MiniBull wird unkontrollierbar

AndreasPTC

15 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,

Ich wende mich heute nach langer Pause einmal wieder an dieses Forum, da wir ein großes Problem mit unserem jetzt 10 Monate alten Bulli-Rüden haben.
Vorweg gesagt haben wir zwar seit 13 Jahren Bullis (vom Züchter und zwei über die Hilfe aus diesem Forum aus Tierheimen) gehabt, mußte aber durch unseren Neuzugang feststellen, dass es mit unserem Sachverstand nicht weit her ist. Wir hatten nie einen Troublemaker und alles lief wie an der Schnur. Einen angeblichen Beisser haben wir hervorragend in die Familie mit Hündin integrieren und alle Tests im Hieb absolvieren können Ach ja - wir haben drei Kinder im Alter von 3, 4 und 8 Jahren. Wie gesagt - bislang mit unseren "Alten" immer alles problemlos.

Allein der Start in die Geschichte ist nicht sehr schön, ich will hier aber auch nichts beschönigen. Also los:
Ich habe den MiniBull im Alter von 10 Wochen bekommen. Der Vorbesitzer hatte ihn zu diesem Zeitpunkt bereits seit mindestens 2 Wochen (also sehr früh aus dem Wurf geholt).
Abgabegrund des Vorbesitzers war eine Inkompatibilität mit seinem Staff Rüden. Dessen Aussage nach hat der Staff den Kleinen im Spiel zu wild angepackt. Im Nachhinein denke ich, dass war sehr beschönigt.
Es wurden Zuchtpapiere eines bayrischen Verbandes mit ordentlichem Stammbaum und ein Kaufvertrag über 1.200 € beigelegt. Es fehlte allerdings seitens des Züchters der Eintrag des Erstbesitzers und die Bestätigung der Richtigkeit der enthaltenen Angaben. Zu dem Züchter habe ich keinerlei Hinweise im Internet (auch nicht beim Verband) gefunden. Der Verband selbst bestätigte auf Anfrage allerdings, dass der Züchter bei ihnen geführt wird. Kontaktdaten bekomme ich aber erst, wenn ich dem Verband eine Kopie der Unterlagen schicke. :verwirrt: Als Polizeibeamter aus NRW habe ich Zugriff auf so einige Dateien, habe den Züchter namentlich aber auch nicht ausfindig machen können.
Von Geschlecht, Farbe und Tattoo-Nr. passt der Hund zu den Paieren. Allerdings hat er mit 10 Monaten 38 cm Schulterhöhe und 23 Kilo Waagenbalast.

Der Kleine fand sich recht schnell zurecht. Schwierig war bereits, ihn im Spiel zu bremsen. Igno war für ihn nur noch mehr Aufforderung und er forderte scheinbar stets und unaufhörlich, wonach ihm grad beliebte.
Erste Skepsis kam auf, als ich ihm mit 14 Wochen etwas trockenen Pansen gab und als ich das Stück (in seinem Fang) anfaßte, begann er zu brummen und zu fletschen.
Auf einen Tausch lies er sich nicht ein und schien auf Ansprachen überhaupt nicht zu reagieren. Quasi nahtlos setzte sich das beim Futter fort. Egal wer sich seinem Napf näherte - die Rute eingeklemmt, eine Bürste, tiefes Brummen und die Zähne gefletscht.
Ähnliches Verhalten zeigte er an seinem Körbchen und an jedem anderen Ruheplatz, den er sich aussuchte.
Nächste Steigerung ist, dass er bei Annäherung der Kinder ohne Vorwarnung fletscht und direkt darauf schnappt.
Wenn er irgendwo steht, sitzt oder liegt und wir Erwachsenen uns nähern kommt es (besonders Abends) vor, dass er sich in massive Drohgebärden steigert und keinen Zweifel daran läßt, zu packen wenn man sich ihm nähert.
Ruft man ihn aus der Distanz kommt er und drückt sich mit eingeklemmter Rute, Bürste und Brummen an einen ran. Berührt man ihn irgendwo (besonders an den Läufen und am Kopf) kommt wieder das Fletschen.
Wir hatten bereits, bevor das Drohen massiv wurde, eine Trainerin im Hause. Zum Thema Futter wurde angeraten, ihn nur aus der Hand oder einem Schlamper zu füttern.
Ansonsten sollte er im Haus mit einer etwa 2 m langen leichten Schnur laufen, damit er bei Drohen aus der Distanz zu "zupfen" abgelenkt und ansprechbar gemacht werden kann.
Nach 5 Monaten Futter aus der Hand habe ich ihm wieder mal probeweise den Napf gereicht und es war wie eh und je. Die Geschichte mit der Schnur war auch fruchtlos.

