Also wie gesagt läuft es gut. Ich glaube ich habe vor ca einer Woche hier
geschrieben das eigentlich im Moment nur noch sein Futterneid gegen Mensch und Tier mir
sorgen macht.
Aber auch da sind wir jetzt nach der kurzen Zeit schon ein großes Stück weiter.
Ich habe mir das ganze selber so ausgedacht:
Rumo sitzt vor einer Ressource, eigentlich würde er wenn jetzt jemand anderes ausser ich dahin kommt , anfangen sich blöd zu geben.
Also habe ich angefangen das Kinder , Besucher , Meine Frau usw.
sich Rumo und seiner Resource nähern. Erstmal natürlich nur Schritt für Schritt und nicht mit dem Kopf durch die Wand. Bleibt der Hund ruhig , keine Anspannung usw oder richtet evtl sogar seine Aufmerksamkeit auf mich........ gibts ein Klick (Ich mach das Klick geräusch mit der Zunge, da ich Profi bin Klicker zu verbummeln) und was feines.
Lernziel: jemand nähert sich einer Ressource........ toll da gibts was. Statt Gefahr am kommen.
So habe ich dann immer weiter gemacht bis die Personen bis ganz an Ihn und seine Ressource dran waren.
Nächster Schritt:
Die Leute sollten sich zu der Ressource bücken, in die Richtung greifen, Hand öffnen und.............. gut und klar sichtbar etwas gleichwertiges dazufallen lassen.
Also liegt z.b. vorher ein Hundeleckerchen auf den Fliesen , macht es Plumps und es liegen zwei da, oder Käsestückchen, Wurst, usw usw.
Bleibt Rumo dabei gelassen , kein Impuls vorwärts , und "fragt" mich sogar...... genau Klick und er darf sich die Sache holen.
Benimmt er sich daneben , auch wenn er "nur" dahin hechten will um das ganze abzugreifen, verschwinden beide Leckerchen in meine Tasche. Und das Spiel geht von vorne los.
Lernziel: Greift einer nach "Beute" ist das total gut...... weil sie sich dadurch vermehrt , erreichbar wird usw.
Das ganze natürlich in immer wechselnden Situationen , draußen , drinnen , unter dem Tisch , im Flur usw. Dazu wechselnde "Ressourcen" und Mengen.
Auch habe ich das ganze, kleinen Schritt ,für kleinen Schritt aufgebaut. Gerade am Anfang als die Kinder mitmachen sollten mit Leine am Tisch fest gemacht das er sie selbst mit Gewalt nicht erreichen könnte. Lieber 10 kleine Erfolge und dann langsame Steigerung , als einen Misserfolg.
Das ganze ist in sieben Tagen so "gewachsen" das wenn ein fremder oder Kind in Richtung Rumo und sein bewachten Brocken geht, er sich freut , locker ist, und gerne jeder zu seinen Brocken greifen darf. Auch ohne Leine usw.
Vorher hätte immer klar gesagt , bis da vorne und nicht weiter ran. Und hätte dann auch eine Rauferei angefangen wenn seine Ansage nicht gehört worden wäre.
Falls jetzte irgendjemand Gänsehaut bekommt , Kind in Übungen mit Essen eingebunden, usw . Und manchmal werde ich mit meinen geschriebenen Wort auch nicht so verstanden wie ich es ausdrücken möchte...... Saftey First! Zu keiner Zeit könnte er wenn er es sich doch anders überlegt an eine Übungsperson ran. Oder die Personen
sind sich dessen bewusst was passieren könnte , und darauf vorbereitet , dicke Handschuhe usw.
Aber wie gesagt habe ich alles LANGSAM gemacht, und habe den Grenzbereich immer Gut getroffen, so das man evtl mal merkte das Spannung in den hund kam , er aber nicht nach vorne wollte. Und dann auch wieder Entspannung bekam , als er lernte alles ist gut so.
Nächste Übung die auch wirklich viel gebracht hat:
Handfütterung ala Philip:
Rumo angeleint am Tisch, Schrank, Pfosten usw.
Kind ist ausserhalb seines möglichen Aktionsradius. Hat aber eine Handvoll futter.
Geht Rumo nach vorne , will ans Futter, ziehen , jammern , oder was auch immer....nichts ausser frust. Nimmt ER SELBST die Spannung raus , setzt sich, leine hat keine Spannung , fragt mich........ gibts ein Klick Kind streckt die Hände aus , und Rumo darf ALLES AUS DER HAND AUFESSEN , (bitte keine ich nehme es dann nach ein paar Brocken wieder weg spiel starten). Er soll lernen das ihm keiner etwas nimmt, aber man nur mit Ruhe , Geduld , Entspannung, Distanz, bekommt was man gerne möchte.
Hat er alles aufgegessen , bekommt das Kind wieder Futter in die Hand , kurz ausserhalb seines Leinenradius.
Auch diese Übung ist viel langsamer "aufgebaut" als oben beschrieben, Saftey first!
Schritt für Schritt usw usw. Aber das Grundprinzip steht halt oben.
Ihr glaubt gar nicht (zumindest bei Rumo) wie schnell es ein aufdringlicher , distanzloser, fordernder Hund kapiert das in der Leine Hängen und probieren zu wollen das Futter einfach abzunehmen, nicht klappt! Und anfängt zu probieren was der "richtige" Weg ist.
Wichtig ist dabei wirklich nur........ Geduld. Die ersten male , als meine Frau die gewesen ist die das Futter gehalten hat, wollte er einfach nicht aufgeben zu ziehen usw.
Aber wenn er irgendwann "von selbst drauf kommt" Ich nehme Spannung aus der Leine , und klick es gibt was , dann ist der Knoten geplatzt , und man kann ziemlich schnell steigern, zu Spannung aus der Leine muss ein Sitz kommen, danach dazu noch Augenkontakt usw.
Die Übungen von dem Trainer schreibe ich hier nicht. Da ich denke das er sie für jeden Hund einzeln anpasst. Auch kann ich gerne (Falls ihr interesse habt) noch mehr von
meinen ausgedachten Sachen schreiben. Das oben sind nur zwei, und ich habe mir mitlerweile ein ganzes Buch für Rumo ausgedacht die wir immer neu sortiert am wechselnd Tag für Tag üben.
Anderseits kann ich nicht sagen ob das alles so auf andere Hunde zu übertragen geht.
Falls jemand selber mal bei so einen Thema Hilfe braucht, und hiervon was übernimmt:
Sichert euch ab! Nicht wenn Ihr alleine im Haus seit, erst den Hund an die Leine , das er nicht an Punkt x könnte. Schutzkleidung. Alles ganz langsam Schritt für Schritt aufbauen
Statt gleich den "Knochen aus dem Maul zu nehmen". usw.
Denkt euch was aus , Aber Saftey First
Philip