Ich habe Ratten gehalten, ich mag Ratten, und wenn die Ratten an unserem Haus nur auf unserem Komposthaufen wohnen würden - vorausgesetzt, wir hätten einen - würde ich gegen sie nichts weiter unternehmen.
Leider haben sie mittlerweile
- unseren Zuweg total unterhöhlt, sodass die Steine auf mehreren Metern abgesackt sind - das muss komplett neu gemacht werden, was ein paar Hundert Euro kostet.
- Die Regenrinne angefressen...
- Die Mülltonne angefressen...
-Sich in die Garage vorgearbeitet und dort diverse Sachen und unter anderem mein Auto durch Anfressen beschädigt...
- Dies leider auch in den Garagen der Nachbarn.
Und freundlichen Aufforderungen zum Auszug haben sie leider nicht Folge geleistet.
(Warum es überhaupt so weit gekommen ist? - Nun, ich habe das etwas schleifen lassen, denn ich mag Ratten. Nicht nur "eigentlich".)
Es war jemand von der Stadt da, der sich das angesehen und eine Giftköderbox aufgestellt hat.
Und als nach ein paar Monaten Ruhe offensichtlich wieder Ratten eingezogen sind, habe ich die selbst nochmal bestückt.
Es tat mir in der Seele weh, aber das war so nicht mehr tragbar.
Falls noch jemand eine Idee hat, wie ich eine erneute Neubesiedlung, bevor das Ganze demnächst neu gemacht und aufgefüllt wird, unblutig verhindern kann, immer her mit den guten Ideen!
Und ich nehme mir trotzdem das Recht heraus, eine Aktion, in der ein Tier, was niemandem etwas getan hat, sterben muss, um auf etwas hinzuweisen, das man auch anders zeigen könnte, für überflüssig und verzichtbar zu halten.
Ich finde es eigentlich genauso heuchlerisch, Leuten "Doppelmoral" vorzuwerfen, die akut unter Ratten zu leiden haben. Vor allem, ohne Alternativen zu nennen.
Eine Freundin von mir ist stark im Tierschutz engagiert. Sie hat viel Geflügel und Kleinnager in Außenhaltung.
Bei ihr war es in einem Jahr so schlimm, dass gerade die Geflügelvolieren (wegen des Futters) geradezu geentert wurden. Sie kam morgens da rein, und der Boden wimmelte vor Ratten, die sich dann schnell davonmachten. Und sie hatte durchaus nicht unberechtigt Angst, dass die ihr Krankheiten in ihren eigenen Rattenbestand einschleppten.
Sie hat auch jemanden kommen lassen, der dagegen vorgegangen ist - um letztlich sich und die anderen Tiere vor einer Invasion zu schützen. (Es war übrigens nur in einem Jahr so schlimm, dass das nötig war, davor und danach nie wieder.)
Ist das auch Doppelmoral, und liebt diese Frau vielleicht Tiere nicht genug? Hätte sie lieber futtertechnisch aufrüsten sollen, damit auch wirklich alle satt werden?
Wie schon gesagt, mag ich Ratten sehr. Ich finde die nicht eklig, und habe kein Gift an meinem Haus ausgelegt, weil ich die da aus diesem Grund nicht haben möchte.
Wenn die da einfach nur wohnen und nicht alles kaputt machen und sich aus den Nachbargaragen heraushalten würden, könnten die da gern bleiben. Tun sie aber leider nicht.