Im Außentraining ist er wie auch beim Spaziergang schwer auf einen zu konzentrieren. Ist er mal abgeleint und sieht etwas Interessantes, geht es schonungslos drauf los und nichts in der Welt bringt ihn zurück zu uns. Andererseits ist er lernfreudig und auch aufnahmebereit - solange er Lust dazu hat.

Kurz zu seinen Lebensumständen:
Er kommt morgens in der Regel eta 30 Minuten raus. Wenn er nicht mit zu mir ins Büro kommt (dann 12 Uhr wieder 30 Minuten) kann es mal bis 14 Uhr dauern, bis jemand nach Hause kommt. Abends gibt es dann eine ausgiebige Runde. Futter bekommt er nach Möglichkeit morgend etwas und die Hauptmahlzeit am späten Nachmittag.
Sein Ruheplatz liegt im Esszimmer. Dort ist eine Ecke, in dem der übliche Familienverkehr bei drei Kindern am wenigsten vorbeiführt. Ein entsprechender Lärmpegel ist natürlich immer irgendwie präsent.
Im Welpentreff und auch jetzt war bzw. ist er im Spiel absolut neutral. Er ist kein Raufer und stellt sich gut auf sein Gegenüber ein. Grundsätzlich ist er eher der dominante Typ.

Wir haben ihn vor einigen Wochen auf Rat kastrieren lassen, was der Tierarzt auch nach Schilderung der Umstände befürwortete.

Momentan helfen wir uns bei unerwünschtem Verhalten mit energischem "Nein", worauf er auch zunächst reagiert. Bei erneuter Annäherung kocht er aber sofort wieder hoch.

Ich befürchte, wir haben sein Wesen zu spät erkannt und durch falsche Erziehung die jetzt unerwünschten Aspekte noch gefördert.
Solange vertretbar möchten wir ihn aber auf keinen Fall abgeben, denn wir kennen ihn auch im Spiel mit uns, den Kindern und allgemein im Alltag als durchaus angenehmen Begleiter. Diese massiven Drohgebärden kann ich mir einfach nicht erklären.

Wahrscheinlich schlagen die Hundekenner vom Fach bei diesen Schilderungen jetzt die Hände über´m Kopf zusammen, weil so ziemlich alles falsch gelaufen ist.
Auch dürften noch einige Details wichtig sein, die ich des Umfangs halber nicht vermerkt habe oder mir vielleicht auch nicht wichtig erschienen.

Wir sind wirklich verzweifelt und setzen hier auf rettende Tipps.
In diesem Sinne bereits besten Dank vorab.
 
  • 17. Mai 2024
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Hi AndreasPTC ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hi Andreas,

erstmal finde ich es sehr gut, das du den kleinen nicht sofort beim ersten Problem ins Tierheim abgeschoben hast und du hier Rat suchst.

Einen richtigen Rat kann ich Dir nicht geben, da ich Erziehungstechnisch nicht so der Experte bin, aber es gibt schon einige hier die Dir sicherlich einen guten Rat geben könnnen.

Eines an deiner Geschichte hat mich doch ins Nachdenken gebracht, du schriebst von Dominanz, aber die eingeklemmte Rute spricht doch total dagegen, eine eingeklemmte Rute, ist doch ein Zeichen von Angst und/oder Unsicherheit, so weit ich weiss, irgendwie beschleicht mich der Gedanke, das ihr es nicht geschaft habt oder auch könnt dem kleinen seine Unsicherheit wegzunehemen und ihm einen sichern Platz im Rudel zu bieten. Es scheint mir aus irgendeinem Grund traut er euch nicht, er fühlt sich irgendwie bedroht oder unsicher.

