Therapiehunde in der Psychiatrie

Cannis felic

10 Jahre Mitglied
Hallo zusammen!

Bin neu hier und möchte gerne auf diesem Weg Kontakte knüpfen.

Als Krankenschwester in einer großen Psychiatrie möchte ich bei uns gerne die tiergestützte Therapie ausbauen.

Da ich nächstes Jahr mit meiner Weiterbildung zum Fachpfleger Psychiatrie anfange suche ich jetzt Kliniken, die darin schon Erfahrung haben um dort eventuell zu hospitieren.

Würde mich tierisch über Infos und Anregungen freuen!

Liebe Grüße

felic:hallo:
 
  • 29. April 2024
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Hi Cannis felic ... hast du hier schon mal geguckt?
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mal so blöd als laie gefragt, das ist aber dann bei den "harmloseren" patienten? wo soll der denn eingesetzt werden? also bei welchen Krankheitsbildern? ich kenn theraoiehunde ja für Autisten und kann mir auch noch ein paar andre einsatzgebiete vorstellen. erzählt mal :)
 
@JoeDu
auf dich habe ich gehofft, da wir anscheinend in einen ähnlichen Bereich arbeiten. Ich weiß bisher nur von der Weissenau, bei denen ist es aber ein Stationshund auf der Akut. sonst hab ich Deutschlandweit noch nicht so viel wirklich informatives gefunden. Deinen Thread hab ich schon gelesen. Wie gesagt ich such ne Klinik in der ich dann Hospitieren könnte. Weiß bisher nur noch von der TK KiJu in Böblingen die mit Therapiehunden arbeiten, aber wie konnte ich noch nicht genau in Erfahrung bringen.

@alphatierchen
Also ich habe mir das bei uns für das ganze Krankenhaus gedacht, aber als Einzel und Gruppentherapie und das dann bei allen Krankheitsbildern und dementsprechend nur in angemessenen Therapieeinheiten. Aber es gibt auch schon Erfahrungen in der Akut (s.o.), da scheint das auch mit schwierigen Patienten gut zu funktioniern. Das ist aber ein Stationshund, was ich ja nicht möchte.
Ansonsten ist das wirklich für viele KH Bilder möglich, egal ob affektive oder Persönlichkeitsstörrungen und so weiter, wenn ich hier alle aufschreib geht der Server in die Knie ;)
 
Ich würde mich auf Begriffe wie "harmlos" oder im Gegensatz "gefährlich" bei Patienten nicht einlassen. Eher treffen es Begriffe wie "wirkungsvoll" oder "nicht wirkungsvoll".

Ich weiß von Katzen, persönlich kennengelernt, die in einer Forensik für chronische S.exualstraftäter ein Leben wie im Himmel führen.

Es gibt eine Akut mit Berner Sennenhund, mir fällt gerade nur nicht ein wo das war. Da steht auch irgendwo im Web eine Abhandlung.

Ich möchte meinen Therapie-Soka in erster Linie für Emotional instabile Persönlichkeitsstörungen vom Borderline Typ einsetzen.
 
Den Sennen den du meinst ist wahrscheinlich Bonzo von der Weissenau. Der ist auf einer Akut. Hier mal der Link zum Konzept. Ist aber nicht ganz das was ich mir vorstelle.


 
Nachtrag:
Natürlich sind Begriffe wie "harmlos" und "gefährlich" für Patienten absolut ungeeignet. Aber da kämpfen wir eben noch gegen ein veraltetes Bild der Psychiatrie. Aber das tue ich gerne und mit Engagement, unsere Patienten haben eine Aufwertung und Entstigmatiesierung mehr als verdient. Aber das führt hier glaube ich zu weit, falsches Forum *schmunzel*, wir sind hier ja bei unseren Vierbeinern.
 
Was passiert mit dem Hund auf Station, wenn ein Patient aufgenommen wird, der allergisch auf ihn reagiert?

Muss ein Patient rechtlich gesehen hinnehmen, dass ein Hund oder ein anderes Tier auf der Station ist? Es gibt doch sicherlich auch Patienten, die das überhaupt nicht wollen...

Bitte nicht falsch verstehen, ich persönlich bin zu 100% dafür, die tiergestützte Therapie auszubauen.

Mich interessieren diese Fragen aber trotzdem...

