Rüpelalter oder doch ein Rassist

@ mid und lektoratte
Woraus zieht ihr diesen Rückschluß? Und ist Frauchen beißen im Schreck entschuldbar? Wie verhindert man dann Wiederholungen?
Vielleicht ist Hundi auch der Meinung, daß Frauchen sich da nicht einzumischen hat?
Dafür spricht das Bauchgefühl von shila07.

Ich kenne Arno, ich habe ihn shila07 vermittelt und daher einen anderen "Blick" als jemand, der den Hund nicht kennt.

Ich kenne auch einen Hund, der hat letztens geschnappt, weil der Halter ihn aus einer Keilerei rausgeholt hat.
Der war noch so in Rage und so auf den anderen Hund fixiert, der hat sonst nix weiter mitbekommen.

shila07 muß mit Arno arbeiten, ihn in seine Schranken weisen und aufpassen, das es keine Keilerei mehr um Spielzeug etc. gibt.
Sie geht mit ihm ja auch auf den Hundeplatz und könnte mit dem Trainer die Angelegenheit besprechen.
 
Denke ich in gewissem Maße doch. Mein Labbi liebt alle Retriever ganz besonders. Und unsere Hündin kann in der Regel ganz gut mit anderen "kompakten" Hunderassen.

Ich denke, das liegt eher an ähnlichem Sozialverhalten, Charakter, Spielart und Spieltempo usw. Mein Labbi mag nicht alle Labbis und bei denen die er mag, macht er auch Unterschiede.

Aber, was trägt dies hier zu Problemlösung bei???

Nüscht. Ein kleiner Exkurs. Ist doch auch mal schön. Ich finde Begriffe wie "Rassist" o.ä. allerdings auch sehr fehl am Platz.
Unverträglichkeit würde ich dies nennen.
 
@ RHS: Ja, der Begriff passt hier nicht, da es ja nicht um spezielle Sympathien/ Antipathien für spezielle Hunderassen geht. Aber Clara_Simi hat ja "drei eher theoretische Gedankengänge" zum Thema gebracht, die ich in dieser Form nicht teile.

Ich bin aber auch der Ansicht, dass der Begriff "Rassist" bei der beschrieben Verhaltensweise fehl am Platze ist.
 
@ Pelzgesicht

Vielleicht habe ich da einen anderen Blickwinkel. Mein Hund kommt ja mit zu den Welpenstunden/Junghundekursen.Sprich viele unterschiedliche Hunde.

Sicherlich ist eine gewisse Retrievertendenz im Spiel usw. zu erkennen, allerdings spielt er auch mit Hunden anderer Rassen. Wenn der z. Bsp. Boxer für ihn "besser" spielt, dann lässt er den Retriever dann aber auch stehen.

Wie gesagt: "Ich denke, das liegt eher an ähnlichem Sozialverhalten, Charakter, Spielart und Spieltempo usw."
 
@sabsi:

Es ging (abermals) um eine Erklärung der konkreten Situation, nicht um eine Entschuldigung.

Lies das Beispiel von RHS, dann weißt du, was ich gemeint, aus gewisser Zeitnot aber abermals nicht auf 2 Seiten ausgeführt habe.

Es ist einfach extrem unklug, einen auf etwas anderes fixierten Hund, Menschen oder sonstwas, anzusprechen oder sogar anzupacken,zumindest auf kurze Distanz, am Halsband oder Nackenfell.
(Auch wenn ich verstehen kann, warum Shila das gemacht hat.)

Wie man eine Wiederholung vorerst vermeiden sollte:

Ich würde vorschlagen: So lange, wie ihr an diesem Problem arbeitet, lässt du in solchen Situationen (wo andere Hunde sind, sein könnten, Freilauf ist) eine Leine ohne Schlaufe am Hund.

Und wenn er dann fixiert und nicht mehr ansprechbar ist ( - ist die Kacke eh am Dampfen, unterbinden solltest du das ganze idealerweise, bevor es soweit kommt... aber manchmal passt man halt einfach nicht auf, ist so) - nimmst du ihn an der Leine und nimmst ihn aus der Situation heraus, ohne ihn am Nackenfell oder am Halsband zu packen.

Was du dann am besten tust, ist eine andere Frage. Ignorieren wär mir persönlich zu wenig - wenn dann von ihm noch ein Knurrer in meine Richtung käme, würd er von mir vermutlich den Anschiss seines Lebens bekommen, aber andererseits kenne ich Arno (im Gegensatz zu mid) nicht weiter.

Es hängt von der Situation ab, was ich tun würde.

Zum Thema "Rassismus" - also, was es auf jeden Fall gibt, ist eine negative Verknüpfung der Informationen "Aussehen eines Hundes" und "negativer Zwischenfall" - und das geht bis in rassetypische Details hinein.

Garri mag Hunde vom Rottweilertyp gar nicht, Hunde vom Dobityp etwas weniger nicht als andere (was zum paradoxen Ergebnis führt, dass er wuschelige übergerwichtige Riesenschnauzer hasst und schlanke geschorene etwas weniger nicht mag als alle anderen... :D)

Er ist mehrfach von Berner Sennenhunden angegangen worden, die haben bei ihm jetzt auch verschissen.