Kann sein das es an der Vergangenheit liegt, aber es kommen bestimmt noch bessere und fundiertere Tips als von mir.

Ich drücke Dir die Daumen das es klappt.

Gruss

Uwe
 
  • 17. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Huhu!

Habt ihr den Hund schonmal komplett bei einem TA durchquecken lassen? Vielleicht stimmt irgendwas gesundheitliches nicht? (also Blutuntersuchung, Röntgen der Knochen, Ultraschall der Organe usw.).

Wenn man das alles ausschließen kann weiß man zumindest schonmal, dass es sich um ein Verhaltensproblem handelt.

Gruß Nina
 
Eine eingeklemmte Rute muss nicht zwangsläufig Angst bedeuten - sie zeugt auf jeden Fall aber von enormer Anspannung.

Ich kenne einige Hunde (meine eigene Hündin auch) die z. B. beim Fressen oder auch beim Fährten den Schwanz einklemmen. Ganz sicher haben sie aber in diesen Momenten keine Angst, im Gegenteil, sie sind nur hochkonzentriert und angespannt dann.

Körpersprache muss immer im gesamten Bild gesehen werden.
 
  • 17. Mai 2024
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Er ist jetzt 10 Monate alt,daher er hat seine erste pubertäre Phase zufassen.
Daher klappt es mit dem Hören auch nicht so gut draussen,ausserdem ist Bulldog & Terriererbe drin.Also man testet immer mal an bzw. man ist störrisch,kommt aufs Gleiche raus....,mal schauen wie konsequent ihr seid.

Dann großer Check beim TA,Blutuntersuchung,Linsenluxation,Gehör,am besten bei einem TA,der sich gut mit den Rassen auskennt!

Ich würde ihm eine Kennelbox (seine Höhle) als festen Ruheplatz zuweisen.Ihn langsam dran gewöhnen mit Futter oder einfach sein Futter drin geben,diese sollte an einem ruhigen Ort stehen und die sollte ein Tabu für die Kinder sein.
 
Obwohl wir stets bedacht waren, den Hund nicht mit den Kindern allein zu lassen kann ich nicht gänzlich ausschließen, dass es mal vorkam. Tatsächlich ist es so, dass er die Nähe der Kinder nicht sonderlich mag - zumindest nicht, wenn sie auf ihn zugehen. Anders herum ist das kein Thema. Wenn ich sehe, wie unsere Kleinen trotz ständiger Ermahnung und Erklärung mit unserem Kater und den Hasen umgehen (irgendwie wohl belehrungsresistent) kann ich mir schon vorstellen, dass die Kleinen ihn mal geärgert oder ihm gar weh getan haben. Aber frag mal eine Dreijährige "Hast du dem Hund weh getan?"

Die eingeklemmte Rute und das Brummen, obwohl er ohne Ruf zu mir kommt kann ich nicht ganz deuten. Die Ohren sind dann angelegt. Wenn sich das Brummen verstärkt kommt es auch vor, dass er pinkelt. Mir scheint, er weiß einfach selbst nicht, wie er sich in solchen Situationen verhalten soll.

Das wesentliche, weil wirklich unangenehme Problem ist die Ausgeprägtheit seiner Drohgebahren uns Erwachsenen gegenüber. In der Regel setzt er sich und steigert sich in kürzester Zeit in ein starkes Fletschen, bellt bei erhobenem und leicht abgewandtem Kopf unter ständigem Brummen und scheint von jetzt auf gleich ein anderer Hund zu sein.
In dem Verein, bei welchem ich zum Welpenspiel war, war auch ein als solcher angepriesener "Bull-Kenner". Dieser hat geraten, jedwedem Aggressionsgebahren sofort energisch entgegenzuwirken, klartextlich eine ordentliche Ohrfeige mit lautem "Nein".
Obwohl gar nicht mein Ding habe ich das auch ehrlich gesagt eine Zeit lang getan. Die Inaussichtstellung, er würde damit klar und schnell seinen Rang verstehen wenn er meint drohen zu müssen, konnte ich zumindest nicht widerlegen. Um es klar zu sagen: Ich halte nichts von körperlicher Züchtigung und habe da auf den Rat eines vermeintlichen Experten vertraut. Da unser Lennox (so heißt er übrigens, bislang blieb das noch unerwähnt) nun aber schnell begann zusammenzuzucken, wenn ich ihn zu streicheln begann habe ich das als falschen Rat at acta gelegt.

