Leben wie ein Huhn: Gemästet und gefangen, das Experiment

bxjunkie

Bordeauxdoggen Flüsterin®
15 Jahre Mitglied
#Massentierhaltung ist Alltag für Millionen von Hühnern: Enge, Bewegungsmangel und eine extreme Kalorienzufuhr prägen ihr kurzes Leben. Doch wie ist es wirklich, so zu leben? Im Jahr 2013 haben drei mutige Probanden den #Selbstversuch gewagt und sich vor dem stern TV-Studio in einen kleinen Container gesperrt. Auf engstem Raum lebten sie wie Mast-Hühner – mit begrenztem Platz und übermäßiger Nahrungszufuhr.
 
Ähnliches habe ich Pferdehalterinnen immer vorgeschlagen, die behaupteten, Ihr Pferd würde seine Box lieben, brauche zumindest "nachts" sein eigenes Reich, möglichst gemütlich und schön geschützt vor Witterungseinflüssen :rolleyes:. Dazu noch dick eingedeckt. Offenstall sei für ihr Pferd nicht geeignet. Die "Nacht" dauert, zumindest im Winter, in Pferdebetrieben mindestens von 16 bis 8 Uhr.

Mein Vorschlag war immer, sich doch mal ein paar Tage von 16 bis 8 Uhr alleine ins Gästeklo zu begeben. Essen und Trinken dabei, Klo ist ja vorhanden, allerdings ohne Handy, ohne Fernseher, ohne Buch... Dort können sie dann darüber nachdenken, wie schön das doch ist.
Das Ganze dann in dem Bewusstsein, dass Pferde, im Gegensatz zu Menschen keine Höhlenbewohner sind sondern Steppenbewohner, die für ihre Gesunderhaltung ständige, Fortbewegungsmöglichkeit, und Interaktion mit Artgenossen benötigen. Danach können sie vielleicht eher nachvollziehen, wie "schön" doch so eine Boxenhaltung für Pferde ist.

Den Spruch, mein Pferd rennt freiwillig in seine Box, kann es gar nicht erwarten, "abends" reinzukommen, konnte ich irgendwann nicht mehr hören :wand:. Ja klar, denn in der Box wartet Futter... :rolleyes:. Wenn das alle ist, stehen sie sich mindestens weitere 12 Stunden auf 12 m² die Beine in den Bauch :(.

Es war immer interessant, wie schnell sich selbst ältere Pferde und Hengste, die ihr Leben lang nur Boxenhaltung kannten, umstellten und gerade die waren diejenigen, die den Stall dann fast gar nicht mehr nutzten sondern, zum Leidwesen ihrer Besitzer :D, ausschließlich draußen, im Paddock oder auf der Koppel, entspannt ausgestreckt schliefen. Viel größere Probleme mit der Umstellung hatten regelmäßig die Besitzer:D.
 
Es war immer interessant, wie schnell sich selbst ältere Pferde und Hengste, die ihr Leben lang nur Boxenhaltung kannten, umstellten und gerade die waren diejenigen, die den Stall dann fast gar nicht mehr nutzten sondern, zum Leidwesen ihrer Besitzer :D
Ich kenne aber schon einige die das einfach nicht vertragen haben. Gefallen, evtl. Aber gesundheitlich nicht vertragen. Es gibt je viele Haltungskonzepte bei Pferden und mMn vertragen nicht alle alles. Natürlich kann man im Offenstall xmal die Gruppe neu zusammenstellen um zu sehen ob es dann passt, aber diese Möglichkeit haben viele Einsteller ja auch gar nicht.
Umgekehrt natürlich genauso, lange Boxenzeit vertragen viele nicht.
 
Ich kenne aber schon einige die das einfach nicht vertragen haben. Gefallen, evtl. Aber gesundheitlich nicht vertragen. Es gibt je viele Haltungskonzepte bei Pferden und mMn vertragen nicht alle alles. Natürlich kann man im Offenstall xmal die Gruppe neu zusammenstellen um zu sehen ob es dann passt, aber diese Möglichkeit haben viele Einsteller ja auch gar nicht.
Umgekehrt natürlich genauso, lange Boxenzeit vertragen viele nicht.

Wie haben sich die gesundheitlich Probleme der Pferde geäußert? Was haben sie nicht vertragen?

Für langes Stehen auf einem Fleck (Box) sind weder Verdauungstrakt noch Bewegungsapparat von Pferden "konstruiert".

Natürlich müssen die Gruppen aus Pferden mit ähnlichen Bedürfnissen bestehen. Das gehört zu einer gut geführten Offenstallhaltung.
Hier standen, als ich noch mehr Pferde hatte, Wallache/Hengste und Stuten grundsätzlich in eigenen Gruppen. Das verhindert schon viele Reibereien.

