Tragetechnik großer Hund

Arrabiata · 8. April 2017

Artur war ja neulich mal ein paar Tage gehbehindert und da ist mir aufgegangen, dass ich ziemlich hilflos wäre, wenn er mir unterwegs mal umkippen sollte. Ich kann den nicht lange auf den Armen tragen, er zappelt zwar nicht, aber ist einfach zu schwer.
Jetzt hab ich mir überlegt, dass wir üben, dass er sich um die Schulter hängen lässt wie ein Schal. Wie stelle ich das am besten an, ohne den Hund zu verschrecken und mir die Bandscheiben rauszujagen. Gibt es dafür eine bestimmte Technik, wie man das übt?

Hi Arrabiata ... hast du hier schon mal geguckt?

Dunni · 8. April 2017

Wir haben das angefangen, indem wir den Hund auf einen Tisch gestellt haben, Kopf drunter durch schieben und je nach dem wie gelassen er darauf reagiert angelupft und ein Stück gelaufen. Mit Zweitperson die sichern und den Hund loben/füttern kann dabei. Wenn es ihm unangenehm ist, in Einzelschritte splitten!

Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund...

Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite!

Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte!

LG Meike mit Benny

Coony · 8. April 2017

Dazu muss dir dein Hund aber mega-mäßig vertrauen und ist für einen Transport aufgrund von Schmerzen, eigentlich nicht so geeignet.
Aber es geht ja darum, wie man es trainiert - allerdings fällt mir keine Möglichkeit ein, dies für deine Bandscheiben schonend zu gestalten.
Einen Teilschritt hat Dunni ja schon erwähnt - allerdings setzt der schon ein gewisses Grundvertrauen/Üben vorraus.
Ich würde deshalb die Übung auf dem Boden beginnen und einen Punkt erarbeiten, wo der Hund zulässt, dass ich meinen Kopf unter seinen Bauch bringe. Nächster Teilschritt wäre auch ein leichtes Lupften + dem Festhalten der Läufe.
Wenn das sicher und ohne Konflikte geht, würde ich den Tisch als erneuten Startpunkt nehmen - wieder von Vorne beginnen (Akzeptieren des Kopfes, Festhalten der Läufe, erstes Lupfen des Kopfes).

Der kritische Punkt wird immer der sein, wo du deinen Oberkörper in die Senkrechte bringst und der Hund von dir an den Läufen wieder ins Gleichgewicht gezogen wird (aktiv kann der Hund da ja nicht viel machen, weil er ja mit dem Bauch auf deinem Hals hängt) und Untersützung nur durch deine Schulterpartie empfängt. Da wird der Hund immer einen Moment des Fallens/Stürzens haben, dass ist der Moment wo das Vertrauen ins Spiel kommt.

Für die Bandscheiben ist bei einem Hund in Arturs Größe/Gewicht schon jeder Trainingsschritt, wo der Hund Bodenkontakt verliert tödlich - zumal diese Schritte mit viel Ruhe/Langsamkeit trainiert werden müssen und nach Wiederholung verlangen. :ko:

Aber das Ganze klingt so interessant, dass ich fast Bock hätte es mit der Madame zu trainieren.

bxjunkie · 8. April 2017

Dunni schrieb:
Wir haben das angefangen, indem wir den Hund auf einen Tisch gestellt haben, Kopf drunter durch schieben und je nach dem wie gelassen er darauf reagiert angelupft und ein Stück gelaufen. Mit Zweitperson die sichern und den Hund loben/füttern kann dabei. Wenn es ihm unangenehm ist, in Einzelschritte splitten!

Genau so haben wir das auch gemacht mit unserem Bouvier. Letztendlich aber wurde er wie ein Baby getragen, sprich Vorderpfoten um den Hals des Trägers, dessen Hände unter dem Po des Hundes und die Hinterbeine des Hundes um die Hüfte des Trägers...klappte prima und sah völlig bescheuert aus :lol:

Aber so konnte man den Hund echt lange tragen wenn nötig. So habe ich den zum Beispiel auf die Wartburg gehieft, weil der Shuttlebus der hochfuhr keine Hunde mitnahm (wie sich später herausstellte, weil Hunde eh nicht in die Burg durften)

Dunni · 8. April 2017

Coony schrieb:
ist für einen Transport aufgrund von Schmerzen, eigentlich nicht so geeignet.

Das stimmt wohl, grade bei einer Verletzung am Körper des Hundes ist das nicht wirklich günstig. Aber es ist die einzige Möglichkeit für mich, meine großen Mädels alleine eine längere Strecke zu tragen. Bei 30 kg auf dem Arm streike ich schon nach 2 Treppen - wäre ein "über die Schulter werfen" im Notfall nicht möglich, müsste ich wohl den Hund zurück lassen und Hilfe holen

Danke für den Tipp, Meike! Die Online-Hundeschule werde ich mir gerne anschauen.

Arrabiata · 8. April 2017

bxjunkie schrieb:
Genau so haben wir das auch gemacht mit unserem Bouvier. Letztendlich aber wurde er wie ein Baby getragen, sprich Vorderpfoten um den Hals des Trägers, dessen Hände unter dem Po des Hundes und die Hinterbeine des Hundes um die Hüfte des Trägers...klappte prima und sah völlig bescheuert aus Aber so konnte man den Hund echt lange tragen wenn nötig.

Darauf bin ich gar nicht gekommen, das könnte einfacher sein als den Hund hinter den Kopf zu stemmen. Ich werde beide Varianten mal testen und schauen, was sich besser anfühlt.