Beim TA waren wir bereits, Augen und Ohren sind in Ordnung, Blutbild ohne Befund, keine Schmerzreflexe am Körper.

Der "Ungehorsam" ist auch definitiv kein Problem des Gehörs, sondern eher ein "Jaja, ruf du mal - ich mach mal, was ich will".

Zu der Kennelbox:
Wir haben eine passend geräumige PKW-Transportbox. Darin zeigt er, wenn sie in den Wohnräumen steht, identisches Verhalten. Wirklich Ruhe bekäme er nur, wenn er in Hobbyräumen im Untergeschoss wäre. Dann ist er aber wiederum ausgegrenzt. Mir scheint, er kommt zeitweise in den Zwiespalt, mittendrin sein zu wollen und gleichzeitig nach Ruhe zu verlangen.

Mir ist klar, dass es hier wahrscheinlich keine Patentlösung in zwei Sätzen geben kann. Meine Hoffnung war zum Beispiel, dass jemand einen erfahrenen Trainer in unserem Wohnbereich (Remscheid, NRW - bei Wuppertal) kennt.

Vielleicht ist die Lösung ja doch unerwartet einfach - und kapitulieren werden wir vor dem Problem vorerst nicht - wenngleich viele Freunde das Risiko bereits lange für zu groß halten.

Außer der Selbsterkenntnis, zwar Liebhaber von Bullis, leider aber überhaupt keine Kenner zu sein, sind wir in unseren Nöten mit Lennox kein Stück weiter gekommen.

Ach ja, noch etwas anderes:

Ist es in diesem Forum technisch möglich und wäre es hilfreich, wenn ich mal Fotos von Lenny in den problematischen Momenten mit einer Beschreibung der Situation einstellen würde? Vielleicht gibt es ja da schon für Fachleute wichtige Signale, die ich als solche nicht erkenne.

In diesem Sinne liebe Grüße aus Remscheid.
 
Du kannst dich auch an Heike Pechner wenden, sie ist aus dem Tierschutz und spezialisiert auf Bullterrier. Da sie auch als Trainerin für schwierige Tierschutzhunde tätig ist kann sie dir bestimmt helfen.
e-mail: [email protected]
Telefon: +49 (0) 23 38 - 87 34 24
Handy: +49 (0) 171 - 5 18 15 81

Falls du auf dem Festnetz anrufst geht sehr häufig der AB ran, aber wenn du deinen Namen und Nummer hinterlässt und kurz sagst worum es geht, dann ruft sie ganz sicher zurück.
 
"Die eingeklemmte Rute und das Brummen, obwohl er ohne Ruf zu mir kommt kann ich nicht ganz deuten. Die Ohren sind dann angelegt. Wenn sich das Brummen verstärkt kommt es auch vor, dass er pinkelt."

....

"Dieser hat geraten, jedwedem Aggressionsgebahren sofort energisch entgegenzuwirken, klartextlich eine ordentliche Ohrfeige mit lautem "Nein".
Obwohl gar nicht mein Ding habe ich das auch ehrlich gesagt eine Zeit lang getan."

Mit dem zweiten Absatz könnte sich das Verhalten im ersten Absatz erklären :(
Wenn ich einen Hund schlage, versteht er das nicht so wie es ein Mensch verstehen könnte. Er vertraut mir (im schlimmsten Fall) nicht mehr.
Wenn ich dann lese, wie Dein Hund teilweise auf Dich zugekrochen (entschuldige, aber so ist es es) kommt, dann scheint sein Vertrauen tatsächlich abhanden gekommen sein.
Er ist 10 Monate und pinkelt vor Angst ein :(

3 Kinder und einen Hund dauerhaft zu beaufsichtigen ist auf jeden Fall ein harter Job. Mir ist schon klar, daß da evtl. mal ein Zwischenfall passiert sein kann, den ihr als Eltern nicht bemerkt habt.