Bei anderen Hundetypen differenziert er. Bei uns gibt es zB viele Goldis. Die etwas dunkleren sind mittlerweile okay, die fast weißen auch auf 500 m nicht, weil es darunter einen Spezi gibt, der uns schon zwei oder dreimal vor der Nase stand und Ärger machen wollte.

Rassist ist er darum sicher nicht, aber er kann die einzelnen Hunde schon optisch halbwegs voneinander unterscheiden. :)
 
Wie gesagt: "Ich denke, das liegt eher an ähnlichem Sozialverhalten, Charakter, Spielart und Spieltempo usw."

Ich denke, dass wir uns da gar nicht so uneinig sind. Der Unterschied in unseren Standpunkten scheint darin zu liegen, dass ich die von dir genannten Eigenschaften nicht ausschließlich als Ergebnis äußerer Prägung sehe, sondern denke, dass sie zu einem erheblichen Teil genetisch bedingt sind. Und damit schließt sich der Kreis meiner Argumentation, dass es eben doch "rassistische" Tendenzen (! - denn mehr ist es nicht) geben kann. ;)

Wobei der Begriff rassistisch generell nicht so passend ist, da er in seiner Bedeutung grundsätzlich einen negativen Beigeschmack hat. Und rassebedingte Zuneigungen sind unter Hunden wahrscheinlich stärker ausgeprägt als rassebedingte Abneigungen, die häufig aus schlechten Erfahrungen resultieren.

@ Lektoratte: Dein Vorschlag ist prima. Ich würde wiegesagt sogar so weit gehen, die Situation gezielt herbeizuführen, um dann "pädagogisch" einwirken zu können, damit der Kleine möglichst bald lernt: Das darf ich nicht!
 
@ Clara Simi
zu deinem Punkt 1. sehe ich im Prinzip auch so.
zu Punkt 2. Es gibt definitiv große Unterschiede zwischen den Rassen sowohl phänotypisch als auch vom verhalten her.
Ja und es gibt definitiv Rassen, die gefährlicher sind als andere, einfach aufgrund der züchterischen Selektion, die betrieben wurde und noch wird.
zu Punkt 3. Selbstverständlich unterscheiden Hunde zwischen einzelnen "Typen" und selbstverständlich selektieren Hunde auch häufig nach optischen Gesichtspunkten. Dafür gibt es jede Menge Beispiele. Jeder Hund, der 2-3 Auseinandersetzung mit einem bestimmten anderen Hundetyp gemacht hat, wird zukünftig fremde Hunde, die aber diesem Typ entsprechen auch besonders behandeln. Zumindestens in der ersten begegnung. Siehe dazu auch Lektorattes Beispiele, denen könnte ich noch x weitere hinzufügen.

@ lektoratte. Du schreibst:
"Es ist einfach extrem unklug, einen auf etwas anderes fixierten Hund, Menschen oder sonstwas, anzusprechen oder sogar anzupacken,zumindest auf kurze Distanz, am Halsband oder Nackenfell."
Das sehe ich etwas anders, wenn du es so allgemein ausdrückst.
Grundsätzlich gehe ich davon aus, daß ich zu meinem eigenen Hund ein Verhältnis habe, daß ich ihn auch in Streßsituationen anfassen und auch mal maßregeln kann, ohne daß ich gebissen werde!! Wenn das nicht so ist, dann muß daran gearbeitet werden, an diesen Punkt zu kommen.
Ich finde deinen Vorschlag mit der kurzen Schleppleine als Übergangslösung o.k. das kann aber nicht das endergebnis sein.
Was tatsächlich äußerst unklug ist, ist hineinzugreifen, wenn die aggressive Auseinandersetzung bereits begonnen hat.
@ Midivi
O.K. ich wußte nicht, daß du den Hund kennst. Andererseits hast du einen Junghund vermittelt, der sich noch entwickelt und andererseits muß sich der Hund, weil du ihn so oder so bei dir erlebt hast, nicht zwangsläufig auch bei einem anderen Menschen so verhalten.