Was vielen nicht klar ist, eine gute Offenstallhaltung, ich meine nicht die Schmuddelhaltung im Schlamm auf irgendwelchen abgelegenen Koppeln, ist die aufwendigste und teuerste Haltungsform, die es gibt. Allein die Investitionen und der Platzbedarf verursachen deutlich mehr Kosten als der nobelste Boxenplatz.

Jetzt habe ich nur noch 5 Oldies, eine Stute und 4 Wallache. Die stehen zusammen sind seit Jahren eine eingespielte, harmonische Herde.

Dazu kam kürzlich ein 23jähriger Hengst, der nun einen eigenen Bereich neben den anderen Pferden bewohnt und er hat nach zwei Wochen, beschlossen, dass er nach vermutlich 20 Jahren Boxenhaltung noch nicht mal mehr seinen geräumigen Offenstall nennenswert nutzen möchte.
Hier gibt es allerdings auch Luxus pur für die Pferde, mit großen, befestigten Bereichen, reichlich überdachten Futterraufen und beheizten Tränken im Paddock und zusätzlich freien Zugang zu Winterweiden.
Gute zwei Wochen war der Hengst völlig durch den Wind, das kenne ich aber von Hengsten in einer fremden Umgebung nicht anders.
Jetzt ist er ein völlig anderes Pferd. Ausgeglichen, zufrieden und nahezu lahmfrei durch die ständige, ruhige Bewegung. Er kam wegen ständiger Lahmheit durch Arthrosen und alle möglichen weiteren Befunde, eine Euthanasie stand bereits im Raum.

Problem sind meist nicht die Pferde, sondern die Besitzer, die die Eingewöhnungsphase oft nicht durchhalten :rolleyes:.

Hier gab es übrigens in 35 Jahren nicht ein Pferd, welches durch eine Herdenverletzung tierärztlich behandelt werden musste. Aber natürlich kann man nicht beliebig viele unterschiedliche Pferde einfach zusammenschmeißen und hoffen, dass es schon gutgehen wird ;).
 
Ganz unterschiedlich. Winterrehe, dominante Stresser, Pferde die täglich richtig bewegt werden müssen, usw.
Es ist vieles theoretisch im Management möglich, wenn man schalten und walten kann wie man möchte. Aber als Einsteller eben nicht. Und dann hilft alle Theorie nichts, dann geht es dem Pferd in Kombi- Haltung mit Wintertrainingsmöglichkeit besser.
Ich finde man sollte das nicht so absolut sehen aus eigenem idealistischem Anspruch.
 
Ganz unterschiedlich. Winterrehe, dominante Stresser, Pferde die täglich richtig bewegt werden müssen, usw.
Es ist vieles theoretisch im Management möglich, wenn man schalten und walten kann wie man möchte. Aber als Einsteller eben nicht. Und dann hilft alle Theorie nichts, dann geht es dem Pferd in Kombi- Haltung mit Wintertrainingsmöglichkeit besser.
Ich finde man sollte das nicht so absolut sehen aus eigenem idealistischem Anspruch.

Da hast Du sicher Recht.

Allerdings schließen sich Arbeit und Offenstallhaltung keineswegs aus. Warum sollte man ein Pferd in gut konzipierter Offenstallhaltung nicht normal arbeiten können? Wenn das Pferd verschwitzt ist, wird es kurz abgeduscht, 10 Minuten unters Solarium gestellt, dann 30 Minuten eine Abschwitzdecke aufgelegt und wieder raus. Wo ist das Problem?

Für mich ist, mehr noch als für die Hunde ;) , freie Bewegung auf großen Flächen im eigenen Tempo extrem wichtig für die Gesunderhaltung. Wie gesagt, Pferde sind keine Höhlenbewohner, Verdauungstrakt und Bewegungsapparat sind auf ständige, langsame Bewegung ausgelegt. Das ersetzt eine Stunde Arbeit am Tag im Leben nicht. Ganz im Gegenteil.

Warum gibt es, neben allen mögliche, häufigen Problemen am Bewegungsapparat (Sehne & Co. z.B.), so viele Koliken bei Pferden?

Ich finde, egal welche Tierart man hält, die Haltung sollte sich in erster Linie am Tierwohl orientieren und erst danach kommen die eigenen Ansprüche an das Tier. Dafür, dass man sie "nutzt", ist man es ihnen m.E. schuldig.
 
Das sehe ich durchaus genauso. ;)
Aber diese Haltungskonzepte sind sehr rar gesät. Wer da einen Platz bekommen möchte, kann nur hoffen dass genügend Pferdebesitzer in die Box stellen ;)
Und da hat man jetzt noch keine Sonderwünsche.
 
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