Gesittet an der Leine gehen, startet hier bevor überhaupt die Tür aufgemacht wird um loszugehen. Und zwar durch ritualisierte Abfolge.
Unser Kommando ist übrigens: Fuß, sie weiß dann was ich von ihr möchte. Bricht sie ein bisschen aus, kennt sie meine Aufforderung/Kommando: Korrektur. Ich bleibe dann auch solange ruhig stehen bis sie sich sortiert hat. Sie nimmt sich dann von allein wieder zurück und nimmt den Zug von der Leine.
Aufgebaut wurde das damals, vor grauen Urzeiten, recht ungewöhnlich und zwar aus dem Kofferraum heraus inmitten eines sehr interessanten Umfeldes (Menschen, Autos, andere Hunde, Pferde). Mit der Autovariante wurde der Raum begrenzt, ebenso aber auch ein Rückzugs/Pauseort geschaffen. 2. war das für diesen Hund mit Hummeln im Hintern und dem Geduldsfaden von 1 mm Länge
wichtig erstmal den Schritt zu verinnerlichen, das Leine nicht (immer) bedeutet, das Halli Galli/Spazieren/what ever losgeht.
Der Leinenführigkeit würde ich mich wirklich ganz gezielt in kurzen Sequenzen, mehrmals täglich, widmen.
C. lernte als allerallererstes den Kofferraum bei offener Klappe nicht zu verlassen und zur Ruhe zu kommen (das dauerte ca. 2 Tage). Danach wurde sie im Kofferraum angeleint, auf Kommando (bei uns ist das: OK) durfte sie ihn verlassen, danach nicht rumdödeln lassen sondern sofort ein knackiges: Sitz und wieder rein in den Kofferraum und ableinen. Nach 15 Wiederholungen, merkte man deutlich wie die Erregung abnahm.
Dann folgte: Kofferraum verlassen, Sitz und an kurzer Leine (vorher sich entscheiden auf welcher Seite der Hund zukünftig für IMMER laufen soll) mit dem Wort: Fuß, zügig losgehen. Wenige Meter und zack zurück zum Rückzugsort. Immer und immer wieder. Der Hund war nach 15 Minuten totmüde.
Ich halte die Leine nicht in der Hand auf welcher sie geht, die Leine verläuft diagonal vor meinen Beinen, ich halte sie mit links. Dadurch hat C. die Möglichkeit sich selber zu korrigieren und man nimmt die Spannung raus.
Wollte sie vorgehen oder (seitlich) ausbrechen, gab es einen kurzen Leinenimpuls und ein scharfes: Lass das.
Ich habe zwei Leinen. Eine 1,5 Meter Leine, seit dem ersten Tag. Sie weiß das ist die - Fuß-Leine -. Habe ich die gelbe Schlepp dran (was selten ist, da es hier zu 90% nur Freilauf oder halt an kurzer Leine laufen, gibt) sind "wir" nicht im Arbeitsmodus, da darf sie auch rumdödeln. Zu allem was ich von ihr möchte, gibt es aber natürlich auch immer ein Auflösen, in Form des Wortes: Ok.
Alles was ich jetzt schrieb, ist mittlerweile natürlich losgelöst vom Auto. C. wird in der Bude angeleint, darf sich hinsetzen solang ich mir Schuhe etc. anziehe und ich öffne die Tür mit dem Kommando: Fuß. Ich wohne direkt an der Straße, da gibt`s dann vielleicht mal den Hinweis: Langsam und dann Sitz. Die Kombi immer gleicher Ablauf (seit zwei Jahren) und zügiges! vorrangehen und eh eine ganz klare Führung, sind unser Schlüssel.
Ich habe für alles keine Leckerli oder sonstigen empfohlenen Maßnahmen (Stehen bleiben, Richtung wechseln etc. p.) genutzt, das mir zu doof.
Ich will ja nix Dolles vom Hund, ausser gesittet miteinander zu latschen.
Abgesehen davon, Franzi weiß ja was du von ihr möchtest, sie nimmt`s nur nicht ernst
Vielleicht musst DU Franzi mal etwas überraschen, durch unvorhersehbare Reaktionen/Ansage.
Wie du schon schriebst, irgendwann nudelt`s sich halt ab. Also Kommandos die dann doch irgendwie nicht durchgesetzt werden. Sitzt die Grundlage, also versteht der Hund um was es geht (das muss natürlich sein, alles andere wäre unfair!), habe ich auch das "Recht" dies einzufordern. Hunde sind ja nicht doof, Dinge werden ja schon recht flott verstanden. Das sie dann nicht duchgeführt werden, ist ja meist eher auf darauf zu münzen, das der Hund sein derzeitiges Verhalten als lohnenswerter erachtet, als MIT dir (also dem Halter) zu arbeiten. Ist dem so, gibt es hier bei uns eine Ansage, gern eine Zweite, dann folgt die Konsequenz (die unterschiedlich gestaltet ist).