Und diese kleinen Steinbrücken. Aber das alte Hafen? Gelände ist ja auch interessant.
Tatsächlich ist dort (angeblich) noch allerlei in Betrieb. Auch wenn es nie so aussieht. Und ich glaube auch nicht (mehr) dran. Ich kenne den Hafen seit bald 30 Jahren. Des ist da wie ein Lost Place mittlerweile, bis auf irgendwelche wenigen neuen Gebäude oder Hinterhofkaschemmen. Bremerhaven hat's ja übel mitgespielt durch den Wegfall der Werften, Weggang der Amerikaner und Allerlei. Davon hat sich diese Armutsstadt (höchste Arbeitslosenquote in D) ja bis heute nicht erholt. Der Verfall ist allgegenwärtig und wirklich gravierend. Also insgesamt in Bremerhaven.
Es ist nur eine Meile sozusagen sehr beliebt, weil Touristenmagnet (Fischläden, Museum/Schiffe usw.). Das nennt sich Schaufenster Fischereihafen. Da hat man es ganz nett gemacht. Aber ansonsten... findest du von Müll, Verwahrlosung bis Fixerbesteck in den Nebenstraßen echt alles.
Ich bin eher in den abgelegenen Teilen unterwegs. Und es handelt sich um den südlichen Teil. Es gibt noch einen nördlichen, der Umschlaghafen am quasi anderen Ende der Stadt. Da ist viel los (Autos, Container). Da kannst aber nicht so gut laufen.
Würde gerne dort wohnen (das will ich aber auch schon seit zwanzig Jahren
) aber geht halt nicht. Land Bremen... Und Gewerbe. Kannste nicht als Privatmensch wohnen.
Ein paar der Fotos beinhalten übrigens das Areal der Hafenkatzen (ein kleiner Verein der Futterstellen für die Katzen im Hafen betreiben). Die haben auch Hütten an manchen leeren Gebäuden für die Katzen aufgestellt.
Ja... ist alles an sich eine traurige Geschichte und die Armut ist sehr, sehr präsent. Auch IN Bremerhaven "direkt".
Es betrübt mich. Schon lange. Es gibt auch nichts mehr von den Geschäften etc. in denen ich Jugend und junges Erwachsenenalter verbracht und gefeiert habe. In Bremerhaven habe ich damals 2002/2003 auch mein Abitur angefangen.
Durch meine Arbeit bei der AWO bist du halt in den richtig schlimmen Vierteln (einer ist z.b. Lehe:
) unterwegs gewesen. Und hast auch die Verwahrlosung der Menschen stark erlebt (war ja der Schwerpunkt: psychiatrische ambulante Hilfen). Und fast alle hatten Tiere. Schlimm. Einfach nur schlimm...
Wenn ich z.b. auch in Bremerhaven zum TA gegangen bin, auch mit Crunch ja noch kurz bis vor ihrer Todesdiagnose, haben die Preise... da träume ich "hier" von. Begründung der TÄ: die Leute haben doch kein Geld... aus Kostengründen (ich war sehr gut mit der TA Praxis) und man redet ja miteinander... haben so einige Menschen auch die Tiere nicht in Behandlung obwohl dringend notwendig. Ich musste, obwohl man mich nun wirklich lange dort kennt, stets sagen: "Bitte sparen sie an nichts!". Weil die sind halt anderes gewohnt. Denen war es UNANGENEHM mir die Summe nach unserem jährlichen Tierarzt Rundumschlag zu sagen.
Die AWO betreibt in Bremerhaven die Tafel und dort sind mittlerweile so viele bedürftige Menschen, das die nicht mehr ein und aus wissen.
"Damals" (so bis 2013/14) hast du auch noch zig Staffs und Co. (die dann beschlagnahmt wurden, das Tierheim hatte ja lange ein ernsthaftes Problem mit dieser Flut) in solchen Vierteln angetroffen. Und wirklich viele zwielichtige Gestalten.
In den 90er Jahren gab es auch eine Kampfhundszene. Daher kam unser erster Staff, er sollte dort eingesetzt werden. Wieso und warum es so kam wie es kam ist ne lange Geschichte. Aber keine schöne. Also ist es egal.
Ich wollte als nächstes Projekt eigentlich den Verfall dieser einst schönen Stadt dokumentieren. Aber dafür muss Irmi fitter werden.