AndreasPTC
15 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,
Ich wende mich heute nach langer Pause einmal wieder an dieses Forum, da wir ein großes Problem mit unserem jetzt 10 Monate alten Bulli-Rüden haben.
Vorweg gesagt haben wir zwar seit 13 Jahren Bullis (vom Züchter und zwei über die Hilfe aus diesem Forum aus Tierheimen) gehabt, mußte aber durch unseren Neuzugang feststellen, dass es mit unserem Sachverstand nicht weit her ist. Wir hatten nie einen Troublemaker und alles lief wie an der Schnur. Einen angeblichen Beisser haben wir hervorragend in die Familie mit Hündin integrieren und alle Tests im Hieb absolvieren können Ach ja - wir haben drei Kinder im Alter von 3, 4 und 8 Jahren. Wie gesagt - bislang mit unseren "Alten" immer alles problemlos.
Allein der Start in die Geschichte ist nicht sehr schön, ich will hier aber auch nichts beschönigen. Also los:
Ich habe den MiniBull im Alter von 10 Wochen bekommen. Der Vorbesitzer hatte ihn zu diesem Zeitpunkt bereits seit mindestens 2 Wochen (also sehr früh aus dem Wurf geholt).
Abgabegrund des Vorbesitzers war eine Inkompatibilität mit seinem Staff Rüden. Dessen Aussage nach hat der Staff den Kleinen im Spiel zu wild angepackt. Im Nachhinein denke ich, dass war sehr beschönigt.
Es wurden Zuchtpapiere eines bayrischen Verbandes mit ordentlichem Stammbaum und ein Kaufvertrag über 1.200 € beigelegt. Es fehlte allerdings seitens des Züchters der Eintrag des Erstbesitzers und die Bestätigung der Richtigkeit der enthaltenen Angaben. Zu dem Züchter habe ich keinerlei Hinweise im Internet (auch nicht beim Verband) gefunden. Der Verband selbst bestätigte auf Anfrage allerdings, dass der Züchter bei ihnen geführt wird. Kontaktdaten bekomme ich aber erst, wenn ich dem Verband eine Kopie der Unterlagen schicke. Als Polizeibeamter aus NRW habe ich Zugriff auf so einige Dateien, habe den Züchter namentlich aber auch nicht ausfindig machen können.
Von Geschlecht, Farbe und Tattoo-Nr. passt der Hund zu den Paieren. Allerdings hat er mit 10 Monaten 38 cm Schulterhöhe und 23 Kilo Waagenbalast.
Der Kleine fand sich recht schnell zurecht. Schwierig war bereits, ihn im Spiel zu bremsen. Igno war für ihn nur noch mehr Aufforderung und er forderte scheinbar stets und unaufhörlich, wonach ihm grad beliebte.
Erste Skepsis kam auf, als ich ihm mit 14 Wochen etwas trockenen Pansen gab und als ich das Stück (in seinem Fang) anfaßte, begann er zu brummen und zu fletschen.
Auf einen Tausch lies er sich nicht ein und schien auf Ansprachen überhaupt nicht zu reagieren. Quasi nahtlos setzte sich das beim Futter fort. Egal wer sich seinem Napf näherte - die Rute eingeklemmt, eine Bürste, tiefes Brummen und die Zähne gefletscht.
Ähnliches Verhalten zeigte er an seinem Körbchen und an jedem anderen Ruheplatz, den er sich aussuchte.
Nächste Steigerung ist, dass er bei Annäherung der Kinder ohne Vorwarnung fletscht und direkt darauf schnappt.
Wenn er irgendwo steht, sitzt oder liegt und wir Erwachsenen uns nähern kommt es (besonders Abends) vor, dass er sich in massive Drohgebärden steigert und keinen Zweifel daran läßt, zu packen wenn man sich ihm nähert.
Ruft man ihn aus der Distanz kommt er und drückt sich mit eingeklemmter Rute, Bürste und Brummen an einen ran. Berührt man ihn irgendwo (besonders an den Läufen und am Kopf) kommt wieder das Fletschen.
Wir hatten bereits, bevor das Drohen massiv wurde, eine Trainerin im Hause. Zum Thema Futter wurde angeraten, ihn nur aus der Hand oder einem Schlamper zu füttern.
Ansonsten sollte er im Haus mit einer etwa 2 m langen leichten Schnur laufen, damit er bei Drohen aus der Distanz zu "zupfen" abgelenkt und ansprechbar gemacht werden kann.
Nach 5 Monaten Futter aus der Hand habe ich ihm wieder mal probeweise den Napf gereicht und es war wie eh und je. Die Geschichte mit der Schnur war auch fruchtlos.
