Romeos letzte Ruhestätte ist die Kompostieranlage, und es gibt keine Möglichkeit, seinen Leichnam zu bergen! Verantwortlich dafür ist offensichtlich eine Mitarbeiterin des Veterinäramtes ...
Über eine Woche war Romeo, ein 14 Jahre alter schwarzer Freigänger mit neon-grünem Halsband mit Adressanhänger verschwunden. Seine Familie machte sich große Sorgen, als er abends nicht mehr heimkam, suchte die Straßenränder ab, schaltete täglich Zeitungsanzeigen, informierte Tierheime und Tierärzte/-ärztinnen, klebte Suchplakate in der Umgebung - es wurde nichts unversucht gelassen. Aber Romeo blieb verschwunden ...
Nach einigen Tagen wurde der Radius des Plakateklebens erweitert, am gleichen Abend gab es dann einen Anruf zum Verbleib des Katers! Menschen hatten einen Tag nach Romeos Verschwinden eine schwarze Katze in ihrem Garten auf dem Rasen gefunden, sie war tot, der Körper wies keinerlei Verletzungen auf. Wie es im Zeitalter der Vogelgrippe-Hysterie angeraten wird, riefen die Menschen beim Veterinäramt an und berichteten von dem toten Tier.
Anzumerken ist, daß es bei uns bisher keinen Fall von H5N1 gibt.
Die Veterinärin teilte den Menschen am Telefon mit, sie sollten doch die Katze in die "grüne Tonne" stecken, aber bloß nicht anfassen!
Als Romeos Familie davon erfuhr, war die Bio-Tonne längst geleert worden! Der "Biomüll" wird ca eine Woche lang auf der hiesigen Deponie gelagert, anschließend per LKW mit rotierenter Trommel weitertransportiert zur Kompostieranlage - keine Chance, noch eine Spur von Romeo zu finden!
Abgesehen davon, daß ich den Rat der Veterinärin, den toten Kater in der Biotonne zu entsorgen, für grob fahrlässig halte - Romeos Familie verzweifelt bei dem Gedanken, daß ihr Kater zwischen Kartoffelschalen und Gemüseabfällen (und was sonst noch) seine letzte Ruhestätte hat.