Projekt Netti´s Naturkinder

Die Füchse und die Tollwut waren aber in diesem Zusammenhang das einzige Mal, dass die "Jagd" in diesem Zusammenhang überhaupt mal thematisiert wurde. Das Schießen von Tieren war in allen sonstigen Veranstaltungen aus dieser Richtung wirklich nie ein Thema. Und es wurde in keinem Seminar zB auch nur angedeutet, dass man Füchse oder Marder ja schießen müsste, "weil sie Raubzeug sind". Es ging nur um die Tollwut.

Ich glaub, ich hab mich wieder mal nicht klar genug ausgedrückt.

Meine Problem mit der Impfthematik war eher der Punkt, dass aus Jägerperspektive dargestellt wurde und da die Möglichkeit der Impfung (völlig unabhängig davon, wer die Bejagung angeordnet hat) offenbar unerwähnt blieb (vermutlich weil aus Jägerperspektive nicht relevant) - also ganz unabhängig davon, ob die Jagd als solche thematisiert wird.

Es ist der vermittelte Blickwinkel, der mich persönlich stören würde, sodass ich, hätte ich Kinder, die eine solche von Jägern aufgezogene Veranstaltung besucht haben, zumindest als Gegenpol noch eine vergleichbare Veranstaltung von Nabu o.Ä. mit denen aufsuchen würde. Sie kommen vielleicht nicht direkt zur Schule gefahren, aber Angebote für Kinder haben die auch. Dasselbe würde ich z.B. auch nach jeder von einem Zoodirektor abgehaltenen Veranstaltung so handhaben wollen, weil ich da auch immer die Befürchtung hätte, dass (auch wenn's nicht beabsichtigt wäre) einfach doch irgendwie unausgesprochen mitschwingen würde, dass die Haltung von Tieren in Zoos richtig und wichtig ist.

Die restliche Nutztierhaltung nicht, da gebe ich dir Recht. Aber die findet mittlerweile in so großem Maßstab dermaßen abgeschottet statt, dass Kinder gar keine Chance haben, zu lernen, "dass es eben so ist". Oder wie es ist.

Na ja, vermitteln könnte man ihnen das schon. Die Infos sind ja da. Es traut sich mMn nur so recht keiner ran.
 
  • 3. Juni 2024
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Hi helki ... hast du hier schon mal geguckt?
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@helki

Ich verstehe schon, was du mir sagen willst, aber zu dem Zeitpunkt war die Impfung tatsächlich so extravagant, dass ich mir nichtmal sicher bin, ob die Jäger oder jeder andere, der so eine Veranstaltung gemacht hat, davon gewusst hat.

Und wenn das Veranstaltungsziel ist, den Kindern klarzumachen, dass sie bei bestimmten Schildern wegen der Fallen auf gar keinen Fall in den Wald gehen sollen - ist es irgendwie wenig sinnvoll, dann noch zu erwähnen, dass es da auch eine Impfung gibt, die aber nicht gemacht werden kann, weil...

Landwirtschaft:

Na ja, vermitteln könnte man ihnen das schon. Die Infos sind ja da. Es traut sich mMn nur so recht keiner ran.

Ja, vermitteln. Theoretisch. Dass Kinder einfach auf irgendwelchen Höfen abhängen und dabei mitkriegen, wie es ist, vielleicht sogar mithelfen - und sich irgendwann ihren Teil denken - ist so aber nicht mehr möglich. Und war es genau genommen schon für die meisten heutigen Eltern nicht mehr.

Wie sollen die den Kindern dann vermitteln, wie es ist? Oder auch Grundschullehrer?
 
Wie sollen die den Kindern dann vermitteln, wie es ist? Oder auch Grundschullehrer?
Wieso nicht? Ich war als Kind auch auf Intensivhöfen. In der Schweinezucht und in der Hennenkäfighaltung (die gehörte zu einem Reitstall).
Und es lagen bei den Schweinen tote Ferkel im Gang und man konnte kaum atmen durch den Ammoniakgestank. Dass das nicht artgerecht ist, merkt ein Kind instinktiv denke ich. Auch dass es den Tieren nicht gut geht.
Die Zusammenhänge dahinter, also das die Wurst auf dem Brot tatsächlich aus diesen Haltungsformen stammt, muss man erklären. Das haben Kinder nicht automatisch auf dem Schirm.
Bei der Hennenkäfighaltung war es noch etwas anders. Es war ein normaler Reitstall und zu den Hennen durften wir natürlich nicht rein (wg Hygiene). Das Gebäude hatte keine Fenster und es sah aus wie ein Industriegebäude, neben dem Reitstall aus Fachwerk. Auch da...wir wussten instinktiv dass das SO "nicht richtig" ist. Aber nicht dass sie Eier die wir gerne essen da raus kamen.
 
Wo wäre so jemand denn angestellt?