Vielleicht hat darauf jemand eine Antwort....

:hallo:
 
Super spannendes Thema :)



Arbeite mittlerweile ambulant im psychiatrischen Bereich. Hier scheint es schier undenkbar Hund als Therapie, einzusetzen,
Schön das du dir schon so weit den Weg geebnet hast. Ich komm mit dem Thema beim jetzigen Arbeitgeber nicht weit. Vor allem KEIN Soka.
 
Im Zentrum für Psychiatire in Weißenhau haben sie nen Therapiehund,
vielleicht kannst du zu denen mal Kontakt aufnehmen?
 
Was passiert mit dem Hund auf Station, wenn ein Patient aufgenommen wird, der allergisch auf ihn reagiert?

Muss ein Patient rechtlich gesehen hinnehmen, dass ein Hund oder ein anderes Tier auf der Station ist? Es gibt doch sicherlich auch Patienten, die das überhaupt nicht wollen...


Meine eindeutige, und nach meiner Meinung einzig mögliche Antwort;

Der Therapiehund ist Mitglied des multiprofessionellen Teams. Jegliches Ressentiment, oder auch eine Allergie, sind ein absolutes Ausschlusskriterium für die Aufnahme eines Patienten der das nicht akzeptieren kann.

Ich bin da guter Dinge. Sowohl allgemeinpsychiatrische Patienten als auch die meiner speziellen Zielgruppe sind überraschend aufgeschlossen gegenüber diesem Thema. Und wenn man es fachgerecht erklärt ist auch der Soka willkommen.
 
Der Hund auf der Weissenau ist der dessen Link ich weiter oben eingestellt habe. Bei uns sind Tiere auf manchen Stationen schon fester Bestandteil. Auf einer Akut leben zwei Nymphensittiche, und zwar frei!!! Die flattern da den ganzen Tag herum. Da ist das mit Allergien und Hygiene kein Thema, bei Hunden ist das ja noch mal etwas einfacher, da nur wenige Menschen allergisch sind und es hygienisch auch kaum ein Problem ist, wenn der Hund gut gepflegt ist und regelmäßig entwurmt und geimpft wird. Auch sind die Hygieneansprüche etwas anders, da wir nur wenig aseptisch arbeiten müssen, da die Patienten seltener offene Wunden haben.

@ Flash
In welcher Form ambulant? Was spricht gegen tiergestütze Therapie?

Mal so zum eigenen Verständniss, ich bin ja noch neu hier, ein SoKa? Wat´n´dat´n? Die bösen allseits verruchten Kampfschmuser? Die vor lauter Gemühtsruhe kräftig gähnen wenn sie von ner Ratte angebellt werden?
 
Arbeite im ambulanten betreuten Wohnen mit psychisch Kranken. Meinerseits spricht rein nichts gegen Tiergestütze Therapie. Ich durfte sie woanders schon erleben und weiß um deren Vorteile.
Ich arbeite bei einem großen Träger. Da ist ein Soka einfach nichts fürs Image. Behaftet die Herrschaften mit Vorurteilen wie halt zig Andere auch.

Und ja..Soka ist genau das, wie du es beschreibst ;)
 
Was passiert mit dem Hund auf Station, wenn ein Patient aufgenommen wird, der allergisch auf ihn reagiert?

Muss ein Patient rechtlich gesehen hinnehmen, dass ein Hund oder ein anderes Tier auf der Station ist? Es gibt doch sicherlich auch Patienten, die das überhaupt nicht wollen...


Meine eindeutige, und nach meiner Meinung einzig mögliche Antwort;

Der Therapiehund ist Mitglied des multiprofessionellen Teams. Jegliches Ressentiment, oder auch eine Allergie, sind ein absolutes Ausschlusskriterium für die Aufnahme eines Patienten der das nicht akzeptieren kann.

Ich bin da guter Dinge. Sowohl allgemeinpsychiatrische Patienten als auch die meiner speziellen Zielgruppe sind überraschend aufgeschlossen gegenüber diesem Thema. Und wenn man es fachgerecht erklärt ist auch der Soka willkommen.

Ja, aber stell dir doch mal eine geschlossene Akutstation vor, wo zb jemand mitten in der Nacht GEGEN seinen Willen eingeliefert wird.

