Hallo Timba,
leider habe wir nur ganz schlechte Erfahrungen mit dem Mastzellentumor gemacht
.
Unser Staff "Boy" hatte auch einen kleinen Knubbel am Hinterlauf. Dem haben wir (blöderweise) nicht sofort Beachtung geschenkt.
Irgendwann war der Knubbel aber etwas größer und wir haben dann eine Biopsie machen lassen. Das war im Mai 2010.
Diagnose Mastzelltumor. Der Tumor wurde sofort entfernt, was sich aber als schwierig darstellte, da man ja zur Sicherheit noch gesundes Gewebe entfernt um sicher zu gehen. An der Stelle am Hinterlauf war aber nicht so wahnsinnig viel gesundes "Material" zum entfernen. Trotzdem haben wir gehofft.
Leider kam der Tumor wieder zurück. Eine Alternative zur zweiten OP war eine Beinamputation. Dagegen habe ich mich aber wehement gewehrt. Ein Erfolg konnte natürlich nicht garantiert werden und wenn der Tumor schon gestreut hatte, wäre die OP umsonst gewesen. Ich konnte mir den Hund nicht mit drei Beinen vorstellen. Außerdem war "Boy" ja nicht mehr der Jüngste mit seinen fast 11 Jahren.
Also entschlossen wir uns im September 2010 zu einer zweiten Operation mit einer begleitenden Chemotherapie.
Die Chemotherapie hatte aber natürlich auch Nebenwirkungen. Der arme Kerl hat sich mehrfach erbrochen und auch ein paar Tage lang keine Nahrung zu sich genommen. So mussten wir ihn stationär beim TA lassen, wo er an eine Infusion angeschlossen wurde.
Insgesamt hat "Boy" sechs Chemo Spritzen bekommen. Es war ein ständiges Auf- und Ab. Mal ging es ihm (augenscheinlich) gut, mal war er total schlapp. Unser Junge hat gekämpft und sich nie etwas anmerken lassen. Typisch Staff eben....
Anfang 2011 bildeten sich auf der Innenseite des Hinterlaufes auch Tumore, die anfingen zu nässen. Da der Hund sich "normal" verhielt, hatten wir große Gewissensbisse, wo wir die Grenze zu ziehen haben. Wann erlöst man einen Hund? Angesehen davon starben in der Zwischenzeit zwei weitere Hunde von uns
. Wir waren echt am Ende mit unseren Nerven.....
Im März 2011 musste sich der arme Kerl immer öfter übergeben. Unsere Tierärztin päppelte "Boy" noch einmal mit Medikamenten auf und sagte uns, dass er nun vielleicht noch eine Woche hätte. Wir sollten die Zeit intensiv nutzen.
Das taten wir auch. "Boy" war sehr gerne am Strand in Holland. Am 27.03.2011 fuhren wir mit ihm und den anderen Hunden nach Zandvoort ans Meer. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn die Sonne schien. Er legte sich in den Sand und genoss die Stunden.
In der Nacht auf den 01. April ging es im ganz schlecht. Nun war der Zeitpunkt gekommen, ihn zu erlösen. Wir klingelten unser Tierarztpärchen aus dem Bett (dessen private Handynummer wir als "Stammkunden" hatten) und fuhren in deren Praxis. Um 04:15 Uhr ging "Boy" von uns.
Es war eine krasse Zeit. Innerhalb von nur einem Jahr drei Hunde zu verlieren. Nicht zu wissen was passiert wäre, wenn wir der Sache früher Beachtung geschenkt hätten, nicht zu wissen ob eine Amputation geholfen hätte usw.
Aber so ist das Leben. Man muss Entscheidungen treffen und damit klar kommen. Ich möchte an dieser Stelle auch auf den imensen Kostenaufwand hinweisen. Zwei Operationen und die Chemotherapie waren teuer! Da wir aber unser letztes Hemd für die Hunde hergeben würden, spielte das keine Rolle für uns. Nur damit Du schon einmal vorgewarnt bist, falls Du Dich für den gleichen Weg entscheidest.
Ich wünschen Dir und Maya alles Gute.