Ich denke, Dein Hund ist in eurem Haushalt gestreßt und versucht, sich seinen Platz zu sichern. Er ist unsicher und ängstlich und zeigt das auf seine Art. Er ist eben ein Hund und kann sich nicht mit Worten ausdrücken ;)

Ich würde bei ihm ganz von vorn beginnen, sein Vertrauen wieder aufbauen, gleichzeitig sein unsicheres Verhalten in klare Bahnen lenken. Das aber bitte behutsam und trotzdem konsequent.

Diesen Hund zu ändern wird nicht einfach und braucht seine Zeit.
Habt ihr diese?

watson
 
Da kann ich mich Watson nur anschliessen...

Ihr müßt wieder Vertrauen aufbauen,daher Bindungsarbeit mit viel positiver Bestättigung.
Wenn ihr ihn ruft und er folgt in Sek. positiv bestärken.
Angesichts der Situation solltet ihr Euch einen kompetenten Hundetrainer anvertrauen.

Zum ruhigen Plätzchen : Hättet ihr nicht die Möglichkeit ihn zu schaffen ?Ist es sehr umständlich im untergeschoss oder einen anderen Raum?

Wir haben unser Hundezimmer neben den Wohnzimmer,dort stehen die Kennelboxen immer offen,die Tür steht immer auf.Unsere Hunde nutzen es regelmäßig um sich zurück zu ziehen,wenn sie ihre Ruhe haben möchten .
 
Ohweia, da ist aber wohl einiges schiefgelaufen :(

Bitte, bitte beherzige den Rat von Bulli-Maus u. Watson.

Verstehe es jetzt bitte nicht falsch, aber mir tut dein Kleiner in der Seele leid :( Es hört sich an als ob er völlig durch den Wind ist u. einfach zutiefst verunsichert.
Der Kleine muss sich auf Dich verlassen können u. das erreicht man nicht durch Schläge :(
 
Bei diesem Verhalten, das vielleicht doch nicht nur mit pubertärer Phase zu erklären ist, würde ich mir auf jeden Fall Hilfe bei jemanden holen, der über ausreichende Sachkunde verfügt und sich sehr viel Zeit für die Beurteilung des Hundes nehmen kann.

Das viel zu frühe Trennen vom Wurf und den wahrscheinlichen Angriff eines erwachsenden Hundes auf den Welpen, das sind schon schwerwiegende Fakten, die ernsthafte Auswirkungen auf das Verhalten Eures Hundes haben können.

Je älter der Hund wird, je länger er dieses Verhalten doch einigermaßen erfolgreich zeigen kann, desto schwieriger wird es sicher.

Ich wünsche für Euch und den Kleinen, dass es zu packen ist.

Liebe Grüße
matty
 
Das Verhalten ist bestimmt nicht nur mit der pubertären Phase zu erklären, da es bereits mit etwa 12 bis 14 Wochen eingesetzt hat.
Der Schlüssel dürfte Unsicherheit und Stress sein.

Mir war klar, dass sich hier im Forum die Nackenhaare der Leser aufrichten - aber wie gesagt: ich will ehrlich sein und nicht eigene Fehler kaschieren, um sie Lenny zuzuschieben. Meine eigene Hilflosigkeit und mein Unverständnis haben sicherlich auch zu so mancher verbalen und handgreiflichen Rüge geführt, die so nicht hätte sein müssen.
Jetzt heißt es "Luft holen, Ruhe bewahren und (vor allem) Selbstanalyse".

Wie ebenfalls bereits geschildert waren unsere vorherigen Bullis quasi "Selbstläufer" und ganz bestimmt sind wir viel zu blauäugig an die Sache rangegangen. Jetzt gilt es das eben wieder zu heilen.
Meine Frau und ich sind voll berufstätig und mit drei Kindern ist der Alltag natürlich durchorganisiert und meistens stressbehaftet.
Da das geschilderte problematische Verhalten von Lenny temporär ist und wir ihn auch als absolut herzensbrechende Knutschbacke kennen halte ich ihn nicht für einen Problemhund von Grund auf sondern für eine Persönlichkeit, die in erster Linie Struktur benötigt.

