Ähnliches habe ich Pferdehalterinnen immer vorgeschlagen, die behaupteten,
Ihr Pferd würde seine Box lieben, brauche zumindest "nachts" sein eigenes Reich, möglichst gemütlich und schön geschützt vor Witterungseinflüssen
. Dazu noch dick eingedeckt. Offenstall sei für ihr Pferd nicht geeignet. Die "Nacht" dauert, zumindest im Winter, in Pferdebetrieben mindestens von 16 bis 8 Uhr.
Mein Vorschlag war immer, sich doch mal ein paar Tage von 16 bis 8 Uhr alleine ins Gästeklo zu begeben. Essen und Trinken dabei, Klo ist ja vorhanden, allerdings ohne Handy, ohne Fernseher, ohne Buch... Dort können sie dann darüber nachdenken, wie schön das doch ist.
Das Ganze dann in dem Bewusstsein, dass Pferde, im Gegensatz zu Menschen keine Höhlenbewohner sind sondern Steppenbewohner, die für ihre Gesunderhaltung ständige, Fortbewegungsmöglichkeit, und Interaktion mit Artgenossen benötigen. Danach können sie vielleicht eher nachvollziehen, wie "schön" doch so eine Boxenhaltung für Pferde ist.
Den Spruch, mein Pferd rennt freiwillig in seine Box, kann es gar nicht erwarten, "abends" reinzukommen, konnte ich irgendwann nicht mehr hören
. Ja klar, denn in der Box wartet Futter...
. Wenn das alle ist, stehen sie sich mindestens weitere 12 Stunden auf 12 m² die Beine in den Bauch
.
Es war immer interessant, wie schnell sich selbst ältere Pferde und Hengste, die ihr Leben lang nur Boxenhaltung kannten, umstellten und gerade die waren diejenigen, die den Stall dann fast gar nicht mehr nutzten sondern, zum Leidwesen ihrer Besitzer
, ausschließlich draußen, im Paddock oder auf der Koppel, entspannt ausgestreckt schliefen. Viel größere Probleme mit der Umstellung hatten regelmäßig die Besitzer
.