Schreiben von Pierre Mensah an das HH-Abendblatt

Mike

20 Jahre Mitglied
Hallo,
Hier eine Stellungnahme von Pierre Mensah zum Bericht des Hamburger Abendblattes (Verfasser PETER ULRICH MEYER )zur Mahnwache am 11.11 am Rathaus.

Werter Kollege Meyer,

nachdem mir Ihr nachstehender Artikel zur Kenntnis gelangte,
frage ich Sie einfach einmal gerade heraus, warum Sie sich eigentlich über
die Mahnwache der Tierschützer vor dem Hamburger Rathaus so entrüsten.
Und überhaupt, wenn sich hier doch jemand "verbissen" hat,
dann sind das sicherlich nicht die Ihren Unmut erregenden Tierschützer.
"Verbissen" haben sich doch wohl zuerst einmal gewisse
Politiker, Pseudo-Tierschützer und gewisse "Journalisten" gewisser
bundesdeutscher Schmierenblätter.
Da wir an dieser Stelle aber nur von Hamburg reden, reden wir
natürlich insoweit auch nur von Hamburgs Politikern: Bürgermeister
Runde und Sozialsenatorin Roth, von Pseudo-Tierschützern: wie dem dubiosen
Werner Poggendorf und einer politische Meinung machenden Hetzpresse
unterster Ebene, die, hörte man auf den Volksmund, "blöd" mache.
Hätte nämlich z.B. das Ordnungsamt Wilhelmsburg seinerzeit
seine diesem obliegenden Pflichten ordnungsgemäss wahrgenommen, wäre es zu
einem Vorfall "Volkan" überhaupt nicht gekommen.
Die Vorgeschichte ist sicherlich auch Ihnen hinreichend
bekannt, so dass sich hier Wiederholungen erübrigen.
Feigheit, Faulheit, Pflichtvergessenheit bzw. Pflichtverweigerung
und ein gesunder Beamtenschlaf sind die einzigen Ursachen für den
bedauerlichen Tod des kleinen Volkan. Dieser war alleine das
Resultat langdauernden, rechtswidrigen Verhaltens der zuständigen Hamburger
Behörden unter der Herrschaft des Senatspräsidenten Runde. Dieser lenkt nun
von seinem eigenen Versagen ab und nimmt Hamburgs Hunde und Hundehalter
in Sippenhaft. Er tut damit nichts anderes als der Dieb, der mit dem Finger
auf einen Anderen zeigt und lauthals ruft: "Haltet den Dieb".
Durch seine bisherigen Presseerklärungen, nämlich Hamburg
innerhalb von kürzester Zeit "kampfhundefrei" zu machen und durch seine zu
diesem Zweck in die Tat umgesetzten Massnahmen, namentlich den Erlass der
Hundeverordnung in Hamburg, hat er sich den Vorwurf der
Tierschützer, der da lautet "Ortwin Runde quält und tötet Hunde" redlich und rechtens
verdient. Und die Forderung der Tierschutzgruppe die Tierbefreier:
"Wesenstest für Senatorin Roth tut Not", scheint mir keineswegs so
unbegründet zu sein. Nach dem Ergebnis eines solchen "Wesenstestes" würde sich
nämlich unzweifelhaft ergeben, dass diese in der Tat eine Gefahr für die
Hamburger Hundehalter und deren Hunde und damit eine nicht unerhebliche Gefahr
für Menschen und Tiere in Hamburg darstellt, die abgewehr/abgewendet
werden muss. Ich, werter Kollege Meyer, habe mit dieser Aussage der
Tierschützer nämlich überhaupt kein Problem.
Wenn Ihnen persönlich gar eine andere Regelung zur Lösung
dieser Gefahrenabwehr vorschwebt, berechtigt Sie dies jedenfalls nicht, den
Tierbefreiern Ihre eigenen Gedankengänge zu unterstellen und die
Definition deren Aussageabsicht als unglaubwüdige Schutzbehauptung
abzustempeln. Sie können doch nicht den Tierschützern vorschreiben, in welcher
Definition jene ihre eigene Aussage "Wesenstest für Senatorin Roth tut Not" zu
meinen haben. Aber wir haben Ihre geheime Vorstellung zur Konsequenz eines