In solch ratloser Lage bekommt man auf viele Fragen natürlich viele verschiedene Antworten. Nur bin ich überzeugt, dass Lenny uns verschiedene Experimente nicht mehr verzeihen wird. Von daher bin ich nun auf der Suche nach dem Königsweg, den nur jemand ausweisen kann, der absoluten Sachverstand hat.
Das bedeutet, ich erhoffe mir hier den Verweis auf einen Trainer oder wen auch immer, dem wir einen umfassenden Background vor Ort vermitteln und von dem wir dann von "Bullierziehung für Dummies" an angeleitet werden können.

Als ersten Schritt, den ich aus den bisherigen Tipps aufgenommen habe werden wir ihm seinen Ruheplatz im Untergeschoss einrichten, in den er sich jederzeit zurückziehen kann. Das haben wir bislang nicht gemacht wegen eines Umstandes, den ich zu schildern vergessen habe:
Lenny löst sich fest und flüssig permanent im Haus. Ich kann mit ihm ausgiebig draussen gewesen sein, unabhängig von Tages- und Fütterungszeiten und dennoch kommt es vor, dass er 10 Minuten nach Gassi in die Bude macht.
Dies passiert natürlich meistens, wenn niemand von uns dabei ist. Nehme ich ihn mit ins Büro, kann er auch (zur Not) sechs bis sieben Stunden einhalten. Nicht das er müßte - ich bin stets zugegen - aber er zeigt kein Bedürftnis.
Ansonsten ist er ein super neugieriger *********, der sich alles schnappt, was interessant erscheint (vor allem Schuhe, jede Art von Plastikgegenständen, Gummiteilen, Tüten etc.). Solche "Beute" verteigt er übrigens in keinster Weise und es sind nicht einmal "Tauschgeschäfte" nötig.
 
Ich habe mal eben ein jpeg angehangen.
Hier hat sich Lenny im Alter von 5 Monaten Abends unbemerkt ins Kinderzimmer geschlichen und zu unserer Jüngsten ins Bett gekuschelt.

Diese Facetten sind es, die uns nicht aufgeben lassen.
 

Anhänge

Hm - wegen des Lösens nur drinnen, ich habe vor kurzem in einem anderen Fred gelesen, das der Hund beim Lösen drinnen immer Prügel bezogen hatte (vom vorigen Halter), und das dann soweit verknüpft hat, das er das Lösen nur dann gemacht hat, wenn niemand da war, also drinnen, da draussen immer jemand dabei war.

Ist ja nur so eine Idee, vieleicht kann er sich nur lösen wenn er alleine ist, gibt ihm mal die Chance draussen irgendwie unbeaufsichtigt zu sein.

Ansonsten drücke ich euch alle Daumen, ich denke ihr habt gute Chancen mit einem Kompetenten Trainer das in Griff zu bekommen, mir erscheint er ja auch zutiefst verunsichert zu sein, das mit dem Hobbyzimmer ist m. E. eine sehr gute Idee.
 
Zum Thema Futter :
Ich würde ihn wieder aus der Hand füttern,dieses aber in Ruhe um ihm die Aufmerksamkeit zu geben und wieder etwas Vertrauen zu schaffen.
 
Also wir haben vielleicht einiges in den Sand gesetzt, aber er hat nie Prügel oder verbale Rügen bezogen, wenn das Maleur schon passiert war. Wenn wir ihn beim lösen erwischt haben, bekam er ein verbales Feedback und kam in Begleitung raus.
Mir ist zumindest klar, dass Lenny es nicht verstehen würde Schelte zu bekommen für etwas, dass vielleicht schon zwei Stunden zurückliegt.
Die Pfützen und Haufen tragen wir also schon mit der nötigen Gleichgültigkeit (Lenny gegenüber ;))
 
Ich meinte ja nicht von euch, sondern vorm Vorbesitzer. Hat er die Möglichkeit sich draussen alleine zu lösen ?

