder runter, trotz mit Vetoryl bilderbuchmässig in-Schach-gehaltener Cortisolspiegel (wobei ohnehin die wenigsten Halter die überhaupt regelmässig kontrollieren lassen). Der Endokrinologe unserer TK hat das im Prinzip auch schon so gesagt...
Liebe Grüße von der Cushing-Front
Gabi, Cara und Panino