Hat dieser Mensch dann das Recht, zu verlangen, unverzüglich auf eine andere Station verlegt zu werden (zb wegen Allergie oder großer Angst vor Hunden)?
 
Also was die Angst betrifft, mit der lässt sich arbeiten. Die meisten Patienten die Angst vor Hunden haben, können über Gespräche und vorsichtigen Kontakt ihre Ängste sehr gut abbauen. Allergien sind in der Hinsicht kaum ein Problem, da im Krankenhaus täglich geputzt wird und die Hunde ja nicht bei allergischen Patienten im Bett schlafen. Bei uns in der Forensik sind ab und zu Hunde am Wochenende als Highlight mit auf Station und das wird sehr gut angenommen und oftmals sehnsüchtig erwartet. Stationshunde sind ja auch wie gesagt noch sehr selten.
Mir schwebt ja etwas in Richtung Einzel und Gruppentherapie auf unterschiedlichen Stationen vor. Und da lässt sich das ja gut bewerkstelligen, das daran natürlich Patienten teilnehmen, die auch wirklich davon profitieren können.
Was diese nächtlichen Akutaufnahmen betrifft, es gibt immer die Möglichkeit begründet einen Patient auf einer anderen Station aufzunehmen, wie das auch der Fall ist, wenn Bekannte, Verwandte etc. aufgenommen werden müssen.
Aber bisher wurde noch nie ein Patient zu uns verlegt weil er mit den Vögeln auf der Nachbarstation nicht klar kommt, da leisten die Patienten auch untereinander tolle Arbeit, das schweißt zusammen. Und gibt gleich zu Beginn tollen Gesprächsstoff, wenn man einem neuen Mitpatienten die Stationstiere vorstellt und wie toll die zuhören können. Manche Patienten werden zu regelrechten Profis in der Versorgun der Tiere.
 
ich hab mal eine frage, ich finde das alles ganz gut, aber wie ist das gedacht, die hunde leben dort ? sind nur 2-3 stunden am tag da ? ......

ich denke, dass man da recht vorsichtig sein muss, ist schön und gut, tiere für etwas zu "benutzen"...aber, es geht darum, dass es dem tier auf keinen fall schaden darf, udn da hab ich bei einem permanenten stationären aufenthalt meine bedenken, ein hund braucht sein "normales2 ruhiges umfeld, auch mal ohne stress, arbeit usw .... ich würde halt nur gern wissen, wies genau geplant ist, wie gesagt, an für sich ist die idee gut.
 
Also, die Idee bei einem Stationshund ist eigntlich in den meisten Konzepten die ich bisher gelesen habe, das der Hund die gleichen Dienstzeiten hat wie sein Herrchen und auch mit ihm nach Hause geht und dort in der Familie lebt.
Es ist wirklich harte Arbeit für einen Hund, das ist keine Frage und dementsprechend entwickeln sich Rituale und der Tagesablauf wird strukturiert, wobei aktiv Ruhephasen für den Hund festgelegt werden. ER hat seinen Ruheplatz in der Regel auch an einem ungestörten, nicht für Patienten zugänglichem Ort. Damit alle davon profitieren braucht es ganz klar ein durchdachtes Konzept, allgemeine Mitarbeit aller Berufsgruppen und einen sensiblen und verantwortungsbewussten Hundehalter!
Ich kenne bereits Therapiehunde und es ist ganz klar das je nach Hund nicht mehr wie ein bis zwei Termine am Tag mit Pausen dazwischen mölich sind. Die Tiergestütze Therapie fusst ja nicht alleine auf Hunde, und erst recht nicht auf einen Einzelnen für eine Klinik mit knapp 800 Patienten.
Wir sind mehrere Hundebesitzer die daran Interesse haben und teilweise in der "Freizeit" schon als Besuchshunde unterwegs sind. Zu einer tiergestützten Therapie gehören aber auch Hasen und so.
Und auf unserem riesigen Gelände wäre es auch ein geringes einen kleinen "Hundaufenthalspausenpavillon" einzuzäunen wo sie dann ausserhalb ihrer "dienstzeit" mit ihren Kollegen faulenzen, Kaffee trinken etc. ;) Natürlich mit einem Zweibeiner der Aufsicht hält und währenddessen seinen Schreibkram in angenehmer Atmosphere erledigt.
 
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