Dieses Modell kenne ich glaube ich gar nicht. :hallo:

Bei privaten, kommunalen oder staatlichen Jagd- und Forstverwaltungen - sprich bei privaten Forstbesitzern, Zusammenschlüssen aus privaten Forstbesitzern oder Forsten in staatlicher Hand. Aber auch bei Verbänden oder Hegeringen/KJS/LJS.

Die Landesjägerschaft Niedersachsen sucht im Moment für das Emsland einen Projektleiter für das Lebensraummanagement in Niederwildrevieren. Das stelle ich mir durchaus schön vor. Lebensraumverbesserung, Beratung und Unterstützung der Revierinhaber und Landwirte (z.B. bezüglich Fördermittel für Blühflächen, etc.), Öffentlichkeitsarbeit, Standortauswahl für die Fangjagd, Evaluierung der ergriffenen Maßnahmen, usw...
Und dann gibt es Stellen bei den Landesforsten, die ich mir weniger schön vorstelle. Förster lernen schon auf der Hochschule, dass es "Wald vor Wild" heißt. Was im Moment in manchen Forsten läuft (der Harz ist da immer wieder arg in der Kritik), bezeichnen viele Jäger als Abschlachtung des Rotwildes. Wo Wald Geld bringen soll, muss Wild weichen. Reh-, Dam-, und Rotwild wird als "Waldschädling" bezeichnet. Eine Geisteshaltung die eigentlich jedem gelernten Revierjäger in der Seele weh tun sollte.
 
Irgendwie war's früher alles ein bisschen einfacher. Nicht besser, aber in sich stimmiger.

Heue hat man in unserer Gesellschaft generell bei allem, ob es Landwirtschaft ist, Ernährung generell, Jagd, Brauchtum, Kirche, oder jeder Art von Organisation (und sei es Rassehundezucht) - so eine "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass"-Mentalität.

Was an Angenehmem über die Jahre dabei herausgekommen ist, das nimmt man u.U. gerne mit - und mit dem Rest setzt man sich nicht auseinander, oder würde die Leute am liebsten generell vom Hof jagen und nur das Nützliche behalten.

Während man dem Rest generell Schlechtes unterstellt.

Jäger? - Naturschutz doch nur, um mehr Tiere zum Abschießen zu haben.
Landwirtschaft? - Essen gern, aber schon wer die Haltungsbedingungen seiner Tier auch verbessern möchte, um seinen Profit zu steigern, macht sich verdächtig, und solche Maßnahmen sollten am besten gar nicht erst umgesetzt werden, weil sie heuchlerisch sind.

Schützenvereine? - Gibt es da was Positives? - Ach nee, Brauchtum generell ist ja irgendwie plöd und grenzt Leute ganz bestimmt aus. Gemeinschaftsstiftung ist immer verdächtig. Aber dass die Leute immer weniger aufeinander achten und jeder nur noch vor sich herlebt, wird allenthalben bedauert.

Kirche? - Ja, bei bestimmten Gelegenheiten ja ganz schön, aber diese Verbindlichkeit... und diese Doppelmoral... ja, christliche Werte als Grundlage unserer Gesellschaft sind ja ganz schön, aber organisieren können das die anderen. Die mit der Doppelmoral.

Hundezucht: Dass es so viele verschiedene Hunde und für jeden etwas gibt, ist toll, aber gezielte Zucht ist doch irgendwie verdächtig... und die braucht man ja im Grunde nicht.

Umweltschützer? - Joar, klar, die muss man unbedingt unterstützen. Aber hey, mit viel Gepäck braucht man ein großes Auto, und Feuerwerk zu Silvester muss doch wohl erlaubt sein, die sollen man nicht so kleinlich sein!

Politiker? - hör du mir uff. Jeder meckert, aber keiner will es machen...

Und so könnte es noch endlos weitergehen.

Nur wohin?
 
Zumal man bei der Diskussion Revierjäger vs. Hobbyjäger gerne vergisst, dass auch der Berufsjäger Spaß an der Jagd hat. ;) Wer Berufsjäger wird, wird dies aus Leidenschaft zur Jagd. Natürlich spielt Hege eine große Rolle, aber das spielt sie auch in der Hobbyjagd.
Der Berufsjäger ist in der Regel jemand, der seine Passion zum Beruf gemacht hat. Der genauso Freude an allen Aspekten der Jagd empfindet wie der Hobbyjäger. Und das ist meiner Ansicht nach ganz richtig so. Jemand der wirklich gar nichts mehr in seinem Beruf Jagd empfindet und das alles völlig emotionslos abhakt, auch das Schiessen eines Tieres, DER wäre in meinen Augen nicht ganz knusper. Psychopathisch möchte ich fast sagen.
 