Wenn nein , dann versuchs doch mal, schaden kanns ja nicht.
 
Als Bexter, mein Bulli, damals bei uns einzog war meine Tochter 4 J. Er reagierte sehr ungehalten wenn sie ihn weckte oder beim Schlafen störte. Es gab ein absolutes Verbot an meine Tochter Bexter beim Schlafen auch nur anzufassen u. er bekam einen Schlafplatz wo Ruhe war, er sich zurückziehen konnte, u. meine Tochter nicht hin durfte.
Würde auch aufpassen auf die unverdaulichen Sachen die er ankaut.
Bulli´s haben so manch seltsames Fressverhalten, nicht das er doch mal was runterschluckt.

Bei meinem Buben ist es auch so das Lob, Lob u. nochmal Lob sehr viel weiterhelfen. Und Leckerlie wirken Wunder
 
Lenny löst sich fest und flüssig permanent im Haus. Ich kann mit ihm ausgiebig draussen gewesen sein, unabhängig von Tages- und Fütterungszeiten und dennoch kommt es vor, dass er 10 Minuten nach Gassi in die Bude macht.

Das könnte allerdings durchaus ein Zeichen für eine extreme Umweltunsicherheit sein.

Möglicherweise hat er draußen durch Reizüberflutung so viel Stress und Unruhe, dass er schlicht nicht dazu kommt, sich zu lösen - nur drinnen, wo er sich sicher fühlt.

Das war bei unserem Hund am Anfang so ähnlich. Da waren wir mal in der Hundeschule - was für ihn extremen Stress bedeutet hat, wie ich heute weiß, aber damals ging es mir wie dir und ich habe mich auf den Rat von Leuten verlassen, von denen ich dachte, sie wüssten es besser - und am Ende der Stunde ist der Hund ins Auto gesprungen und hat in den Kofferraum gemacht. Der musste so dringend, dass es ihm wahrscheinlich schon zu den Ohren wieder rausgeschwappt ist, aber in Anwesenheit von so vielen Hunden konnte er einfach nicht.

Zum Tierarzt:
Ist bei ihm mal ein richtiger Hörtest gemacht worden (Audiometrie in Vollnarkose?)
Er ist ja nun ziemlich weiß, da sollte man auch an Taubheit oder Schwerhörigkeit (beides auch einseitig) denken.

Ich schreibe wieder aus trauriger eigener Erfahrung, auch wenn mein Hund nicht weiß ist:

Der war nach Expertenmeinung auch "gerade in der Flegelphase", "dominant", "bockig", "stur", er "beachtete mich gar nicht" und "ignorierte mich bewusst" (es sei denn, ich habe gebrüllt...) - und es "fehlte ihm an Bindung", weil er im Freilauf auf mein Rufen hin erstmal hin und her schaute, und dann meist in eine beliebige Richtung weglief.

Es hat zwei Jahre gedauert - und auf die richtige Spur bin ich erst bei einem Gespräch mit jemandem gekommen, dessen Dogo auf einem Ohr taub ist - bis wir rausgefunden haben, dass der Hund auf einem Ohr kaum etwas "echtes" hört, dafür aber aufgrung eines Hirnschadens Störgeräusche, auf dem betreffenden Auge schlecht sieht, und darum über kein Richtungshören verfügt.

Der konnte anfangs meine nicht gerade laute Stimme draußen einfach nicht filtern. In der Flegelphase war er zwar außerdem auch noch, aber grad wenn er "kackfrech da rumstand, und so tat, als hätte er mich gar nicht gehört" - dann hatte er mich nicht gehört.

Also: Falls ihr das noch nicht habt machen lassen, lasst bitte einen Hörtest machen. Wenn ihr wisst, dass Lennox wirklich einseitig taub oder schwerhörig ist, und euch darauf einstellt, könnt ihr euch viel Kummer ersparen.

Ich meine, in Duisburg (Kaiserberg? Evtl. auch Alsterlagen) kann man so einen Test auch machen lassen.

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