Im Außentraining ist er wie auch beim Spaziergang schwer auf einen zu konzentrieren. Ist er mal abgeleint und sieht etwas Interessantes, geht es schonungslos drauf los und nichts in der Welt bringt ihn zurück zu uns. Andererseits ist er lernfreudig und auch aufnahmebereit - solange er Lust dazu hat.
Kurz zu seinen Lebensumständen:
Er kommt morgens in der Regel eta 30 Minuten raus. Wenn er nicht mit zu mir ins Büro kommt (dann 12 Uhr wieder 30 Minuten) kann es mal bis 14 Uhr dauern, bis jemand nach Hause kommt. Abends gibt es dann eine ausgiebige Runde. Futter bekommt er nach Möglichkeit morgend etwas und die Hauptmahlzeit am späten Nachmittag.
Sein Ruheplatz liegt im Esszimmer. Dort ist eine Ecke, in dem der übliche Familienverkehr bei drei Kindern am wenigsten vorbeiführt. Ein entsprechender Lärmpegel ist natürlich immer irgendwie präsent.
Im Welpentreff und auch jetzt war bzw. ist er im Spiel absolut neutral. Er ist kein Raufer und stellt sich gut auf sein Gegenüber ein. Grundsätzlich ist er eher der dominante Typ.
Wir haben ihn vor einigen Wochen auf Rat kastrieren lassen, was der Tierarzt auch nach Schilderung der Umstände befürwortete.
Momentan helfen wir uns bei unerwünschtem Verhalten mit energischem "Nein", worauf er auch zunächst reagiert. Bei erneuter Annäherung kocht er aber sofort wieder hoch.
Ich befürchte, wir haben sein Wesen zu spät erkannt und durch falsche Erziehung die jetzt unerwünschten Aspekte noch gefördert.
Solange vertretbar möchten wir ihn aber auf keinen Fall abgeben, denn wir kennen ihn auch im Spiel mit uns, den Kindern und allgemein im Alltag als durchaus angenehmen Begleiter. Diese massiven Drohgebärden kann ich mir einfach nicht erklären.
Wahrscheinlich schlagen die Hundekenner vom Fach bei diesen Schilderungen jetzt die Hände über´m Kopf zusammen, weil so ziemlich alles falsch gelaufen ist.
Auch dürften noch einige Details wichtig sein, die ich des Umfangs halber nicht vermerkt habe oder mir vielleicht auch nicht wichtig erschienen.
Wir sind wirklich verzweifelt und setzen hier auf rettende Tipps.
In diesem Sinne bereits besten Dank vorab.
Ich wende mich heute nach langer Pause einmal wieder an dieses Forum, da wir ein großes Problem mit unserem jetzt 10 Monate alten Bulli-Rüden haben.
Vorweg gesagt haben wir zwar seit 13 Jahren Bullis (vom Züchter und zwei über die Hilfe aus diesem Forum aus Tierheimen) gehabt, mußte aber durch unseren Neuzugang feststellen, dass es mit unserem Sachverstand nicht weit her ist. Wir hatten nie einen Troublemaker und alles lief wie an der Schnur. Einen angeblichen Beisser haben wir hervorragend in die Familie mit Hündin integrieren und alle Tests im Hieb absolvieren können Ach ja - wir haben drei Kinder im Alter von 3, 4 und 8 Jahren. Wie gesagt - bislang mit unseren "Alten" immer alles problemlos.
Allein der Start in die Geschichte ist nicht sehr schön, ich will hier aber auch nichts beschönigen. Also los:
Ich habe den MiniBull im Alter von 10 Wochen bekommen. Der Vorbesitzer hatte ihn zu diesem Zeitpunkt bereits seit mindestens 2 Wochen (also sehr früh aus dem Wurf geholt).
Abgabegrund des Vorbesitzers war eine Inkompatibilität mit seinem Staff Rüden. Dessen Aussage nach hat der Staff den Kleinen im Spiel zu wild angepackt. Im Nachhinein denke ich, dass war sehr beschönigt.
Es wurden Zuchtpapiere eines bayrischen Verbandes mit ordentlichem Stammbaum und ein Kaufvertrag über 1.200 € beigelegt. Es fehlte allerdings seitens des Züchters der Eintrag des Erstbesitzers und die Bestätigung der Richtigkeit der enthaltenen Angaben. Zu dem Züchter habe ich keinerlei Hinweise im Internet (auch nicht beim Verband) gefunden. Der Verband selbst bestätigte auf Anfrage allerdings, dass der Züchter bei ihnen geführt wird. Kontaktdaten bekomme ich aber erst, wenn ich dem Verband eine Kopie der Unterlagen schicke. Als Polizeibeamter aus NRW habe ich Zugriff auf so einige Dateien, habe den Züchter namentlich aber auch nicht ausfindig machen können.
Von Geschlecht, Farbe und Tattoo-Nr. passt der Hund zu den Paieren. Allerdings hat er mit 10 Monaten 38 cm Schulterhöhe und 23 Kilo Waagenbalast.