Da kommt keiner rein.
Unbefugte nicht. Aber theoretisch könnte man da schon rein. Die wissen natürlich wie die Reaktionen auf die Realität sind und sind deswegen sparsam mit Einladungen. :lol: Aber als befreundete/bekannte Familie könnte man das seinem Kind schon zeigen, genauso wie Kinder ja auch nur auf befreundeten Höfen "rumlungern". Wenn das von der Schule aus gemacht werden soll, könnte man zumindest Filmaufnahmen zeigen zB.
Aber da hat helki (? war sie glaub ich) schon recht, da traut sich keiner ran. Die Kinder würden da zumindest kurzzeitig als Vegetarier aus der Schule kommen.
 
Der Deutsche Tierschutzbund bildet doch Freiwillige zu Tierschutzlehrern aus, die in die Schulen gehen. Da dürfte die Thematik "Massentierhaltung" schon eine Rolle spielen.
 
Aber theoretisch könnte man da schon rein.

Hmmh, ja?

Ich kenne zB keinen Schweinezuchtbetrieb, der das erlaubt. Weil die Schweine dann gestresst werden. Und auch keinen Geflügelzüchter. Vermutlich aus hygienischen Gründen.

Was man jederzeit besichtigen kann, sind Michviehbetriebe. Und die neueren, die ich kenne, sind in der Tat für die Kühe erheblich angenehmer als die traditionelle Anbindehaltung. Da hat es Ställe, die in jede Richtung offen sind, die Kühe laufen frei herum und haben (etwas) Platz und verschiedene Bereiche, um sich aufzuhalten. Jede bekommt per Computerhalsband ihre persönliche und genau berechnete Futterration. Im Sommer gibt es Grünfutter. Und teils Weidgang.

Natürlich ist das nicht das Paradies. Die Kälber sitzen immer noch einzeln, und eine Kuh, die krank ist oder nicht die entsprechende Leistung bringt, wird nicht gepäppelt, die wird geschlachtet und gut ist.

Aber im Vergleich zu dem, was ich aus meiner Kindheit so kannte, geht es den Kühen objektiv gesehen besser.

Wenn man das anschaut, muss keiner zum Vegetarier werden.

Und die Ställe, bei denen man das vermutlich würde, sind in der Regel nicht offen.
 
Ich kenne zB keinen Schweinezuchtbetrieb, der das erlaubt. Weil die Schweine dann gestresst werden. Und auch keinen Geflügelzüchter. Vermutlich aus hygienischen Gründen.

Na ja, die Infos sind ja trotzdem da. Vermitteln könnte man diese.

Was man jederzeit besichtigen kann, sind Michviehbetriebe. Und die neueren, die ich kenne, sind in der Tat für die Kühe erheblich angenehmer als die traditionelle Anbindehaltung. Da hat es Ställe, die in jede Richtung offen sind, die Kühe laufen frei herum und haben (etwas) Platz und verschiedene Bereiche, um sich aufzuhalten. Jede bekommt per Computerhalsband ihre persönliche und genau berechnete Futterration. Im Sommer gibt es Grünfutter. Und teils Weidgang.

Natürlich ist das nicht das Paradies. Die Kälber sitzen immer noch einzeln, und eine Kuh, die krank ist oder nicht die entsprechende Leistung bringt, wird nicht gepäppelt, die wird geschlachtet und gut ist.

Aber im Vergleich zu dem, was ich aus meiner Kindheit so kannte, geht es den Kühen objektiv gesehen besser.

Und man sieht eben nicht, was an den Milchviehbetrieben noch so dranhängt - und das ist in nicht wenigen Fällen nicht nur nicht das Paradies, sondern ich würd's als ziemlichen Horror bezeichnen. Der betreffende Landwirt wird vermutlich auch eher nicht die weitergehenden Informationen über die Zukunft der Tiere, die oftmals u.a. Mast und ewig lange Transporte beinhaltet, vermitteln (recht informative Infos dazu bieten mMn die Filme von Manfred Karremann (und da wurden bestimmt noch "nicht sendefähige" Bilder rausgeschnitten)).

Aber auch diese Infos gibt es. Man könnte sie vermitteln. Aber auch da traut sich mMn so recht keiner ran.
 
Ich war schon in einem Schweinestall drin. im Rahmen einer Führung. Mit Schutzkleidung, zu einer ganz bestimmen Zeit. Wo ich keinen Mucks machen durfte.

Eindruck ähnlich wie beim Kuhstall - nur viel zu reizarm. Aber weder eng noch dreckig noch irgendwas. Dösende Schweine. :kp:

Die vermutlich bei einer Horde durch die Gänge tobender Kindergartenkinder tatsächlich den Schreck ihres kurzen Lebens bekommen hätten.

Geflügel ist allerdings ein anderes Thema
 
@helki

Ja, Bullenkälber werden gemästet. und geschlachtet. Aber auch die haben dort deutlich mehr Platz als früher.

Was die Transporte angeht, hast du sicher Recht. Das wird bei der Besichtigung des Hofs natürlich nicht thematisiert.
 


Kann doch niemand sagen, er/sie/es wisse es nicht.
 
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