Therapiehunde vermitteln Wärme

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Malteser Hilfsdienst setzt fünf Hunde für Therapie ein - Besuche bei Einzelpersonen oder Gruppen

Stuttgart - Der Malteser Hilfsdienst Baden-Württemberg bietet neuerdings den Einsatz von Therapiehunden an. Seit Mitte Oktober sind fünf geprüfte Teams, also Hundehalter und Hund, unterwegs. Ihr Auftrag: Motivation, Erziehung und Erholung bei Patienten und Klienten. Ihr Ideal: ehrenamtliche Hilfe.

Von Stefan Siegle

Bei ihrem ersten Pressetermin schwanken die Vierbeiner zunächst zwischen Nervosität und Gelassenheit. Doch dann überlassen sie den Menschen das Zepter und legen sich zu einem Nickerchen ab. Gina, Mika, Cassey und Bärle, eine Abordnung der fünf Therapiehunde-Teams der Malteser, werden künftig häufiger ungewohnten Situationen ausgesetzt sein, wenn es heißt, kranken, betagten, jungen, aber auch seelisch, körperlich, geistig und sozial benachteiligten Menschen zu helfen. Im Krankenhaus etwa, wo die Befriedigung des Zärtlichkeitsbedürfnisses an erster Stelle steht. "Patienten haben einen hohen Bedarf an menschlicher Wärme und Zuneigung", sagt Dieter Hamm, der die neue Abteilung koordiniert.

Die Hunde und ihre ehrenamtlichen Hundeführer kommen aber auch bei Privatpersonen zum Einsatz - oder in Altersheimen. Dort sei die Haltung von Haustieren meist nicht erlaubt, zudem kapseln sich die Bewohner ab. Der Besuch eines Therapiehundes vermittelt daher Freundschaft und bringt Abwechslung in den Heimalltag. Zielgruppe sind auch Kinder und Jugendliche, die in ihrer Erziehung unterstützt werden sollen, bei Aggressivität, bei Hyperaktivität oder bei Sprachstörungen. Für behinderte Kinder oder misshandelte ist diese Therapie ebenfalls wirksam. "Hektische Hunde wären da nicht geeignet", betont Hamm. Die Hunde der Malteser bringen indes alle guten Vorraussetzungen mit. "Gina ist unsere Auszubildende, mit Dickschädel zwar, aber mit viel Temperament", schmunzelt Hamm und nimmt den Golden Retrivier liebevoll in den Arm. Am besten eignen sich langhaarige Hunde, da sich beim Anfassen ein behagliches Gefühl einstellt. Denn in der Therapie sind Hunde nicht nur zum bewundern da, sondern wollen angefasst, in den Arm genommen und geknuddelt werden. "Kläffende und unausgeglichene Hunde wären da fehl am Platze", so Hamm. Schnappen, beißen und knurren darf ebenfalls nicht zu ihrem Repertoire zählen. Die drei und vier Jahre alten Cassey und Mika, beides belgische Schäferhunde, bringen bereits Erfahrungen mit und können auch mit Rollstühlen, Gehhilfen oder zuschlagenden Türen gut zurecht kommen. Der Chihuahua Bärle hat indes mit 1,5 Jahren das beste Einstiegsalter für den Therapie-Job. "Die Hunde müssen nämlich mindestens ein Jahr alt sein, bevor sie ihre Ausbildung beginnen", sagt Hamm. Grundsätzlich tabu seien Rassen, die auf der Kampfhundeliste eins und zwei stehen, Staffordshire, Pitbull und Bullterrier.

Therapeutische Sitzungen mit Einzelpersonen dürfen nicht länger als 20 Minuten dauern, für Gruppen nicht länger als eine Stunde. Denn so sehr sich der Hund auf die ihm fremde Situation einstellen kann, so sehr ist es auch Stress für ihn. "Deshalb müssen die Hunde bereits im Vorfeld eine Prüfung absolvieren, bei der man sofort erkennen kann, ob sie dafür tauglich sind." Taugen müssen auch die Hundeführer, eine Ausbildung in Gesprächsführung, Psychologie und in Krankheitsbildern ist daher Pflicht. Allerdings dürfen die Anwärter nicht jünger als 16 Jahre alt sein.

Therapiehunde, Malteser Hilfsdienst, Ulmer Straße 231, Telefon 92582-0

 
" Grundsätzlich tabu seien Rassen, die auf der Kampfhundeliste eins und zwei stehen, Staffordshire, Pitbull und Bullterrier."
Da langts mir schon wieder!
Liebe Grüße
Puck, Wicki, Frodo und Kira

:hallo:
 
Dann sollen die vom Malteser mal Gothic und mich fragen. Wir gehen mit unseren achso gefährlichen Anlage1-Hunde auf Einsatz.
Außerdem sind unsere Hunde besser dafür geeignet als andere.
 
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