Der Kleine fand sich recht schnell zurecht. Schwierig war bereits, ihn im Spiel zu bremsen. Igno war für ihn nur noch mehr Aufforderung und er forderte scheinbar stets und unaufhörlich, wonach ihm grad beliebte.
Erste Skepsis kam auf, als ich ihm mit 14 Wochen etwas trockenen Pansen gab und als ich das Stück (in seinem Fang) anfaßte, begann er zu brummen und zu fletschen.
Auf einen Tausch lies er sich nicht ein und schien auf Ansprachen überhaupt nicht zu reagieren. Quasi nahtlos setzte sich das beim Futter fort. Egal wer sich seinem Napf näherte - die Rute eingeklemmt, eine Bürste, tiefes Brummen und die Zähne gefletscht.
Ähnliches Verhalten zeigte er an seinem Körbchen und an jedem anderen Ruheplatz, den er sich aussuchte.
Nächste Steigerung ist, dass er bei Annäherung der Kinder ohne Vorwarnung fletscht und direkt darauf schnappt.
Wenn er irgendwo steht, sitzt oder liegt und wir Erwachsenen uns nähern kommt es (besonders Abends) vor, dass er sich in massive Drohgebärden steigert und keinen Zweifel daran läßt, zu packen wenn man sich ihm nähert.
Ruft man ihn aus der Distanz kommt er und drückt sich mit eingeklemmter Rute, Bürste und Brummen an einen ran. Berührt man ihn irgendwo (besonders an den Läufen und am Kopf) kommt wieder das Fletschen.
Wir hatten bereits, bevor das Drohen massiv wurde, eine Trainerin im Hause. Zum Thema Futter wurde angeraten, ihn nur aus der Hand oder einem Schlamper zu füttern.
Ansonsten sollte er im Haus mit einer etwa 2 m langen leichten Schnur laufen, damit er bei Drohen aus der Distanz zu "zupfen" abgelenkt und ansprechbar gemacht werden kann.
Nach 5 Monaten Futter aus der Hand habe ich ihm wieder mal probeweise den Napf gereicht und es war wie eh und je. Die Geschichte mit der Schnur war auch fruchtlos.
Im Außentraining ist er wie auch beim Spaziergang schwer auf einen zu konzentrieren. Ist er mal abgeleint und sieht etwas Interessantes, geht es schonungslos drauf los und nichts in der Welt bringt ihn zurück zu uns. Andererseits ist er lernfreudig und auch aufnahmebereit - solange er Lust dazu hat.
Kurz zu seinen Lebensumständen:
Er kommt morgens in der Regel eta 30 Minuten raus. Wenn er nicht mit zu mir ins Büro kommt (dann 12 Uhr wieder 30 Minuten) kann es mal bis 14 Uhr dauern, bis jemand nach Hause kommt. Abends gibt es dann eine ausgiebige Runde. Futter bekommt er nach Möglichkeit morgend etwas und die Hauptmahlzeit am späten Nachmittag.
Sein Ruheplatz liegt im Esszimmer. Dort ist eine Ecke, in dem der übliche Familienverkehr bei drei Kindern am wenigsten vorbeiführt. Ein entsprechender Lärmpegel ist natürlich immer irgendwie präsent.
Im Welpentreff und auch jetzt war bzw. ist er im Spiel absolut neutral. Er ist kein Raufer und stellt sich gut auf sein Gegenüber ein. Grundsätzlich ist er eher der dominante Typ.
Wir haben ihn vor einigen Wochen auf Rat kastrieren lassen, was der Tierarzt auch nach Schilderung der Umstände befürwortete.
Momentan helfen wir uns bei unerwünschtem Verhalten mit energischem "Nein", worauf er auch zunächst reagiert. Bei erneuter Annäherung kocht er aber sofort wieder hoch.
Ich befürchte, wir haben sein Wesen zu spät erkannt und durch falsche Erziehung die jetzt unerwünschten Aspekte noch gefördert.
Solange vertretbar möchten wir ihn aber auf keinen Fall abgeben, denn wir kennen ihn auch im Spiel mit uns, den Kindern und allgemein im Alltag als durchaus angenehmen Begleiter. Diese massiven Drohgebärden kann ich mir einfach nicht erklären.
Wahrscheinlich schlagen die Hundekenner vom Fach bei diesen Schilderungen jetzt die Hände über´m Kopf zusammen, weil so ziemlich alles falsch gelaufen ist.
Auch dürften noch einige Details wichtig sein, die ich des Umfangs halber nicht vermerkt habe oder mir vielleicht auch nicht wichtig erschienen.
Wir sind wirklich verzweifelt und setzen hier auf rettende Tipps.
In diesem Sinne bereits besten Dank vorab.