Und nochmal @ lektoratte
Wieso ich hier und auch in anderen threads dauernd gegenhalte, möchte ich kurz erklären:
Nach meiner Erfahrung liessen sich viele (nicht alle!) aufwendige Verhaltenskorrekturen verhindern, wenn die Leute beim ersten Auftreten dieses verhaltens energisch eingeschritten wären.
Vor lauter Angst aber, etwas falsch zu machen oder zu heftig mit dem hund umzugehen oder einfach vor lauter Ratlosigkeit wird nicht oder völlig zaghaft versucht, daß Verhalten zu unterbinden.
Vielen Leuten fehlt ja überhaupt ein gewisses Grundverständniss für das Wesen Hund, ihnen fehlt das bauchgefühl; aber vielen wird eben auch permanent eingeredet, was alles falsch und schlimm und vertrauenszerstörend und gewalttätig und tierschutzrelevant und .... und... und ist.
Wenn man das hier im Forum verfolgt, wird ein gezeigtes Verhalten X von den meisten - ich nenne es entschuldigt oder verharmlost - du nennst es erklärt, aber eben immer auf die Weise, daß die Leute erst einmal beruhigt werden. Sie nehmen diese harmlosere Erklärung als Entschuldigung für das verhalten des Hundes!
Es sind viele Schritte, die man machen muß: das verhalten erkennen (was sehe ich eigentlich??), die - mögliche - Ursache erklären und dann zu sagen, ich will es aber abstellen.
Das ist der Unterschied zwischen unnormalem und unerwünschtem Verhalten. Die Leute fragen sich stundenlang, warum macht mein Hund das? anstelle zu sagen ich will das so aber nicht?
Die meisten verhaltensprobleme entstehen nicht durch einmalige ereignisse sondern sind die Folge einer bestimmten Entwicklung. Und ich sehe eben täglich Hunde, bei denen aus solchen Aktionen, durch Lernerfolg und unbewußte Bestätigung, Verhaltensprobleme entstanden sind. Und das wäre oft zu verhindern gewesen.
 
Also das mit dem "Rassist" habe ich deshalb geschrieben da es sich bei beiden Vorfällen um einen Jack Russel handelte..es kann ja möglich sein das er bei seinen Vorbesitzern schlechte erfahrungen mit diesen Hunden gemacht hat.

Und was die Konsequenz angeht, ich bin konsequent und ich habe ihn nicht nur einfach ignoriert und lieb "nein" gesagt sondern es war in einem Tonfall wo er genau weis jetzt reicht es und das er es nicht darf.
Nachdem ich nämlich " nein " gesagt habe hat er sich hingelegt und ruhe war.

Und Unverträglickeit (wie RHS schrieb) finde ich ist nicht richtig da er sich sonst mit jedem Hund versteht und einfach nur total lieb zu anderen ist.und es gab nur diese beiden Vorfälle wo es aber um gegenstände ging.Mit eben dieser Rasse...
Ich würde ihn absolut nicht als unvertäglich bezeichnen.
Er lässt sich von älteren Hünden normalerweise auch zu recht weisen.
Mittlerweile denke ich es lag einfach nur an den "Gegenständen"..
Und das muss ich eben mit ihm üben und mal den Hundetrainer darauf ansprechen wie ich es am besten angehen soll.
 
@sabsi

Okay, das verstehe ich. Und im Prinzip sehe ich es ähnlich wie du.

(Inklusive der Tatsache, dass die Kurzleine nur eine Übergangslösung sein sollte.)

Vielleicht sollte ich mal eine Schreibpause machen... ;) - Einfach, um wieder dran zu denken, dass für den, der das liest, was ich hier verzapfe, eben nicht automatisch aus einer Erklärung der nächste Schritt folgt.

@Shila:

Noch eine "Erklärung" aber keine "Entschuldigung"... ;)

Arno braucht keine schlechte Erfahrung beim Vorbesitzer mit dieser Art Hund gemacht zu haben. Das Erlebnis mit der Jackyzicke und dem Stock hat vielleicht schon gereicht.

Er kommt nett an und will ihr nix, sie zickt ihn total unfreundlich an. Er gibt ihr Kontra - und hat schon irgendwie das Gefühl, was erreicht zu haben, auch wenn von dir dann ein "Nein!" kam!

Er hat unter Umständen ein neues Verhalten gelernt, das ihm "irgendwas" gegeben hat - und hat es in der nächsten so ähnlichen Situation (Jacky hat was, er hat nix) sofort wieder ausprobiert. Und wenn es nur nach dem Motto war: "Boah, bevor du wieder so anfängst, sag ich dir gleich, was Sache ist!"


Ist aber egal, ich bin tatsächlich, wie sabsi, der Ansicht, bloß weil nachvollziehbar ist, was er macht, muss man das nicht dulden.

Er kann das Verhalten nicht abstellen, wenn man ihm nicht sagt bzw. klarmacht, dass es (entgegen seiner ersten Vermutung) keine gute Idee ist, sich so aufzuführen, und letztlich eben nicht zum Erfolg führt. Und Erfolg kann schon sein: "Ich musste mich nicht unterwerfen, ich habe mich behauptet!"

Für den Hund ist das ein Supergefühl, und er wird jetzt evtl. ausprobieren wollen, wo er noch damit durchkommt. Für dich heißt das: "Arbeit!"

Du solltest dir einfach eines vor Augen führen:
Es ist nicht schlimm, wenn dein Hund sich nicht jedem anderen unterwirft oder den einen oder anderen nicht mag. Es geht aber nicht an, dass er jeden anderen Hund anrüpelt, sich respektlos und unverschämt aufführt und meint, er könne das nach Belieben tun. Letztlich entscheidest du - und das muss er jetzt lernen.

Für konkrete Maßnahmen solltest du tatsächlich mit deinem Trainer sprechen (und zwar schnell), weil er Arno kennt und dir deswegen sicher am besten raten kann.

LG,

Lektoratte
 
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