Kann man die Ausschlussdiät denn auch mit einer Fleischsorte machen welche er schonmal bekommen hat? Mir würde gerade nämlich ehrlich gesagt gar nichts einfallen was er noch nicht bekommen hat. Das einzige was noch war, war eben der Hirsch...
Nein. Eben weil du nicht ausschließen kannst, dass er auf ein bestimmtes Fleisch reagiert.
Aber ob er auf ein bestimmtes Fleisch reagiert, hat doch nichts damit zu tun, ob er dieses schon mal bekommen hat?
Doch, bei der Frage von Allergien schon.
Allergien werden über Antikörper ausgelöst. Und die müssen erstmal gebildet werden und das passiert
nach einem Erstkontakt. Eine Allergie kann deshalb immer
frühestens erst bei einem zweiten Kontakt auftreten, nie beim ersten.
Allergien richten sich zudem immer gegen Eiweiss-Strukturen. Zumindest die üblichen Typ1-Reaktionen, die
sofort nach dem Kontakt mit dem Allergen auftreten. So wie bei Heuschnupfern - du gehst raus und binnen kürzester Zeit läuft dir die Nase.
Dann gibt es noch Kreuz-Allergien. Da reagierst du auf einen Stoff weil er eine ähnliche Eiweissstruktur hat wie etwas, auf das du allergisch bist. Ist zB bei Obstallergien häufig - du bist eigentlich gar nicht auf das Obst allergisch, sondern auf Birkenpollen. Die Obstsorten auf die du reagierst haben nur ähnliche Strukturen wie die Birkenpollen. Dementsprechend fallen Bluttests auf die Obstsorten dann eventuell auch negativ aus. Zumindest ist das die schulmedizinische Theorie von Kreuzallergien. Bewahrheitet hat sie sich bei mir zB nicht. Die Birkenpollenallergie wurde in einem Bluttest nachgewiesen, aber allergische Reaktionen darauf hatte ich mein ganzes Leben noch nicht. Da sie im Februar herumfliegen und nicht zur üblichen Heuschnupfenzeit wäre das definitiv aufgefallen.
Einer der vielen vielen Gründe, warum ich auf diese Tests wirklich überhaupt gar nichts gebe! Meine Katzenallergie ist durch einen Pricktest überhaupt erst ausgelöst worden! (das ist der Test, bei dem die Haut ein bisschen angeritzt und die Allergene dort eingebracht werden)
Die Allergien auf Metalle zB unterliegen Mechanismen, die ein bisschen anders laufen. Sie treten zB zeitverzögert auf, nicht "sofort".
So wie ich es damals verstanden habe, ist der Sinn einer Ausschlussdiät, ein und dieselbe Futterkomponente so lange ohne Wenn und Aber zu geben, bis man sieht, ob der Organismus darauf reagiert oder nicht. Also ob die Symptome abklingen. Wieso das nur mit völlig "neuem" Futter gehen soll, sehe ich erst mal nicht. Und probiert man nicht eh mit der Zeit weitere Komponenten aus?
Nicht ganz.
Du gibst eine völlig neue Fleischsorte, damit du eine
allergische Reaktion ausschliessen kannst. Siehe oben. Dazu
eine Kohlenhydratquelle. Sonst nichts, auch keine Zusätze oder sowas. Das ganze über 6 bis 8 Wochen. Länger nicht, sonst entstehen definitiv Mangelzustände. Deshalb macht es mich auch immer so "wuschig", wenn Halter über Monate und Jahre "Pferd und Kartoffel" füttern! Und als Dosenfutter macht das ohnehin keinen Sinn, weil es keine Dosen gibt, in der nur Pferd und Kartoffel drin ist - da sind immer Bindemittel und andere zugesetzte Stoffe drin, das geht ja gar nicht anders.
Dann kannst du anfangen, neue Komponenten hinzuzufügen, aber ebenfalls immer nur einzeln.
Eigentlich sind Allergien noch relativ einfach. Unverträglichkeiten sind weitaus schwieriger, weil ihre Mechanismen nicht so klar sind. Als Auslöser für beides (Allergien
und Unverträglichkeiten) gelten die üblichen Verdächtigen wie Antibiotikagaben, Zusätze in Industriefutter, Metalle wie Alumium oder Quecksilber usw.
Sie können dazu führen, dass die Darmwände durchlässig werden, dann wandern Eiweisspartikel ab ins Blut, wo sie nicht hingehören und natürlich zu Problemen führen. Das ist zwar prinzipiell heilbar, aber eben um ein Vielfaches schwieriger als eine Allergie.