@Sheila
ich weiß nicht, ob das mit "wichtigere andere Baustellen" so richtig ist. Ist es denn nicht so, dass sich das was wir Zivilisation nennen, gerade daran misst, wie die Gesellschaft mit den Schwachen - mit ALLEN Schwachen - umgeht, wie weit siealso ethisch entwickelt ist?
Stimmt. Aber du kannst unsere Gesellschaft nicht mit der in anderen Ländern vergleichen. Wir sind eine Wohlstandsgesellschaft, da erwarte ich dass man auch den Tierschutz gross schreibt.. In Gesellschaften wo man nicht mal humanität gross schreibt, wie will sich da der Tierschutz durchsetzen? Wenn ich am Beispiel der Philipinen sehe wie mit den Kindern gehandelt wird, meist auch so dass die Touristen dass finden wonach sie suchen und dass obwohl durch etliche Organisationen und auch vom Staat da ein Auge darauf geworfen wird.
Um nicht am Elend der Welt zu verzweifeln, dem ich als einzelner Mensch nichts entgegenzusetzen habe, versuche ich mich um das zu kümmern, was mich unmittelbar betrifft, quasi vor meiner Haustür geschieht. Auch wenn dies abgedroschen klingen mag, versuche ich - so gut es mir als Mensch mit Schwächen und Fehlern gelingt - rücksichtsvoll und nachhaltig zu leben und soweit es mir möglich ist, ein wenig denen zu helfen, die das selbst nicht können, auch wenn dies weniger als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein ist.
Das seh ich absolut auch so!
Mit der Doppelmoral aufzuhören, heißt der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Das wiederum verlangt verdammt starke Nerven. So manche Psyche bricht darunter zusammen.
Auch das ist theoretisch gesehen richtig. Ich meine jedoch die Doppelmoral von denjenigen welche am Beispiel von Fleischessern immer wieder halb Tote Tiere unter die Nase reiben von wegen "siehste und das nur wegen dir" und gleichzeitig dem Hund Fleisch füttern. DAS geht für mich nicht auf, das meinte ich damit..
Und die Doppelmoral im Verurteilen von Kulturen in fremden Ländern. Wir züchten hier auch Kühe damit wir sie essen können und manche Kug bräuchte mehr Auslauf.. Wieso muss ich nun Unterschriften sammeln damit die irgendwo am anderen Ende der Welt nicht das Essen können was für sie eben normal ist?
Was verstehst Du unter "Menschlichkeit"?
Menschlichkeit im Tierschutz.. Ich bin absolut kein Menschfreund. Aaaber, wenn man Tierschutz betreibt muss man auch zu einem gewissen Teil menschlich bleiben, ansonsten erreicht man einerseits nichts und vereinsamt irgendwann..
Ein Beispiel? Wir hatten hier jemanden der seinen Hund abgeben wollte. Seine Frau war schwanger, es war Ende Schwangerschaft klar, dass das Kind schwer behindert zur Welt kommen würde und die meiste Zeit im Spital leben wird. Der Mann sah nun einen konflikt, da er nach einem Arbeitstag lieber ins Spital wollte zu Frau und Kind statt nach Hause zum Hund. Er wollte nicht, dass er mit dem Hund nur kurz um den Block geht und der dann 90% des Tages alleine zuhause sitzt. Also suchte er schon in der Schwangerschaft der Frau eine neue Bleibe, da auch die Familie enormen . Reaktion von jemandem aus dem Tierschutz: "der soll den Hund behalten, früher oder später verreckt das Kind ja sowieso und dann wäre er froh er hätte den Hund behalten"..
Entschuldigung, bei aller Tierliebe DAS ist unmenschlich.. Zumal die kleine nun wirklich gestorben ist..
Und genau so unmenschlich finde ich das Beispiel der Inuits, wo sich die Jugendlichen reihenweise selbst umbringen weil die moderne Gesellschaft ihnen die Zukunft verbaut.. Diese Leute haben doch echt andere Probleme. Es ist sch.. was die mit ihren Hunden machen, aber ich komm doch net als Schweizer steh da hin und poche auf unser verständniss vom Tierschutz. Unsere auffassung von Tierliebe und auch schutz ist einfach eine ganz andere als die in anderen Teilen der Welt. Wenn ich da was bewirken möchte müsste man jemanden organisieren der dem Volk da hilft und zusätzlich die Betreuung der Hunde übernimmt. Nur so wäre wirklich geholfen...