"Wesenstest für Senatorin Roth tut Not" zur Kenntnis genommen.
Und wenn Sie sich und/oder Ihre Leser fragen: "Trägt diese
Form sprachlicher Militanz nicht dazu bei, die Gewalt-Hemmschwelle zu
senken?", so darf ich Ihnen diese Frage im Hinblick auf die polemische,
aufhetzerische und unter jede Gürtellinie gehende Berichterstattung
verantwortungsloser, quotengeiler Medien mit grösstem Vergnügen zurück geben.
In der Tat: Trug eben diese Form jourbalistsch-sprachlicher
Militanz nicht dazu bei, die Gewalt-Hemmschwelle so weit zu senken, dass
Hundehasser Morgenluft witterten, dass Hunde in Folge eben dieser "sprachlichen
Militanz" der Boulevard-Presse auf offener Strasse mit Benzin
übergossen und lebendigen Leibes verbrannt wurden, aus Fenstern heraus auf die
Strasse geworfen wurden, ertränkt, brutal abgeschlachtet und in
Müllkontainer geworfen wurden, ohne Rücksicht darauf, dass z.B. eine
Dobermannhündin hoch trächtig war, was die Täter aber keineswegs berührte.
Warum, werter Kollege Meyer, haben Sie sich da nicht
entrüstet? Sie meinen: "Aufregen könnte man sich auch darüber, dass die
Hundehalle, in Harburg als "Vernichtungslager" bezeichnet wird, was
einen Vergleich zu den KZs der Nazis nahelegen soll."
Ich meine: Aufregen muss man sich auch darüber, dass die
"Hundehalle" in Harburg in der Tat ein "Vernichtungslager" für die
dort entgegen jede tierschutzrechlichen Bestimmungen "verwahrten" Hunde
ist und auch im Ausland schon mit dem Begriff: "Hunde-KZ" bezeichnet wird.
Selbst in den USA ist der Begriff "Hunde-KZ Hamburg" in
Kreisen der Tierschützer und gemeinen Hundehaltern mittlerweile ein
feststehender Begriff geworden.
Auch mit diesem Begriff habem wir hier keine Probleme, denn
die "Hundehallen", wie Sie es so verharmlosend bezeichnen, sind in der
Tat "Vernichtungslager" der Stadt Hamburg für die Listen-Hunde 1 u. 2.
Hier geht es nicht darum, welche Spezies in dieser
Todeshalle vernichtet werden soll, hier geht es allein darum, dass vom Staat
gewillkürtes, unwertes Leben vernichtet werden soll. Und daher
liegen Sie mit Ihrer Erkennung der Analogie von der "Vernichtung unwerten
Lebens" als Tötungsmethode der Nazis gar nicht einmal so weit daneben.
Wie gesagt, es geht hier nicht darum, welche Spezies
vernichtet werden soll, sondern allein darum, dass eine Spezies ohne
naturgesetzliche oder allgemeingesetzliche Notwendigkeit massenweise getötet werden
soll. KZ - Konzentrationslager, Hundehallen Harburg -
Konzentrationslager,zur konzentrierten, vorübergehenden Unterbringung von, zur
willkürlichen Tötung bestimmter, Lebewesen - diesmal - der Spezies "Hunde".
Und wenn Sie meine Meinung dazu hören wollen: Für mich macht
es keinen Unterschied, ob eine Spezies "Mensch" in dieser Art und Weise
zur Massenvernichtung bestimmt ist, oder eine Spezies "Hund". Derartige
lebensverachtenden Vernichtungsaktionen können in beiden Fällen
meine Sanktion nie erhalten. Und dabei liegt hier die Betonung auf
"Lebewesen", nicht auf der humandialektischen Bezeichnung der Betroffenen.
Ich hoffe, Sie können diesen kleinen, aber feinen
Unterschied erkennen und begreifen.
Schliesslich stelle - nicht nur - ich mir die Frage, warum
haben Sie sich eigentlich nicht auch darüber aufgeregt, dass Hamburgs
Pseudo-Tierschützer Werner Poggendorf anlässlich des "Tages der