Crabat · 8. April 2017

Arrabiata schrieb:
Darauf bin ich gar nicht gekommen, das könnte einfacher sein als den Hund hinter den Kopf zu stemmen. Ich werde beide Varianten mal testen und schauen, was sich besser anfühlt.

Funktioniert natürlich nur, wenn der Hund nicht ohnmächtig ist, wegen "umkippen" unterwegs.

bxjunkie · 8. April 2017

Crabat schrieb:
Funktioniert natürlich nur, wenn der Hund nicht ohnmächtig ist, wegen "umkippen" unterwegs.

Klar mitarbeiten muß er schon ein wenig...einen bewusstlosen Hund trägt keiner mal so eben, egal wie...
Übrigens um Unklarheiten zu beseitigen wieso ich einen Bouvier so trage...mein Hund war damals schon sehr alt und hatte Arthrose, so lange anstrengende Wege haben wir dann lieber auf dem Arm zurückgelegt

Allerdings war mein Ben auch ein Leichtgewicht von knapp 40Kilo da ging das...

Arrabiata · 8. April 2017

Mit 40kg auf dem Arm die Wartburg hoch, Respekt!
Das würde ich nicht schaffen.
Konnte der die Pfoten im Stehen auf deine Schultern legen oder musstest du in die Hocke gehen und ihn hoch stemmen?

bxjunkie · 8. April 2017

Arrabiata schrieb:
Mit 40kg auf dem Arm die Wartburg hoch, Respekt!
Das würde ich nicht schaffen.
Konnte der die Pfoten im Stehen auf deine Schultern legen oder musstest du in die Hocke gehen und ihn hoch stemmen?

Ich ging in die Hocke und hab ihn dann hochgenommen wie ein Kind...er hat das von sich aus angeboten als er noch jünger war

Und es ging wirklich gut mit dem hochtragen...heute allerdings würde ich das nicht mehr packen

Coony · 8. April 2017

Crabat schrieb:
Funktioniert natürlich nur, wenn der Hund nicht ohnmächtig ist, wegen "umkippen" unterwegs.

Wenn der Hund ohnmächtig ist, dann kann man ihn auch "locker" als Schal tragen, das kriegt er dann ja nicht mehr mit.

Ich hab im Übrigen entschieden, das Ganze doch nicht mit der Madame zu üben.... keine Ahnung, aber hat was mit "schlafende Hunde weckt man nicht" zu tun. Ich bin einfach zu abergläubisch/prophetisch, ach was weiß ich, ich weiß, dass ich meinen Hund vielleicht einmal wirklich so tragen muss und das soll bitte nicht so bald sein.

Arrabiata · 8. April 2017

Coony schrieb:
Ich hab im Übrigen entschieden, das Ganze doch nicht mit der Madame zu üben.... keine Ahnung, aber hat was mit "schlafende Hunde weckt man nicht" zu tun. Ich bin einfach zu abergläubisch/prophetisch, ach was weiß ich, ich weiß, dass ich meinen Hund vielleicht einmal wirklich so tragen muss und das soll bitte nicht so bald sein.

Ich denke, dass ist eher so wie mit dem Regenschirm, wenn man einen mitnimmt, dann trägt man den umsonst rum.

Coony · 8. April 2017

Arrabiata schrieb:
Ich denke, dass ist eher so wie mit dem Regenschirm, wenn man einen mitnimmt, dann trägt man den umsonst rum.

Bei euch ganz bestimmt!

Arrabiata · 8. April 2017

Coony schrieb:
Bei euch ganz bestimmt!

Bei uns allen! Mit knapp 18 Jahren wird der Hund nicht mehr aus seinem Mittagsschläfchen aufwachen, so und nicht anders. :respekt:

Stinkstiefelchen · 8. April 2017

Bei einem Hunde-Erstehilfekurs wurde uns mal erklärt, wie man aus einer Jacke und Stöcken eine Trage basteln kann.
Nutzt aber leider nichts, wenn man irgendwo alleine im Feld steht...

Fact & Fiction · 8. April 2017

bxjunkie schrieb:
Letztendlich aber wurde er wie ein Baby getragen, sprich Vorderpfoten um den Hals des Trägers, dessen Hände unter dem Po des Hundes und die Hinterbeine des Hundes um die Hüfte des Trägers...klappte prima und sah völlig bescheuert aus

So habe ich meinen Max damals nach seiner Knie-OP auch ein paar Monate lang die Treppen rauf und runter getragen. Waren aber bloß 28 kg und ich ein paar Jahre jünger

bxjunkie · 8. April 2017

Fact & Fiction schrieb:
So habe ich meinen Max damals nach seiner Knie-OP auch ein paar Monate lang die Treppen rauf und runter getragen. Waren aber bloß 28 kg und ich ein paar Jahre jünger

Das ist 30 Jahre her...da war ich noch jung und schön...heute bin ich nur noch 'und' :lol:

Fact & Fiction · 8. April 2017

@bxjunkie Bei mir ist's 20 Jahre her, zum Rest: dito

toubab · 8. April 2017

Ich kann nichtmal in der hocke gehen, oder vielleicht schon, komme nur nie wieder hoch, item, dann liegen zwei dumm am boden und warten auf rettung.

Aber meine rueden waeren gross genug das ich das buckenderweise schaffen wuerde, nur.... wenn sie verletzt sind geht das never.

snowflake · 9. April 2017

Ich käme nicht mehr hoch. Bin schon froh, wenn ich mich selbst wieder hoch kriege. Mit 30 kg Hund - no way.

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