offenen Tür" und bei anderen Gelegenheiten doch allen Ernstes die
Tatsachenbehauptung in alle Welt hinausposaunte, der Grossteil der der
"Kampfhunde"-Besitzer quälen und misshandeln ihre Hunde nicht nur, sondern missbrauchen
sie auch gar noch S.exuell? Oder sollte ich Ihren Protest anlässlich einer
derartigen Unterstellung etwa nur nicht gehört haben - so Sie denn überhaupt
einen Anlass gefunden haben sollten, sich darüber aufzuregen?
In der Tat, werter Kollege Meyer, ich stimme Ihnen aus
tiefster Seele zu, wenn Sie Ihren Lesern zurufen: "Auf jeden Fall ist die
Grenze des Hinnehmbaren überschritten!"
In der Tat, diese Grenze des Hinnehmbaren ist seit so langer
Zeit schon übverschritten, wie Kriminelle Hunde gegen deren Natur zu
hemmungslosen Killern heranziehen, für Hundekämpfe missbrauchen,
quälen und misshandeln.
Und einmal mehr gebe ich Ihnen Ihre eigene Frage - leicht
abgewandelt - zurück: Warum, werter Kollege Meyer, fällt es den
engagierten Journalisten oft so schwer, zwischen der Ausübung sauberem
Journalismus und dummdreistem Jourbalismus zu unterscheiden?
Überigens: Wenn Ihnen die Art und Weise, in der der
Tierschützerverein "Die Tierbefreier eV" vor dem Hamburger Rathaus
aus zudem begründeten Anlass eine Mahnwache halten, warum stehen Sie nicht
selbst dort und gehen mit gutem Beispiel voran.
"Tadeln können alle Tore, aber besser machen nicht", sagt
ein altes deutsches Sprichwort.
Abschliessend und damit Sie einmal einen triftigen Grund
haben, sich zu entrüsten, anliegend eine Pressemitteilung über das zynische
Verhalten des SPDlers Gerhard Schröder, seines Zeichens derzeitiger
Bundeskanzler dieses Landes, die "Bullshit"-email, die weltweit gezeigt hat, was
er von friedlichen Appellen hält. Desweiteren den (politischen) Einakter "Otto&Dogs", eine
ebenso zynische Meinungsbildung über bundesdeutsches Gesinnungsverhalten
unserer Politiker. Und jetzt dürfen Sie sich einmal richtig und begründet
aufregen, darüber, wie aktuelles politisches Verhalten den guten Ruf
Deutschlands über alle Landesgrenzen hinaus in kurzer Zeit auf lange Zeit beschädigt.
Wenn Sie nun, nach alle dem, bereit sind, sich weiter
sachlich und umfassend über die Problematik der Landshundeverordnungen in unserer
Republik zu informieren, dann gestatte ich mir abschliessend, Sie in
Ihrer Eigenschaft als - hoffentlich verantwortungsvoller - Journalist zu
der bundesweiten Großdemonstration am 18.11.2000, 15:00 Uhr in
Düsseldorf einzuladen. Oder schauen Sie doch ab 10:00 Uhr im Tagungssaal des
Hotel Nikko in Düsseldorf vorbei. In beiden Fällen finden Sie
qualifizierte Redner und Gastredner aus dem europäischen Ausland, sowie deutsche,
französische, österreichische oder englische Kollegen der berichterstattenden
Zunft. Ich bin mir sicher, dieser Tag - so Sie ihn nutzen wollen -
wird eine Bereicherung für Sie sowohl als Mensch - auch wenn Sie keinen
Hund haben - als auch als Journalist sein.

In diesem Sinne verbleibe ich
mit kollegialen Grüssen
Pierre Mensah
PID,Presse-Informations-Dienst
 
  • 26. April 2024
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Hi Mike !

Der Bericht ist echt klasse.

Mehr Meinungen findest Du unter Allgemeines - Antwort eines Journalisten.


Schöne Grüße

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merlin
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